LSV-Verbandstag

Bericht des Vorstandes zum Landessportverbandstag am 17.06.2023

LANDESSPORTVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN e.V.

zur Tagung des LSV-Beirates am 22. Juni 2024 Bericht des Vorstandes

2024

Inhalt

Der Vorstand des Landessportverbandes Schleswig-Holstein

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Highlights im Zeitraum von Juni 2023 bis März 2024

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Sport- und Verbandspolitik

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Breitensport

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Leistungssport

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Sport und Umwelt

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Sportjugend Schleswig-Holstein

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Finanzen/Verwaltung

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Gleichstellung

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Sport- und Bildungszentrum Malente

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Aus- und Weiterbildung / Bildungswerk

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Auszeichnungen durch den Landessportverband 2023

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Mitgliederentwicklung

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Fotos: Titelfoto: chaiyon021/istockphoto.com Seite 15: pikselstock/stock.adobe.com Seite 19: davit85/stock.adobe.com

VORSTAND

Der Vorstand des Landessportverbandes

Hans-Jakob Tiessen Präsident

Meike Evers-Rölver Vizepräsidentin

Dr. Thomas Liebsch-Dörschner Vizepräsident

Doris Birkenbach Vizepräsidentin

Bernd Küpperbusch Vizepräsident

Götz Bormann Schatzmeister

Matthias Hansen Vorsitzender Sportjugend

Ute Freund Gleichstellung

Barbara Ostmeier Breitensport

Kirsten Bruhn Inklusion im Sport

Peter Weltersbach Wirtschaft/Umwelt

Dr. Ekkehard Wienholtz Ehrenpräsident

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BERICHT DES VORSTANDES 2024

HIGHLIGHTS IM ZEITRAUM VON JUNI 2023 BIS MÄRZ 2024

Highlights im Zeitraum von Juni 2023 bis März 2024

17.6.2023 Landessportverbandstag nach einem „guten Jahr des Durchstartens mit Rückenwind“ – Sylvia Nowack und Norbert Amm neue LSV Ehrenmitglieder Beim Landessportverbandstag 2023 stehen die Verabschiedung der Haushaltspläne 2023, mehrere Vorstands wahlen und Ehrungen im Zentrum. Das bisherige LSV-Präsidiumsmitglied Sylvia Nowack scheidet aus dem LSV-Vorstand aus und wird ebenso wie der langjährige Präsident des Tauchsportverbandes Schleswig-Holstein Norbert Amm zum LSV-Ehrenmitglied ernannt. Die beiden Vizepräsidentinnen Doris Birkenbach und Meike Evers-Rölver sowie die beiden bisherigen Vizepräsidenten Dr. Thomas Liebsch-Dörschner und Bernd Küpperbusch werden für eine weitere vierjährige Wahlperiode einstimmig wiedergewählt. Als Beisitzerin Gleichstellung

übernimmt Ute Freund die Aufgaben von Sylvia Nowack. Auch Kirsten Bruhn und Barbara Ostmeier werden als Beisitzerinnen für eine weitere Amtszeit wiederge wählt, die Wahl von Matthias Hansen als Vorsitzender der Sportjugend Schleswig-Holstein wird vom Landessportverbandstag bestätigt. Der LSV-Gleich stellungspreis für Geschlechter- und Chancengerech tigkeit wird für das Projekt „Zukunftswerkstatt für mehr Frauen im Squash“ an den Squash-Verband Schleswig-Holstein verliehen.

Fotos: Stefan Arlt

26.7.2023 LSV und Bayerischer Landes-Sportverband besiegeln langfristige Zusammenarbeit zur Unterstützung der Digitalisierung der Vereine

Im Kieler „Haus des Sports“ unterzeichnen LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen, BLSV-Präsident Jörg Ammon und der Geschäftsführer der Tuesday.sport IT-Service GmbH Wladimir Cristescu einen Lizenz- und Ver triebskooperationsvertrag mit einer Mindestlauf zeit bis 2030. Der Vertragsabschluss stellt den Anfang einer langfristigen und umfangreichen Zusammenarbeit bei der Digitalisierung der Ver eine und Verbände dar.

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LANDESSPORTVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.

HIGHLIGHTS IM ZEITRAUM VON JUNI 2023 BIS MÄRZ 2024

3.9.2023 Mehr als 30.000 Menschen beim 26. „Tag des Sports“ in Kiel und landesweit Bei der größten Breitensportveranstaltung Schles wig-Holsteins begeistern mehr als 160 Sport-, Spiel- und Bewegungsangebote und 90 Bühnen aufführungen Jung und Alt allein in Kiel. In vielen Landkreisen und kreisfreien Städten gibt es paral lel dazu weitere 40 ganz unterschiedliche Veran staltungen, die alle unter der Marke „Tag des Sports“ stattfinden. Bei den zum zweiten Mal durchgeführ ten Laufwochen „Kein Kind ohne Sport!“ mit dem großen Finale beim Charity-Lauf in Kiel „erlaufen“ mehr als 500 Läufer*innen insgesamt 18.000 Euro für das LSV-Projekt „Kein Kind ohne Sport!“.

2.11.2023: FORUM „Blickpunkt kommunale Sportentwicklungsplanung: Gemeinsam den Sport gestalten“ Auf Einladung des LSV treffen sich mehr als 60 Ver treter*innen aus Vereinen, Verbänden, Kommunen, von kommunalen Spitzenverbänden und aus dem Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport im Kieler „Haus des Sports“ zum Austausch über das Thema „Kommunale Sportentwicklungsplanung“. Gemeinsam wird ein Blick auf den Planungsprozess der Sportentwicklungsplanung (SEP) in Schleswig Holstein geworfen und sich der Frage gewidmet, welche Erkenntnisse aus den in den letzten 20 Jahren durchgeführten 55 kommunalen Sportentwicklungs planungen gewonnen werden können. Mehrere Vor träge, Tischgespräche und Ergebnispräsentationen sowie ein reger persönlicher Austausch untereinander sind die Säulen eines gelungenen Auftakts zur Dis kussion der kommunalen SEP.

23.11.2023 LSV-Herbstgespräch mit den Verbänden

Im „Haus des Sports“ tauschen sich die Spitzen des Landessportverbandes, der Kreissport-, Landesfach- und Sportfachverbände über die erfolgte LSV-Vor standsarbeit und die durchgeführten Veranstaltungen seit dem Landessportverbandstag 2023 aus. LSV Schatzmeister Götz Bormann geht auf die Haushaltsvor anschläge für das Jahre 2024 des Landessportverban des, des Sport- und Bildungszentrums Malente und des LSV-Bildungswerks ein und LSV-Vizepräsident Dr. Thomas Liebsch-Dörschner nimmt Stellung zum Prüf verfahren „Nationalpark Ostsee“.

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BERICHT DES VORSTANDES 2024

HIGHLIGHTS IM ZEITRAUM VON JUNI 2023 BIS MÄRZ 2024

28.11.2023 Jugendmeisterehrung 2023

LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen, Innenstaatssekretärin Magdalena Finke, der Sportjugend-Vorsitzende Matthias Hansen und Oliver Stolz, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein, ehren in Kiel 95 jugendliche Sportler*innen für ihre herausragenden Leis tungen auf nationaler und internationaler Ebene.

