GOLF TIME 2/2018

Die GOLF TIME Ausgabe 2/2018 als E-Paper, Erscheinungstermin 03.04.2018.

TRAINING 15 SEITEN TIPPS UND TRICKS

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2-2018

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HINTER GRUND KRAMSKI-INTERVIEW: COUNT DOWN DIE VORLÄUFIGEN TEAMS FÜR DEN RYDER CUP IN PARIS IM FOKUS UNDER COVER WIE DIE PROS DIE CHANCEN DER GEGNER BEIM MASTERS EINSCHÄTZEN

PORTRÄT ST. EURACH LAND- UND GOLFCLUB AUF NEUEN WEGEN PREMIERE TEAM-EUROPAMEISTERSCHAFT IN BAD SAAROW

DIE HIGHLIGHTS AUS ORLANDO DIE NEUESTEN PRODUKTE DER 65. PGA MERCHANDISE SHOW TEIL 2

DER PROPHET IM EIGENEN LANDE...

DAS SENSATIONELLE COMEBACK VON WOODS PHÄNOMEN TIG R

F

LIEBLINGSLOCH PAUL LAWRIE FUN-TALK STEPHAN JÄGER TOUR TIPPS TIGER WOODS REGEL-TIME FREEDROP, ODER?

EDITOR’S INTRO

Das Comeback als letzte Chance

SEELEN-ANALYSE Gibt es über Tiger Woods eigentlich noch etwas zu schrei- ben, das nicht schon längst bekannt ist? Einen Versuch ist es wert. Tigers Comeback nach seinem Absturz auf den 1.199 (!) Weltranglisten-Platz ist ein Thema („Tigers Rückkehr“, ab Seite 30). Der Versuch einer Seelen-Analyse soll mir erlaubt sein: Der Superstar hat alles erreicht, was man sich nur vorstellen kann. Eines allerdings nicht: den inneren Frieden, das Seelenheil, wie es so schön heißt. Ehe zerstört, Familie kaputt, Gesundheit ruiniert, das Image ramponiert. Klar, dass der Körper diesen Extrembelastungen nicht ewig standhält. Viel schlimmer aber die inneren Verletzungen. Eine innere Leere, ein inneres Vakuum, eine nicht fassbare innere Unzufriedenheit. Ähnlich einem Drogenabhängigen ist seine Sexsucht der Ausdruck totaler Hilf- losigkeit. Nie genug zu bekommen, immer das Gefühl zu haben, da muss es doch noch mehr geben, muss schrecklich sein. Selbst die wildesten Orgien werden lang- weilig, wenn sie zur Selbstverständlich- keit werden. „I can’t get no satisfaction“...

Die durchgemachte Sex-Therapie, ähnlich einer Entziehungskur, hat da nicht wirklich helfen können. Ihn von undefinierbaren Zwängen, ihn von der Jagd nach dem ewi- gen Glück nicht wirklich erlösen können. Die Erkenntnis: Das wahre Lebensglück ist nicht zu erkaufen, auch nicht durch exzessive Ausschweifungen zu erzwingen. Im Gegenteil: Das Wahre liegt im sport- lichen Erfolg. Die Chance, noch einmal ein Turnier zu gewinnen, gar ein 15. Major, würde Tiger Woods „unsterblich“ machen. Die Herzen von Millionen zu erobern, ganz oben im Zenit zu stehen. Nur für wenige Auserwählte möglich. Denn Glanz, Glamour, Gloria kann man sich nicht kaufen. Das muss man sich mühsam erarbeiten. Hart erkämpfen. Wenn das gelingt, ist das Glück vollkommen, die Zufriedenheit total. Vielleicht die Erklärung, warum der rast- lose Tiger Woods unbedingt ein sport- liches Comeback braucht: Ist es doch seine letzte Chance, aus dem Glücks-Dilemma zur wahren inneren Ruhe zu finden.

„WarumTiger Woods unbedingt ein Comeback braucht? Ist es doch seine letzte Chance, wirklich das wahre Glück, die totale Zufriedenheit, die innere Ruhe zu finden“

Ihr

OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur

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IN HALT

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COVER 30 TIGERS RÜCKKEHR: Anstatt eine bemitleidens-

werte Abschiedstour zu geben, wird er von Woche zu Woche stärker. Wie geht das?

TURNIERE 36 MASTERS: Augusta undercover. Wer gewinnt das erste Major des Jahres?

40 RYDER CUP: Europa könnte eines der

erfahrensten und besten Teams aller Zeiten ins Rennen schicken.

44 TEAM EM: Das A-ROSA Scharmützelsee in Bad Saarow freut sich auf die besten Herren- Golfteams Europas. 46 DEUTSCHE PUTTLIGA: Alle Termine und Infos zur bundesweiten Putt-Turnierserie. PRODUKTE 48 EQUIPMENT: Teil zwei der Neuheiten, die Anfang des Jahres auf der PGA Show vorgestellt wurden. 62 CLUBFITTING: Johannes Herbig ordnet die Neuheiten auf dem Schaftmarkt ein. LIFESTYLE 64 AUTOMOBIL: Opels neuer Spitzensportler im Porträt: Der 260-PS-Insignia GSi. 66 INTERVIEW: Alles geben für den Golfsport. Clemens Prader lebt seinen Traum – und kämpft hart dafür. CLUBS 70 ST. EURACH: Der Land- und Golfclub im Münchner Süden gilt seit 40 Jahren als einer der stilvollsten der Republik. 58 WIESTAW KRAMSKI: Der Putt- Guru im Gespräch mit GT-Chef- redakteur Oskar Brunnthaler.

DIE HIGHLIGHTS AUS ORLANDO DIE NEUESTEN PRODUKTE DER 65. PGA MERCHANDISE SHOW ab Seite 48

36 MASTERS PGA Tour-Spieler enthüllen anonym ihre Geheimfavoriten für den Titel beim ersten Major des Jahres

74 MERCEDES BENZ AWGC: Deutschlands größte 9-Loch-Turnierserie startet in die siebte Saison.

EINER FÜR ALLE FÄLLE...

30 TIGER IST ZURÜCK Von wegen Abschiedstour: Der 42-Jährige erinnert Woche für Woche mehr an den „alten Tiger“

POWERSCHWUNG Pros analysieren den Schwung des wiedererstarkten Superstars

76 GOLF GASTRONOMIE: Adriaan A. Straten

beschäftigt sich mit einem ständigen Reizthema in vielen Golfclubs.

78 SAMSONITE GOLF CLUB TOUR: Die Turnier- serie erlebt 2018 ein Rekordjahr: So viele Clubs und Events gab es noch nie!

80 GOLF SECRET: Der neue Golf-Online-

Fachhandel hilft den Pro Shops und bietet Top-Marken zu Outletpreisen.

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84 GOLFREGELN: Die Experten Dr. Ulrike und Holger Gartz klären knifflige Regelfragen. TRAINING 92 TOUR TIPPS: In fünf Schritten zu Tiger Woods’ Powerschwung.

