Lernentwicklung und Beratung - Anleitung

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Diese Tabelle umfasst alle Lernbereiche, die in der Regel von Schüler(inne)n in der Grundschule bearbeitet werden und in den Lehrplänen Deutsch als Kompetenzerwartung für Ende Klasse 4 beschrieben sind. In dieser Tabelle ist vor allem der Wortbereich differenziert aufgeführt. In den Lernentwicklungstabellen sind die Lernbereiche LD ( L autsprach- liche D urchgliederung) und LV ( L anger/Kurzer V okal) dem Wortbereich zugeordnet. Diese Phänomene sind zwar auf die Lautebene bezogen, aber sie können nicht ohne Wortbezug erschlossen werden. Am Ende der Klasse 4 können die Tabelleneinträge in die dritte Lernent- wicklungstabelle übernommen werden. So bekommt die Lehrerin bzw. der Lehrer bei einem Schulwechsel nach der Klasse 4 von Anfang an einen guten Überblick über den Lernstand einer Schülerin bzw. eines Schülers. In dieser Tabelle liegen die Schwerpunkte auf den Ausnahmeschreibungen, den Fremdwörtern und dem Satzbereich. Diese Bereiche sind hier differen- ziert aufgeführt, da sie in der Regel in den Lehrplänen der Klassenstufen 5 bis 8 thematisiert werden. Alle Lernentwicklungstabellen orientieren sich in groben Zügen an den Kom- petenzerwartungen der Lehrpläne für das Fach Deutsch. Aufgrund der Er- fahrungen von Lehrerinnen und Lehrern sind die Zeiträume, in denen die einzelnen Lernbereiche von Schüler(inne)n bearbeitet und abgeschlossen werden, in den Tabellen fett umrandet dargestellt. Um die Lernentwicklungs­ tabellen auch im Gemeinsamen Unterricht für Schüler(innen) mit Behin- derungen zu nutzen, können sie auch ohne Lehrplanbezug (also ohne die fetten Feldumrandungen) und ohne Angaben von Klassenstufen verwendet werden. 10

2) Klasse 1 bis 4

3) Sekundarstufe I (Klasse 4 bis 8)

10 Die Lernentwicklungstabellen ohne fette Feldum- randungen und ohne Angaben von Klassenstufen befinden sich als Word-Dokumente im Down- loadbereich der Rechtschreibwerkstatt (www.rechtschreibwerkstatt.de). Sie können nach Belieben den Anforderungen einzelner Schüler(innen) angepasst werden.

Bei der qualitativen Textanalyse 11 werden die Verschreibungen einer Schülerin bzw. eines Schülers differenziert nach Lernbereichen in einer Tabelle festgehalten:

Die Lernentwicklungstabelle als Differenzierung der qualitativen Textanalyse

Ich kann alles richtig schreiben, weil ich ...

UW ... lesbar schreibe.

4 ...

...

11 Siehe Heft „Qualitative Textanalyse“.

LB ... die Laute heraushören kann und die richtigen Buchstaben zuordne. LD ... die Lautfolge in eine korrekte Buchstabenfolge übertrage. LV ... die regelhafte Schreibung nach lang und kurz gesproche- nen Vokalen berücksichtige. WA ... die Wortarten kenne und die Schreibung der verschiedenen Wortarten beachte. WU ... weiß, dass der Wortstamm auch in Ableitungen erhalten bleibt. WZ ... zusammengesetzte Wörter in ihre Bestandteile zerlegen kann. SZ ... Satzzeichen richtig setzen kann (Punkt, Fragezeichen, Aus- rufezeichen, Komma, wörtliche Rede). SW ... die Schreibung der Wörter im Textzusammenhang betrach- ten kann. AF ... auf unbekannte Wörter aufmerksam werde und sie im Wör- terbuch nachschlagen kann. SA ... sinnvolle und korrekte Sätze bilden kann.

4 ...

...

14 ...

...

12 Gemeint sind hier die Lernbereiche LB, LD, LV, WA, WU, WZ, SA, SZ, SW, AF und die Erfassung nicht lesbar geschriebener Wörter (UW). Zu den Bedeutungen der Abkürzungen siehe Heft „Qualitative Textanalyse“: Kapitel „Auswertungs- hilfen zur qualitativen Textanalyse“ und/oder die ausklappbare Übersicht „Das Konzept der Recht- schreibwerkstatt – kompakt“.

6 ...

...

10 ...

...

6 ...

...

2 ...

...

2 ...

...

4 ...

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6 ...

...

Abb. 2: Übertragung der Ergebnisse der Textanalyse in eine Verlaufstabelle

6 ...

...

Privatschreibungsquotient (ohne SZ):

60 ...

...

Diese grobe Erfassung in elf Kategorien 12 hat den Vorteil, dass die qua- litative Textanalyse schnell erstellt werden kann, die einzelnen Verschrei- bungen also nicht weiter differenziert zu werden brauchen.

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