Grammatische Fachbegriffe online

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Grammatische Fachbegriffe

inhaltlich sortiert und leicht verständlich erklärt

Begriffe auf der Satzebene

Begriffe auf der Wortebene

Begriffe auf der Lautebene

Autoren Silke Schmidt Norbert Sommer-Stumpenhorst

Lektorat Kirsten Gerndt

Impressum

Grafik und Layout Peter Wiesener

Verlag Graf Orthos Rechtschreibwerkstatt

GmbH & Co. KG Marienstraße 33 59269 Beckum

Vertrieb www.collishop.de

© 2013 Norbert Sommer-Stumpenhorst

2. Auflage 2014/12

Hinweise

Die Begriffe sind hier inhaltlich sortiert (nicht alphabetisch). Wo es sinn- voll ist, sind die deutsche Bezeichnung und der Fachbegriff angegeben (z. B. Selbstlaut / Vokal ). Dabei steht die deutsche Bezeichnung immer an erster und der Fachbegriff an zweiter Stelle. Für das schnellere Auf- finden eines bestimmten Begriffes steht ein alpha- betisches Register zur Verfügung. Hier kann so- wohl nach den deutschen Bezeichnungen als auch nach den Fachbegriffen gesucht werden. Das Register verweist jeweils auf die Seite, auf der die Erläuterung steht.

Grammatische Fachbegriffe

inhaltlich sortiert und leicht verständlich erklärt

Inhalt

Vorwort Wir alle haben unsere Muttersprache ohne grammatisches Wissen erlernt. In jedem Satz hal­ ten wir eine Vielzahl von Grammatikregeln ein, über die wir gar nicht nachdenken. Die meisten kennen wir nicht einmal und doch können wir sie sicher anwenden. Für das Erlernen einer Sprache ist also nicht grammatisches Wissen, sondern vielmehr ein gutes Sprachgespür die Grundlage, auf der wir uns dann grammatisches Wissen aneignen können. Ziel des Unterrichts (und dieses Heftes) ist es da- her nicht, den Schüler(inne)n Grammatikregeln zu vermitteln oder diese sogar auswendig lernen zu lassen. Viel wichtiger ist es, das Sprachgespür weiterzuentwickeln und die Schüler(innen) dazu anzuregen, über Sprachstrukturen nachzuden- ken sowie Hypothesen und „Eigenregeln“ zu entwickeln, die dann durch grammatische Prin- zipien belegt werden können (und nicht umge- kehrt!). Für einen so gestalteten Grammatik- Unterricht hält die Rechtschreibwerkstatt eine Fülle von Materialien und Übungsmöglichkeiten bereit. Das vorliegende Heft können die Schüler(innen) wie folgt nutzen: als Nachschlagewerk: Wer über Sprache und Grammatik nachdenkt, kommt nicht ohne grammatische Fachbegriffe aus. In diesem Heft sind die wichtigsten Begriffe für den Unterricht in der Primar- und Sekundar- stufe zusammengestellt und einfach erklärt. zur Überprüfung von Eigenregeln: Wenn Schüler(innen) Sprache untersuchen und Regeln selbst entdecken, müssen sie ihre eige- nen Vermutungen überprüfen können. Dafür können sie dieses Heft zu Hilfe nehmen. Die Erläuterungen zu den Fachbegriffen sind kurz gehalten und dank vieler Beispiele leicht verständlich. Dabei stehen weder Vollständig- keit noch wissenschaftlicher Anspruch im Vor- dergrund, sondern der praktische Nutzen für Schüler(innen) aller Schulformen.

Begriffe auf der Lautebene 8 Selbstlaut / Vokal 8 Mitlaut / Konsonant 8 Umlaut 8 Doppellaut / Diphthong 8 Vokallänge 8 Ablaut

Begriffe auf der Wortebene Wortarten 9 Wortart 9 Tätigkeitswort / Verb 9 Hilfsverb 9 Modalverb 10 Hauptwort / Nomen 10 Eigenschaftswort / Adjektiv 11 unbestimmter Artikel 11 Fürwort / Pronomen 11 persönliches Fürwort / Personal- pronomen 11 Verhältniswort / Präposition 10 Begleiter / Artikel 11 bestimmter Artikel

12 Bindewort / Konjunktion 12 Umstandswort / Adverb

Wortbestandteile undWortbildung

12 Silbe 12 Wortstamm / Grundmorphem 13 Verbstamm 13 Endung 13 Verb-Endung (Personalendung)

13 Vorsilbe / Präfix 14 Nachsilbe / Suffix 14 Beugung / Flexion 14 Ableitung / Derivation 15 zusammengesetztes Wort / Kompositum

2

Begriffe auf der Satzebene Satzzeichen 23 Satzzeichen 23 Satzschlusszeichen 23 Zeichensetzung / Interpunktion Satzarten 23 Satzart 23 Aussagesatz / Deklarativsatz 24 Fragesatz / Interrogativsatz 24 Aufforderungssatz / Imperativsatz 24 Ausrufesatz / Exklamativsatz 24 Wunschsatz / Desiderativsatz 25 wörtliche Rede (direkte Rede) 25 wörtliches Zitat 25 Begleitsatz 26 indirekte Rede Satzglieder 26 Satzglied 26 Satzgegenstand / Subjekt 26 Satzaussage / Prädikat 27 Ergänzung 27 Satzergänzung / Objekt 27 Umstandsbestimmung / adverbiale Bestimmung (Adverbialbestimmung) 28 Beifügung / Attribut 28 Aufzählung Satzgefüge

Begriffe zur Wortart Verb 15 Beugung von Verben / Konjugation 15 Grundform des Verbs / Infinitiv 16 gebeugte / konjugierte Verbform 16 Person 16 Personalform 16 Befehlsform / Imperativ 17 Zeitform / Tempus 17 Gegenwart / Präsens 17 1. Vergangenheit / Präteritum 17 2. Vergangenheit / Perfekt 18 Zukunft / Futur 18 Zeitsignal 18 schwaches Verb (regelmäßiges Verb) 18 starkes Verb (unregelmäßiges Verb) 19 trennbare und nicht trennbare Verben 19 e-Tilgung 19 e-Erweiterung 20 s-Verschmelzung Begriffe zu denWortarten Nomen , Adjektiv und Pronomen 20 Beugung von Nomen, Adjektiven und Pronomen / Deklination

20 Anzahl / Numerus 20 Einzahl / Singular 20 Mehrzahl / Plural 21 Fall / Kasus

21 Geschlecht (Klasse der Nomen) / Genus 21 Vergleichsstufen (Steigerungsformen) / Komparation 22 Grundwort (Grundstufe) / Positiv 22 Vergleichsform (1. Steigerungsstufe) / Komparativ 22 Höchstform (2. Steigerungsstufe) /

29 Satzgefüge 29 Hauptsatz 29 Nebensatz 30 Relativsatz 30 Konjunktionalsatz Sonstige 31 Satzmelodie / Intonation 31 Satzklammer (Verbklammer)

Superlativ Sonstige 22 Betonung / Akzent 22 Fremdwort

3

A

8 14 10 12 27 27 22 23 20 10 28 24 28 24 23 23 16 10 25 28 11 22 14 20 15 12 27 23 20 14 24 8 8 23 19 10 25 20 13 27 19 24