Foto: Frank Peter

19.12.2023 LSV-SportGala 2023 zur Ehrung der Sportler*innen des Jahres

Im Rahmen einer festlichen Gala in Neumüns ter werden die Leichtathletin Alina Ammann und der Bogenschütze Florian Unruh als Sportlerin bzw. Sportler des Jahres 2023 in Schleswig-Holstein geehrt. Die Handballer der THW Kiel siegen in der Kategorie „Mann schaft“. Als „Newcomerin des Jahres“ wird die Freiwasserschwimmerin Hannah Gätjen ausgezeichnet, als „Newcomer des Jahres“ der Windsurfer Meno Büchler. Eine Vielzahl hochkarätiger Gäste aus Politik, Wirtschaft- und Landwirtschaft, Kirche und Gesellschaft, dem kommunalen Sektor sowie dem ländli chen Raum verdeutlicht eindrucksvoll die Bedeutung des organisierten Sports in der Mitte der Gesellschaft.

Januar 2024 Der Landessportverband positioniert sich öffentlichkeitswirksam Am 26. Januar veröffentlichen der Landessportverband und seine Sportjugend eine Positionierung zu den wachsenden anti demokratischen und rechtsextremistischen Tendenzen, die in der Öffentlichkeit, in der Politik und innerhalb der „Sportfamilie“ sehr positiv aufgenommen wird und Unterstützung erfährt. Es folgt eine Positionierung des LSV zum Rechtsanspruch auf Ganz tagsbetreuung in Grundschulen ab 2026. Darin enthalten sind Handlungsempfehlungen zu Rahmenbedingungen auf politischer Ebene/Transparenz, zur Finanzierung, zu personellen Strukturen, zum zeitlichen Rahmen, zur Infrastruktur/räumlichen Nutzung, zur Kooperation/Kommunikation auf Augenhöhe zwischen allen beteiligten Institutionen sowie zu den rechtlichen Grundlagen.

DER LSV UND PROJEKTE

DER LSV UND PROJEKTE

effektive und nachhaltige Zusammen arbeit zwischen Schulen und Sport vereinen zu ermöglichen. Die Umset zung des Rechtsanspruchs auf Ganz tagsbetreuung im Sportbereich wird mit Sicherheit zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung beitragen und gleichzeitig positive Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefin dender Schüler*innen haben.

und schafft die notwendige Rechtssi cherheit.

Rechtliche Grundlagen Es ist notwendig, die Ausgestaltung von rechtlichen Grundlagen zu schaffen und Rahmenverträge zu erstellen, die unter anderem die Ziele der Zusammen- arbeit, Art und Umfang der Sportan gebote, die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten der beteiligten Institutionen/Personen sowie Fragen der Finanzierung und Versicherung regeln. Dies gewährleistet eine klare und verbindliche Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen

POSITIONIERUNG DES LANDESSPORTVERBANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN ZUM RECHTSANSPRUCH AUF GANZTAGSBETREUUNG IN GRUNDSCHULEN AB 2026

Fazit Der LSV begrüßt den geplanten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreu ung in Grundschulen ab 2026 als wichtige Maßnahme zur Verbesserung der gleichberechtigten Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen. Die Umsetzung muss jedoch unter Be rücksichtigung der genannten Hand lungsempfehlungen erfolgen, um eine

Zeitlicher Rahmen Der zeitliche Rahmen für Sportange bote im Ganztag ist klar zu definieren und zu gestalten. Die Angebote sollten in Schulstunden und Zeitstunden ver teilt werden, um eine ausgewogene Freizeitgestaltung zu ermöglichen. Regelmäßige Angebote und Teilnahme müssen sichergestellt werden. Dabei sollten individuelle Bedürfnisse und Interessen berücksichtigt werden. Insgesamt ist es wichtig, einen aus gewogenen und bedarfsgerechten zeitlichen Rahmen für Sportangebote im Ganztag zu schaffen, um eine konti- nuierliche Zusammenarbeit zwischen Schule und Sportverein zu ermöglichen und den Schüler*innen ausreichend Zeit für sportliche Aktivitäten zu geben. Infrastruktur/Räumliche Nutzung Durch die Optimierung der räumlichen Nutzung können die verfügbaren Ressourcen effizienter genutzt werden, um den Bedarf einer Ganztagsbetreu ung zu erfüllen. Indem man Angebote aus dem Ganztag in den Vereinen an bietet und umgekehrt, können die Schulen und Vereine voneinander pro fitieren und eine breitere Palette an Aktivitäten anbieten. Eine bessere Zu sammenarbeit zwischen Schulen und Vereinen kann dazu beitragen, die organisatorischen Herausforderungen zu überwinden und die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztags- betreuung zu erleichtern.

Mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschul alter soll eine Betreuungslücke geschlossen werden, die nach der Kita für viele Familien entsteht, sobald die Kinder eingeschult werden. Das Gesetz zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter (Ganztagsförderungs gesetz - GaFöG) beinhaltet die stufenweise Einführung eines Anspruchs auf ganztägige Förderung für Grundschulkinder ab dem Jahr 2026: Ab August 2026 sollen zunächst alle Kinder der ersten Klassenstufe einen Anspruch darauf haben, ganztägig gefördert zu werden. Der Anspruch soll in den Folgejahren um je eine Klassenstufe ausgeweitet werden, damit ab August 2029 jedes Grundschulkind der Klassenstufen 1 bis 4 einen Anspruch auf ganztägige Betreuung hat. AKTUELLES

AKTUELLES

Plattform für einen (rechts)sicheren Vereinsbetrieb und mehr Klima-, Natur- und Umweltschutz SPORT-AUDIT SCHLESWIG-HOLSTEIN: LSV STARTET NEUE PROJEKTRUNDE

Finanzierung Die ausreichende Finanzierung des ver pflichtenden und zuverlässigen Sport angebots muss sichergestellt werden. Es müssen einheitliche Strukturen be züglich der Aufwandsentschädigungen für Übungsleiter*innen/Sportliches Fachpersonal geschaffen werden, um eine Konkurrenzsituation untereinan der zu vermeiden. Auch die Finanzie rung von Aus- und Weiterbildungen sowie der Geräteausstattung der Sport stätten müssen sichergestellt werden. Personelle Strukturen Um eine qualitativ hochwertige sportliche Betreuung in der Ganztagsbetreuung sicherzustellen, muss ausreichend qua lifiziertes und pädagogisches Fachper sonal mit Lizenzen im Sportbereich zur Verfügung stehen. Der LSV empfiehlt, eine Vielzahl von Fachkräften einzube ziehen, darunter Übungsleiter*innen aus den Vereinen, Sportlehrkräfte, Sportstudierende, die im Rahmen ihres Studiums verpflichtend Angebote im Sportverein und in der Schule durch führen und Schüler*innen, die im Sport profil ihre Lizenzen erwerben. Es sollte zudem Bildungsurlaub für Fortbildun gen ermöglicht werden. Zusätzlich sollte in Erwägung gezogen werden, hauptamtliche Fachkräfte einzustellen, die eine Personalstelle im Sportverein für die Umsetzung des Ganztagsan spruchs besetzen. Es ist jedoch von Bedeutung, sicherzustellen, dass die Finanzierung dieser Fachkräfte lang fristig gesichert ist, um eine qualitativ hochwertige sportliche Betreuung in der Ganztagsbetreuung zu gewährleisten.

