GOLF TIME 2/2018

LIFESTYLE | PORTRÄT

CLEMENS PRADER Am 25. April 1979 im Skiort Kitzbühel geboren, weiß er schon früh, was er werden will: Golfprofi. Doch sein Lebensweg verläuft alles andere als gerade

DER

STEHAUF- MANN

karriere. Der jugendliche Österreicher ver- bringt fortan jede freie Minute auf dem Platz. Die Golftasche nimmt er mit zur Schule, um direkt nach dem Gong trainieren zu können. Ein Jahr später zieht Prader nach Daytona Beach in Florida. Seine Mutter arbeitet bei einer amerikanischen Fluggesellschaft und nimmt ihren einzigen Sohn mit über den großen Teich. Der 15-Jährige besucht dort die Highschool und spielt Golf für das Schul- team. Zunächst mit mäßigem Erfolg. „Ich bin dort überfahren worden. Ich habe kein Licht gesehen“, erinnert sich Prader. Sein Handicap von +1 war gut, aber die gleichaltrigen Jungs aus der Region waren besser. „Wir haben 9-Loch-Matches auf wirklich schweren Plätzen gespielt. Da bringt man dann seine 35, 36 oder 37 ins Clubhaus. Und dann kommt so ein Typ wie Matt Kuchar, der in meiner Gegend wohnte, mit 31, 32 oder 33 rein. Das war eine andere Liga.“ Prader ist frustriert und steht am Scheide- weg: Entweder er verabschiedet sich vom Traum Profigolfer zu werden oder er trainiert noch härter. Er entscheidet sich für die zweite Variante – und setzt auf unkonventio- nelle Methoden.

CLEMENS PRADER Golftalent, Golfprofi, Golflehrer, Golfclub- manager – ein Leben für den Golfsport. Auch nach zahlreichen Rückschlägen verfolgt er weiter seinen großen Traum.

Von Damian Bungart

C

lemens Prader hat gelernt, sich im Leben durchzuschlagen. Nach der erfolgreichen Highschool- und College-Golf-Karriere wird der Kitzbüheler Profi, schafft es bis

„Da habe ich mir gedacht: Okay, jetzt gibt es nur noch Golf. Ich will genau so werden wie er.“ Prader ist von Langers Energie be- eindruckt und lässt sich davon anstecken. Es ist die Initialzündung für seine eigene Golf-

auf die Challenge Tour. Der große Durch- bruch gelingt aber nicht. Prader verliert die Tourkarte, macht die Ausbildung zum Golf- lehrer, arbeitet zwischendurch als Golfmana- ger auf Mallorca. Jetzt, mit 38 Jahren, nimmt er den zweiten Anlauf, seinen Kindheits- traum zu verwirklichen. Und der hat einiges mit Bernhard Langer zu tun. Die Entscheidung, Golfprofi zu werden, fiel im April 1993. Das damals 14-jährige Golf- talent Clemens Prader aus Kitzbühel sieht im Fernsehen sein erstes Golfturnier in Echtzeit. Es ist das Masters Tournament in Augusta und der Sieger heißt Bernhard Langer.

EUROPEAN TOUR-GASTSPIELE Während seiner Zeit als Teaching Pro in Österreich qualifizierte sich Prader zweimal für die Lyoness Open

66

GOLF TIME | 2-2018

www.golftime.de

Made with FlippingBook flipbook maker