BayernDach Magazin 5-2019

BETRIEB

Abfallentsorgung

Foto: Pixabay

Fachgewerk für die Dach-, Wand, Abdichtungs- und Müllverbrennungstechnik?

KöNNTE NICHT DAS DACHDECKERHANDWERK IN DIE MÜLLENTSORGUNG EINSTEIGEN? MIT DIESEM VORSCHLAG VERBLÜFFTE DER PRäSIDENT DES BAyERISCHEN GEMEINDETAGS UND DES DEUT- SCHEN STäDTE- UND GEMEINDEBUNDES. Nachfolgend an die bisher schon geführten Gesprä- che (s. a. B AyERN D ACH Ausgabe 4-2019) fand am Frei- tag, den 15. November, der nächste Termin in Sachen Gewerbe-Müllentsorgung statt. Diesmal in Abens- berg bei Dr. Uwe Brandl, Präsident des Bayerischen Gemeindetags, des Deutschen Städte- und Gemein- debundes und 1. Bürgermeister von Abensberg. A. Ewald Kreuzer, Landesinnungsmeister des LIV Bayern, Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Werner, Hauptge- schäftsleiter LIV Bayern und LIV-Vorstandsmitglied Mario Kunzendorf fassten zur Einführung die Pro- blematik der Gewerbe-Müllentsorgung zusammen. Dr. Brandl hielt zunächst fest, dass zur Lösung grund- sätzlich Entscheidungen auf politischer Ebene not- wendig seien. Eine Entscheidungshilfe könnte da- bei Zahlenmaterial von Betrieben und Entsorgern sein, um die anfallenden Mengen in etwa zu ermit- teln. Er schlug vor, bei 3 - 4 mittleren Betrieben die durchschnittliche Jahres-Müllmenge festzustellen und daraus die gesamte Jahresmenge hochzurech- nen. Bei der geplanten Evaluierung der Gewerbeab- fall-Verordnung Bayern (GewAbfV) sollten dann auch diese voraussichtlichen Mengen berücksichtigt werden. In einem wesentlichen Punkt bekräftigte Dr. Brandl die Forderungen der Bayerischen Dachdecker: In der GewAbfV müsse die Pflicht zu Annahme von Gewer- bemüll wieder aufgenommen werden. Damit könn- te eine Annahmeverweigerung durch MVA, wie sie

derzeit praktiziert wird, künftig ausgeschlossen wer- den. Um den Betrieben akut zu helfen, schlug Dr. Brandl vor, die vorhandenen Reserven für anfallen- den Gewerbemüll dienstbar zu machen. Letztendlich sei ja auch der Bürger von der Beseitigung des Ge- werbemülls betroffen. Der vermehrten unzulässigen Abfallbeseitigung, auf die LIM Kreuzer hinwies, dür- fe schließlich kein Vorschub geleistet werden. Schließlich brachte Dr. Uwe Brandl einen neuen Ge- danken ins Spiel. Vielleicht wäre es vorstellbar, dass sich das Handwerk selbst aktiv an der Lösung des Problems beteilige, wenn schon von Dritten hierzu keine Bereitschaft zu entsprechenden Investitionen bestünde? Das Handwerk könnte nach Dr. Brandls Vorstellung doch selbst Kapazitäten für die Müllverbrennung aufbauen. Für eine wirtschaftliche Investition be- stünden ausreichende Darlehenskapazitäten u. a. bei Sparkassen und Raiffeisen-Banken. Im Zuge der Energiewende bot er sich zur Anfrage bei Energieversorgern an, um dort ein mögliches In- teresse an der in einer solchen neuen MVA erzeug- ten Energie zu erkunden. Der Betrieb einer solchen Anlage könnte aus seiner Sicht nach dem Genossen- schafts-Prinzip erfolgen. Dabei sei auch die Einbin- dung von Herstellern und Händlern von Beda- chungs- und Dämmprodukten denkbar.

4

Made with FlippingBook Online newsletter