Vitamin K 2_2022

Fit werden, fit bleiben

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Foto: © Adobe Stock, sasazawa

Wie gesund sind Pilze eigentlich? Vitamin hat bei der Ernährungswissenschaftlerin, Bestsellerautorin und Food-Journalistin Dagmar von Cramm nachgefragt: Wie gesund sind Pilze?

der Schilddrüsenhormone benötigt. Pfifferlinge sind zudem besonders eisenreich – sie enthalten rund sechs Gramm des Blutbildners pro 100 Gramm. Chitin ist schwer verdaulich Außerdem sind Speisepilze äußerst ballaststoffreich. Wie beschrieben, bestehen die Mikroorganismen aus Chitin, einer besonders widerstandsfähigen Zellstruktur. Dies macht sich bei vielen Menschen mit Verdauungsbeschwerden und Blähungen bemerkbar. Um Pilze unbeschwert genießen zu können, sollte man deshalb folgenden Hinweis beachten: Beschränken Sie den Pilzgenuss auf 100 bis 150 Gramm pro Person. Diese Mengen sollten der Verdauung nicht schaden! Achten Sie darauf, jeden Bissen gut zu kauen. So kann die Verdauung bereits im Mund beginnen. Die Zellstruktur des Ballaststoffes ist leichter aufzuspalten, wenn Sie die Pilze gegart servieren. Auch verdauungsfördernde Gewürze wie Fenchelsamen oder (Kreuz)Kümmel können Bauchschmer zen vorbeugen. Alkohol erschwert die Verstoffwechslung von Chitin zusätzlich. Auch wenn Weißwein zur Pilzpfanne hervorragend schmeckt, sollten Sie diese Kombination besser meiden. Pilze als Vitamin-D-Quelle? Pilze haben eine weitere Besonderheit: Werden sie der Son neneinstrahlung ausgesetzt, bilden sie Vitamin D. Denn Pilze enthalten natürlicherweise den Vitamin-D-Vorläufer,

Fangen wir mal ganz vorne an. Pilze gehören – anders als häufig angenommen – nicht zu den Pflanzen. Sie sind Mikroorganismen und bestehen nicht aus dem Ballaststoff Cellulose, wie Gemüse oder Obst, sondern aus Chitin. Das macht sie für uns etwas schwerverdaulicher als Gemüse, dazu später mehr. Da Pilze sich weder den Tieren, noch den Pflanzen oder Bakterien zuordnen lassen, bilden sie ihr eigenes Reich. Wenn wir von Pilzen sprechen, meinen wir eigentlich den Fruchtkörper. Denn nur dieser ist für uns verzehrbar. Was macht Pilze so gesund? Pilze bestehen vor allem aus Wasser. Bei den meisten Sorten sind es über 90 Prozent, daher sind sie sehr kalorien- und fettarm. Dafür enthalten sie umso mehr Mikronährstoffe und können unseren Speiseplan ordentlich aufwerten. Bei den Vitaminen trumpfen vor allem die B-Vitamine sowie die Vitamine A und E. Sie sorgen unter anderem für starke Nerven, gesunde Haare, Haut und Nägel, unterstützen die Zellerneuerung und sind unerlässlich für das Sehvermögen. Auch für Mineralstoffe sind Pilze eine gute Quelle: Kalium ist ein wichtiges Elektrolyt für Muskeln, Nerven und viele essentielle Körperfunktionen. Phosphat brauchen wir neben Calcium als Baustein für Knochen und Zähne. Kupfer dient dem Zellschutz und wirkt unter anderem als Anti oxidans. Und Selen wird beispielsweise für die Produktion

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 2.2022

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