Ablaut Ableitung / Derivation Adjektiv / Eigenschaftswort Adverb / Umstandswort adverbiale Bestimmung (Adverbialbestimmung) / Umstandsbestimmung Akkusativ-Objekt (siehe Objekt) Akzent / Betonung Anführungszeichen (Redezeichen)

Anzahl / Numerus Artikel / Begleiter Attribut / Beifügung Aufforderungssatz / Imperativsatz Aufzählung Ausrufesatz / Exklamativsatz Ausrufezeichen Aussagesatz / Deklarativsatz

Alphabetisches Register

B

Befehlsform / Imperativ Begleiter / Artikel Begleitsatz

Beifügung / Attribut bestimmter Artikel Betonung / Akzent Beugung (beugen) / Flexion (flektieren) Beugung von Nomen, Adjektiven und Pronomen (beugen) / Deklination (deklinieren) Beugung von Verben (beugen) / Konjugation (konjugieren) Bindewort / Konjunktion Dativ-Objekt (siehe Objekt) Deklarativsatz / Aussagesatz Deklination (deklinieren) / Beugung von Nomen, Adjektiven und Pronomen (beugen) Derivation / Ableitung Desiderativsatz / Wunschsatz

D

Diphthong / Doppellaut Doppellaut / Diphthong Doppelpunkt

E

e-Erweiterung Eigenschaftswort / Adjektiv eingeschobener Begleitsatz (siehe Begleitsatz) Einzahl / Singular Endung Ergänzung e-Tilgung Exklamativsatz / Ausrufesatz

4

Alphabetisches Register

F

21 14 24 23 22 11 18 16 17 27 21 21 15 12 22 29 10 9 22 21 23 21 22 15 15 16 12 30 8 16 24 26 15 23 24 31

Fall / Kasus Flexion (flektieren) / Beugung (beugen) Fragesatz / Interrogativsatz Fragezeichen Fremdwort Fürwort / Pronomen Futur / Zukunft gebeugte Verbform / konjugierte Verbform Gegenwart / Präsens Genitiv-Objekt (siehe Objekt) Genus / Geschlecht (Klasse der Nomen) Geschlecht (Klasse der Nomen) / Genus

G

Grundform des Verbs / Infinitiv Grundmorphem / Wortstamm Grundwort (Grundstufe) / Positiv

I H

Hauptsatz Hauptwort / Nomen Hilfsverb Höchstform (2. Steigerungsstufe) / Superlativ

Imperativ / Befehlsform Imperativsatz / Aufforderungssatz indirekte Rede Infinitiv / Grundform des Verbs Interpunktion / Zeichensetzung

Interrogativsatz / Fragesatz Intonation / Satzmelodie

K

Kasus / Fall Komma

Komparation / Vergleichsstufen (Steigerungsformen) Komparativ / Vergleichsform (1. Steigerungsstufe) Kompositum / zusammengesetztes Wort Konjugation (konjugieren) / Beugung von Verben (beugen) konjugierte Verbform / gebeugte Verbform Konjunktion / Bindewort Konjunktionalsatz Konsonant / Mitlaut

M

20 8 9

Mehrzahl / Plural Mitlaut / Konsonant Modalverb

5

N

25 14 29 10 20

nachgestellter Begleitsatz (siehe Begleitsatz) Nachsilbe / Suffix Nebensatz Nomen / Hauptwort Numerus / Anzahl

P O

27

Objekt / Satzergänzung

Alphabetisches Register

17 16 16 11 11 20 22 26 13 11 27 17 17 11 23 23 26 27 29 26 26 31 31 23 23 18 8 23 12 20 18 30

Perfekt / 2. Vergangenheit Person Personalform

Personalpronomen / persönliches Fürwort persönliches Fürwort / Personalpronomen Plural / Mehrzahl Positiv / Grundwort (Grundstufe) Prädikat / Satzaussage Präfix / Vorsilbe Präposition / Verhältniswort Präpositionalobjekt (siehe Objekt) Präsens / Gegenwart Präteritum / 1. Vergangenheit Pronomen / Fürwort Punkt

R S

Relativsatz

Satzart Satzaussage / Prädikat Satzergänzung / Objekt Satzgefüge Satzgegenstand / Subjekt Satzglied Satzklammer (Verbklammer) Satzmelodie / Intonation Satzschlusszeichen Satzzeichen schwaches Verb (regelmäßiges Verb) Selbstlaut / Vokal Semikolon / Strichpunkt Silbe Singular / Einzahl starkes Verb (unregelmäßiges Verb)

6

Alphabetisches Register

23 26 14 22 20

Strichpunkt / Semikolon Subjekt / Satzgegenstand Suffix / Nachsilbe Superlativ / Höchstform (2. Steigerungsstufe) s-Verschmelzung

T U

9 17 19

Tätigkeitswort / Verb Tempus / Zeitform trennbare und nicht trennbare Verben

8 27 12 11

Umlaut Umstandsbestimmung / adverbiale Bestimmung (Adverbialbestimmung) Umstandswort / Adverb unbestimmter Artikel

V

9 13 13 17 17 22 21 11

Verb / Tätigkeitswort Verb-Endung (Personalendung) Verbstamm 1. Vergangenheit / Präteritum 2. Vergangenheit / Perfekt

Vergleichsform (1. Steigerungsstufe) / Komparativ Vergleichsstufen (Steigerungsformen) / Komparation Verhältniswort / Präposition Vokal / Selbstlaut Vokallänge vorangestellter Begleitsatz (siehe Begleitsatz) Vorsilbe / Präfix

8 8

25 13

W

9 25 25 12 24 23 17 18 18 15

Wortart wörtliche Rede (direkte Rede) wörtliches Zitat Wortstamm / Grundmorphem Wunschsatz / Desiderativsatz

Z

Zeichensetzung / Interpunktion Zeitform / Tempus Zeitsignal Zukunft / Futur zusammengesetztes Wort / Kompositum

7

Begriffe auf der Lautebene

Selbstlaut / Vokal

a , e , i , o , u

Vokal steht manchmal auch als Oberbegriff für alle

ê Vokale ( a , e , i , o , u ), ê Doppellaute ( au , ei , eu ) und ê Umlaute ( ä , ö , ü und der Doppellaut äu ).

Mitlaut / Konsonant

Konsonanten sind alle Buchstaben, die nicht Vokale sind.

Umlaut

ä , ö , ü

Der Doppellaut äu wird auch dazugezählt.

Doppellaut / Diphthong

au , ei , eu , ...

(= deutsche Doppellaute)

Vokallänge

Vokallänge (Länge eines Vokals) bedeutet, dass ein Vokal lang oder kurz gesprochen wird:

K a ter (= lang gesprochenes a ) K a tze (= kurz gesprochenes a ) r e den (= lang gesprochenes e ) r e tten (= kurz gesprochenes e )

Ablaut

Bei manchen Wörtern ändert sich der Vokal im Wortstamm (z. B. bei verschiedenen Formen eines Verbs):

g e ben ž du g i bst (Gegenwart)

ž du g a bst (Vergangenheit)

Wenn der Vokal im Wortstamm sich ändert, dann wird das Ablaut genannt. Das i in g i bst und das a in g a bst sind Ablaute.

8 Lautebene

Grammatische Fachbegriffe

Begriffe auf der Wortebene

Wortarten

Wortart

Wortart ist ein Oberbegriff:

Verb , Nomen , Adjektiv , Artikel , Präposition , ... sind Wortarten.