98 LEADBETTER: Ian Holloway erklärt, warum eine Auf- und Ab-Bewegung im Schwung gut ist.

100 JONATHAN TAYLOR: Jeder will mehr Länge. Mit diesen Übungen erreichen Sie Ihr Ziel.

102 SCHUSTER & LUBENAU: Trainingsdrill Driver: Immer in der Sonne bleiben.

40 RYDER CUP Europa könnte Ende September in Paris eines der erfahrensten und besten Teams an den Start bringen – das von den Amerikanern traditionell völlig unterschätzt wird 66 STEHAUF-MANN Wie der Österreicher Clemens Prader konsequent seinen Traum vom Leben als Tour-Pro verfolgt. Trotz aller Widrigkeiten

104 SPORTPHYSIO: Dr. Christian Haid über den Vorteil von Golf als schwierige Sportart.

105 TOUR TIPPS: Präzisionstraining mit LPGA Tour-Proette Sophia Popov.

106 KAGAMI: Step-Drill: So bekommen Sie schnell ein Gefühl für einen effizienten Schwung. TEA TIME 108 SOCIETY NEWS: Die GolfHeroes berichten von ihrer ersten Golf-Gruppenreise nach Marokko. STANDARDS 3 Editor’s Intro / 12 Foto-TIME / 16 Go ask Stephan Jäger / 18 Countdown | News / 28 Mein Lieblingsloch / 68 Das Götz-Zitat /

109 Börsen-TIME / 111 Cartoon / 112 Impressum / 114 TIME-OUT

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Warum steigen so viele aus?

ändert und die Golfverbände und Clubs sich in ihrer Politik an vermögenden Vielspielern ausrichten und Fernmitglieder oder VCG-Mitglieder auch als Greenfee-Spieler abkassieren, wird die Popularität von Golf eher wieder abnehmen. Es sei denn, unsere Profis sind end- lich mal wieder und dauerhaft erfolgreich und damit in den Medien.“ (Auszug) Johannes R. „Ich sehe es an mir und meiner Freundin. Wir spielen mit Leidenschaft und auch mit einem gewissen Ehrgeiz seit knapp zwei Jahren Golf. Wir gehören zu der Altersgruppe 30-39. Wenn ich in Clubs, wie auch im eigenen Golfclub, den Turnierkalender sehe, frage ich mich, wie man das als „Arbei- tender“ auf die Reihe bekom- men soll.“ Kristian S. „Golf versucht sich immer noch als elitär zu verkaufen. Zumindest die Mitglieder. Die Hemmschwelle Golfplatz ist noch viel zu hoch. Auch diese dämliche Kleidungsetikette ist völlig überholt. Wie soll ich einem „coolen“ 16-Jährigen glaubhaft machen, dass er sich wie sein Opa verkleiden muss, um Golf zu spielen? So gewinnt man sicherlich keinen Nachwuchs.“ [...] Stefan L. Ganz klar Kosten für Verein, Pro, Schläger und weiteres Equipment. Nicht zu verges- sen: dieser elitäre Müll und borniertes Getue. Meine Villa, mein Porsche, mein Boot, meine Gattin... Wäre der Sport nicht so klasse, hätte ich schon lange hingeworfen. Hartmut K.

ADRIAAN A. STRATEN: DIE AUSSTEIGER (aus GT 1-2018)

frei in die Hospitality-Area verziehen können...“ Andreas G. „Auf jeden Fall werden die Fern- sehübertragungen langweiliger. Für mich ist das so, als ob die Tore beim Fußball generell aus 60 und mehr Meter fallen würden. Es hat nichts mehr mit Taktik zu tun und damit fehlt die Spannung...“ Rolf Olaf M. „Das Material, also Schläger und Bälle, werden immer bes- ser. Dann müssen die Plätze eben schwieriger werden. Aber es gibt zudem auch kaum aus- weglose Situationen für die Tourspieler. Zudem werden die Regeln immer mehr aufge- weicht. [...] Tipp: Macht die Löcher kleiner. Vielleicht belebt das das Spiel auf dem Grün.“ Norbert L.

SOLLTE MAN DIE LONG- HITTER AUF DER TOUR MIT EINEM GEDROSSELTEN BALL AUSBREMSEN? (Facebook-Umfrage GOLF TIME) „Es würde ja reichen, wenn die Plätze keine Autobahnen mehr wären. Driver-Wedge-Putt ist öde. Also die Fairways in den Landezonen wieder enger machen, mehr Anlass schaffen, eine Bahn auch mal mit ande- ren Schlägern zu beginnen und dann ist es auch wieder Golf. “ Olaf G. „An der PGA Tour sieht man doch sehr schön, dass das Pro- blem nicht die Länge, sondern die Breite ist. Immer wenn es so wie in Mexico-City auf engere Kurse geht, geht auch der Score nach oben. Und keine Free-Drops an den Tribünen! In Eichenried z. B. hat der gemeine Amateur auf der 18. Bahn links immer das Out of Bounce im Blick, während die Pros im Turnier munter straf-

„Für jemanden, der zwischen 10 und 20 Runden im Jahr spielt, sind die meisten Golf- clubs schlicht zu teuer, es sei denn, das laufende Einkom- men oder das Vermögen sind so hoch, dass Geld keine Rolle spielt. Zu dieser Gruppe gehö- ren meine Frau und ich nicht. Auch wenn in den meisten Ar- tikeln zum Thema Golf immer wieder betont wird, dass Gol- fen nicht mehr teuer (wir sind auch keine alpinen Skiläufer) sei, so ist das doch immer eine Frage der Perspektive. In den diversen Golfmagazinen richten sich viele Beiträge über Reisen oder Ausrüstung auch eher an „Gutbetuchte“. Ich spiele sehr gerne Golf und bin der Meinung, dass der Sport einen anderen Stellenwert in unserer Gesellschaft verdient hätte. Ich wäre auch sehr gerne wieder ordentliches Mitglied. Solange sich an der Realität nichts

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LEBENSZEICHEN VOMWUNDERKIND

DER WEIBLICHE TIGER WOODS Ein Golf- Wunderkind. 2004 trat Michelle Wie bei der Sony Open auf Hawaii an. Bei den Herren wohlgemerkt. Sie verpasste den Cut nur um Haaresbreite. Dem Kind koreanischer Eltern, damals 14, wurde eine glorreiche Zukunft prophezeit. Mit 16 wurde sie Profi, gleich- bedeutend mit immens dotierten Werbe- verträgen. Wie wurde zu einer der reichsten Sportlerinnen der Welt. Sie gewann während ihrer 13-jährigen Profi-Laufbahn zwar eine Handvoll Titel, doch die große Dominanz blieb aus. Ihrem ersten Major-Titel bei der U.S. Women’s Open 2014 folgte kein weiterer Pokal. Bis zur HSBC Women’s World Championship im März: ein lauter Schrei, eine erhobene Faust und im Anschluss ein paar Tränen der Freude. Das mittlerweile 28-jährige Wunderkind hat in Singapur ein Lebenszeichen entsandt; denkbar spektakulär mit einem langen Putt vom Grünrand. GT

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COUNTDOWN NEWS LEUTE HIGHLIGHTS M an könnte ihn auch „Mister 58“ nennen. Denn Stephan Jäger spielte in Runde eins der Ellie