Zu diesem Rechtsanspruch hat sich der Landessportverband Schleswig Holstein (LSV) wie folgt positio niert: Der Landessportverband Schleswig Holstein (LSV) begrüßt den geplanten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreu ung ab 2026 als wichtige Maßnahme zur Verbesserung der gleichberechtig ten Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen. Der LSV sieht dabei den Sport als einen unverzichtbaren Be standteil der Ganztagsbetreuung für die körperliche und geistige Gesund heit der Schüler*innen an und steht zur Verfügung, die Umsetzung aktiv zu begleiten. Um die Umsetzung dieses Anspruchs erfolgreich zu gestalten, müssen jedoch eine Reihe von Rahmen- bedingungen geschaffen werden. Der LSV gibt daher folgende Hand lungsempfehlungen: Um eine erfolgreiche Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztags- betreuung zu gewährleisten, müssen einheitliche und ausformulierte Rahmenbedingungen auf politischer Ebene geschaffen werden. Insellösun gen müssen vermieden werden, um eine Chancengleichheit für alle Schüler*innen zu gewährleisten. Es ist erforderlich, dass das zuständige Ministerium sich klar zum verpflich tenden und zuverlässigen Sport- angebot im Ganztag bekennt. Rahmenbedingungen auf politischer Ebene/Transparenz

Der Landessportverband Schleswig-Holstein (LSV) erneuert sein Engagement für die Sicherheit, den Umwelt- und Naturschutz und verbesserte Organisa tionsabläufe in den Sportvereinen Schleswig-Holsteins und startet eine neue Projektrunde des Sport-Audits Schleswig-Holstein. Bewerbungen können weiterhin beim LSV eingereicht werden.

über Präsenzveranstaltungen als sehr positiv, da zum Teil erhebliche An- und Abreisezeiten entfallen. Die Bewerbungsfrist endet Mitte Feb ruar und mit einer Info-Veranstaltung Ende Februar, zu der alle Bewerber und weitere Interessierte gesondert eingeladen werden. Unter Angabe der Mitgliederzahl, der Anzahl der Spar ten/Abteilungen und der Angabe, ob der Verein über eigene Liegenschaften verfügt, richten Sie bitte Ihre Bewer bung und ggf. dabei auftauchende Fragen formlos an den LSV-Umweltre ferenten Dr. Sven Reitmeier. Stefan Arlt im Sport in Schleswig-Holstein keinen Platz. Das Motto „Sport für Alle“ hat selten zuvor eine wichtigere Bedeu tung gehabt als in diesen Tagen. Wir im organisierten Sport werden mehr denn je menschenverachtenden Haltungen und Handlungen aller extremistischen Parteien, Gruppie rungen und Bewegungen – aktuell vor allem der rechtspopulistischen und rechtsextremen − deutlich entgegen treten und ihnen keinen Raum bei uns geben. Gemeinsam mit unseren Vereinen und Verbänden treten wir für eine offene, vielfältige und demokratische Gesell schaft ein. Wir appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger, sich gleicher maßen dafür einzusetzen und Flagge zu zeigen! Kontakt: Landessportverband Schleswig-Holstein e.V. Dr. Sven Reitmeier Winterbeker Weg 49 24114 Kiel Tel.: 0431-6486-118 E-Mail: sven.reitmeier@lsv-sh.de

POSITIONIERUNG DES LANDESSPORTVERBANDES UND DER SPORTJUGEND SCHLESWIG-HOLSTEIN ZU DEN WACHSENDEN ANTIDEMOKRATISCHEN UND RECHTSEXTREMISTISCHEN TENDENZEN

enge Zusammenwirken mit Fachleuten ausgebaut worden: Die aktuelle Pro jektrunde profitiert deshalb auch von dem neuem Energiecheck für die ge nutzten Sportanlagen. In der Projekt staffel 2024 sollen zudem weitere Ansatzpunkte für eine nachhaltige Vereinsführung und Sportstättennut zung etabliert werden. Der LSV bietet allen interessierten Ver einen die Möglichkeit, sich für die nächste Projektrunde zu bewerben. Der komplette Sport-Audit-Projektdurch lauf, der für alle teilnehmenden Vereine vollständig kostenfrei ist, kann in der anstehenden neuen Projektrunde für ca. zehn bis15 Vereine angeboten werden. Da der Projektstart mitten in der „In fektions-Saison“ liegt, ist auch in dieser Projektstaffel damit zu rechnen, dass Projekt-Veranstaltungen ggf. auch in Form von Videokonferenzen angebo ten werden. Diese Veranstaltungsform hat sich in den beiden zurückliegenden Projektstaffeln bewährt: Alle teilneh menden Vereine bewerteten dabei insbesondere den Zeitvorteil gegen Der organisierte Sport in Schleswig Holstein steht hinter den unumstöß lichen Grundsätzen, nach denen der Sport für eine starke und lebendige Gemeinschaft eintritt und eine Platt form für gemeinsame Werte und Leidenschaften bietet. Die gemein wohlorientierten Sportvereine und -verbände, in denen Werte wie Fairness, Toleranz und Respekt nicht nur Schlagworte, sondern gelebte Praxis sind, spielen als Akteure eine bedeutende, gestaltende und stabili sierende Rolle in unserer offenen Gesellschaft. Wir alle stehen für Vielfalt, Chancengleichheit, Anerken nung und Wertschätzung – verankert in und getragen von klaren demo- kratischen Werten. Jegliche Form von Hass auf andere Menschen aufgrund ihrer Nationalität, Hautfarbe, Religionszugehörigkeit, kulturellen Herkunft, Geschlechter identität oder ihres sozialen Status hat

Die schleswig-holsteinischen Sportver eine und die genutzten Sportanlagen stehen einmal mehr im Fokus. Der LSV bringt durch diese neue Projektrunde die Anforderungen an einen (rechts) sicheren Vereinsbetrieb (Arbeits- und Gesundheitsschutz) weiter nach vorn. Zudem sollen auch der Klima-, Natur- und Umweltschutz im Sport vertieft und ausgebaut werden. Positiver Neben effekt: Wenn alles gut läuft, wird sogar noch der eine oder andere Euro aus der Vereinskasse oder in den Haushalten der Träger der Sportanlagen eingespart. Der LSV gibt seinen Sportvereinen durch das Managementsystem „Sport Audit Schleswig-Holstein“ ein Instru mentarium an die Hand, mit dem die Umwelt-, Natur- und Klimaschutzbe mühungen, aber auch weitere Hand lungsfelder wie Rechtssicherheit, Qualitätsmanagement und weitere Vereinsabläufe strukturiert und ggf. intensiviert werden können. Innerhalb dieses Systems ist der Themenbereich Energieversorgung, Energieeinsparun gen und Energieeffizienz in den voran gegangenen Projektstaffeln durch das Der Landessportverband (LSV) und die Sportjugend Schleswig-Holstein sowie die LSV-Mitgliedsvereine und -verbände beobachten mit großer Sorge die Zunahme antidemokrati scher und menschenverachtender Verhaltensweisen sowie die deutlich erkennbaren Tendenzen zu mehr Rassismus, wachsender Fremden feindlichkeit und offenem Antisemitis mus − bis hin zur Ausgrenzung von Menschen aus unserer Gesellschaft. Sowohl auf regionaler als auch auf nationaler Ebene wird die freiheitliche demokratische Grundordnung immer wieder auf die Probe gestellt. Die in den Satzungen, Ordnungen und Leitbildern unserer rund 2.600 Sportvereine und -verbände festge- schriebenen Werte des Sports stehen im eindeutigen Widerspruch zur Programmatik jedweder Form extremistischer Parteien und Bewe gungen.