Tätigkeitswort / Verb

Verben sind Wörter, die unter anderem beschreiben, was Lebewesen oder Dinge tun: singen , tanzen , lachen , arbeiten , stehen , fließen , klingen , scheinen , ... Der deutsche Begriff Tätigkeitswort drückt dies aus: Eine „ Tätigkeit ausführen “ bedeutet „ etwas tun “.

Hilfsverb

haben , sein , werden

Mit den Hilfsverben werden die zusammengesetzten Zeitformen gebildet (Perfekt, Futur).

Perfekt: Ich habe gemalt. (Hilfsverb haben) Ich bin gestolpert. (Hilfsverb sein)

Futur: Ich werde malen. (Hilfsverb werden)

Modalverb

dürfen , können , mögen , müssen , sollen , wollen

Modalverben bilden zusammen mit anderen Verben das Prädikat eines Satzes. Sie modifizieren (= verändern) die Bedeutung des Satzes:

Ich komme nicht. ’ Ich kann nicht kommen .

Ich mache noch Hausaufgaben. ’ Ich muss noch Hausaufgaben machen .

9

Wortebene

Grammatische Fachbegriffe

Hauptwort / Nomen

Nomen sind die Namen von Lebewesen (Personen, Tieren, Pflanzen) und Sachen (Dingen):

Wortarten

Frau , Peter , Bruder Löwe , Ameise , Fisch Gras , Blume , Baum Stein , Tisch , Hose

Auch Dinge, die wir nicht anfassen können, sind Nomen . Hierzu zählen Gefühle, Maße und Gewichte und Oberbegriffe:

Wut , Angst , Liebe Meter , Minute , Kilogramm Verkehr , Gewässer , Mannschaft

Nomen werden immer mit großem Anfangsbuchstaben geschrie- ben. Im Satz haben sie meistens Begleiter bei sich:

Ein Fisch schwimmt in dem großen Teich .

Eigenschaftswort / Adjektiv

Adjektive beschreiben, wie etwas ist:

groß , klein , alt , neu , blau , kariert , fröhlich , wellenförmig , ...

Adjektive beschreiben also die Eigenschaften von Personen oder Sachen. Der deutsche Begriff ist deshalb Eigenschaftswort .

Begleiter / Artikel

der , die , das ( des , dem , den ) ’ bestimmte Artikel

ein , eine ( eines , einer , einem , einen ) ’ unbestimmte Artikel

Artikel begleiten Nomen. Sie werden deshalb auch Begleiter ge- nannt. Am Artikel könnt ihr das Geschlecht eines Nomens erkennen:

der Tisch ’ männlich die Tafel ’ weiblich das Auto ’ sächlich

Der Artikel zeigt auch den Fall an:

der Tisch (Wer oder was?) ’ Nominativ den Tisch (Wen oder was?) ’ Akkusativ

10 Wortebene

Grammatische Fachbegriffe

Wortarten

Der Artikel zeigt auch die Anzahl (Einzahl/Singular oder Mehrzahl/ Plural) an:

der Tisch ’ Einzahl (= Singular) die Tische ’ Mehrzahl (= Plural)

bestimmter Artikel

der , die , das ( des , dem , den )

(siehe auch: Begleiter/Artikel)

unbestimmter Artikel

ein , eine ( eines , einer , einem , einen )

(siehe auch: Begleiter/Artikel)

Fürwort / Pronomen

dieser , diese , dieses , ... jener , jene , jenes , ... ich , du , er , sie , es , wir , ihr , sie (Personalpronomen) ...

Pronomen („ pro-nomen “) ist lateinisch und bedeutet „ für ein Nomen “. Ein Pronomen (= Fürwort ) steht also „ für ein Nomen “ und ersetzt im Satz ein Nomen:

Der Junge sieht einenHund. – Er (der Junge) streichelt diesen (den Hund) .

„ Er “ und „ diesen “ sind in diesem Satz Pronomen . Sie ersetzen die Nomen Junge und Hund .

persönliches Fürwort / Personalpronomen

ich , du , er , sie , es , wir , ihr , sie

Personalpronomen sind eine Untergruppe der Pronomen.

(siehe auch: Fürwort/Pronomen)

Verhältniswort / Präposition

an , auf , bei , in , neben , über , unter , ... bis , nach , seit , vor , während , ...

Präpositionen setzen Wörter oder Satzteile zueinander in Bezie- hung. Sie geben ein (z. B. räumliches oder zeitliches) Verhältnis an. Der deutsche Begriff ist deshalb Verhältniswort .

11

Wortebene

Grammatische Fachbegriffe

Verhältniswort / Präposition

räumlich: Die Tasse steht auf dem Tisch. zeitlich: Das Tor fiel vor der Halbzeitpause.

Wortarten Wortbestandteile und Wortbildung Bindewort / Konjunktion Umstandswort / Adverb Silbe Wortstamm / Grundmorphem

und , oder , aber , weil , obwohl , …

Konjunktionen ver binden zwei Wörter, Wortgruppen oder Satzteile miteinander. Der deutsche Begriff ist deshalb Bindewort .

Sollen wir fahren oder laufen? Ich hätte gerne einen Kaffee und ein Wasser. Wir fahren mit dem Bus, weil es regnet.

Adverbien beschreiben eine Handlung oder einen Umstand genauer. Der deutsche Begriff ist deshalb Umstandswort .

Ich kann laufen, springen und werfen. ’ Ich kann schnell laufen, hoch springen und weit werfen.

Adverb („ ad-verb “) ist lateinisch und bedeutet „ beim Verb “. Adver- bien stehen oft „beim Verb“, um eine Tätigkeit genauer zu beschreiben.

Wörter können in Silben unterteilt werden:

m a - l e n , H o - s e , K a - n i n - ch e n , B au - a r - b ei - t e r

Die Silben richten sich danach, wie ein Wort gesprochen wird. Eine Silbe enthält immer einen Vokal (oder Doppellaut). Dazu können mehrere Konsonanten kommen.

Der Wortstamm (= Grundmorphem ) bleibt übrig, wenn einem Wort alle Vorsilben, Nachsilben und Endungen weggenommen werden:

teil en , ich teil e , du teil st ver teil en , ich ver teil e , du ver teil st der Nach teil , die Be teil igung zwei teil ig , un teil bar

Bei all diesen Wörtern lautet der Wortstamm - teil -.

12 Wortebene

Grammatische Fachbegriffe

Wortbestandteile und Wortbildung

Der Wortstamm bleibt (in der Regel) immer gleich – bei allen Ableitungen und Umformungen eines Wortes!

Das nennen wir Wortstammprinzip .

Verbstamm

Der Wortstamm von Verben heißt auch Verbstamm .

mal en , er mal t , er mal te , er hat ge mal t

Hier lautet der Verbstamm - mal -.

Endung

Bei vielen Wörtern können wir an den Wortstamm verschiedene Endungen anhängen. Mit den Endungen werden die (gebeugten/ flektierten) Wortformen gebildet:

Verb: mal en , mal e , mal st , ... Nomen: Kind , Kind es , Kind er , ... Adjektiv: schön , schön er , schön ste , ...

Verb-Endung (Personalendung)

Die Endung des Verbs ändert sich immer mit der Person :

ich sing e , du sing st , sie sing t , ...

Deshalb werden die Verb-Endungen auch Personalendungen genannt.