Gibt es einen Schlag in deiner Karriere, auf den du besonders stolz bist? 2012 hatte ich auf der zweiten Stage der PGA Tour Qualifying School einen Dreimeter-Putt auf Bahn 16. Ich wusste, dass ich ziemlich knapp am Cut war und habe den Putt gestopft. Da werde ich mich immer dran erinnern, denn es war in dem Moment der wichtigste Putt meines Lebens. Gibt es einen Schlag in der Karriere, den du gerne noch einmal wiederholen möchtest, wenn du könntest? Ja, bei meiner 58 (Ellie Mae Classic 2016, Anm. d. Red.) habe ich auf einem Loch ein Eisen mehr genommen und dann ein Dreiputt-Par gespielt. Sonst wäre es eine 57 geworden – wobei ich nicht weiß, ob ich dann auf den nächsten drei Löchern auch Birdies gespielt hätte. Was ist deine Stärke auf dem Platz? Ich bin ein Beißer, einer der nie aufgibt. Wenn ich mal keinen guten Tag habe, denke ich mir: „Kopf runter und durch.“ Was ist dein Lieblingsschläger im Bag? Mein Driver. Welche übernatürliche Kraft hättest du gerne? Ich würde gerne fliegen können. Hattest du früher Ärger in der Schule? Ja, in Deutschland immer – von der ersten bis zur neunten Klasse.

Mae Classic 2016 auf der Web.com Tour dieses phänomenale Ergebnis – als erster Profi überhaupt auf PGA Tour, Web.com Tour und PGA Tour Champions. Seit dieser Saison ist der sympathische Münchener festes Mitglied auf der PGA Tour. Für „Go ask...“ hat er sich unseren Fragen gestellt. Dein Leben steht auf dem Spiel und es gilt, einen schwierigen Downhill-Putt mit Break aus drei Metern zu lochen. Wen wählst du für diese Aufgabe? Meinen guten Freund J.T. Poston (amerikanischer PGA Tour-Spieler, Anm. d. Red.). Deine Top-3-Golfer aller Zeiten? Tiger Woods und Jack Nicklaus sind mit Abstand meine Top 2. Die Nummer drei ist schwierig... Im Moment ist Justin Thomas der beste Golfer der Welt. Was war dein emotionalster Moment auf dem Platz? Das war mein erster Sieg auf der Web.com Tour 2016. Da war meine Mutter gerade zu Besuch und der Sieg hat meine Karriere richtig gestartet. Was war dein emotionalster Moment abseits des Platzes? Der Heiratsantrag an meine Verlobte. Da war ich schon die ganze Woche über sehr, sehr nervös. Dass sie „Ja“ sagt, wusste ich, da habe ich mir keine Sorgen gemacht. Aber man macht sich schon Gedanken, ob alles klappt. Welcher Sieg bedeutet dir am meisten? Der Sieg bei der Rust-Oleum Championship. Damit hatte ich meine PGA Tour-Karte sicher, meine Mutter war da und meine jetzige Verlobte auch. Das war sehr emotional.

STEPHAN JÄGER Der 28-jährige Münchener spielt dieses Jahr seine erste volle Saison auf der PGA Tour. Im GT-Interview erzählt er vom nervösesten Moment seines Lebens – und der hatte nichts mit Golf zu tun. GO ASK STEPHAN

Hund oder Katze? Hund.

Fisch, Fleisch oder Gemüse? Auf alle Fälle Fleisch.

Was wärst du geworden, wenn du kein Golfprofi geworden wärst? Dann hätte ich 100-prozentig das Reisebüro meines Vaters übernommen. Dein Tipp an die GOLF TIME-Leser? Sie sollten vor allem das kurze Spiel trainieren.

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»DAS WEICHE SCHLAGGEFÜHL.« – RICKIE FOWLER

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»ES IST DIE BESTÄNDIGKEIT.« – JORDAN SPIETH WENN DU IHN SPIELST,

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»ICH WUSSTE ES VOM ERSTEN TAG AN.« – JUSTIN THOMAS

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©2017 Acushnet Company. Source: Darrell Survey, Sports Marketing Surveys Inc. Northmountain International. Based upon results through 31/12/2017 on the U.S. PGA, U.S. LPGA, Champions, Web.com, South African, Asian, Korean, OneAsia, Australasian, Japan, Canadian PGA and PGA European Tours.

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LEBENSLÄNGLICH Im Leben von Bob Roth (86) spielt Golf die Hauptrolle. Los ging es im Alter von 15 Jahren, als er 1947 seine erste Golfrunde auf dem Newcastle Country Club in Pennsylvania drehte. Seither führt der ehemalige Berufssoldat akribisch Buch über seine Runden. Im März 2018 vollende- REKORDGOLFER

te Roth Golfrunde Nr. 10.000. Somit hat er insgesamt etwa 50.000 Stunden auf dem Golfplatz verbracht – das sind knapp 2.084 Tage, also volle 5,7 Jahre seines Lebens. „Ich denke, kein Mensch hat mehr Golf ge- spielt“, sagte Roth anlässlich des Jubiläums. „Vielleicht Gary Player, aber das müsste er erst beweisen.“ Dabei hat Roth seine 9-Loch-Runden oder die Besuche auf Kurzplätzen oder Trainingseinrichtungen gar nicht mitgerechnet. Seine beste Runde (71) spielte er übrigens erst mit 59 Jahren. Roth erstes Hole in One gelang erst 2006.

Bob Roth mit der offiziellen Urkunde der

PGA of America, bei der er seine Runden seit 1947 einreicht

PHIL MICKELSON In einer Zeit, in der erstaunliche Golftalente wie Pilze aus dem Boden sprießen, kann man den Sieg des 47-jährigen Phil Mickelson bei der WGC-Mexico Championship gar nicht hoch genug werten. Nach viereinhalb sieglosen Jahren (zuletzt Open Championship 2013) bewies Lefty der Golfwelt, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Erstmals erlebte TimMickelson einen Sieg seines Bruders als Caddie. Bei den 41 Profi- Titeln zuvor trug Jim „Bones“ Mackay Phils Tasche, von dem er sich im Juni 2017 einvernehmlich trennte. Die Entscheidung in Mexiko fiel erst auf dem ersten Extraloch im Play-off-Duell mit Justin Thomas (Nr. 2 der Welt), der in der Vorwoche erst die Honda Classic gewinnen konnte. Thomas katapultierte sich dank eines spektakulären Eagles auf der letzten Bahn an die Spitze des Leader- boards, bevor Phil mit zwei nervenstark einge- lochten Birdie-Putts gleichziehen konnte. Das nächste große Ziel auf Phils Agenda ist natürlich die Vollendung seines Karriere-Grand Slam, doch dafür müsste er die U.S. Open in Shinnecock Hills gewinnen. Nach dem Gesetz der Serie kann der Sieger in Long Island, New York, nur Phil Mickelson heißen. Denn bei der U.S. Open 1995 in Shinnecock Hills wurde er ge- teilter Dritter, 2004 sogar alleiniger Zweiter.

ERNIE VS. TIGER

EHRENAMT Ernie Els und Tiger Woods werden sich beim Presidents Cup 2019 in Melbourne, Australien, als Kapitäne gegenüberstehen. Beim Vergleich Rest der Welt (ohne Europa) gegen das Team der USA könnte Tiger sogar der erste spielende Kapitän in der Geschichte des Wettbewerbs werden. Vorausgesetzt Woods zieht sich nicht erneut eine schwere Verletzung zu, sollte es für ihn kein Ding der Unmöglichkeit darstellen, sich für das von ihm betreute Team als Spieler zu qualifizieren. Das letzte Duell der beiden Kapitäne beim Presidents Cup datiert übrigens zurück ins Jahr 2003. Damals duellierten sich Els und Woods in Südafrika um den Gesamtsieg, bevor man sich nach drei Extralöchern und hereinbrechender Dunkelheit auf ein salomonisches Unentschieden einigte.