Kooperation und Kommunikation auf Augenhöhe zwischen allen be teiligten Institutionen Es muss eine gute und verlässliche Zusammenarbeit zwischen den be teiligten Institutionen geschaffen werden, um eine sinnvolle Koopera tion zu ermöglichen. Ein Miteinander auf Augenhöhe ist unerlässlich, um eine Win-Win-Win-Situation für alle beteiligten Institutionen zu schaffen. Die Zuständigkeiten müssen klar fest gelegt werden, um eine reibungslose Umsetzung zu gewährleisten.

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LANDESSPORTVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V. Kiel, 26. Januar 2024

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EINFACH MAL VORBEISCHAUEN … @landessportverbandsh @LSV.SchleswigHolstein

LANDESSPORTVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.

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LANDESSPORTVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.

HIGHLIGHTS IM ZEITRAUM VON JUNI 2023 BIS MÄRZ 2024

20.2.2024 LSV-Sportlerehrung 2023

Mehr als 90 Top-Sportler* -innen aus Schleswig Holstein haben 2023 in olympischen, paralympi schen und nichtolympi schen Sportarten und Disziplinen auf nationaler und internationaler Ebene Spitzenleistungen gezeigt und damit die für die Eh rung relevanten Kriterien erfüllt. Bei einer feierlichen Gala in Kiel nehmen rund 50 Athlet*innen persön lich ihre Auszeichnung entgegen.

15./16.3.2024 6. Schleswig-Holsteinischer SportDIALOG

Im VeranstaltungsZentrum Kiel treffen sich rund 140 Teilnehmende aus Sportver einen und -verbänden aus ganz Schleswig-Holstein zum Dialog über die Zukunft des Sports in Schleswig-Holstein und setzten sich intensiv mit der Organisations entwicklung in Vereinen und Verbanden auseinander. Im Mittelpunkt der Veran staltung stand das Thema „Zukunft des Sports“ und die Frage, wie der organisierte Sport auf aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen reagieren kann. Die Schwerpunkte des diesjährigen SportDIALOGs wurden durch zwei Impulsvor träge am Freitag gesetzt. Im ersten Impulsvortrag wird das Thema „Sport im Ganztag“ beleuchtet. Der zweite Impuls beschäftigt sich mit Mitarbeitenden- Management im Sportverein und spannt dabei den Bogen zwischen Personal Management und Ehrenamt. Anschließend tauschten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen aus und diskutierten über das Personal-Management sowie seine

6. Schleswig-Holsteinischer SPORT IN SCHLESWIG-HOLSTEIN

15. + 16. März 2024

Rolle für die Zukunft des Sports in Schleswig-Holstein. Hierzu gab es konkrete Frage stellungen und Denkanstöße.

New Africa/stock.adobe.com

im VeranstaltungsZentrum Kiel • Faluner Weg 2 • 24109 Kiel

Am zweiten Veranstaltungs tag bieten acht verschiedene moderierte Fachforen die Mög lichkeit zur Weiterbildung und zum weiteren Austausch untereinander. Auch ein „Marktplatz Sport“ mit zahlreichen Informationsständen trägt an beiden Veranstaltungstagen zu einem regen informellen Austausch bei.

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BERICHT DES VORSTANDES 2024

SPORT- UND VERBANDSPOLITIK

Sport- und Verbandspolitik Der Bericht des Vorstandes umfasst den Zeitraum seit dem Landessportver bandstag im Juni 2023. Erfreulicherweise hat der Sportbetrieb in den Vereinen und Verbänden in dieser Phase weiter an Fahrt aufnehmen können. Erneut konnte bei der zu Beginn des Jahres 2024 erhobenen Mitgliederentwicklung des LSV sowohl landesweit mit über 3 Prozent Zuwachs als auch in allen Kreisen ein positives Ergebnis festgestellt werden.

Lenkungsausschuss mittlerweile wieder eingesetzt worden ist und im Berichtszeitraum bereits zweimal getagt hat. Vertreten sind mehrere Ministerien, der organisierte Sport, die kommunalen Landesverbände sowie die sportpolitischen Spre cher*innen aller im Landtag vertre tenen Parteien. Dieses Gremium soll künftig als zentrale Instanz die wei tere Umsetzung der Sportentwick lungsplanung intensiv begleiten. Vorgesehen ist, sich sukzessive auf einzelne Schwerpunktbereiche zu konzentrieren. In der Frühjahrssitzung wurde dabei intensiv das propagierte Ziel einer „Bewegungsoffensive“ beraten, mit der insbesondere den nach der Corona Pandemie festzustellenden fort schreitenden Bewegungsdefiziten bei Kindern und Jugendlichen be gegnet werden soll. Hierfür wurde insbesondere der Stand der Umset zung derjenigen in der Sportentwick lungsplanung enthaltenen Hand lungsempfehlungen erörtert, die vor allem die staatlichen Einrichtungen der Kitas und Schulen betreffen. Hintergrund ist, dass nur hier wirklich alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden können und somit auch jene, die in einem wenig sport- und bewe gungsaffinen Umfeld aufwachsen. Mit im Fokus war hierbei die Perspek tive des geplanten Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung in Grund schulen ab 2026. Dieser Rechtsan spruch soll einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der gleichberech tigten Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen leisten. Der LSV sieht dabei den Sport als einen ele mentaren und unverzichtbaren Be standteil für die künftige Ganztags betreuung. Der Vorstand des LSV hat sich daher Anfang des Jahres 2024 mit einem umfassenden Positionspapier an den Landtag und die Landesregierung

Diese Entwicklung spricht dafür, dass der in den Vereinen und Verbänden organisierte Sport nichts von seiner Strahlkraft verloren hat. Viele Men schen entdecken die Sportvereine wieder neu – als attraktive Orte für Bewegung und Sport sowie auch als hervorragende soziale Ankerpunkte. Als weiterer Beleg hierfür konnte der „Tag des Sports“ Anfang September 2023 in Kiel gelten. Man konnte spü ren, dass die Menschen in sehr her ausfordernden Zeiten einfach wieder Lust auf Bewegung, Sport, Spiel und gute Unterhaltung haben. Im Laufe des Veranstaltungstages strömten geschätzte 30.000 Sportinteressierte über das Veranstaltungsareal rund um das „Haus des Sports“, darunter be sonders viele Kinder und Familien. Viele weitere kamen hinzu bei den über 40 dezentralen Veranstaltun gen, die von einzelnen Vereinen und Verbänden im Land angeboten wur den. Gerade in dieser vom LSV ent wickelten, zusätzlichen dezentralen und landesweiten Ausrichtung über den Standort Kiel hinaus, liegt ein großes Potenzial. Angestrebt wird, dass die Marke „Tag des Sports“ als „gesetzter Termin“ für den ersten Sonntag im September in den Planungen der Vereine und Verbände zu einem festen Datum für eigene Mitmachangebote überall im Land werden kann. Dies wäre auch ein sichtbarer Beitrag des organi sierten Sports zur weiteren Ent wicklung des „Sportlandes Schles wig-Holstein“, das sich die Landes regierung auf ihre Fahnen geschrie ben hat.