Vorsilbe / Präfix

Bei vielen Wörtern können wir eine Silbe vor das Wort (oder vor den Wortstamm) setzen :

tanzen – vor tanzen lachen – aus lachen stehen – auf stehen

Die Vorsilbe (= Präfix ) verändert die Bedeutung des Wortes.

Mit Vorsilben können wir aus einem Grundwort viele neue Wörter bilden:

stellen ’ ab stellen , an stellen , auf stellen , aus stellen , be stellen , dar stellen , durch stellen , ein stellen , er stellen , her stellen , ...

13

Wortebene

Grammatische Fachbegriffe

Nachsilbe / Suffix

Bei vielen Wörtern können wir eine Silbe hinten an das Wort (oder an den Wortstamm) anhängen :

Zeit – Zeit ung , zeit lich , zeit ig , zeit los Bau – bau en , Bau er , Bäu erin , bau lich

Die Nachsilbe (= Suffix ) bestimmt die Wortart.

Ein Grundwort kann auch mit mehreren Vorsilben und Nachsilben zu einem neuen Wort kombiniert werden:

stellen – Un vor stell bar keit

Beugung (das Verb dazu heißt beugen ) / Flexion (das Verb dazu heißt flektieren )

Wortbestandteile und Wortbildung

Wenn wir von einem Wort unterschiedliche Wortformen bilden können, z. B. malen :

ich male , du malst , ich malte , ich habe gemalt , ...

dann sagen wir: Das Wort kann gebeugt (= flektiert ) werden.

Verben, Nomen, Adjektive, Artikel und Pronomen können gebeugt werden. Die Regeln für die Beugung (= Flexion ) hängen von der Wortart ab. (Bei Verben können wir z. B. verschiedene Personalformen und Zeit- formen bilden, bei Nomen Singular und Plural oder verschiedene Fälle und so weiter.) Die gebeugten Wortformen werden meist aus dem Wortstamm und einer Endung zusammengesetzt. Einige Wortarten können nicht gebeugt werden, z. B. Präpositionen, Konjunktionen und Adverbien. Bei diesen Wortarten gibt es immer nur eine Wortform.

Ableitung / Derivation

Mit Vorsilben und Nachsilben können wir aus einem Grundwort viele neue Wörter bilden. Das nennen wir Ableitung (= Derivation ).

Grundwort Ableitungen

stellen

ab stellen , vor stellen , unvor stell bar , Stell e , Stell ung , Be stell ung , ...

14 Wortebene

Grammatische Fachbegriffe

Wortbestandteile und Wortbildung Begriffe zur Wortart Verb

zusammengesetztes Wort / Kompositum

Ein Kompositum ist ein Wort, das aus zwei oder mehr Wörtern zusammengesetzt ist. Jedes dieser Wörter kann auch allein vor­ kommen:

Baumhaus Buntspecht Wandertag kleinhacken wasserscheu

= Baum + Haus = bunt + Specht

(Nomen + Nomen) (Adjektiv + Nomen)

= wandern + Tag (Verb + Nomen) = klein + hacken (Adjektiv + Verb) = Wasser + scheu (Nomen + Adjektiv)

dunkelrot (Adjektiv + Adjektiv) stadtauswärts = Stadt + auswärts (Nomen + Adverb) = dunkel + rot

Die Wortart des zusammengesetzten Wortes richtet sich immer nach seinem letzten Wort (dem Grundwort):

Ist das letzte Wort (das Grundwort) ein Nomen, so ist auch das zusammengesetzte Wort ein Nomen. Ist das Grundwort ein Adjektiv, so ist auch das zusammengesetzte Wort ein Adjektiv usw.

Beugung von Verben (das Verb dazu heißt beugen ) / Konjugation (das Verb dazu heißt konjugieren )

Die Beugung von Verben wird auch Konjugation genannt.

Die Verbformen (außer der Grundform/dem Infinitiv) werden bestimmt durch: ê die Person (1., 2., 3. Person Singular oder Plural) ê den Modus (Indikativ, Konjunktiv oder Imperativ) ê die Zeit (z. B. Präsens, Perfekt, ...) ê Aktiv oder Passiv

Beispiele:

Ich male . = 1. Person Singular, Indikativ, Präsens, Aktiv

Sie seien gemalt worden . = 3. Person Plural, Konjunktiv, Perfekt, Passiv

Grundform des Verbs / Infinitiv

malen , handeln , wandern , ...

Die Grundform des Verbs richtet sich nicht nach einer bestimmten Person, sondern ist unbestimmt (das Fachwort Infinitiv ist abgeleitet von lateinisch infinitus = „unbestimmt“).

15

Wortebene

Grammatische Fachbegriffe

Begriffe zur Wortart Verb Grundwort des Verbs / Infinitiv

Bei den meisten Verben hat der Infinitiv diese Form:

Verbstamm + Endung - en (z. B. malen )

Wenn der Verbstamm auf - el oder - er endet (z. B. handeln oder wandern ), dann hat der Infinitiv diese Form:

Verbstamm + Endung - n

gebeugte Verbform / konjugierte Verbform

Alle Verbformen außer der Grundform (dem Infinitiv) sind gebeugte (oder konjugierte ) Formen.

Grundform (Infinitiv): malen Beispiel für eine gebeugte (konjugierte) Form:

Ich male . (1. Person Singular, Indikativ, Präsens, Aktiv)

(siehe auch: Beugung von Verben/Konjugation)

Person

Mit ich , du , wir , ... bezeichnen wir Personen .

ich du

= 1. Person

= 2. Person Einzahl/Singular

er / sie / es = 3. Person

wir ihr sie

= 1. Person

= 2. Person Mehrzahl/Plural

= 3. Person

Personalform

Die Verbform ändert sich mit der Person . Deshalb werden die ver- schiedenen Verbformen auch Personalformen genannt:

ich singe , du singst , sie singt , ...

Die Begriffe Personalform , gebeugte Form , konjugierte Form und finite Form des Verbs meinen alle das Gleiche: Die Verbform passt sich an die Person eines Satzes (an das Subjekt) an.

Befehlsform / Imperativ

Mit der Befehlsform (dem Imperativ ) eines Verbs drücken wir einen Befehl , eine Aufforderung oder eine Bitte aus. Damit sprechen wir immer eine Person oder mehrere Personen direkt an:

16 Wortebene

Grammatische Fachbegriffe

Begriffe zur Wortart Verb

Geh! Hol! Lies! ...

(wenn eine Person angesprochen ist)

Geht! Holt! Lest! ... (wenn mehrere Personen angesprochen sind)

Das Fachwort Imperativ ist abgeleitet von lateinisch imperare = „befehlen“.

Zeitform / Tempus

Zeitform (= Tempus ) ist ein Oberbegriff:

Präsens , Präteritum , Perfekt und Futur sind Zeitformen (= Tempora ).

Nur von Verben können verschiedene Zeitformen gebildet werden:

Ich male . Ich malte .

(Präsens)

(Präteritum)

Ich habe gemalt . (Perfekt) Ich werde malen . (Futur)

Die Zeitform des Verbs bestimmt deshalb die Zeitform des ganzen Satzes.

Gegenwart / Präsens

Wenn wir ausdrücken wollen, dass etwas jetzt geschieht, dann ver- wenden wir die Gegenwartsform (das Präsens ) der Verben:

Ich male . Du räumst dein Zimmer auf . Wir folgen euch.

