GOLF TIME 4/2023

TRAINING SCHWUNGTECHNIK | ANALYSEN | TIPPS

PETER KARZ Jahrgang ’68, Fully Qualified PGA Professional im Golfpark München Aschheim. Seit 1996 Trainer von Alex Cejka. www. peter-karz.de

WER HAT AN DER UHR GEDREHT...?

SCHWUNGTIPPS

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So ging der Titelsong einer bekannten Kinderserie. Und oft denken wir uns: Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Auch ich hatte erst kürzlich wieder das Gefühl, als ich auf meine Zeit mit Alex Cejka zurückblickte. Er hat sich sehr erfolgreich auf der PGA Tour Champions etabliert und ist tatsächlich bei den Golf-Senioren angekommen. Nun gehört er von der Altersgruppe her statistisch gesehen zur Mehrheit der Golfer. Doch kommt es mir wie gestern vor, als er damals als junger Spieler die European Tour rockte und mit unkonventionellen Frisuren die Golfwelt auf den Kopf stellte. Im Moment rockt Alex mit einigen Siegen und vielen Top 10-Platzierungen sehr erfolgreich die PGA Tour Champions. Ebenso wie auch ein einige Jahre älterer und noch berühmterer Golfer aus Deutschland namens Bernhard Langer. Es ist wirklich unglaub lich, wie erfolgreich Bernhard dort spielt. Wenn wir uns etwas von diesen beiden Ausnahme-Athleten abschauen möchten, spielt es erst einmal keine Rolle, in welchem Alter sie sich befinden. Dass beide jetzt so erfolgreich sind, ist ja kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrelanger, bestens genutzter und optimal strukturierter Trainingszeit. Mit anderen Worten: Wenn man die Grundlagen der Golftechnik richtig verinnerlichen möchte, reicht es nicht, einfach nur eimerweise Bälle zu schlagen und sich eventuell sogar grobe Fehler anzutrainieren. Richtig ist es, kontinuierlich mit einem Trainer an der Bewegung zu feilen. Schon alleine darum, weil wir gar nicht so viel Zeit zum Trainieren haben, also sollte diese Zeit gut genutzt werden.

Ebenfalls ein wichtiger Punkt: Wie schaut es mit Ihrer Ausrüstung aus? Passendes Material ist unheimlich wichtig. Falsche Schäfte oder zu schwere Schlägerköpfe können Ihre Bewegungen weiter erschweren. Und das erzeugt auf Dauer nur Frust und/oder, was noch schlimmer ist, Schmerzen. Bei Bernhard und Alex werden die Schläger natürlich regel mäßig gewartet. Das Nachmessen von Loft und Lie ist da noch die einfachste Aufgabe. Die wichtigste Rolle im Ganzen spielt selbstverständlich die kör perliche Verfassung. Doch dazu beobachte ich in meinem Unter richt, dass die meisten Golfer schon sehr gut auf ihren Körper und seine Beweglichkeit achten. Somit sind wir in diesem Punkt gar nicht so weit weg von den beiden Profis. Es ist also wirklich kein Zufall, dass Alex mit über 50 bei den „Senioren“ solche Leistungen abrufen kann. Es ist einfach die logische Konsequenz der Entwicklung seines Trainings und wahrscheinlich der Hunderttausenden von Bällen, die er in seinem Golferleben schon geschlagen hat. Machen Sie sich also in dieser Saison auf einen neuen Weg, gemeinsam mit einem qualifizierten Trainer, Fitter, Physiothera peuten oder auch Mental Coach. Sie werden auf jeden Fall irgendwann in der Zukunft sehr davon profitieren. Wie auch Bernhard und Alex ... GT

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DER TEE-CHECK Tom Duncan zeigt anhand einer simplen Übung, wie man mehr Energietransfer im Schwung erzeugen kann. Und damit auto matisch mehr Länge.

Wenn wir über Kraft sprechen, sprechen wir oft von der Abschwungsequenz, bei der der Unterkörper

die Abwärtsbewegung einleitet, gefolgt vom Rumpf, dann den Armen, den Händen und schließlich dem Schläger. Hervorzuheben ist hier besonders die Verbindung zwischen den Armen und dem Rumpf und insbesondere die Rolle des vorderen Armes und des Oberkörpers – bei Rechtshändern ist hier der linke Arm gemeint. Tests haben gezeigt, dass Sie mehr Kraft erzeugen können, wenn der vordere Bizeps beim Abschwung Kontakt mit der linken Brust hält. Diese Verbindung zwischen Rumpf und (Ober-)Armen wirkt wie eine Schleuder, da der Rumpf dadurch maximale Energie auf die Arme und somit den Schläger übertragen kann. Die beste Übung, um dies zu trainieren, ist, ein Tee 1 oder einen Handschuh unter die linke Achselhöhle 2 zu klemmen. Das Tee darf dabei erst nach dem Treffmoment aus der Achselhöhle herausfallen 4 . Üben Sie dies zunächst mit kurzen bzw. halben Schwüngen 3 , um zu prüfen, ob das Tee bleibt. Wenn es schon vor dem Treffmoment herausfällt, ist dies der Beleg dafür, dass der Körper und die Arme nicht synchron miteinander arbeiten. GT

TOM DUNCAN Jahrgang 1971, Mitglied der PGA of Germany und PGA of Great Britain, Director of Instruction Mangfalltal School of Golf

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