GOLFTIME weekly 23/2019 - 19. Juni 2019

kung, ohne Zeitvertreib. Dann kommt ein Ehepaar und fragt den Deutschen, ob es ihm denn gut ginge. Ein Moment, der symbolisiert, wie ungewöhnlich es heutzutage sei, einfach nur einen Kaffee zu trinken, erklärt Kaymer. Symbolisch ist diese Situation, weil sie ganz gut zum Ansatz passt, den der Deutsche momentan verfolgt. Es geht dabei um den Fokus aufs Wesentliche, um Ablenkung, um Entschleunigung. Kaymer hat sich bewusst dazu entschieden. Social Media sei ein ganz gutes Beispiel, um zu erklären, wie sich dies im All- tag auswirkt. „Da wird einem ein Leben anderer Menschen nahe gebracht, das nicht wirklich der Realität entspricht – und man vergleicht sich teilweise damit, ob man möchte oder nicht. Das geschieht zum Teil unterbe- wusst, aber hat eine Auswirkung auf das eigene Le- ben. Man liest auch Meinungen von anderen Men- schen über sich, die eigentlich keine Ahnung von deinem Leben haben. Das hat nicht wirklich viel Po- sitives, deshalb versuche ich das zu reduzieren und an den Turniertagen ganz sein zu lassen.“ Kopf freier Die Auswirkungen spürt Kaymer, der trotz 12-Stun- den-Flug aus Kalifornien von der U.S. Open frisch u

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