CellitinnenForum 4_2019_

Idee | Einsatz

ProServ Gourmet

ren den Verfall und garantieren die jederzeitige Nachverfolgbarkeit aller Lieferungen. Beide Gesellschaften beachten dabei höchste Ansprüche an Hygiene. (Wir berichteten hierü- ber bereits in Heft 4/2017). Die Kombination aus Speisenzube- reitung und OP-Instrumentenaufbe- reitung ist auch unter demGesichts- punkt der Energieeffizienz geradezu ideal. Beide Geschäftsfelder haben einen hohen Energiebedarf – aber zu ganz unterschiedlichen Zeiten! Frühmorgens, wenn in der Küche Hochbetrieb herrscht, benötigt die Instrumentenaufbereitung kaum Energie, da allenfalls Vorbereitun- gen stattfinden. Nachmittags hin- gegen, wenn die Mahlzeiten zur Auslieferung bereitstehen, kommen die in den Operationsräumen ge- brauchten Instrumente zur Aufbe- reitung in den Campus zurück – bis in die Abendstunden hinein findet dann bei ProServ Instruments die Instrumentenaufbereitung und Ste- rilisation statt.

stück gefunden war, die Finanzie- rung stand und die Genehmigung des Stiftungsvorstandes vorlag, konnten ab Mitte 2017 die Bagger rollen. „Heute weiß ich, dass wir eine fast unlösbare Aufgabe vor uns hatten“, bekannte Firmengründer und Geschäftsführer Hans J. Peg- low im Sommer 2019, „ein 45-Mil- lionen-Bauprojekt zu realisieren, für das es überhaupt keine Blaupause gab, mit engen Zeitvorgaben und dabei in Zeiten von Hochkonjunktur und Arbeitskräftemangel noch die Kosten im Blick zu haben – nur durch gemeinsame Anstrengung aller im Team war diese Aufgabe überhaupt zu stemmen.“ Nun aber zurück zu Küche und ‚Steri‘: Welche Auswirkungen hat der Campus-Gedanke auf die bei- den Bereiche? Bei der Konzep- tion lag der Schwerpunkt auf der Optimierung der Prozesse. Diese wurden von interdisziplinären Ex- pertenrunden aus Fachplanern, Architekten, Logistikfachleuten, Klinikspezialisten sowie den Pro- Serv-Fachleuten analysiert und optimiert. Die im Stammgeschäft der Verbrauchsgüterversorgung gewonnenen Erfahrungen wurden konsequent auf die Konzeption der neuen Tochtergesellschaften über- tragen. Organisation, bauliche Ge- gebenheiten und Technik folgen in beiden Gesellschaften dem Logis- tikgrundsatz ‚Ware zumMenschen‘ und nicht umgekehrt. In beiden Ge- sellschaften wird daher konsequent auf Fördertechnik gesetzt. In mo- dernen Lägern selbstverständliche Ordnungsprinzipien wie ‚First-in, First-out‘ oder eine chargenkont- rollierte Bestandsführung minimie-

Die Cellitinnen-Krankenhäuser wer- den dreimal täglich mit Speisen ver- sorgt, die am Standort in Pulheim im so genannten ‚Cook & Chill-Ver- fahren‘ zubereitet werden. Dabei werden die Speisen zunächst zu etwa 85 Prozent fertiggestellt und dann sehr schnell auf zwei bis vier Grad heruntergekühlt, ohne dabei einen Gefrierzustand zu erreichen. Im gekühlten Zustand werden die Speisen dann – entweder patien- tengerecht tablettiert oder in Ge- binden verpackt – zum Kunden ge- bracht. Das Cook & Chill-Verfahren gilt in puncto Frische, Geschmack und Hygiene als ‚Gold-Standard‘ der Speisenversorgung. Der entscheidende Unterschied zu anderen Großküchen ist der Einsatz von technischen Anlagen, die alle Waren innerhalb der Gesamtorga- nisation bewegen. Die Mitarbeiter müssen keine schweren Waren- behältnisse mehr schleppen oder

In der Küche

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