Die Grundlage dieser politischen Perspektive des „Sportlandes Schles wig-Holstein“ bildet weiterhin die in 2021 vorgestellte Sportentwicklungs planung des Landes. Auch wenn diese Perspektive mancherorts noch un scharf wahrgenommen wird, so bildet sie für den Austausch des LSV mit der Landespolitik weiterhin einen geeig neten Anknüpfungs- und Argumenta tionspunkt. Faktisch konnte im Zuge der Umsetzung der in der Sportent wicklungsplanung des Landes ent haltenen Handlungsempfehlungen damit in jüngster Zeit einiges für die weitere Entwicklung des Sports in Schleswig-Holstein erreicht werden, was aufgrund der aktuellen schwieri gen Haushaltslage des Landes ohne den Bezug zum „Sportland“ nicht zu realisieren gewesen wäre. Dies betrifft insbesondere den Bereich der Sportstätteninfrastruktur, in dem die Sportvereine und -verbände in beachtlichem Umfang zusätzlich ge fördert werden konnten. Dies betrifft auch eine Schwimmlernoffensive so wie die Unterstützung der Digitalisie rung in den Geschäftsstellen der Vereine und Verbände mit Landes mitteln, was zur Vereinfachung der Administration und damit zur not wendigen Entlastung des Ehrenamtes beitragen kann. Ebenso ist die in enger Zusammenarbeit mit dem Innenminis terium und den Fachverbänden neu entwickelte Struktur der Landesstütz punkte für den Leistungssport Be standteil und Folge der Sportentwick lungsplanung des Landes. Positiv zu bewerten ist zudem, dass auf Initiative des LSV der in der Erarbeitungsphase der Sportentwick lungsplanung erfolgreich arbeitende

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SPORT- UND VERBANDSPOLITIK

gewandt und die intensive Mitwirkung des Sports bei der Weiterentwicklung der Ganztagsbetreuung in Grund schulen angeboten. Diese Positionie rung schlug auf der politischen Ebene Wellen. Unter Bezugnahme auf das Positionspapier des LSV wurde eine Landtagsdebatte mit verschiedenen Anträgen der Fraktionen durchge führt, in denen allseits die besondere Rolle des Sports im schulischen Ganztag hervorgehoben wurde. Im Ergebnis sind neue Gesprächskanäle insbesondere mit dem Bildungsmi nisterium eröffnet worden, und der über den LSV repräsentierte Sport soll künftig intensiv in die Ausgestal tung des schulischen Alltages ein gebunden werden. Dass der LSV zunehmend grundsätz lich an landespolitischen Themen beteiligt wird, lässt sich unter ande rem auch an der mit großem Aufwand verbundenen Beteiligung am Prüf verfahren der Landesregierung zu einer möglichen Errichtung eines Nationalparks Ostsee ablesen. Ge meinsam mit den wassersporttrei benden Verbänden hat sich der LSV dabei gegen einen Nationalpark positioniert, da die hiermit ange strebten Schutzmaßnahmen zwar zu erheblichen Einschränkungen für den Wassersport führen, allerdings an den tatsächlichen Ursachen für den schlechten Zustand der Ostsee vor beizielen würden. Zugleich wurden konkrete Vorschläge für einen bes seren Schutz der Ostsee eingebracht.

der Sport tatsächlich als ein gesell schaftliches Querschnittsthema zu verstehen ist, welches sich demnach auch in allen politischen Ressorts wiederfinden müsste. Auch wenn sich dieses Verständnis noch nicht wirk lich überall im politischen Handeln des Landes wiederfindet, so zeichne te die SportGala des LSV Ende 2023 in Neumünster ein insoweit beein druckendes Bild: Dort waren Gäste aus nahezu allen bedeutenden ge sellschaftlichen Bereichen vertreten. Insofern war es auch eine Selbstver ständlichkeit, dass sich der LSV-Vor stand gemeinsam mit der Sportjugend Schleswig-Holstein nach dem Angriff auf Israel im Oktober 2023 und der dann auch in Deutschland erfolgen den Ausweitung von antisemitischen Äußerungen und Handlungen ein deutig positioniert hat. In einer Er klärung zu den wachsenden antide mokratischen und rechtsextremisti schen Tendenzen wurde jeglicher Form von Hass auf andere Menschen aufgrund ihrer Nationalität, Haut farbe, Religionszugehörigkeit, kultu rellen Herkunft, Geschlechteridenti tät oder ihres sozialen Status eine klare Absage erteilt. Der LSV-Vor stand bekannte sich dabei zu Vielfalt, Chancengleichheit, Anerkennung und Wertschätzung – verankert in und getragen von klaren demokratischen Werten. Die zunehmende gesellschaftspoli tische Bedeutung des Sports wurde zudem durch eine bemerkenswerte Veranstaltung illustriert, zu der die Landtagspräsidentin im Herbst 2023

Gäste aus Politik, Sport, Gesellschaft und Wirtschaft in das Landeshaus eingeladen hatte. Bei einer Podiums diskussion zu dem Thema „Politik trifft Sport: Was können Sport und Politik voneinander lernen?“ standen insbesondere die über den Sport ver mittelbaren Werte wie Toleranz, Respekt oder Fairness im Umgang miteinander im Mittelpunkt. Deutlich wurde allenthalben, dass das Land und damit auch die Sport vereine und -verbände vor sehr her ausfordernden Aufgaben in der Zu kunft stehen. Dies wurde zudem auch in der Jahresauftaktveranstaltung des LSV-Vorstandes mit allen Aus schüssen des LSV Ende Januar 2024 noch einmal verdeutlicht, in der man sich auf die anstehende Arbeit ge meinsam einstimmte. Dabei ging auch von dieser Veranstaltung das klare Signal aus, dass sich der LSV ein deutig als große Mannschaft versteht – geeint durch das Motto: „Stärke durch Einheit in der Vielfalt“.

Deutlich wurde auch bei diesem Thema zum wiederholten Male, dass

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BERICHT DES VORSTANDES 2024

BREITENSPORT

Breitensport Der vorliegende Bericht des Ausschusses für Breitensport umfasst die aktuel len Programme, Projekte und Veranstaltungen und gliedert sich schwerpunkt mäßig in fünf Themenbereiche auf: Die Programme und Projekte im Bereich der sozialen Arbeit im Sport, Zielgruppenprogramme, das Themenfeld Sport und Gesundheit, Themen der aktuellen Sportentwicklung sowie Veranstaltungen und Wettbewerbe im Bereich der Vereins- und Verbandsentwicklung sowie des Breitensports. Nachfolgend finden sich Ausführungen und Berichte inklusive eines umfangreichen Zahlenwerks zu den einzelnen Themenfeldern.

