GOLF TIME 2/2018

TURNIERE | RYDER CUP

„Der Ryder Cup ist mein wichtigstes Ziel“, sagt Rahm. „Ich liebe Matchplay. Ich liebe es, gemeinsam mit Teamkameraden zu spielen. Das ist meine Natur. Ich denke, bei der WGC- Matchplay habe ich gegen Dustin Johnson gezeigt, dass ich keiner bin, der so einfach aufsteckt. Es wäre großartig, wenn ich an Sergios Seite spielen dürfte.“ Wenn wir gerade von erfahrenen Veteranen sprechen, so ist klar, dass Sergio García, Rory McIlroy, Justin Rose und Henrik Stenson den Kern des Gastgeberteams bilden werden. Garcia wird bei seinem neunten Ryder Cup erstmals als Masters-Champion und Papa an- treten. Mit dem Sieg in Singapur begann seine Saison zudem sportlich vielversprechend. Rory McIlroy meldete sich nach 539 sieg- losen Tagen mit einem Sieg beim Arnold Palmer Invitational zurück, während Justin Rose seit der PGA Championship im August dreimal gewinnen konnte und beständig Top-Ergebnisse abliefert. Henrik Stenson, der erfahrungsgemäß eher in der zweiten Jah- reshälfte zu Hochform aufläuft, überzeugte nach einigen eher schwächeren Auftritten u. a. mit einem vierten Rang beim Arnold Palmer Invitational. Komplettiert wird die Riege der erfahrenen Gentlemen von Paul Casey, der im März die Valspar Champion- ship auf der PGA Tour gewinnen konnte. A uch bei den Roten könnten zwei altgediente Superstars zum Dreh- und Angelpunkt des Teams werden. Mit 47 Jahren gelang Phil Mickelson imMärz nach fünf mageren Jahren die Rückkehr in die Siegerlisten, als er die WGC-Mexico Championship gewinnen konnte. In Paris würde Lefty das Dutzend vollmachen und zum alleinigen Rekordspieler werden. Seit 1995 stand Mickelson jedesmal im amerikanischen Aufgebot.

Phil Mickelson

Sergio García

Doch einen Ryder Cup-Rookie in Reihen der Europäer kennen (und fürchten) die Ameri- kaner – den Spanier Jon Rahm. Der Alumnus der Arizona State Universität kletterte inner- halb seiner 18 Monate als Golfprofi bis auf Platz 2 der Weltrangliste. Vier Siege und 14 Top-10-Platzierungen bei seinen ersten 39 Turnieren als Berufsgolfer stellen eine spek- takuläre Bilanz dar. Noch ermutigender für die europäischen Ryder Cup-Hoffnungen ist die Tatsache, dass einer dieser Siege in Europa stattfand (Irish Open) und dass Rahm bei der Open de France einen geteilten zehnten Rang belegen konnte. VORSPIEL Anlässlich eines Ryder Cup-Warm-ups in Paris schlugen die Kapitäne Bälle vom Eiffelturm und trafen Micky Maus in Disney Land

Paul Casey

Noch spektakulärer wäre allerdings das Ryder Cup-Comeback von Tiger Woods, der mit dem Wettbewerb jedoch kaum positive Erinnerung verknüpfen dürfte. Nur einmal (1999) erlebte er einen Sieg seines Teams, sechs- mal feierten die Blauen trotz seines Einsatzes. Die Siege der USA 2008 und 2016 verpasste er verletzungsbedingt. Sollte Woods endlich wieder als Spieler mitmischen (derzeit ist er als Vize-Kapitän gesetzt), wird der Ryder Cup in Paris in puncto Publikums- und Medien- interesse in ungeahnte Sphären vordringen. Die heiße Phase der europäischen Ryder Cup- Qualifikation beginnt am 25. Mai bei der BMW PGA Championship, denn mit Beginn der Rolex Series werden die gesammelten Race to Dubai- bzw. Weltranglistenpunkte mit dem Faktor 1,5 multipliziert. Für die Bewerber empfiehlt sich aber nicht nur aus diesem Grund die Teilnahme an den vier Rolex Series-Turnieren vor dem Ryder Cup. Denn Punkte, die bei parallel stattfindenden Events gesammelt wurden, werden nicht berücksichtigt. GT

SO KÖNNTEN DIE RYDER CUP-TEAMS AUSSEHEN Die heiße Qualifikationsphase, in der die Qualifikationspunkte stärker ins Gewicht fallen, beginnt erst jetzt! So würden die Teams spielen, ginge es nur nach Weltranglistenposition:

USA

EUROPA Jon Rahm Justin Rose

ALTER OWGR* BISHERIGE RYDER CUPS

ALTER OWGR* BISHERIGE RYDER CUPS

33 24 24 27 28 39 41 27 40 48 30 33

1 4 2 9 8

3 2 0 1 3 4 0 2 0

22 37 41 28 37 40 35 25 26 34 37 33

3 5

0 4 4 4 8 3 0 0 0 0 1 1

Dustin Johnson Jordan Spieth Justin Thomas Brooks Koepka Rickie Fowler

14

Henrik Stenson Rory McIlroy Sergio García

7

10 13 17 16 12 21 25 31 15

20 19 23 26 18 22 24

Matt Kuchar

Paul Casey Alex Norén

Pat Perez

Patrick Reed

Tyrrell Hatton

Charley Hoffman Phil Mickelson

Tommy Fleetwood

11

Rafael Cabrera-Bello 33

0 0

Brian Harman

Francesco Molinari

Xander Schauffele

Ross Fisher Durchschnitt

33 14,5

26

25

Durchschnitt

* OWGR = Weltrangliste

42

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