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58 Das an t l i r o p o l o g i s c h e Mu s e um der Uni- vcrsiiiit hat sein Local in der Souterrain-Etage unter dem Solennitfitssaale; cs besitzt sehr köstliche ana­ tomische Präparate. — Eine ganz beson­ dere Erwähnung verdient endlich d as T h o r w a l d ­ s e n s che Mu s e um , obgleich es leider noch im­ mer unvollendet ist und noch nicht alle die vielen unsterblichen Werke des grossen Meisters in sich auf­ genommen hat. — Allerdings hätte man einem solchen Tempel der Kunst, welches seines Gleichen nicht haben wird, eine andere, würdigere und günstigere Lage wünschen können. Nicht an ein Herrschergebäude sich schliessend, sondern selbst gleichsam herrschend durch seine erhabene Bestimmung, die Schöpfungen des zweiten Phidias aufzubewahren, hätte es ohne Zweifel isolirt da stehen müssen, durch nichts Imposanteres in sei­ nen Umgebungen so zu sagen gedemüthigt. — Erwägt man indessen, dass ein Bau von solcher Natur ganz ausserordentliche Kosten erfordert, so muss es dankend anerkannt werden, dass Friederich der Sechste, als im Jahre 1837 einige allgemein geachteten Männer, die, in Erfahrung gebracht, dass Thorwaldsen gesonnen sei, seinem Vatcrlandc seine Werke und seine Kunstschätze zu schenken, eine Einladung an ihre Landsleute ergehen Hes­ sen, durch freiwillige Beiträge ein der grossartigen Gabe T h o r w a l d s c n s Mu s e um.

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