„SPORT FÜR ALLE – Sport mit Flüchtlingen“

Besonders relevant für das Projekt „SPORT FÜR ALLE – Sport mit Flücht lingen“ sind die Integrationslots* -innen, die in Schleswig-Holstein vor Ort die Integrationsarbeit in den Sportvereinen und -verbänden vor antreiben. Sie sind durch ihre Mehr sprachigkeit und ihre Netzwerke vor Ort wichtige Multiplikator*innen und sorgen für die zielgruppengerechte Umsetzung von Sportangeboten für Schutzsuchendende. Allen Maßnahmen im Jahr 2023 stand voran, Geflüchteten das Ankommen in Schleswig-Holstein und die Teil habe im und durch den Sport zu er leichtern. Eine besondere Rolle spielten in diesem Jahr Anfragen von Landesunterkünften für Geflüchtete sowie von Wohlfahrtsverbänden für Sportangebote vor Ort. Während geflüchtete Menschen vielerorts mit Menschen unterschiedlicher Her kunft, Sprache und Religion auf en gem Raum zusammenleben, ermög lichen ihnen solche Sportangebote, sich niederschwellig gemeinsam zu bewegen und zu begegnen. Durch Kooperationen mit Sportvereinen vor Ort konnten zahlreiche Angebote in Unterkünften realisiert werden. Die Kapazitäten an Übungsleitenden aus den Sportvereinen decken die Bedarfe für Sport vor Ort jedoch nicht ab. Mit Hilfe von Dolmetscher*innen und mehrsprachigen Übungsleiten den wurden daher Interessierte, die bereits über Vorkenntnisse in der betreffenden Sportart verfügten, über ihre Möglichkeiten im Bereich des ehrenamtlichen Engagements, Fortbildungen und Qualifizierungen im Sport informiert. Das breitgefächerte Aufgabenspek trum und das stetig steigende An forderungsprofil der Integrations lots*innen wird fachlich durch eigens

den am Programm beteiligten Sport vereinen betreuten 300 Trainer*innen und Übungsleiter*innen (ca. 40 Pro zent mit Migrationsgeschichte) die Projektgruppen. Durch die Projekte konnten pro Stützpunktverein durch schnittlich 17 neue Vereinsmitglieder gewonnen werden. In Kooperation mit der Sportjugend Schleswig-Holstein (sjsh) fanden vier Seminarwochenenden statt. Weitere sechs Tagesseminare in Ko operation mit dem LSV-Bildungswerk bildeten Integrationslots*innen und freiwillig Engagierte fort. Im Jahr 2023 bereicherten über 83 Sportmobil-Einsätze die Sportver anstaltungen der Vereine und Ver bände. Die mobile Programmarbeit ist weiterhin eine wichtige Säule der Öffentlichkeitsarbeit für die aufsu chende Basis- und Integrationsarbeit in Schleswig-Holstein. Um die Quali tät der mobilen Arbeit mit dem Sport mobil und den Großsportgeräten des LSV-Geräteparks sicherzustellen, werden Lehrgänge für die Mitarbei ter*innen durchgeführt, die teilweise selbst aus der Zielgruppe kommen. Die Fördermittel des Bundes im BAMF/BMI sind inklusive der ange hobenen Mittel im DOSB-Programm auch für die Jahre 2024-2026 bewil ligt. Der diesjährige, ursprünglich geplante Haushaltsansatz sieht al lerdings Haushaltskürzungen in Höhe von ca. 22.000 Euro vor, sodass Kür zungen im Bereich der Maßnahmen unvermeidbar sein werden.

Soziale Arbeit im Sport

„Integration durch Sport“

Das vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und dem Bundesamt für Migration und Flücht linge (BAMF) geförderte Bundes programm „Integration durch Sport“ (IdS) wird durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und seine Landessportverbände bereits seit 1991 bundesweit umgesetzt. Schwerpunkte des Programms waren im Berichtszeitraum die Beratung und Förderung von Sportorganisationen bei (interkulturellen) Veränderungs prozessen, die Einrichtung, Beratung und Qualifizierung von Integrations lots*innen sowie die Beratung und Qualifizierung ihrer Trägervereine und -verbände. Ihr besonderes Enga gement wurde über die Landesgren zen hinweg wahrgenommen. Mit Unterstützung des Landessport verbandes Schleswig-Holstein (LSV) entwickelten im Berichtszeitraum insgesamt 71 Stützpunktvereine und -verbände spezielle Angebote für Menschen mit Flucht- und Migra tionserfahrung und eröffneten diesen interkulturelle Partizipationsmög lichkeiten im Verein. In den über 250 regelmäßig stattfindenden Projekt gruppen der geförderten Vereine und Verbände nahmen durchschnittlich jede Woche rund 4.700 Menschen die Angebote wahr. Davon brachte rund die Hälfte eine Migrationsgeschichte mit und 45 Prozent kamen aus sozial benachteiligten Verhältnissen. Bei

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entwickelte bedarfsgerechte Fort bildungen durch den LSV unterstützt. Darüber hinaus fungiert eine themen bezogene Steuerungsgruppe als be ratendes Bindeglied für alle Akteur*- innen in den Vereinen, Verbänden, Institutionen und Initiativen, die in der Arbeit mit Geflüchteten aktiv sind. Dem LSV wird weiterhin ein steigen der Bedarf an Integrationslots*innen von Sportvereinen und -verbänden gemeldet. Den Rückmeldungen zu folge reichen vorhandene personelle Ressourcen für die stetig zunehmen den Herausforderungen nicht aus. Es werden weitere „Netzwerker*innen“ benötigt, um Sportvereine und -ver bände in ihrem gesellschaftlichen Engagement zu unterstützen. Eine mehrjährige Förderperiode, um län gerfristige Maßnahmen planbar zu machen, ist weiterhin ein erklärtes Ziel, um den wachsenden Anforde rungen in den Themen Sport und Sprache, Qualifizierungen und För derung ermittelter Potenziale inner halb der Zielgruppe zu begegnen. Die in diesem Berichtszeitraum er schienene Dokumentation und Pro jektbeschreibung „SPORT FÜR ALLE – SPORT MIT GEFLÜCHTETEN (2020 2022)“ ist weiterhin ein wichtiger Impulsgeber für alle Akteur*innen und Interessierte im gesellschaftlichen Sportkontext. Neben der finanziellen und fachlichen Unterstützung ermög licht der LSV in Kooperation mit der ARAG-Sportversicherung zudem einen Versicherungsschutz für Ge flüchtete in Vereinsangeboten, der von einer Vereinsmitgliedschaft un abhängig ist.

Im Berichtszeitraum wurden landes weit Sportvereine fachlich begleitet und finanziell gefördert, um ukraini schen Geflüchteten den Zugang und die Teilhabe am Sport zu erleichtern. Diese Maßnahmen wurden vor Ort in Landesunterkünften sowie in den Sportvereinen durchgeführt. Im Besonderen wurde die Teilhabe der ukrainischen Geflüchteten an eintägigen Aktionen, Freizeiten und Kursen der Sportvereine und -ver bände ermöglicht. Darüber hinaus wurde der Einsatz von mehrsprachi gen Übungsleiter*innen, Dolmet scher*innen und Unterstützer*innen, wie z.B. Integrationsbeauftragte, in den Vereinen und Verbänden finan ziell gefördert und fachlich begleitet. Das Projekt „Willkommen im Sport“ (WiS) ist ein Förderprojekt, das im Themenbereich „Integration durch Sport“ angesiedelt ist. WiS wird von der Beauftragten der Bundesregie rung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus, dem DOSB und seinen Landessport bünden seit 2015 finanziert und ge tragen, um Sport- und Bewegungs angebote für Menschen mit Flucht erfahrung zu schaffen. Der LSV ist seit 2017 am WiS-Projekt beteiligt. Ziel der Förderung ist die Unterstützung der Orientierung und Integration von Geflüchteten in Deutschland und somit die Verbesse rung des Zusammenlebens vor Ort. Stärkung und Ausweitung des ehren amtlichen Engagements von Geflüch teten in Vereinen und Verbänden zählen ebenso dazu wie das Empower ment von Geflüchteten und die Förde rung ihrer gesellschaftlichen und politischen Teilhabemöglichkeiten. Im Berichtszeitraum fand in Koope ration mit dem Ostseesportverein Scharbeutz e.V. erneut eine DOSB Übungsleiter*innen-C-Lizenzaus „Willkommen im Sport“

