GOLF TIME 2/2018

WER DAS MASTERS GEWINNT AUGUSTA UNDERCOVER Anonyme Tourspieler verraten, welche Kollegen sich Hoffnungen machen können, Masters-Champion zu werden. Und wer sich damit zufrieden geben muss, eine aufregende Woche auf dem exklusivsten Golfplatz der Welt zu erleben.

A uf dem Augusta National kann man sich keine Schwächen leisten. Gnaden- los wird jeder Fehlschlag bestraft. Hoff- nungen auf den Sieg sollten deshalb nur Spieler hegen, deren Golf auf allen Ebenen funk- tioniert. Dabei stehen die Chancen, das Masters zu gewinnen, im Vergleich zu den anderen drei Majorturnieren recht gut. Nur ca. 90 Spieler sind spielberechtigt, zudem wird jedes Jahr auf der- selben Anlage gespielt. In der 81-jährigen Geschichte des Turniers gab es nur 51 Spieler, die ein grünes Jackett überreicht bekamen. Dies legt den Rückschluss nah, dass Augusta einem bestimmten Spielertyp liegen muss, während andere Golfer kaum eine Chance haben, sich auf dieser Bühne unsterblich zu machen. Aufgrund der reichhaltigen Geschichte liefert kein anderer Platz mehr Daten, um mögliche Sieger zu berechnen. Doch Golf ist mehr als Mathematik, deshalb haben wir einen anderen Ansatz gewählt und die Protagonisten des U.S. Masters interviewt, die Spieler selbst. Da es jedoch nicht gerne gesehen wird, wenn man sich über die Kollegen und deren vermeintliche Unzulänglich- keiten auslässt, wollen wir die Namen der von uns befragten Tourprofis natürlich nicht nennen. FOLGENDE QUOTES „Jedes Jahr nehmen 90 Spie- ler teil. 30 Prozent kann man sofort abhaken. Die Jungs, die das erste Mal dabei sind, haben im

Grunde keine Chance. Genauso die ganzen Amateur-Champions, sie erleben eine coole Woche und ein freies Wochenende. Auch die alten Herren sind nur noch zum Spaß dabei. Bernhard Langer und Fred Couples schlagen sich jedoch erstaunlich gut, sie sind echte Freaks, werden aber nicht jünger.“ „Etwa 20 Prozent der übrigen Spieler ahnen, dass sie nichts reißen können. Sie sind krank, verletzt oder sie kommen mit

ihrem neuen Equipment nicht klar. Sie haben Stress mit der Frau oder andere Dinge sorgen dafür, dass sie sich nicht locker machen können. Bei Major- Turnieren steigt dieser Prozentsatz sprunghaft an.“ „Longhitter sind in Augusta im Vorteil. Jason Day, Dustin Johnson, Rory, Bubba – die liegen doch schon vorne, bevor die Show überhaupt losgeht. Wenn man mit zehn Schlägen unter Par gewinnen kann, müssen sie nur eineinhalb Schläge pro Tag besser als die Durchschnittsrunde spielen und sie sind vorne dabei. Allein durch ihre Längen sparen sie pro Runde schon mindestens einen Schlag. Das macht den Unterschied.“ „Selbst mit einem brillanten Wedge-Spiel wie es Zach Johnson bei seinem Sieg 2007 zelebriert hat, war er auf die Unterstützung des Wetter-

AUFMARSCH Während Dustin Johnson, Rory McIlroy, Justin Thomas und Rickie Fowler beste Chancen auf den Titel haben, werden Lee West- wood, Graeme McDowell höchstwahrscheinlich bzw. die beiden besten U.S. Amateur-Spieler Doc Redman und Dough Ghim ganz sicher nur ein paar schöne Tage in Augusta verleben

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GOLF TIME | 2-2018

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