GOLF TIME 1/2025
TRAINING | STEFAN QUIRMBACH | HARDENBERG GOLF RESORT
MASTER CLASS STEFAN QUIRMBACH
1. DER GRIFF
STEUERMANN LINKE HAND Die linke Hand sollte am besten seitlich des Körpers, am linken Ober schenkel (Bild links) oder vor dem Körper in der Luft an den Schläger gelegt werden. Dabei kommt es darauf an, dass der Schläger zuerst mit den Fingern (Bild unten) umfasst wird. Es ähnelt dem Gefühl, eine Hand- oder Aktentasche zu greifen. Danach schließt man die Hand und achtet darauf, dass der große Klein fingerballen auf dem Griff liegt. Man sollte das Gefühl haben, dass das Ende des Griffs mit dem kleinen Finger und
2. POWERSEITE RECHTE HAND Da das rechte Handgelenk beim Schlag das letzte Glied der Bewe gungskette ist und durch sie sich die Kraft des gesamten Schwungs in den Ball entlädt, muss sie ebenso sorgfältig und korrekt an den Schläger gelegt werden. Das Besondere an der Position des rechten Handgelenks ist, dass es sich seitlich, also neben und nicht auf dem Griff befindet. Nachdem Sie mit der linken Hand den Schläger gegriffen haben, heben Sie den linken Arm vor Ihre linke Brust, bevor die rechte Hand sich von der Seite dem Griff nähert. Dabei sollte die Hand fläche parallel zum Schläger und die Finger sollten leicht abgespreizt sein (Bild rechts oben). Aus dieser Stellung umklammern Sie den Griff zuerst mit dem kleinen Finger und dann dem Ring-, Mittel- und zuletzt dem Zeigefinger (Bild rechts). Diese Reihenfolge und Positionen sind unabhängig davon, ob Sie einen Interlock- (der kleine Finger wird unter den Zeigefinger der linken Hand gehakt) oder den Overlap-Griff (der kleine Finger liegt auf dem Zeige finger der linken Hand) präferieren. DER DAUMEN „ZÄHLT GELD“ Erst wenn alle Finger am Griff sind, wird der Daumen auf die linke Seite des Griffs gelegt (Bild rechts unten). Ich sage dazu gerne: „Der Daumen zählt Geld.“ Der Zeigefinger ist vom Mittelfinger leicht abgespreizt und bildet mit dem Daumen ein „V“, das auf die Kinnspitze zeigen sollte. Dieser Griff fühlt sich „schwach“ an, ist es aber ganz und gar nicht. Wenn Sie diese Griffhaltung bisher nicht so eingenommen haben, fühlt es sich zu Anfang relativ fremd an. Zudem werden bei den meisten Spielern die ersten Bälle nach links fliegen, aber dafür häufiger satt getroffen werden. Werten Sie das als ein positives Zeichen und bleiben Sie konsequent dabei, dann wird Ihre Körperbewegung durch den Ball sehr schnell besser und besser werden.
Von allen technischen Elemen ten des Golfschwungs kommt meiner Meinung nach dem Griff die allerhöchste Bedeutung zu. Das lässt sich leicht mit dem Ballflug belegen, denn dieser ist im Wesentlichen von der Stellung der Schlagfläche im Treffmoment abhängig. Die Wirkung auf die Startrichtung und die Flugkurve beträgt bei einem
Wedge ca. 75 % und beim Driver ca. 85 %. Der Griff bestimmt die Stellung der Schlagfläche im Treffmoment am meisten. Die linke (obere) Hand bestimmt die Stellung der Schlagfläche und die rechte (untere) Hand den Druck des Schlages. „Links steuert, rechts feuert“ ist die Devise.
dem Ballen ringförmig umklammert wird. Erst dann wird der Daumen auf die rechte Seite des Griffs gelegt. (Bild links) Wenn die Griffmitte 12 Uhr darstellt, sollte der Daumen auf 13 Uhr liegen. Der Kleinfingerballen und der Daumen sollten rechts der Mitte sein, denn dann befindet sich das Handge lenk über der Griffmitte und der Schlä ger kann korrekt gewinkelt werden. Für die meisten Spieler fühlt sich dieser Griff sehr „stark“ an und viele (vor allem Frauen) haben anfangs Muskelschmerzen im linken Unter arm. An die Position müssen Sie sich gewöhnen! Der Schmerz geht weg, wenn Sie in der korrekten Position den Griffdruck reduzieren – auf einer Skala von 1 bis 10 bei ca. 3 bis 4 – und den Schläger leicht nach oben winkeln.
„Feste Hände, Schwung zu Ende“ ist hier der Merksatz!
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