1. Vergangenheit / Präteritum

Wenn wir ausdrücken wollen, dass etwas in der Vergangenheit geschah, dann verwenden wir die 1. Vergangenheitsform (das Präteritum ) der Verben:

Ich malte . Du räumtest dein Zimmer auf . Wir folgten euch.

2. Vergangenheit / Perfekt

Es gibt neben dem Präteritum noch eine zweite Möglichkeit auszu- drücken, dass sich etwas in der Vergangenheit abgespielt hat: die 2. Vergangenheitsform (das Perfekt ) der Verben.

Diese Vergangenheitsform verwenden wir, wenn etwas in der Ver-

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Wortebene

Grammatische Fachbegriffe

2. Vergangenheit / Perfekt

gangenheit geschehen ist, das aber zugleich noch Auswirkungen auf heute hat:

Begriffe zur Wortart Verb Zukunft / Futur

Ich habe gemalt . Du hast dein Zimmer aufgeräumt . Wir sind euch gefolgt .

Wenn wir ausdrücken wollen, dass etwas in der Zukunft geschehen wird, dann verwenden wir die Zukunftsform (das Futur ) der Verben:

Ich werde malen . Du wirst dein Zimmer aufräumen . Wir werden euch folgen .

Zeitsignal

Die 1. Vergangenheitsform (das Präteritum) der regelmäßigen Verben können wir an der Silbe - te - zwischen dem Wortstamm und der Endung erkennen:

ich mal te , du mal te st , sie mal te , wir mal te n , ihr mal te t , sie mal te n

Weil diese Silbe ein Kennzeichen (= Signal) für eine bestimmte Zeit- form ist, nennen wir sie Zeitsignal .

schwaches Verb (regelmäßiges Verb)

Bei den schwachen Verben werden die Zeitformen regelmäßig gebildet:

lach en – er lach t – er lach te – er hat ge lach t

Bei einem schwachen Verb bleibt der Verbstamm immer gleich . Nur die Endungen ändern sich.

starkes Verb (unregelmäßiges Verb)

Bei den starken Verben werden die Zeitformen unregelmäßig gebildet. Hier ändert sich in den Zeitformen der Vokal im Verbstamm:

treff en – er triff t – er traf – er hat ge troff en

Bei einem starken Verb ändern sich die Endungen und der Verbstamm .

18 Wortebene

Grammatische Fachbegriffe

Begriffe zur Wortart Verb

trennbare und nicht trennbare Verben

Verben mit Vorsilben können trennbar oder nicht trennbar sein.

Die trennbaren Verben werden im Satz meistens in zwei Teile getrennt :

aufbauen – Du baust das Zelt auf .

Bei den nicht trennbaren Verben bleiben die Vorsilbe und das Grundverb immer zusammen :

bebauen – Die Stadt bebaut die freie Fläche.

e-Tilgung

Verben wie feiern oder handeln haben bei den Personen wir und sie (1. und 3. Person Plural) die Endung - n (statt - en ):

wir feier n , sie handel n

Das e der Endung - en fällt also weg. Man kann auch sagen: Es wird getilgt. Daher wird diese Besonderheit e-Tilgung genannt. Die e-Tilgung betrifft alle Verben, die in der Grundform (im Infinitiv) nicht auf - en , sondern auf - ern oder - eln enden (wie fei ern oder hand eln ). Die e-Tilgung betrifft aber nur die Personen wir und sie . Bei den Personen ich , du , er / sie / es und ihr sind die Verb-Endungen ganz normal (= regelmäßig).

e-Erweiterung

Verben wie reden oder achten haben bei der Person du (2. Person Singular) die Endung - est (statt - st ):

du red est , du acht est

Bei den Personen er / sie / es (3. Person Singular) und ihr (2. Person Plural) haben solche Verben die Endung - et (statt - t ):

sie red et , ihr acht et

Bei diesen Endungen wird also ein e eingefügt. Man kann auch sagen: Die Endungen werden um ein e erweitert. Daher wird diese Besonderheit e-Erweiterung genannt. Die e-Erweiterung betrifft aber nur die Personen du , er / sie / es und ihr . Bei den Personen ich , wir und sie sind die Verb-Endungen ganz normal (= regelmäßig).

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Wortebene

Grammatische Fachbegriffe

Begriffe zur Wortart Verb s-Verschmelzung

Verben wie bremsen oder tanzen haben bei der Person du (2. Person Singular) die Endung - t (statt - st ):

du brems t , du tanz t

Das s der Endung - st fällt weg, wenn der Verbstamm auf - s , - ß , - x oder - z endet. Bei diesen Wörtern wird am Ende des Verbstamms ein [s] gespro- chen, das dann mit dem s der Endung - st verschmilzt. Daher wird diese Besonderheit s-Verschmelzung genannt. Die s-Verschmelzung betrifft aber nur die Person du . Bei den Personen ich , er / sie / es , wir , ihr und sie sind die Verb-Endungen ganz normal (= regelmäßig).

Beugung von Nomen, Adjektiven und Pro- nomen (das Verb dazu heißt beugen ) / Deklination (das Verb dazu heißt deklinieren ) Begriffe zu den Wortarten Nomen , Adjektiv und Pronomen Anzahl / Numerus Einzahl / Singular Mehrzahl / Plural

Die Beugung von Nomen , Adjektiven und Pronomen wird auch Deklination genannt.

Die Wortformen dieser Wortarten werden bestimmt durch:

ê das Geschlecht ( ein neu es Buch , ein e neu e Tasche ) ê die Anzahl ( das neu e Buch , die neu en B ü ch er ) ê den Fall ( das neu e Buch , des neu en Buch es )

Anzahl (= Numerus ) ist der Oberbegriff für Einzahl ( Singular ) und Mehrzahl ( Plural ).

Personen und Sachen können in der Einzahl (im Singular) oder in der Mehrzahl (im Plural) vorkommen.

Mit der Einzahl (= Singular ) ist immer eine Person oder Sache gemeint:

ein Haus , der Tisch , ein Kind , ich , du , ...

Personen und Sachen können in der Einzahl (im Singular) oder in der Mehrzahl (im Plural) vorkommen.

20 Wortebene

Grammatische Fachbegriffe

Begriffe zu den Wortarten Nomen , Adjektiv und Pronomen

Mit der Mehrzahl (= Plural ) sind immer mehrere Personen oder Sachen gemeint:

viele Häuser , die Tische , zwei Kinder , wir , ihr , ...

Fall / Kasus

Nomen, ihre Begleiter (Artikel) und Pronomen können in vier verschiedenen Fällen (= Kasus ) stehen. Zu jedem Fall gibt es eine bestimmte Frage:

Wer oder was? ’ der Fisch

= 1. Fall, Nominativ

Wessen?

’ des Fisch es = 2. Fall, Genitiv ’ dem Fisch = 3. Fall, Dativ

Wem?

Wen oder was? ’ den Fisch

= 4. Fall, Akkusativ

Geschlecht (Klasse der Nomen) / Genus

Jedes Nomen hat ein Geschlecht: männlich, weiblich oder sächlich. Das Geschlecht (= Genus ) kann man am Begleiter erkennen:

der Tisch ’ männlich (Maskulinum) die Tafel ’ weiblich (Femininum) das Auto ’ sächlich (Neutrum)

Statt vom Geschlecht kann man auch von der Klasse der Nomen sprechen:

ê Nomen mit dem Begleiter de r gehören zur r-Klasse . ê Nomen mit dem Begleiter di e gehören zur e-Klasse . ê Nomen mit dem Begleiter da s gehören zur s-Klasse .