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PATENBUSCH GRÜNZEUG Bei der Finalrunde des Masters 2017 landete Sergio Garcías Ball auf Loch 13 nach dem Abschlag in einem Azaleen- busch. Zu diesem Zeitpunkt lag der Spanier zwei Schläge hinter Justin Rose. Trotz eines Strafschlages rettete Sergio noch das Par auf der Bahn, die „Azalea“ genannt wird. Bekanntermaßen gewann Sergio das denk- würdige Turnier und feierte in Augusta

BubbaWatson 2017 bist du im World Ranking regelrecht abgestürzt. Warum? Die Rangliste ist mir grundsätzlich egal, ich will nur mein bestes Golf spielen. Doch das konnte ich nicht mehr, denn ich hatte das Ver- trauen in meinen Körper verloren. Ich besaß nicht mehr die Kraft, ummein bestes Golf zu spielen. ImSport gehen physische undmentale Stärke Hand in Hand. Ich war körperlich nicht mehr in der Lage, die Schläge, die ich vor meinem geistigen Auge sah, auszuführen. u Du hast einen Süßigkeitenladen und überlegst, Bürgermeister zu werden. Was geht da noch? Ich würde gerne in einem Filmmitspielen. Ich war schon in TV-Shows, aber der Filmwäre mein Traum. Irgendetwas Neues, bei dem ich meine Vorstellungskraft nutzen kann. Welche Ziele hast du 2018? Die gleichen wie jedes Jahr. Ich will ein Golf- turnier gewinnen, ganz egal, welches. Jedes Turnier ist unglaublich bedeutend für die aus- richtende Stadt oder die beteiligten Charity- Organisationen. Da ich das geschafft habe, denke ich über Sieg Nr. 2 nach. DREI FRAGEN AN…

seinen ersten Major-Titel. Am 14. März kam nun Sergios erstes Kind auf die Welt. Kein Wunder, dass das Ehepaar García diese beiden Glücksmomente miteinander verknüpfen wollte und seine neugeborene Tochter „Azalea (Adele García)“, nach eben diesem 13. Loch in Augusta benannte. Die rosablühenden Azaleen sind eine Rhododendren- Untergruppe und ein Markenzeichen des Augusta National.

Bevor Missverständ- nisse aufkommen: Das ist nicht der Nachwuchs des Ehe- paars García, sondern das Kind von Herrn und Frau Koala!

MASTERS TV GESCHENKE Schon seit Weihnachten 2005 unter- hält das U.S. Masters einen eigenen Youtube-Kanal. Doch erst Ende März 2018 folgte die Bescherung. Denn ab sofort stehen sämtliche Finalrunden aller Masters-Turniere seit der ersten TV-Übertragung kostenlos und in Originallänge zur Verfügung! Sie können nun in bester HD-Qualität erleben, wie Tiger Woods mit seinem Sieg beim Masters

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1997 das Profigolfgeschäft revolutionierte. Oder die Dramaturgie von Jack Nicklaus’ unglaublichem Comeback von 1986 Revue passieren lassen. Auch die beiden Siege von Bernhard Langer 1985 bzw. 1993 sind Teil dieser Kollektion. Der älteste Film stammt aus dem Jahr 1968, als Roberto De Vicenzo den Sieg verpasste, weil er eine falsche Scorekarte unterschrieb.

DIE NEUEN GOLFREGELN AB 2019

» Ein Spieler darf einen auf der Runde beschädigten Schläger weiterhin ver- wenden bzw. ihn selbst reparieren. » Der Schlag inkl. Vorberei- tung sollte max. 40 Sekun- den benötigen. » Die Spielleitung kann im Zählspiel an jedem Loch eine maximale Schlagzahl festlegen. » Die Spielleitung ist befugt, einen Verhaltenskodex für Spieler aufzustellen und ggf. Strafschläge zu erteilen.

Caddies abgelenkt wird, gibt es keine Strafschläge mehr. » Der Vorgang des Droppens muss nicht mehr aus Schulterhöhe, sondern aus Kniehöhe erfolgen. » Die Zeit, die ein Spieler nach seinem Ball suchen darf, wird auf drei Minuten verkürzt. » Jeder eingebettete Ball darf überall im Gelände straflos gedroppt werden. » Es gibt keine Strafe mehr, wenn ein Ball, der auf dem Grün gespielt wurde, den Flaggenstock im Loch trifft.

Die neuen Regeln, die ab 2019 für alle Golfer welt- weit gelten, sollen das Spiel vereinfachen. Hier einige der neuen Bestimmungen im Überblick: » Während der Suche bleibt ein versehentliches Bewe- gen des Balls straflos. » Ein versehentliches Bewe- gen des Balls oder Ball- markers auf dem Grün bleibt ohne Strafe. » Wenn der Ball in Bewegung versehentlich vom Spieler,

einem Mitspieler sowie deren Ausrüstung oder

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GOLFER DIE JE EIN MAJOR GEWINNEN KONNTEN DER SCHLECHTESTEN

1. SHAUN MICHEEL PGA CHAMPIONSHIP 2003

Micheel wäre ohne diese magische Woche als einer der erfolglosesten Golfer aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingegangen. Bei 451 Turnierteilnahmen belegte er einen zweiten und einen dritten Rang. Derzeit rangiert er auf Rang 1.944 der Weltrangliste.

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LIMIT Derzeit beraten die Golfregelhüter darüber, ob man die übermäßigen Weitenflüge moderner Golfbälle bremsen sollte. Hinter- grund der Debatte: Traditionelle Profiturnier- golfplätze sind schlicht zu kurz, um Longhitter wie Dustin Johnson und Co. adäquat heraus- zufordern. Befürworter der Limitierung fordern deshalb einen Golfball, der nur noch ca. 90 Prozent der aktuellen Performance bietet. Kritiker sagen, in einer Zeit, in der man mit allen Mitteln versucht, Golf für eine breite Masse attraktiver zu gestalten, würde eine Ver- kürzung der allgemeinen Schlaglängen einen kontraproduktiven Effekt erzeugen. Zudem sind weltweit Milliarden Bälle im Umlauf, die dann nicht mehr regelkonform wären. Ein angedach- ter Lösungsansatz wäre ein reiner Tour-Ball. KRIEG DER BÄLLE

2. BEN CURTIS OPEN CHAMPIONSHIP 2003

Es grenzte an ein Wunder, dass sich Curtis als Nr. 396 der Welt überhaupt für die Open qualifizieren konnte. Der ansonsten konstant erfolglose Amerikaner erlebte noch drei dieser „Schluckauf-Wochen“, in denen er aus dem Nichts kommend einen Sieg hinlegen konnte.

