Blickpunkt Schule 5/2024

6 Titelthema SCHULE

» Dunkle Erdhummel direkt vor der Schulcafeteria

» Luftaufnahme des Franziskanergymnasiums Kreuzburg, Großkrotzenburg, im hessischen Main-Kinzig-Kreis

Der ‘Whole School Approach’ am Großkrotzenburger Franziskanergymnasium Kreuzburg Erste Schritte, lange Wege und große Ziele eines schulischen Umweltmanagements S o wie die Bewahrung der Schöpfung seit jeher zur fran ziskanischen Bewegung ge

vor allem von der Investition einzelner Akteure abhängt, wirklich als glaub würdig und vorbildlich gelten? Kann unter diesen Voraussetzungen auch die Kreuzburg dazu beitragen, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) »strukturell zu verankern«, wie es von »allen Bereichen des deutschen Bil dungswesens« bis 2030 verlangt wird, um eine nachhaltige Zukunfts entwicklung zu ermöglichen? 1 Die offensichtliche Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit veranlasste die Schulleitung zum Handeln. Im Frühjahr 2018 wurde eine Beauftra gung zur Koordinierung sämtlicher Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen in der Lehrerschaft vergeben. Im Herbst des Jahres wurde erstmals im Laufe der bis dato 50-jährigen Schul geschichte eine Steuergruppe ins Le ben gerufen, um ein Umweltmanage ment einzuführ en, wie es bis dato eher in der Wirt schaft (EU-Öko-Audit EMAS) verbrei tet, aber auch im kirchlichen Kontext auf Ebene von Bistümern, Bildungs häusern und Gemeinden (an der EMAS-Verordnung orientiertes Um weltmanagementsystem ‘Grüner Hahn’ bzw. ‘Grüner Gockel’) bereits zu

finden war. Mit dieser Steuergruppe kamen ab diesem Zeitpunkt Verantwortungsträ ger der Schule, an der Weiterentwick lung der Schule interessierte und in der Umweltarbeit bereits engagierte Vertreterinnen und Vertreter aus Schulleitung, Lehrerkollegium, Schü lerschaft und Elternschaft regelmäßig zusammen, um einen kontinuierlich Verbesserungsprozess zu koordinie ren, das bisherige Engagement zu analysieren und Ziele zu definieren. Nach einer anfänglich zähen Be standsaufnahme konnten Zweifel und Misstrauen in der Schulgemeinschaft gegenüber dem angedachten Prozess zusehends dadurch weichen, dass mit der Vorlage und Einsetzung der Mei lensteine von ‘Umweltleitlinien’ (2020) [vgl. Abbildung 1] , ‘Umwelt programm’ (2021) und einer ersten ‘Umwelterklärung’ (2022) sehr viel positive Resonanz für den Prozess und die zukünftigen Vorhaben hörbar und Aufbruchsstimmung spürbar wurde. Während der konzeptionellen Arbeit an diesen Meilensteinen wurde aber immer wieder deutlich, dass der Pro zess des ‘Grünen Gockels’ bzw. dessen Schwerpunkte für eine Schule nur ein

hört, so war es auch dem Franzis- kanergymnasium Kreuzburg schon immer ein besonderes Anliegen, die rund 1300 Schülerinnen und Schüler für einen achtsamen Umgang mit der Schöpfung zu begeistern, Handlungs impulse zu geben und Veränderungen vorzuleben. Die schulische Chronik enthält zahlreiche erfolgreiche Einzel initiativen von engagierten Klassen gemeinschaften, AGs oder Lehrkräf ten. Gleichermaßen wurde allerdings im Schulalltag immer wieder deutlich, dass die Impulse der Einzelinitiativen zum Umwelt-, Klima- und Arten schutz, aber auch die theoretischen Handlungsanregungen aus unter schiedlichen Unterrichtsfächern – zum Beispiel hinsichtlich Verpflegung oder Energieeinsparung – in der Pra xis der Schule selbst nicht ausrei chend Beachtung fanden, zum Bei spiel hinsichtlich Verpflegung, Kon sumfragen oder Energieeinsparung. So stellten sich beim genaueren Hin sehen kritische Fragen: Kann das Um weltengagement einer franziskani schen Schule, das mehr oder weniger

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