Vergleichsstufen (Steigerungsformen) / Komparation

Von Adjektiven können wir Vergleichsstufen (Steigerungsformen) bilden:

schön , schöner , am schönsten

( Das erste Bild ist schön . Das zweite Bild ist schöner als das erste. Das dritte Bild ist am schönsten . )

hoch , höher , am höchsten

( Der Mount Everest ist ein hoher Berg. Einen höheren Berg gibt es nicht. Er ist der höchste Berg der Welt. )

21

Wortebene

Grammatische Fachbegriffe

Begriffe zu den Wortarten Nomen , Adjektiv und Pronomen Grundwort (Grundstufe) / Positiv Vergleichsform

Die Vergleichsstufen der Adjektive heißen Positiv , Komparativ und Superlativ . Der Positiv ist das Grundwort (die Grundstufe ):

schön , groß , gut , ...

Die Vergleichsstufen der Adjektive heißen Positiv , Komparativ und Superlativ . Der Komparativ ist die Vergleichsform ( 1. Steigerungsstufe ):

(1. Steigerungsstufe) / Komparativ

schöner , größer , besser , ...

Höchstform (2. Steigerungsstufe) / Superlativ

Die Vergleichsstufen der Adjektive heißen Positiv , Komparativ und Superlativ . Der Superlativ ist die Höchstform ( 2. Steigerungsstufe ):

am schönsten , am größten , am besten , ...

Betonung / Akzent

In einem Wort kann eine Silbe besonders betont sein:

ke geln , ver ant wortlich , Ele fant

In einem Satz kann ein Wort besonders betont sein:

Sonstige

Hier bin ich! Komm zu mir !

Fremdwort

Fremdwörter haben wir aus anderen Sprachen übernommen.

Manche Wörter erkennen wir kaum noch als Fremdwort, z. B.

Fenster – von lateinisch fenestra .

Andere Fremdwörter schreiben wir immer noch so, wie sie in ihrer Herkunftssprache geschrieben werden, z. B.

Interview – von englisch interview .

22 Wortebene

Grammatische Fachbegriffe

Begriffe auf der Satzebene

Satzzeichen

( . ) ( ? )

Satzzeichen

Punkt Fragezeichen Ausrufezeichen Komma Doppelpunkt Anführungszeichen

Satzzeichen ist ein Oberbegriff:

Punkt ( . ), Fragezeichen ( ? ), Komma ( , ), Doppelpunkt ( : ), ... sind Satzzeichen.

( ! ) ( , ) ( : ) ( „“ )

Satzschlusszeichen

Satzschlusszeichen ist ein Ober- begriff für alle Satzzeichen, die am Ende des Satzes (= Satzschluss ) stehen können: Punkt ( . ), Fragezeichen ( ? ) und Ausrufezeichen ( ! ) sind Satz- schlusszeichen.

(Redezeichen) Strichpunkt / Semikolon

( ; )

Zeichensetzung / Interpunktion

Die Zeichensetzung (= Interpunktion ) hilft uns, einen geschriebenen Text mit Satzzeichen zu gliedern und besser lesbar zu machen. Die Regeln für die Zeichensetzung bestimmen, wann wir welches Satzzeichen setzen.

Satzarten

Satzart

Satzart ist ein Oberbegriff:

Aussagesatz , Fragesatz , Aufforderungssatz , Ausrufesatz und Wunschsatz sind Satzarten.

Aussagesatz / Deklarativsatz

Die meisten Sätze, die wir sprechen oder aufschreiben, sind Aussage­ sätze. Mit einem Aussagesatz (= Deklarativsatz ) machen wir eine Aussage . Wir sagen also etwas aus :

Ich gehe gerne zur Schule. Das Schaf steht auf der Weide. Die meisten Sätze sind Aussagesätze.

Am Ende eines Aussagesatzes steht der Punkt ( . ).

23 Satzebene

Grammatische Fachbegriffe

Fragesatz / Interrogativsatz

Mit einem Fragesatz (= Interrogativsatz ) stellen wir eine Frage :

Gehst du mit ins Kino? (Entscheidungsfrage) Kaufst du Äpfel oder Bananen? (Alternativfrage) Wann kommst du? (Ergänzungsfrage)

Satzarten

Am Ende eines Fragesatzes steht das Fragezeichen ( ? ).

Aufforderungssatz / Imperativsatz

Ein Aufforderungssatz (= Imperativsatz ) drückt eine Aufforderung , einen Befehl oder eine Bitte aus:

Holt schnell eure Sportsachen! Zeigen Sie mir Ihren Führerschein! Gib mir bitte den Honig! ( Gib mir bitte den Honig.)

Am Ende eines Aufforderungssatzes steht das Ausrufezeichen ( ! ). (Soll ein Aufforderungssatz keinen besonderen Nachdruck haben, steht am Ende der Punkt ( . ).) In Aufforderungssätzen verwenden wir eine besondere Verbform: den Imperativ . Daher heißt der Satz auch Imperativsatz . Imperativ ist abgeleitet von lateinisch imperare = „befehlen“.

Ausrufesatz / Exklamativsatz

Im Ausrufesatz (= Exklamativsatz ) steckt das Wort Ausruf . Wir rufen also etwas aus . Mit einemAusrufesatz drückenwir Bewunderung oder Verwunderung aus:

Toll hast du das gemacht! Das kann doch nicht wahr sein!

Am Ende eines Ausrufesatzes steht das Ausrufezeichen ( ! ). (Daher hat es seinen Namen.)

Wunschsatz / Desiderativsatz

Mit einem Wunschsatz (= Desiderativsatz ) drückenwir einen Wunsch aus. Er steht immer im Konjunktiv . Lang lebe die Königin! Wäre es doch endlich Frühling! / Wenn es doch endlich Frühling wäre! Hätte ich doch nichts gesagt! / Wenn ich doch nichts gesagt hätte!

Am Ende eines Wunschsatzes steht das Ausrufezeichen ( ! ).

24 Satzebene

Grammatische Fachbegriffe

Satzarten

Hinweis: Auch der Satz „Ich wünsche mir einen Hund.“ drückt einen Wunsch aus. Er ist aber kein „Wunschsatz“ (weil er nicht im Konjunktiv steht), sondern ein einfacher Aussagesatz.

wörtliche Rede (direkte Rede)

Wörtliche Rede ist einOberbegriff. Wir bezeichnen ein wörtliches Zitat und seinen Begleitsatz als wörtliche Rede:

„Hört alle gut zu!“, fordert die Lehrerin.

wörtliches Zitat

Begleitsatz

wörtliche Rede

wörtliches Zitat

Wenn eine Textstelle oder etwas Gesagtes wörtlich wiedergegeben (= zitiert ) wird, dann nennen wir das ein wörtliches Zitat . Jeder Satz kann als ein wörtliches Zitat vorkommen:

„Das Betreten der Baustelle ist verboten.“ „Gehst du mit ins Freibad?“ „Hört alle gut zu!“

Ein wörtliches Zitat wird in Anführungszeichen ( „ “ ) gesetzt.