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3. TODD HAMILTON OPEN CHAMPIONSHIP 2004

Hamilton hatte in Japan immerhin elf Siege gefeiert und im März 2004 die Honda Classic gewonnen, doch nach dem Sieg bei der Open kam er bei 140 Turnien nur dreimal unter die Top 10. Sein Play-off-Gegner Ernie Els kann die Niederlage bis heute nicht fassen. 4. STEVE JONES U.S. OPEN 1996 Genau fünf Tage vor Beginn dieser U.S. Open endete Steve Jones’ Leidenszeit, die mit einer Fingerverletzung 1991 begann. Auf den letzten Drücker qualifizierte er sich für die U.S. Open 1996 und siegte. Danach war ein 24. Rang seine Bestleistung bei einem Major. 5. RICH BEEM PGA CHAMPIONSHIP 2002 „Beemer“ gehörte zu den netten Jungs auf der Tour, die immer dabei waren, aber nie etwas gewannen. Doch im August 2002 lief er zur Hochform auf, gewann erst ein PGA Tour-Event und zwei Wochen später die PGA Championship – sein letzter Sieg als Golfer.

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Man darf gespannt sein, zu welchem Ergebnis die R&A bzw. die amerika- nische USGA kommen werden.

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droht nun Ärger GIGANTISCH Die Tribüne am ersten Abschlag des Ryder Cup 2018 in Paris wird über 6.600 Zuschauern Platz bieten. Zum Vergleich: In Hazeltine vor zwei Jahren konnten 1.668 Fans die Spieler feiern, 2014 in Gleneagles nahmen 2.148 Leute an Tee 1 Platz ERSTAUNLICH Damengolf-Legende Laura Davies (54) gelang beim LPGA Founders Cup in Arizona ein sensa- tioneller zweiter Platz. Siegerin wurde Inbee Park mit fünf Schlägen Vorsprung.

gebrochen. Trotzdem zauberte die amtierende Women’s PGA Cham- pionship-Siegerin eine 68 auf die Scorekarte 3 VERWECHSLUNG Vor der gemeinsamen Runde bei der WGC-Mexico Championship wollte sich der Inder Shubhankar Sharma bei seinemSpielpartner Phil Mickel- son vorstellen. Der hielt ihn für einen Journalisten und riet ihm, es nach seiner Runde erneut zu versuchen VIZE KAPITÄNE Tiger Woods und Steve Stricker sind von Jim

2018 berufen worden QUOTEN PUSH Die Finalrunde der Valspar Championship, bei der Tiger Woods um den Sieg mitspielte, verzeich- nete in den USA die höchsten Ein- schaltquoten bei einem Golfturnier (außer Majors bzw. Ryder Cup) seit der Players Championship 2013 (bei der Tiger gewann) CASHCOW Die Trump Organisation hat Teemar- ker mit dem Siegel des Präsi- denten anfertigen lassen, die

CELTIC TIGER Am Tag seines letzten Sieges bei der Tour Championship 2016 wurde bekannt, dass Arnold Palmer gestorben war. Im März ge- wann McIlroy nach 539 erfolglosen Tagen das Turnier des King in Bay Hill 1 PAUSE Aufgrund einer Ver- letzung am Handgelenk pausierte Martin Kaymer den kompletten März. Beim Masters möchte er jedoch unbedingt dabei sein 2 SEKUNDENSCHLAF Danielle Kang nickte bei ihren Fitnessübungen vor der Auftaktrunde der LPGA Singapore plötzlich ein. Als sie wie- der aufwachte, war ein Zahn ab-

man zu verkaufen plante. Da es verboten ist, dieses Siegel für kommerzielle Zwecke zu verwenden,

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Furyk als Vizekapitäne für den Ryder Cup

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DER GOLFTEST Was haben Sie und ich gemeinsam mit den besten Golfern der Welt? Finden wir es heraus! Diese Mal mit PGA Tour-Sieger Aaron Baddeley

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SCHADE Die USGA gab Ende Februar bekannt, dass es bei der U.S. Open ab so- fort kein Stechen mehr über 18 Loch geben wird. Zuletzt wurde das Major 2008 mit- tels Play-off entschieden,

als Tiger Woods Rocco Mediate in einem epischen Duell trotz gebrochenem Bein in die Knie zwingen konnte. Diese Verlängerungen fanden jedoch am Montag statt, was einen logistischen Albtraum für den Veranstalter bedeutete. Zudem wurden die Zuschauer am Sonntag nach Hause geschickt,

Bei der Tucson Open ist mir so etwas passiert. Ich war völlig in Gedanken und glaubte, ich hätte noch massig Zeit. Aber schlussendlich bin ich zehn Sekunden vor meiner Abschlagszeit eingelaufen. Ja. Ich habe in Doral mal einen Stein in einem Hindernis mit dem Fuß bewegt. Nach der Runde fragte ich einen Offiziellen. Er sagte, das war ver- boten. Also habe ich mich disqualifiziert. Nicht in einem offiziellen Event, aber bei einer Privatrunde schon häufiger. Wenn nichts voran- geht und man nur rumsteht, kommt es schon vor, dass ich sage: „Ich bin raus“ und gehe.

Bist du je im Lauf- schritt zum Abschlag gehetzt, weil du zu spät dran warst?

ERGEBNIS BIRDIE

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ohne den Ausgang des Turniers miterleben zu können. Zukünftig soll ein sofortiges Stechen über zwei Löcher eine Entscheidung herbeiführen. Sollte dies ergebnis- los bleiben, folgt ein Sudden Death wie bei jedem anderen Tour-Event.

Wurdest du je disqualifiziert?

ERGEBNIS BIRDIE

Hast du je eine Golf- runde abgebrochen, weil es zu langsam voranging? Hast du je „Fall ins Loch“ geschrieen, obwohl der Ball viel zu kurz war? Hast du schon einmal doppelt nachladen müssen? Hast du schon einmal komplett am Ball vorbeigeschlagen? Sind dir während der Runde schon einmal die Bälle ausgegangen? Hast du schon einmal gejubelt, bevor der sichergeglaubte Putt ausgelippt ist? Hast du schon einmal einen Schlag gemacht und der Ball ist hinter dir gelandet? Hast du schon einmal während einer Runde telefoniert?

ERGEBNIS BIRDIE

Gute Frage. Wahrscheinlich schon, aber mir fällt partout keine Situation ein.

ERGEBNIS PAR

Bei der Texas Open 2015 habe ich drei Bälle benötigt, doch Drive Nr. 3 ging direkt ins Loch. Es war ein Par 4! Klar, oft! Wenn ich im Gebüsch liege, kommt es vor, dass ich daneben haue. Oder ein Flopshot aus dem hohen Gras, bei dem der Schläger sauber unter dem Ball durchsenst. Nein, das wird nicht passieren. Ich habe mehr als ein Dutzend Bälle dabei. Wenn die aufgebraucht sind, habe ich definitiv ganz andere Probleme.

ERGEBNIS BIRDIE

ERGEBNIS BIRDIE

TEAM GERMANY QUARTALSBILANZ Wie steht es um unsere Jungs auf den großen Touren? Martin Kaymer fiel aufgrund einer Handgelenksverletzung von Platz 72 auf Rang 88 in der Weltrangliste. Marcel Siem verlor über 40 Plätze von 290 (Ende 2017) auf aktuell Rang 330. Abgesehen vom Qatar Masters verpasster er inkl. März immer den Cut. Marcel Schneider, der sich über die Q-School für die European Tour qualifizieren konnte, fiel von Position 795 auf 873. Für Alex Cejka ging es von Platz 195 auf Rang 225 runter. Auch Stephan Jäger büßte 21 Plätze von Position 261 auf Rang 297 ein. Einziger Lichtblick: Max Kieffer verbesserte sich von Platz 354 auf Rang 329. Bestes Ergebnis: Position 11 bei der Maybank Championship.