bildung für Mädchen und Frauen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte statt. Die Ausbildung wurde in Prä senz unter dem Motto „von Frauen für Frauen“ durchgeführt. Zusätzlich erwiesen sich die in den letzten Jahren bereits ausgebildeten Übungsleiterinnen als wirksame Botschafterinnen, die andere Frauen zur Teilnahme ermutigten. Die Frau en zeigten eine bemerkenswerte Solidarität untereinander, indem sie sich bei Sprachbarrieren gegenseitig unterstützten. Bereits im Jahr 2022 haben Mädchen und Frauen im Rahmen von WiS den Grund- und Ausbaukurs zur Übungs leiterin-C-Lizenz erfolgreich absol viert. Zum Schwerpunktkurs „Fitness“ wurden die Kurse beider Jahre zu sammengeführt. Innerhalb kürzester Zeit entstand aus den zwei hetero genen Gruppen eine harmonische Einheit. Darüber hinaus fand ein weiterer Frauenfachtag unter dem Titel „Sport für meine Gesundheit“ statt. Neben Frauen und Mädchen mit Migrations- und Fluchtgeschichte nahmen auch im Integrationsbereich engagierte und am Thema interessierte Frauen an dem Fachtag teil. Zwei Tage ging es für die Frauen um die Frage, welche Vorteile Sport für die körperliche und mentale Gesundheit bietet. Dabei wurde auch gesundheitsorientierter Sport zum Ausprobieren angeboten. Zentrales Element des Konzeptes war die Kinderbetreuung, die es speziell Müttern ermöglichte, sich auf das Programm zu konzentrieren. Zudem wurde der im Jahr 2022 ent standene Projektflyer in verschiede ne Sprachen übersetzt und auf der LSV-Homepage zur Verfügung ge stellt. Die Förderung für das Projekt WiS wurde für das Jahr 2024 seitens des Bundes um 50 Prozent gekürzt. Ab 2024 wurde daher der Fokus auf Qualifizierungs- und Bildungsange-

„Sport verbindet“

Der LSV unterstützt mit seinem un bürokratischen Maßnahmenpaket „Sport verbindet“ seine Sportvereine und -verbände in ihrem gesell schaftspolitischen Engagement zur Integration von ukrainischen Ge flüchteten. Dazu stehen insgesamt 50.000 Euro zur Verfügung.

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BERICHT DES VORSTANDES 2024

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bote für Menschen mit Fluchterfah rung sowie zur Stärkung des Ehren amtes im Sport gerichtet.

Das Programm SgGIF beteiligte sich zudem in Kooperation mit der sjsh am Schleswig-Holsteinischen Präven tionstag in Lübeck mit einem Vortrag zu Gewalt unter Kindern und Jugend lichen und der Frage „Wie kann Prä vention durch Sport in der Kommune aussehen?“. Die Sportarten der 42 ganzjährigen SgGIF-Sportgruppen waren vielfältig und beinhalteten Fußball, Basketball, Floorball, Tanzen, Sportmix und zu einem deutlich größer werdenden Anteil Judo, JiuJitsu, Selbstverteidi gung und Boxen. Im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ beteiligte sich SgGIF mit verschiedenen Initia tiven: Es gab eine Aktion plakativer Fußbodenaufkleber, einen entspre chenden Banner am „Haus des Sports“ und eine Lesung von Ronny Blaschke aus seinem Buch „Die hässliche Seite des schönen Spiels – Rassismus und Antirassismus im Sport“, die in Kooperation des LSV mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig-Holstein und dem Schleswig-Holsteinischen Fußball verband (SHFV) umgesetzt wurde. Auch wurde ein Social-Media-Aufruf zur Erstellung einer Videobotschaft „Menschenrechte für alle“ in Koope ration mit dem SHFV gestartet. Das Justizvollzugsgesetz Schleswig Holstein sieht im Sport ein wichtiges Mittel der Vollzugsgestaltung. Neben Arbeit und Ausbildung, Behandlung und Betreuung vermittelt der Sport den Gefangenen in besonderem Maße nützliche Erfahrungen im Umgang mit sich selbst und anderen Menschen. Sport im Justizvollzug dient dem Er halt und der Förderung von Gesund heit und sozialen Kompetenzen sowie dem Erleben sinnvollen Freizeitver haltens der Gefangenen. Hiermit soll den durch die Inhaftierung entstehen den Bewegungseinschränkungen und der sozialen Isolierung entgegenge Sport im Justizvollzug

wirkt werden. Damit Gefangene zum Sporttreiben motiviert werden, sollen möglichst vielfältige sportliche Be tätigungen mit verschiedenen Sinn richtungen angeboten werden. Ge fangene sollen ermutigt werden, Sport zu einem festen Bestandteil ihres Lebens zu machen, wobei ein nachfolgender Transfer in die Lebens- und Vereinswelt des organisierten Sports wünschenswert ist. Im Berichtszeitraum hat die Landes arbeitsgemeinschaft (LAG) „Sport im Justizvollzug“ ihre Arbeit fortgesetzt. Die LAG hat sich weiterhin mit dem Thema „Behandlungssport“ beschäf tigt. Nach der Einführung des „Behand lungssports“ und mehreren wissen schaftlich begleiteten Pilotprojekten wurde der Behandlungssport neben den derzeitigen Sportangeboten aus den Bereichen Freizeit-, Fitness- und Gesundheitssport gesetzlich nor miert. Die Auswertung und Beglei tung dieses neuen, erweiterten Sportangebotes wird die LAG in den kommenden Sitzungen auch weiter hin beschäftigen. Bewegung, Spiel und Sport sind un verzichtbare Bestandteile einer ganzheitlichen Persönlichkeitsent wicklung von Kindern und Jugendlichen. Sportvereine bieten mit ihren Ange boten sowohl Bewegungsmöglich keiten als auch die Gelegenheit, indi viduelle Talente zu entdecken und zu fördern. Insbesondere entwickeln Schüler*innen Fairplay und Team geist, die Bereitschaft zur Partizipa tion und zur Übernahme von Verant wortung. Die Zusammenarbeit mit Sportvereinen trägt zu einer bewe gungsfreudigen, gesundheitsorien tierten und von gegenseitigem Res pekt geprägten Schulkultur bei. In Schleswig-Holstein bereichert eine systematische und verlässliche Zusammenarbeit von Schulen und Zielgruppenprogramme „Schule + Verein“