Begleitsatz

In geschriebenen Texten werden wörtliche Zitate oft von einem Satz begleitet , der angibt, wer etwas sagt. Der Begleitsatz kann vor dem wörtlichen Zitat stehen. Er heißt dann vorangestellter Begleitsatz :

Gökan liest vor: „Das Betreten der Baustelle ist verboten.“

Der Begleitsatz kann hinter dem wörtlichen Zitat stehen. Er heißt dann nachgestellter Begleitsatz :

„Hört alle gut zu!“ , fordert die Lehrerin.

Der Begleitsatz kann zwischen zwei Teile des wörtlichen Zitates geschoben werden. Er heißt dann eingeschobener Begleitsatz :

„Gehst du“ , fragt Waldemar, „mit ins Freibad?“

25

Satzebene

Grammatische Fachbegriffe

indirekte Rede

Mit der indirekten Rede wird etwas wiedergegeben, das jemand gesagt hat. Es wird aber nicht wörtlich zitiert (wie in der wörtlichen Rede).

Satzarten

Wörtliche Rede: Paul fragte Anna: „Leihst du mir den Anspitzer?“ Indirekte Rede: Paul fragte Anna, ob sie ihm den Anspitzer leihe.

Satzglied

Satzglied ist ein Oberbegriff:

Subjekt , Prädikat , Objekt , ... sind Satzglieder.

Satzglieder

Satzgegenstand / Subjekt

Das Subjekt eines Satzes ist die Person oder Sache , die im Satz die Handlung bestimmt:

Der Bus fährt zum Bahnhof. Die Kinder stellen das Zelt auf. Ich möchte einen Staudamm bauen.

Wir können auch sagen: Die Person oder Sache ist Gegenstand des Satzes (daher kommt der deutsche Begriff Satzgegenstand ). Nach dem Subjekt können wir immer mit „Wer oder was?“ fragen. Es steht also im Nominativ:

Was fährt zum Bahnhof? ’ der Bus Wer stellt das Zelt auf? ’ die Kinder Wer möchte einen Staudamm bauen? ’ ich

Satzaussage / Prädikat

Das Prädikat ist immer ein Verb . Mit dem Verb sagen wir etwas über eine Person oder eine Sache aus (daher kommt der deutsche Begriff Satzaussage ):

Der Bus fährt zum Bahnhof. Die Kinder stellen das Zelt auf . Ich möchte einen Staudamm bauen .

Das Prädikat kann aus einem Teil bestehen (z. B. fährt ). Es kann auch aus mehreren Teilen bestehen, die zusammengehören (z. B. stellen ... auf ; möchte ... bauen ).

26 Satzebene

Grammatische Fachbegriffe

Satzglieder

Dabei hat das Prädikat immer eine bestimmte (= finite ) Verbform. Das bedeutet: Bei diesem Teil des Prädikates wird die Verb-Endung vom Subjekt des Satzes bestimmt :

Ich turn e. Du turn st. Du möchte st turnen .

Ergänzung

Ergänzung ist ein Oberbegriff für alle Satzglieder, die in einem Satz zusätzlich zu Subjekt und Prädikat vorkommen können:

Objekte und adverbiale Bestimmungen sind Ergänzungen.

Satzergänzung / Objekt

Objekte ergänzen einen Satz : Sie können in einem Satz zusätzlich zu Subjekt und Prädikat vorkommen. Objekte sind in der Regel Personen oder Sachen :

Magnus folgt seinem Freund . Ich esse einen Apfel .

In der deutschen Sprache gibt es vier Arten von Objekten:

ê Genitiv-Objekt ( Wessen? ) Sie freut sich ihres Lebens .

ê Dativ-Objekt ( Wem? ) Magnus folgt seinem Freund .

ê Akkusativ-Objekt ( Wen oder was? ) Ich esse einen Apfel .

ê Präpositional-Objekt (Präposition + Nomen/Pronomen: Die Präposition bestimmt den Fall.) Wir reden über den Urlaub . Das Verb bestimmt, welche Objekte wir in einem Satz verwenden können oder müssen.

Umstandsbestim- mung / adverbiale Bestimmung (Ad­ verbialbestimmung)

Adverbiale Bestimmungen ergänzen einen Satz: Sie können in einem Satz zusätzlich zu Subjekt und Prädikat vorkommen. Adverbiale Bestimmungen können z. B. einen Ort , eine Zeit , eine Art und Weise oder einen Grund angeben:

Das Buch liegt im Regal . ’ adverbiale Bestimmung des Ortes (lokal: Wo? )

Wir treffen uns heute Abend . ’ adverbiale Bestimmung der Zeit (temporal: Wann? )

27 Satzebene

Grammatische Fachbegriffe

Umstandsbestim- mung / adverbiale Bestimmung (Ad­ verbialbestimmung)

Du redest leise . ’ adverbiale Bestimmung der Art und Weise (modal: Wie? ) Wegen des Regens nehmen wir den Bus. ’ adverbiale Bestimmung des Grundes (kausal: Warum? )

Satzglieder

Beifügung / Attribut

Attribute sind Beifügungen, die ein Wort im Satz (oft ein Nomen) näher bestimmen. Sie bilden zusammen mit diesem Wort eine Wortgruppe.

Mit einem Attribut können wir z. B. ein Fahrrad genauer beschreiben:

das alte Fahrrad ’ Adjektivattribut das Fahrrad seiner Schwester ’ Genitivattribut

Ein Attribut ist kein eigenständiges Satzglied , sondern immer nur ein Teil davon. Es gehört z. B. zum Subjekt oder zu einem Objekt:

Das alte Fahrrad rostet.

Subjekt

Prädikat

Er benutzt das Fahrrad seiner Schwester .

Subjekt

Prädikat

Akkusativ-Objekt

Aufzählung

In einer Aufzählung stehen mehrere gleichartige (gleichrangige) Wörter, Wortgruppen, Satzteile oder Sätze direkt hintereinander.

Es gibt z. B. folgende Formen der Aufzählung:

ê Nomen als Subjekt: Bücher, Hefte und Stifte liegen im Regal.

ê Nomen als Objekt: Ich kaufe ein Brot, fünf Brötchen und eine Laugenstange . ê Adjektive als Attribut: In der Dose sind rote, gelbe, grüne und blaue Spielsteine.

ê Verben als Prädikat: An den Tischen malen, basteln oder spielen wir.

ê Nebensätze: Elke friert, weil es kalt ist, weil sie nur eine dünne Hose trägt und weil sie ihre Jacke vergessen hat .

28 Satzebene

Grammatische Fachbegriffe

Satzglieder

ê Hauptsätze: Das Handy klingelt, das Telefon schrillt und die Türglocke läutet.

Die einzelnen Teile einer Aufzählung werden

ê durch Kommas voneinander getrennt oder ê durch und bzw. oder miteinander verbunden (dann steht dort kein Komma!).

Satzgefüge

Satzgefüge

Ein Satzgefüge ist ein Satz, der aus Hauptsatz und Nebensatz besteht. Haupt- und Nebensatz werden dabei durch Komma voneinander getrennt:

Ich setze eine Mütze auf, wenn es kalt ist.

Hauptsatz

Nebensatz

Satzgefüge

Emre fährt mit dem Moped, das seinem Onkel gehört.

Hauptsatz

Nebensatz

Satzgefüge

Hauptsatz

Ein Hauptsatz ist ein vollständiger Satz, der für sich allein stehen kann:

Ich setze eine Mütze auf. Emre fährt mit dem Moped.

