CellitinnenForum 4_2019_

Glauben | Leben

Spiritualität und Seelsorge Zwei Krankenhaus-Seelsorger berichten über ihre innere Haltung

Wenn nicht sie, wer dann ist auf Spiritualität beruflich abonniert? Von den hauptamtlichen Seelsor- gern erwarten Menschen doch am ehesten, dass sie eine gewisse Hal- tung und Denkweise haben und dass sie bei ihrem beruflichen Tun sehr bewusst damit umgehen. Das CellitinnenForum traf zwei Seelsor- ger, die mit einem größeren Team die Seelsorge in den Krankenhäu- sern der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria verantworten. Sie arbeiten ökumenisch und im Team: Andrea Máthé, evangelische Pfarrerin, ist

seit 26 Jahren in den Kölner Häu- sern unterwegs, Quirin Sailer, Pas- toralreferent, ist neu an den Kölner Häusern und lange erfahren in der Krankenhaus-Seelsorge in Wup- pertal. Máthé: Ich treffe unter all den Men- schen, die ich als Seelsorgerin be- gleite, eine große Bandbreite an Spiritualität an. Deshalb versuche ich erst einmal wahrzunehmen, was für den anderen wichtig ist, um dort anzuknüpfen. Denn in diesen Be- gegnungen geht es ja vor allem

darum, gemeinsam danach zu su- chen, was meinen Gesprächspart- nern in ihrer besonderen Situation weiterhilft. Deshalb sollten die, die seelsorglich tätig sind, sich ihres eigenen Glaubens bewusst sein, denn dann können sie den ande- ren offen begegnen und sie auch in ihrer Spiritualität ernst nehmen. Sailer: Spiritualität ist meiner Erfah- rung nach nötig, wenn der Beruf als Seelsorger gelingen soll, vor allem, wenn ich häufig mit dem Verster- ben von Menschen und dem Tod

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CellitinnenForum 4/2019

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