CellitinnenForum 4_2019_
Idee | Einsatz
Spannende Vorträge in Meckenheim Wolfgang Bosbach und Martin Mosebach im Seniorenhaus St. Josef
bekanntesten deutschen Schrift- stellern. 2007 erhielt er den Georg- Büchner-Preis, die angesehenste Auszeichnung für deutschsprachige Autoren. 2018 erschien sein Buch ‚Die 21 – Eine Reise ins Land der koptischen Martyrer‘. Mosebach beschreibt darin eindrucksvoll sei- nen Aufenthalt in der oberägypti- schen Heimat jener 21 koptischen Christen, die Anfang 2015 an der lybischen Küste gemeinsam mit einem Wanderarbeitskollegen aus Ghana von IS-Terroristen grausam ermordet wurden. Besondere Auf- merksamkeit hatte die abstoßende Tat durch ein IS-Propaganda-Vi- deo erfahren, auf dem die Absicht der Mörder geradezu ins Gegenteil gekehrt wurde, da die Männer mit großer Gelassenheit und Glaubens- zuversicht in den Tod gingen. Mo- sebach besuchte deren Familien und begegnete Menschen, die nicht verzweifelt, sondern stolz waren auf ihre von der koptischen Kirche als heilige Märtyrer verehrten Verwand- ten, ohne dabei auf Rache aus zu sein. Ein wahrhaftes Zeugnis für das Evangelium Jesu Christi!
Jung und Alt ziehen an einem Strang
Die Jakob-Christian-Adam-Stiftung (JCA) lud im vierten Quartal 2019 zwei Hochkaräter in das Senioren- haus St. Josef ein: Den CDU-Poli- tiker Wolfgang Bosbach und den Schriftsteller Martin Mosebach. Das Gespräch mit dem 67-jährigen Bosbach stand unter dem Motto ‚Jung und Alt‘. Rund 50 Besucher diskutierten mit ihm über Themen wie Pflege und Klimaschutz. Alle Altersgruppen waren sich bei Fra- gen des Klimaschutzes einig, dass der Mensch Verantwortung für sei- ne Umwelt trägt. Wenn es um die Pflege ging, hörten sich beide Ge- nerationen besonders aufmerksam zu. Viele Bewohner und Pflegende waren besorgt darüber, dass immer weniger junge Menschen sich für einen Arbeitsplatz in der Altenpflege entschieden. Durch das zweitägige Seminar in der Einrichtung, orga- nisiert von der Konrad Adenauer
Stiftung, ‚f1rstlife‘ und der JCA-Stif- tung, konnten die Jüngeren einen Einblick erhalten und in vielen Ge- sprächen mit der älteren Generation erfahren, was diese denkt und fühlt. Auch Wolfgang Bosbach nahm die Anliegen der beiden Generationen ernst: Eine faire tarifliche Bezah- lung und mehr Wertschätzung für Ehrenamtliche und Mitarbeiter sei- en wichtig, um die Attraktivität und Leidenschaft für den Pflegeberuf in der Zukunft weiter zu unterstützen. Im Rahmen der durch die JCA-Stif- tung ermöglichten Veranstaltungen war die Lesung mit dem Schriftstel- ler Martin Mosebach ein besonde- res Ereignis. Der 1951 in Frankfurt geborene, ausgebildete Jurist und bekennende Katholik, gehört schon seit den 1980er Jahren als Roman- cier, Erzähler und Essayist zu den Martin Mosebach las aus ‚Die 21‘
Martin Mosebach
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