„Sport gegen Gewalt, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit“

Im Rahmen des Programms „Sport gegen Gewalt, Intoleranz und Frem denfeindlichkeit“ (SgGIF) können Sportvereine und -verbände geför dert werden, die sich in besonderem Maße gegen Gewalt, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit engagieren und auch mit Institutionen über den orga nisierten Sport hinaus im Programm zusammenarbeiten. SgGIF richtet sich vornehmlich an Kinder, Jugend liche und junge Erwachsene. Ziel ist, dass sich die teilnehmenden Sportvereine und -verbände mit Themen wie gewaltpräventiver Inter aktion und Kommunikation, Toleranz, Antidiskriminierung, „Fair Play“ und Zivilcourage beschäftigen und im Vereins-/Verbandsleben verankern. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag zur gesellschaftlichen Viel falt im Sport und wirken Ausgrenzung aktiv entgegen. Im Berichtszeitraum fanden zahlreiche Workshops im Themenbereich des Projekts statt. So wurde in Koopera tion mit der sjsh eine neue ganztägige Workshop-Reihe „Spiel dich STARK“ (drei Termine) als Fortbildung ins Leben gerufen. Zudem wurde der zweitägige Prä senz-Workshop „Sportlich gegen Gewalt, Intoleranz und Fremden feindlichkeit – aber wie?“ durchge führt. Auch das Thema Mobbing-Prä vention für Kinder und Jugendliche wurde behandelt. Darüber hinaus fand ein Info- und Netzwerktreffen von SgGIF mit 30 Vertreter*innen des organisierten Sports, der Jugend sozialarbeit und des Justizministe riums, Lehrkräften und (Kriminal-) Polizeibeamten zur aktuellen Kriminal statistik der Kinder- und Jugendkri minalität in Schleswig-Holstein statt.

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Vereinen bereits seit Jahren die Aus gestaltung des außerunterrichtlichen Schulsports. Beide Partner treffen gemeinsame, konkrete Verabredun gen zu den Aktivitäten vor Ort und den Angeboten für die jeweiligen Alters stufen oder Klassen. Der LSV-Vorstand hat im August 2023 Änderungen der Richtlinien im Rah men des Projekts „Schule + Verein“ ab dem Schuljahr 2023/2024 be schlossen. Hiermit war auch eine Erhöhung der Zuschüsse für die ein zelnen Maßnahmen verbunden Zudem wurden die Förderkriterien erweitert, um im Einzelfall auch Maß nahmen fördern zu können, die im Rahmen von einzelnen oder mehreren Projekttagen stattfinden. Diese Änderungen haben das Ziel, die Förderung von außerschulischen Aktivitäten in Schulen zu verbessern. Durch die Einbeziehung von AG, die im Rahmen von Projekttagen statt finden, wird die Vielfalt der geförder ten Aktivitäten erweitert. Zudem sollen die erhöhten Förderungsbe träge dazu beitragen, die Arbeit der Übungsleiter*innen und die Qualität der außerschulischen Aktivitäten weiter zu unterstützen. Mit finanzieller Unterstützung der Landesregierung, der Sparkassen in Schleswig-Holsten und der AOK NordWest konnten im Berichtszeit raum (Schuljahr 2023/2024) insge samt 470 Maßnahmen von 102 Ver einen gefördert werden (Stand Feb ruar 2024). Die Mehrzahl aller geför derten Maßnahmen findet in Koope ration der Vereine mit offenen Ganz tagsschulen statt. Im Rahmen der Abrechnung für das Schuljahr 2022/23 wurde erstmals ein Evaluationsbogen an die beteiligten Vereine verschickt, um zu ermitteln, wie viele Kinder und Jugendliche nach den Kooperationen dem Verein bei treten. Bis Februar 2024 sind knapp 50 Rückmeldungen eingegangen, wobei einige Vereine Rückmeldungen

zu mehreren Maßnahmen gegeben haben. Im Durchschnitt traten sechs Kinder und Jugendliche pro Koopera tion dem Verein bei. Die Initiativen für die Kooperationen wurden größten teils von den Vereinen ergriffen, ge legentlich fragen auch Schulen bei den Vereinen an. Die Rückmeldungen bieten wertvolle Einblicke in die Wirk samkeit der Kooperationen und unter streichen die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Schulen und Vereinen. Ziel ist es, diese Eva luation kontinuierlich zu nutzen, um die Kooperationsmodelle zu verbes sern und den Bedürfnissen der be teiligten Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden. Seit 1992 konnten 7.205 Maßnahmen gefördert werden. Sportvereine er hielten die Möglichkeit, Zuschüsse für Übungsleiter*innen für die Durch führung von außerunterrichtlichen Schulsportarbeitsgemeinschaften während des gesamten Schuljahres inklusive aller Ferienzeiten zu be antragen. Die Berücksichtigung von Anträgen endet erst, wenn alle im Rahmen des Projektes zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft sind. Die 2022 veröffentlichte AOK-Fami lienstudie belegt, dass knapp 34 Pro zent der Familien an keinem Wochentag gemeinsamen Sport mit den Kindern ausüben und 82 Prozent der Kinder die Bewegungsempfehlungen der Welt gesundheitsorganisation (WHO) nicht erfüllen. Diese Zahlen belegen den Handlungsbedarf im Thema Familien sport eine große Bedeutung hat. Der LSV fördert den Familiensport gemeinsam mit seinen Landesfach verbänden und seinem Präventions partner, der AOK NordWest, durch das Projekt „Familien in Bewegung“. Familien sollen in verschiedenen Sportarten die Möglichkeit bekom men, den Vereinssport gemeinsam als Familie zu erleben. Dabei werden Familiensport – „Familien in Bewegung“

Vereine fachlich und finanziell unter stützt, Kurse für Familien in verschie denen Sportarten anzubieten. Die Angebote verbessern die konditio nellen Fähigkeiten wie Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Beweglich keit. Außerdem werden koordinative Fertigkeiten optimiert. Vor allem aber fördert „Familien in Bewegung” die psychische Stärke der Kinder und den Zusammenhalt der gesamten Familie. Zudem wird das Selbstverständnis gestärkt, dass gemeinsame Bewe gung zum Familienalltag dazugehört. Fernab vom Wettkampfsport können Familien bei den Angeboten gemein sam und voneinander lernen, neue Erfahrungen sammeln und unbe kannte Sportarten ausprobieren. Durch dieses generationsübergrei fende Lernen und Erleben werden der Austausch und die Kommunikation innerhalb der Familien gefördert. Mittlerweile beteiligen sich 23 Lan desfachverbände am Projekt „Fami lien in Bewegung“. Eine steigende Zahl von 184 Vereinen mit rund 518 Kursen haben sich landesweit seit Projektstart 2013 beteiligt. Im Be richtszeitraum konnten in 70 „Fami lien in Bewegung“-Kursen insgesamt rund 1.700 Menschen gemeinsam sportlich aktiv werden und sich mit einander als Familie bewegen. 2023 feierte das Projekt zehnjähriges Jubiläum. In diesem Rahmen wurde ein Familien-Vereinswettbewerb ausgeschrieben. Der erste Preis ging an den SV Holtsee (Kreis Rendsburg Eckernförde). Der Gewinner-Verein erhielt einen Zuschuss für ein Ver einsfest im Wert von 1.500 Euro sowie eine zusätzliche Bereitstellung eines LSV-Vereinsservice-Sportmoduls. Insgesamt sind im Rahmen des Jubi läumswettbewerbes 36 Bewerbun gen beim LSV eingegangen.

Seniorensport

Im Zuge der demografischen Entwick lung rückt das Thema Senior*innen im

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