CellitinnenForum 4_2019_

Kultur | Freizeit

Nächstenliebe ist eine Mission Unterwegs mit Caritas Jordanien

Unterstützung, so werden zumBei- spiel Seminare zu den Themen Kin- desentwicklung, Alltagsgestaltung und Gewalt angeboten. Wir hatten die Gelegenheit, mit einer Gruppe von Müttern ins Gespräch zu kom- men und bekamen außerdem einen Einblick in eine Unterrichtsstunde. Was Kollegen der CJ in Irbid und im Zarqa-Zentrum im Norden Jor- daniens leisten – insbesondere im Bereich Gesundheit, Beratung, Hu- manitäre Hilfe – ist unbeschreiblich. Wir fragten uns, wie unsere Kolle- gen diese täglichen Herausforde- rungen so professionell managen und verkraften. Lana Snoubar, Psy- chologin und Trauma Therapeutin, unterstützt sie dabei, denn sie be- gleitet nicht nur syrische und ira- kische Flüchtlinge, sie bietet auch Selbstfürsorge-Seminare für ihre Caritas-Kollegen an. „Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben Lebenswert machen.“ (Guy de Maupassant) Damit wir nicht nur mit Heraus- forderungen und Leid konfrontiert wurden, achteten unsere Gastge- ber vor Ort darauf, dass wir jeden Tag auch etwas von der Schönheit des Landes zu sehen bekamen: Sei es der Besuch des Berges Nebo mit der Moses-Gedächtnis- kirche, der Zitadelle von Amman,

Die Reisegruppe

Im Juni hatten Helene Trautwein so- wie 16 weitere Fachkräfte aus ganz Deutschland und ich, Christiane Zeus, die einmalige Gelegenheit, an einer Projektreise von Caritas inter- national nach Jordanien teilzuneh- men. Wir machten uns ein Bild von dem Land und seinen Menschen. Vor Ort erhielten wir einen Einblick in die Arbeitsweise der Kollegen von Caritas Jordanien (CJ) und konnten sie hautnah bei der Umsetzung ver- schiedener Projekte erleben. Unter anderem besuchten wir das Freiwilligen-Zentrum von CJ in Am- man und eine Mosaik-Werkstatt, die von irakischen Geflüchteten ge- führt wird. ImGespräch schilderten diese ihre Perspektivlosigkeit. Sie brachten zum Ausdruck, dass sie als Gäste im Land zwar etwas zu Das Leid der Flüchtlinge

essen und ein Dach über dem Kopf hätten, wofür sie auch sehr dank- bar wären, aber dass ohne Arbeits- erlaubnis keine Chance auf ein bes- seres Leben für sie und ihre Kinder bestehe. ImGemeindezentrum des Viertels ‚Jabal Weibdeh‘ sprachen wir mit chronisch Kranken. Nach- haltig positiv berührt hat uns der Besuch einer Siedlung syrischer Flüchtlinge in der Stadt Mafraq. Dort standen Mut, Tatkraft und der große Wille, das Leben selbst zu gestalten, im Vordergrund. Die ,Schneller Schule‘ ist eine von acht Ausbildungsstätten des Lan- des, die an dem Projekt der CJ teilnimmt. Ein großes Projekt ist das ‚Mutter und Kind‘-Projekt. Die Schüler kommen aus bedürftigen muslimischen und christlichen jor- danischen Familien und Flüchtlings- familien. Auch die Eltern erfahren

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