GOLF TIME 4/2023

TRAINING

Dass Brooks Koepka zu den besten Spielern der Welt zählt, ist nicht erst seit seinem jüngsten Sieg bei der 105. PGA Championship im Oak Hill Country Club be kannt. Immerhin war dies bereits der fünfte Majortitel des Amerikaners, dabei sein drit ter bei der PGA Championship. Und bereits beim Masters im April demonstrierte Koep ka bis zuletzt eindrucksvoll, dass mit ihm jederzeit als Titelanwärter zu rechnen sein muss. Leider, aber das ist nur meine per sönliche Meinung, sind die Majors seit Koepkas Wechsel zu LIV Golf die wenigen Gelegenheiten, bei denen man ihn derzeit

in einem voll besetzten Feld spielen sehen kann. Was nicht heißt, dass sich das nicht in naher Zukunft wieder ändern könnte, wenn man die aktuellen Entwicklungen bei den Touren berücksichtigt. Wenn man Koepkas Schwung mit dem Driver betrachtet, so ist er ein echtes Paradebeispiel in Hinblick auf Dynamik, Balance und natürlich Distanz. Was er mit Bravour praktiziert, ist die Verzögerung des Schlägerkopfes im Downswing durch die „geklappten“ Handgelenke und auch in Folge seines gebeugten linken Armes.

Dadurch gelingt ihm eine Maximierung der Kraftübertragung auf den Ball im Treffmo ment, resultierend letztlich in explosiven Weiten. Ich bin gespannt, wie es auf Tour level weitergeht und ob wir nicht doch bald wieder mehr von Brooks Koepka zu sehen bekommen. Auch die Fans würden es wohl sehr begrüßen ... GT

SCHWUNGSTUDIE MAJOR DYNAMIK

Der Schwung des amtierenden PGA-Championship-Siegers, Brooks Koepka, mit dem Driver. Analysiert von Danny Wilde, Headcoach der Golfsport Manufaktur im Golf Valley München.

DANNY WILDE Headpro Golfsportmanufaktur, Sport- licher Leiter GC Valley e.V., Dipl.-Trainer des DOSB, PGA G1 Pro, A-Trainer DGV www.golfsportmanufaktur.de

Beim Take-away nimmt er den Schläger mit stabilen Handgelenken und einer engen Verbindung zwischen dem linken Arm und der linken Schulter zurück.

Dies ermöglicht ihm eine exzellente Kontrolle über den Schlägerkopf, der hier, in die sem Teil des Schwungs, leicht geschlossen zu sein scheint.

Im ersten Teil seines Abschwungs kann man gut erkennen, wie Brooks maximalen Druck auf seinen rechten Fußballen ausübt, um sich davon möglichst kraftvoll abzustoßen.

Brooks Koepkas Set-up ist bemerkenswert so lide und ausbalanciert. Er bevorzugt den Fade und richtet sich daher mit einer athletischen Körperhaltung etwas links vom Ziel aus. Seine Füße stehen etwas breiter als schulterbreit, was ihm eine stabile Basis beschert.

Kurz vor Ende des Rückschwungs ist sein Unterkörper stark mit seinem Oberkörper verwunden und zu sätzlich kreiert Brooks mit starkem Druck auf den Boden die opti male Ausgangslage für einen kraftvollen Downswing.

Brooks‘ Übergang ist nahtlos und ef fizient, wodurch er eine beeindrucken de Beschleunigung und Kraft auf den Ball erzeugt.

Entgegen der allgemein gültigen und längst überholten Theorie, kann man Koepka als gutes Beispiel für einen doch stark gebeugten linken Arm nennen.

Brooks‘ Ellenbogen ist hier nach wie vor gebeugt und er erreicht mit seinen Hand gelenken und dem gebeugten Ellenbogen durch das zusätzliche Verzögern des Schlägerkopfes eine noch höhere Schlägerkopfgeschwindigkeit.

Kurz vor dem Treffmoment bringt der 5-fache Majorsieger den Schlägerkopf in eine nahezu perfekte Position: Die Schlagfläche ist parallel zur Wirbelsäule ausgerichtet und somit „square“.

Im Treffmoment zeigt Koepka eine außer gewöhnliche Hand-Auge-Koordination. Seine Hände sind aktiv, aber dennoch kontrolliert, während er den Schlägerkopf mit voller Kraft durch den Ball führt.

Koepkas Finish ist kraftvoll und ausgewogen. Er beendet seinen Schwung mit einer vollstän digen Rotation der Hüfte und Schultern – top!

Koepkas Körperrotation verläuft synchronisiert und sein Gewichtsver lagerungsmuster un terstützt kraftvolle und stabile Ballkontakte. In dieser Position kann man erneut gut erken nen, wie er sich vom rechten Fuß abdrückt, während die Hüfte fast frontal zum Ziel zeigt.

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