ERGEBNIS PAR

Kann ich mich nicht dran erinnern, jedoch kurz davor stand ich schon oft.

ERGEBNIS PAR

Unglücklicherweise muss ich hier mit Ja antworten. Ich weiß nicht mehr wann oder wo, aber ich habe schon so manchen Ball an einen Baum genagelt, der dann viel weiter hinten gelandet ist. Nein, das geht überhaupt nicht. Eine SMS meinetwegen, aber das Telefon rausholen und los- plaudern, da bekommt man mächtigen Ärger!

ERGEBNIS BIRDIE

ERGEBNIS PAR

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Der Australier bewegt sich im Rahmen seiner Möglichkeiten, in die Spitzengruppe der Golfwahnsinnigen stößt er jedoch nicht vor. Nächstes Mal: Andrew „Beef“ Johnston

TOTAL -6

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COUNTDOWN | NEWS

Justin Thomas wird mehr als ein Zahn gezogen, der Kapitän und sein Beef, Bunker Curry Indian Style, der Tiger-Effekt in all seinen Facetten und ein Basketball-Star erzeugt einen Haftpflichtschaden – das sind die Social Media-Highlights! TWEET IT!

Justin Thomas lässt seine Fans auch an den weniger angenehmen Dingen seines Lebens teilhaben. Auf Instagram postete die Nummer 2 der Welt ein Foto, das direkt nach einer Weisheitszahn-OP aufgenommen wurde.

Die Kollegen der Webseite Golf.com ferndiagnosti- zieren anhand der Schläger- kopfgeschwindigkeit von Tiger Woods, dass sein Rücken wohl wieder in Ordnung sein dürfte.

Nicht nur der Spanier Pablo Larrazábal wunderte sich über diesen bizarren Bunker bei der Hero Indian Open. Ob er den Schlag geschafft hat, ist nicht bekannt.

Andrew „Beef“ Johnston würde alles tun, um beim Ryder Cup 2018 dabei sein zu dürfen. Und wenn es nur als Mitfahrer auf Kapitän Thomas Bjørns Motorrad wäre.

PGA Tour-Spieler Jonathan Randolph bekam den Tiger-Effekt am eigenen Leib zu spüren. Als Woods überraschend für die Valspar Championship meldete, verlor er seinen Startplatz bei dem Event. Wenigstens nahm er es mit Humor.

NBA-Superstar und Golfnarr Stephen Curry kann auch im Hotelzimmer nicht die Finger von seinen Schlägern lassen...

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COUNTDOWN | MEIN LIEBLINGSLOCH

CARNOUSTIE NR.18

LIEBLINGSLOCH Es ist nicht verwunderlich, dass der Ort seines großartigen Open-Sieges 1999 auch Paul Lawries Lieblingsloch ist.

Man muss vieles beachten, aber spielt man mit dem Wind, kann man den Hindernissen entgehen. Aller- dings ist der zweite Schlag kein Selbstläufer. Vor allem, wenn man – wie ich es in der ersten Runde 1999 getan habe – das Fairway verpasst. Da ist dann der Barry Burn vor dem Grün und es heißt: „Schaffe ich es carry darüber?“ Zudem hat man den Aus-Zaun im Kopf, der sehr nah am linken Rand des Grüns ist. Ein Fehlschlag auf diese Seite und man muss viel Glück haben, nicht noch einen nachlegen zu „dürfen“. Alles in allem ein wirklich tolles Loch. Und das nicht nur wegen des hohen Schwierigkeitsgrads. Es sind vor allem die anspruchsvollen, vielfältigen Fragen, die man sowohl nervlich als auch technisch beantworten muss. Ich werde niemals müde, dieses Loch zu spielen. GT

Mein Lieblingsloch ist die Nr. 18 in Carnoustie, auch „Home“ ge- nannt. Jedes Mal, wenn ich dort spiele, werden fantastische Erin- nerungen an 1999 und meinen ziemlich ereignisreichen Sieg bei der Open Championship geweckt. Bei allen anderen Erfolgen in meiner Karriere, dieser Sieg wird für immer der Höhepunkt sein. Ich habe an diesem Tag zweimal die 18 gespielt. Aber es war, als ob es zwei völlig verschiedene Löcher gewesen wären, da der Wind wechselte. Beim ersten Mal schlug ich ein Eisen vom Tee und ein weiteres aufs Grün. Aber im Playoff musste ich einen tollen Drive und ein ebenso gutes 4er-Eisen hinlegen. Egal unter welchen Bedingungen man spielt, die Nummer 18 in Carnoustie ist ein Loch, das einen zum Nachdenken bringt.

NR. 18, CARNOUSTIE GOLF LINKS 406 Meter, Par 4

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DAS COMEBACK DES JAHRES

Tiger Woods ist zurück von den Toten. Noch beim Presidents Cup im Oktober 2017 konnte er kaum gehen. Seine Karriere war Geschichte. Als Tiger trotzdem seine Rückkehr in den Profigolfzirkus ankündigte, befürchtete die Golfwelt ein weiteres halbgares Comeback. Doch in den letzten drei Monaten strafte Woods seine Kritiker Lügen und bezauberte seine Fans mit magischen Schlägen. Denn anstatt eine bemitleidenswerte Abschiedstour zu geben, überrascht er mit einem Spiel, das von Woche zu Woche zunehmend an den Tiger von einst erinnert. Wie ist das möglich? Was haben wir verpasst? Tiger Woods und sein Team werden das Geheimnis erfahrungsgemäß nicht lüften. Wir versuchen es trotzdem.

Von Götz Schmiedehausen

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COVER | TIGER WOODS

TIGERS ERSTER TURNIERSCHLAG FLOG WEITER ALS JUSTIN THOMAS’ DRIVE

TIGERS STATISTIK 2000 / 2018 » ABSCHLAGLÄNGE 272 Meter / 277 Meter » FAIRWAYTREFFER 75% / 51% » GRÜNS IN REGULATION 75% / 61% » PUTTS PRO RUNDE 28,76 / 27,78 » BIRDIES PRO RUNDE 4,92 / 4,00 » SCHLÄGE PRO RUNDE 68,17 / 69,47

V

authentischeVersion seinundnichtwieder einbilliger Abklatsch, ein blasser Schatten des vormals größten Golfers aller Zeiten. Wir wollten den Spieler sehen, der seinen Ball auf Loch 16 in Augusta vom Grün- rand zum Birdie einchippt. Den Wunderknaben, der auf dem 17. Grün in Sawgrass einen Bergab-Putt über 20 Meter, zwei Plateaus und unzählige Breaks einlocht. Und vor allem endlich wieder den Tiger, der mit einem Zauberschlag auf dem 72. Grün einer U.S. Open ein Play-off erzwingt und anschließend den Pokal gewinnen kann – sogar mit einem ge- brochenen Bein! Was wir sicherlich nicht noch mal wollten, war noch mal der Tiger Woods, der uns bei der Hero World Challenge 2016 mit ein paar Birdies den Mund wässrig machte, um dann urplötzlich wieder von der Bildfläche zu verschwinden, weil ihn sein Körper im Stich ließ.