Nebensatz

Ein Nebensatz kann nicht für sich allein stehen. Er ist immer mit einem Hauptsatz verbunden. Inhaltlich ist der Nebensatz dem Hauptsatz untergeordnet: Er ergänzt das, was im Hauptsatz gesagt wird (z. B. mit einer genaueren Be- schreibung, einer Begründung oder Ähnlichem). In seiner Form unterscheidet sich der Nebensatz vom Hauptsatz durch die Wortstellung: Im Nebensatz steht das (finite) Verb an letzter Stelle :

… wenn es kalt ist … … das seinem Onkel gehört …

29 Satzebene

Grammatische Fachbegriffe

Nebensatz

Der Nebensatz wird durch Komma vom Hauptsatz getrennt . Dabei ist es egal, ob er hinter oder vor dem Hauptsatz steht oder in den Hauptsatz eingeschoben ist:

Ich setze eine Mütze auf , wenn es kalt ist . Wenn es kalt ist, setze ich eine Mütze auf. Ich setze , wenn es kalt ist, eine Mütze auf.

Satzgefüge

Relativsatz

Relativsätze sind Nebensätze (das lateinische Wort „relativus“ be- deutet „bezogen auf“). Sie beziehen sich auf eine Person oder Sache im Hauptsatz und beschreiben sie näher:

Die Mannschaft , die das Tor geschossen hat, jubelt laut.

(Hier beschreibt der Relativsatz die Mannschaft genauer.)

Relativsätze werden immer mit einem Relativpronomen eingeleitet:

der , die , das ( dessen , deren , dem , den , denen ) oder welcher , welche , welches ( welchem , welchen )

Das Relativpronomen kann in jedem Fall stehen (Nominativ, Genitiv, Dativ oder Akkusativ). Der Fall richtet sich nach dem Verb im Rela- tivsatz: Siehst du den Jungen, der an der Ampel steht? ’ Nom Siehst du den Jungen, dessen Schal hier hängt? ’ Gen Siehst du den Jungen, dem das Handy gehört? ’ Dat Siehst du den Jungen, den ich dir gezeigt habe? ’ Akk Es gibt auch Relativsätze, in denen vor dem Relativpronomen eine Präposition steht (wie in diesem Satz).

Konjunktionalsatz

Konjunktionalsätze sind Nebensätze. Sie werden mit einer Konjunktion eingeleitet:

als , bevor , damit , dass , ob , obwohl , weil , wenn , …

Sie sprang sofort auf , als der Gong ertönte . Ben geht nach draußen, obwohl es regnet .

Mit Konjunktionalsätzen bzw. Konjunktionen können wir je nach ihrer Bedeutung verschiedene Dinge angeben:

ê eine Zeit (Wann? Wie lange? ’ temporal ): z. B. als , bis ê einen Grund (Warum? ’ kausal ): z. B. da , weil

30 Satzebene

Grammatische Fachbegriffe

Satzgefüge

ê einen Gegengrund ( konzessiv ): z. B. obwohl ê eine Art und Weise (Wie? ’ modal ): z. B. indem ê eine Bedingung ( konditional ): z. B. wenn , falls ê einen Zweck (Wozu? ’ final ): z. B. damit , um … zu ê eine Folge ( konsekutiv ): z. B. sodass

Satzmelodie / Intonation

Sonstige

Satzmelodie bedeutet, dass wir beim Sprechen unsere Stimme verändern: Beim Aussagesatz senken wir die Stimme am Ende des Satzes ab. Beim Fragesatz heben wir die Stimme am Ende des Satzes an.

Das wird am deutlichsten, wenn man es selbst einmal ausprobiert:

Du gehst in die Schule . Gehst du in die Schule ?

Satzklammer (Verbklammer)

Manchmal besteht das Prädikat eines Satzes aus mehreren Teilen . Das ist z. B. in den Zeitformen Futur und Perfekt so:

Ich werde das Fenster öffnen .

(Futur)

Satzklammer

Ich habe das Fenster geöffnet .

(Perfekt)

Satzklammer

Die beiden Teile des Prädikates klammern die Satzteile dazwischen ein . Daher wird diese Aufteilung des Prädikates Satzklammer genannt.

31 Satzebene

Grammatische Fachbegriffe

Die Rechtschreibwerkstatt ist ein Konzept, das sich an der Ord- nung der Rechtschreibung und der empirisch fundierten Entwick­ lungslogik des Rechtschreiblernprozesses orientiert. Das Haus der Rechtschreibwerkstatt (s. rechte Seite) soll den Kindern den Rechtschreiblernprozess und die Ordnung der Rechtschreibung überschaubar machen. Die Zimmer der Werkstatt geben die einzelnen Lernbereiche an, die von den Kindern bearbeitet werden sollen. Wenn sie einen Lernbe- reich erfolgreich abgeschlossen haben, wechseln sie in ein anderes Zimmer. Auf diese Weise wird den Kindern neben der Ordnung der Rechtschreibung auch ihr eigener Lernfortschritt verdeutlicht. Dies trägt ganz wesentlich zur Motivation bei. Die Materialien für den Unterricht orientieren sich an den Zimmern der Rechtschreibwerkstatt und sind so gestaltet, dass die Kinder selbstständig mit ihnen arbeiten können. Sie eignen sich daher ins- besondere für einen differenzierten Unterricht und können sowohl für leistungsstarke als auch für langsam lernende Kinder eingesetzt werden. Mit ihren Materialien, die mit möglichst geringem Aufwand zu ei- nem hohen Lernertrag führen, steht die Rechtschreibwerkstatt für inklusiven Unterricht, der allen Schülerinnen und Schülern gerecht wird. Lehrerinnen und Lehrer verstehen sich innerhalb dieses Konzepts als Lernberater(innen), die den Lerngegenstand ordnen und vermit- teln sowie die passenden, effizienten Lernmethoden bereitstellen und einüben. Voraussetzung für ein erfolgreiches Lernen ist die genaue Analyse der Rechtschreibkompetenz des Kindes. Hierbei werden dessen Verschreibungen nach qualitativen Kriterien ausgewertet: Was hät- te das Kind wissen müssen, um diese konkrete Verschreibung nicht zu machen? Das Ergebnis der Analyse zeigt, in welchem Zimmer der Recht- schreibwerkstatt und mit welchen Aufgaben ein Kind ertragreich üben sollte. Die Reihenfolge, Art und Menge der Übungen, die es dabei bearbeiten sollte, hängen von dieser Analyse ab.

Die Rechtschreibwerkstatt

Weitere Informationen zum Konzept der Recht- schreibwerkstatt sind zu finden unter:

http://rechtschreibwerkstatt.de

Die vielfältigen Materi- alien nach dem Konzept der Rechtschreibwerkstatt sind erhältlich unter:

http://collishop.de

Grammatische Fachbegriffe

Das Haus der Rechtschreibwerkstatt

Der Rechtschreiblern­pro­zess ist ein qualitativer Entwick­lungs­ prozess . Die vielen Wör­ter der deutschen Sprache werden nicht einzeln und Wort für Wort gelernt. Die Kinder lernen vom Einfachen zum Schwie­rigen: Æ zunächst die Verschrif­tungs­­prinzipien auf der Laut-, Æ dann auf der Wort- und Æ schließlich auf der Satz­ebene; n zunächst die grundlegenden Verschriftungsprin­zipien, n dann Besonderheiten und n schließlich Ausnahme­schrei­­bungen.

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