CellitinnenForum 1_2019

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Keine Angst im Krankenhaus Nach einer Operation muss man nicht leiden

Art des Eingriffes. Während einer Operation werden die Schmerzen unter einer Vollnarkose völlig aus- geschaltet. Bei Eingriffen mit einer Regionalanästhesie oder einer Lei- tungsanästhesie werden Medika- mente lokal gespritzt. Bei Letzterer kommt es zu einer Unterbrechung der Nervenbahnen in einer Körper- region oder zur Unterbrechung der Schmerzleitung im Bereich des Rü- ckenmarks. Ein Beispiel hierfür ist die bekannte ‚Periduralanästhesie‘ (PDA) in der Geburtshilfe. Das Heilig Geist-Krankenhaus ist jüngst mit dem DioCert-Siegel: ‚Qualifiziertes Schmerzmanage- ment‘ ausgezeichnet worden. Das bescheinigt dem gesamten Krankenhaus einen ausgezeich- neten Umgang mit dem Thema Schmerz. Denn nach einer Ope- ration kümmern sich sowohl die Anästhesisten als auch die Pflege- fachkräfte und die Ärzte der primär behandelnden Fachabteilung um den Patienten. Alle sind imUmgang mit Schmerzen geschult, sensibili- siert und in ein systematisches und berufsgruppenübergreifendes Ma- nagement nach DioCert-Zertifikat eingebunden. Mit dem Zertifikat werden wissenschaftlich fundier- te Therapiekonzepte bescheinigt, die die Qualität, die Sicherheit und den Nutzen für die Patientinnen und Qualifiziertes Schmerzmanagement im Krankenhaus

Schmerzen gehören zum Leben dazu. Trotzdem ist die Angst vor ihnen zutiefst menschlich. Gerade vor einem Krankenhausaufenthalt fürchten viele Patienten die Schmer- zen nach einer Operation. Deshalb ist das Schmerzmanagement ein besonders wichtiger Bestandteil der gesamten Behandlung. Das fängt schon vor einem Eingriff an, denn die Vorbereitungen sind dabei das A und O. Die Patienten können selbst dazu beitragen, dass die Schmerzen richtig behandelt werden. Es be- ginnt damit, dass sie bei ihrem Auf- nahmegespräch im Krankenhaus offen über ihre Ängste und Sorgen sowie eventuelle Vorerkrankungen sprechen. Beispielsweise beein-

flusst die regelmäßige Einnahme von Medikamenten das Schmerz- empfinden – und das ist immer individuell. „Im Grunde ist die Ana- mnese beim Aufnahmegespräch des Patienten die wichtigste Basis für ein erfolgreiches Schmerzma- nagement“, sagt Prof. Dr. Stefan Weber, Chefarzt der Klinik für Anäs- thesie imHeilig Geist-Krankenhaus, Köln-Longerich. „Jede Information, die wir bekommen, hilft uns dabei, die persönliche Situation des Pa- tienten zu erfassen und darauf zu reagieren“. Nach der Operation hängt die Entscheidung für die postopera- tive Schmerzbehandlung von den Faktoren wie Alter, Konstitution und der Vormedikation ab sowie von der

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