ergessen Sie Sergio Garcías beherztes Spiel, mit dem er das Masters in Augusta gewinnen konnte oder Justin Thomas’ Siegesserie – die größte Golf-Schlagzeile im vergangenen Jahr war die Ankündi-

gung der Nummer 1.199 der Weltrangliste, bei der Hero World Challenge im Dezember mitspielen zu wollen. Selbstredend entfachte die Nachricht, dass Tiger Woods wieder ein Aktivposten im Profigolf sein möchte, eine Flut wilder Spekulation hinsichtlich des Zustandes seines Spiels. Kann sein geschunde- ner Körper der Belastung eines Turniers über 72 Löcher standhalten? Wird sein Kurzspiel, das bei seinen letzten Auftritten so zerbrechlich gewirkt hatte, unter Druck funktionieren? Werden seine Hände bei den immer wiederkehrenden Druck- situationen, einen Putt aus ein bis zwei Metern zum Par lochen zu müssen, so ruhig bleiben wie einst? Besitzt er die Power, mit den blutjungen Long- hittern mitzuhalten? Doch die größte Frage von allen lautete: Hat Tiger „es“ noch drauf? Diese einzigartige Magie, dieses unbeschreibliche Etwas, welches früher den einen von den Vielen unterschied? Wir alle wünschten uns in den letzten Jahren, Tiger Woods endlich wieder auf der großen Golfbühne zu sehen. Doch in der Vergangenheit gab es zu viele misslungene Comebacks. Diesmal sollte es die

Im Vorfeld seines Comebacks erzählte Tiger Woods Ende November, dass die Operation, bei der ihm im April eine Band- scheibe entfernt worden war, erfolgreich verlaufen war und dass er nach einer ausgedehnten Reha- Phase nun seit ca. einem Jahrzehnt das erste Mal wieder schmerzfrei trainieren und spielen könne. Dabei ließ Woods noch beim Presidents Cup verlautbaren, dass es ein realistisches

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Szenario gäbe, in dem er nie wieder Profigolf spielen könne und werde. Auf Basis der jüngsten Entwicklungen schienen die Chancen also gut zu stehen, dass sich Woods’ Spiel bei seinem Comeback in zumindest vernünftiger Verfassung präsen- tieren würde. Nicht zuletzt nach der öffent- lichen Demütigung aufgrund der Festnahme wegen Fahrens unter Drogeneinfluss, würde es Tiger wohl kaum riskieren wollen, sich auch noch golferisch erneut bloßzustellen. Bei der Hero Challenge auf den Bahamas schlug also die Stunde der Wahrheit. Oder war es eher eine Sekunde? Schon als Woods’ erster Drive fast 290 Meter vom Abschlag ent- fernt und deutlich länger als der Ball seines Spielpartners Justin Thomas auf dem Fair- way zum Liegen kam, wurde offensichtlich, dass Tiger mit mehr flüssiger Beweglichkeit schwingen konnte als noch ein Jahr zuvor. Der Dank dafür gilt seinem (im Januar über- raschend entlassenen) Schwungtrainer Chris Como und seinem Chirurgen Dr. Richard Guyer. Beins zu irreparablen Schäden in Knie und Rücken. Butch Harmon und Hank Haney nahmen diese Eigenheiten in ihre Version des Tiger-Schwungs auf, doch Como, der einen Universitätsabschluss in Biomechanik besitzt, wusste, dass er aufgrund der körperlichenVer- fassung seines Schülers ein etwas konventio- nelleres Bewegungsmuster entwickeln muss- te, um Tigers zusammengeflickten unteren Rücken und das stark lädierte Knie zu entlasten. Obwohl die extreme Beschleunigung im Treffmoment auf ein erträgliches Maß zu- rückgeschraubt wurde, ist es eine Wohltat zu sehen, dass Woods mit dem Driver rich- tig hinlangen kann und einen hohen Draw zustande bekommt. Zuletzt war er mit einem unkontrollierbaren Fade geschlagen gewesen, der einer Vermeidungsbewegung gegen seine Rückenkrämpfe geschuldet war. Technisch gesehen ist seine Schwungbewegung derzeit sogar besser als je zuvor. Aber wir alle wissen, dass großartige Golf- schwünge allein keine Turniere gewinnen. Wäre dies so, müsste Adam Scott der beste Golfer aller Zeiten sein, der Jack Nicklaus’ Major-Rekord hinterherjagt. Zu seinen bes- ten Zeiten spielte Tiger mit einem furcht- einflößenden Flackern in den Augen und Während seiner Karriere hat Woods trotz einiger sichtbarer Schwung- fehleräußersterfolgreichGolfgespielt. Doch diese führten im Zusammen- spiel mit seinen Markenzeichen, der blitzartigen Hüftdrehung und der kraftvollen Streckung seines linken

TIGER BENÖTIGTE EINEN KONVENTIONELLEREN SCHWUNG, UM SEINEN ZUSAMMENGEFLICKTEN UNTEREN RÜCKEN ZU ENTLASTEN

Fit, gesund und wettbewerbsfähig – so und nicht anders wollen wir Tiger Woods erleben

meldete überraschend für die Valspar Cham- pionship sowie für das in der Folgewoche stattfindende Arnold Palmer Invitational. Vier Turniere in fünf Wochen, wann hatte es so etwas zuletzt gegeben? Schon nach der Valspar Championship wurde Tiger Woods bei den Buchmachern als Top-Kandidat für den Sieg beim Masters geführt. Im Oktober lag seine Quote noch bei 500 zu 1. Denn nur ein mittelmäßiger Final- tag in Palm Harbor trennte Tiger von seinem 80. PGA Tour-Erfolg. Doch der geteilte zweite Rang reichte völlig aus, um die Tigermania zu befeuern. Beim Arnold Palmer Invitational kam Woods als geteiler Fünfter ins Ziel und übersprang zwischen Dezember und März satte 1.075 Weltranglistenplätze. Keine Frage, sein Comeback darf diesmal ganz offiziell das Anhängsel „erfolgreich“ tragen. Befreit von den körperlichen Einschränkun- gen, der Schmerzmittelsucht und dem Zwang, Rekorde brechen zu müssen, könnte Tiger Woods nun seine Rolle als Elder Statesman des Profigolf genießen. Doch unter den neuen Gegebenheiten wird Tiger wohl eher ver- suchen, da weiterzumachen, wo er im Juni 2008 aufgehört hat. GT

besaß die Superheldenfähigkeit, sich das Golf- universum mit seinem bloßen Willen gefügig zu machen. Die Hero World Challenge, die mit nur 17 Teilnehmern auf einem entspann- ten Resortplatz ausgetragen wurde, konnte diesen Killerinstinkt noch nicht aus dem Winterschlaf wecken. Aber es gab schon einige „Tiger-Momente“ zu sehen, die hoffen ließen, dass in dem 43-jährigen Woods noch immer ein heißes Feuer lodert. Bei seinem ersten Auftritt nach der langen Verletzungspause wirkte Tiger verständ- licherweise wie jemand, der in jedemMoment erwartet, vom Blitz in Form einer Schmerz- welle getroffen zu werden. Doch mit jedem schmerzfreien Schritt oder Schlag schüttelte Woods dieses Joch sukzessive ab. Phase zwei sollte bei der Farmers Insurance Open im Januar über die Bühne gehen. Der achtbare 23. Platz geriet zur Nebensache, viel wichtiger war, dass Tiger bei seinem PGA Tour-Comeback ohne zu hinken, zu zucken oder zu stöhnen spielte. Im Februar verpasste Woods bei der Genesis Open noch den Cut, dann jedoch nahmen erstaunliche Dinge ihren Lauf. Bei der Honda Classic landete der „neue Tiger Woods“ auf Rang zwölf und

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COVER | TIGER WOODS WIE GUT IST TIGERS SPIEL? ANALYSE Unsere Bewertung der Spiel- elemente von Tiger Woods nach seinem Comeback.

DRIVING Woods’ Abschläge waren die besten Drives, die er seit Jahren geschlagen hat – viel- leicht seit der Zeit, in der Butch Harmon mit ihm gear- beitet hat. Lang, gerade, eine flüssige und vor allem sicht- bar schmerzfreie Bewegung. Hier sieht man das Wunder, das Chris Como und die Ärzte bewirkt haben.

9/ 10

EISENSPIEL Letztes Jahr konnte man bei den Eisenschlägen deut- lich sehen, dass Tiger seine alten Schwungfehler noch immer mit sich herumschleppt. Jetzt sieht alles sehr geschliffen aus. Das gebeugte Handgelenk am Höhe- punkt des Schwungs ist Geschichte, alles bewegt sich auf einer Ebene und vor allem kann er seinen Rückgrat- winkel im Treffmoment halten und somit sein Knie und seinen Rücken schonen.

9/ 10

DAS COMO-RÄTSEL Wenn man bedenkt, was Tiger in den letzten neun Jahren durchge- macht hat – sowohl in körperlicher Hinsicht als auch was sein Privat- leben angeht – ist sein erfolg- reiches Comeback eine geradezu übermenschliche Leistung. Ohne Schwungtrainer Chris Como, darüber ist man sich einig, hätte Woods es nicht geschafft. Er ent- wickelte einen Schwung, der Tigers Verletzungsherde schont und gleichzeitig seiner Biomechanik ent- spricht. Warum Como und Woods seit Januar getrennte Wege gehen, bleibt jedoch ein Rätsel. Just als klar wurde, dass Comos Umbau ein Erfolg sein könnte, zog Woods die Reißleine und gab an, „allein wei- terarbeiten zu wollen“. Es scheint, als könne Tiger seit Butch Harmon keinem Golflehrer mehr sein volles Vertrauen schenken. Immerhin hatte er genauso viele Rücken- operationen wie Trainerwechsel.

9,5/ 10

PUTTING Technisch gesehen ist Tigers Putten eine Augenweide. Anfangs hatte er noch mit der Längenkontrolle bei längeren Putts zu kämpfen, doch bei der Valspar Championship, aber auch beim Arnold Palmer Invitational stopfte er wieder Bälle aus allen Lagen. Aktuell rangiert er auf Rang vier im Tourvergleich.

8,5/ 10 KURZSPIEL

Nach anfänglichen Schwierigkeiten aufgrund einer zu flachen Schwungebene wird Tigers Kurzspiel von Woche zu Woche besser. Phasenweise erinnert es schon wieder an alte Zeiten, augenscheinlich waren die Probleme eher mentaler denn technischer Natur.

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WER DAS MASTERS GEWINNT AUGUSTA UNDERCOVER Anonyme Tourspieler verraten, welche Kollegen sich Hoffnungen machen können, Masters-Champion zu werden. Und wer sich damit zufrieden geben muss, eine aufregende Woche auf dem exklusivsten Golfplatz der Welt zu erleben.

A uf dem Augusta National kann man sich keine Schwächen leisten. Gnaden- los wird jeder Fehlschlag bestraft. Hoff- nungen auf den Sieg sollten deshalb nur Spieler hegen, deren Golf auf allen Ebenen funk- tioniert. Dabei stehen die Chancen, das Masters zu gewinnen, im Vergleich zu den anderen drei Majorturnieren recht gut. Nur ca. 90 Spieler sind spielberechtigt, zudem wird jedes Jahr auf der- selben Anlage gespielt. In der 81-jährigen Geschichte des Turniers gab es nur 51 Spieler, die ein grünes Jackett überreicht bekamen. Dies legt den Rückschluss nah, dass Augusta einem bestimmten Spielertyp liegen muss, während andere Golfer kaum eine Chance haben, sich auf dieser Bühne unsterblich zu machen. Aufgrund der reichhaltigen Geschichte liefert kein anderer Platz mehr Daten, um mögliche Sieger zu berechnen. Doch Golf ist mehr als Mathematik, deshalb haben wir einen anderen Ansatz gewählt und die Protagonisten des U.S. Masters interviewt, die Spieler selbst. Da es jedoch nicht gerne gesehen wird, wenn man sich über die Kollegen und deren vermeintliche Unzulänglich- keiten auslässt, wollen wir die Namen der von uns befragten Tourprofis natürlich nicht nennen. FOLGENDE QUOTES „Jedes Jahr nehmen 90 Spie- ler teil. 30 Prozent kann man sofort abhaken. Die Jungs, die das erste Mal dabei sind, haben im

Grunde keine Chance. Genauso die ganzen Amateur-Champions, sie erleben eine coole Woche und ein freies Wochenende. Auch die alten Herren sind nur noch zum Spaß dabei. Bernhard Langer und Fred Couples schlagen sich jedoch erstaunlich gut, sie sind echte Freaks, werden aber nicht jünger.“ „Etwa 20 Prozent der übrigen Spieler ahnen, dass sie nichts reißen können. Sie sind krank, verletzt oder sie kommen mit

ihrem neuen Equipment nicht klar. Sie haben Stress mit der Frau oder andere Dinge sorgen dafür, dass sie sich nicht locker machen können. Bei Major- Turnieren steigt dieser Prozentsatz sprunghaft an.“ „Longhitter sind in Augusta im Vorteil. Jason Day, Dustin Johnson, Rory, Bubba – die liegen doch schon vorne, bevor die Show überhaupt losgeht. Wenn man mit zehn Schlägen unter Par gewinnen kann, müssen sie nur eineinhalb Schläge pro Tag besser als die Durchschnittsrunde spielen und sie sind vorne dabei. Allein durch ihre Längen sparen sie pro Runde schon mindestens einen Schlag. Das macht den Unterschied.“ „Selbst mit einem brillanten Wedge-Spiel wie es Zach Johnson bei seinem Sieg 2007 zelebriert hat, war er auf die Unterstützung des Wetter-

AUFMARSCH Während Dustin Johnson, Rory McIlroy, Justin Thomas und Rickie Fowler beste Chancen auf den Titel haben, werden Lee West- wood, Graeme McDowell höchstwahrscheinlich bzw. die beiden besten U.S. Amateur-Spieler Doc Redman und Dough Ghim ganz sicher nur ein paar schöne Tage in Augusta verleben

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