Satzwerkstatt Anleitung Sekundarstufe
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SATZ WERKSTATT *UDI2UWKRV S E K U N D A R S T U F E
Einführung und Anleitung
SATZ
SATZ
SATZ
WERKSTATT *UDI2UWKRV
WERKSTATT *UDI2UWKRV
WERKSTATT *UDI2UWKRV
Wie werden Sätze gebildet?
D Satzglieder Ergänzungen C Satzglieder Erweiterungen und Aufzählungen Woraus besteht ein Satz?
Was ist ein Satz?
A Satzarten
E Satzbau Hauptsatz
B Wörtliche Rede
F Satzgefüge
Haupt- und Nebensatz
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Sekundarstufe 2
Sekundarstufe 3
Sekundarstufe
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Einführung
Der Deutschunterricht in den Schulen der Sekundarstufe ist darauf ausge- richtet, die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in folgenden Bereichen weiterzuentwickeln: Sprechen und zuhören
Anforderungen der Lehrpläne
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Schreiben (einschließlich Rechtschreiben) Lesen – Umgangmit Texten und Medien Reflexion über Sprache
In allen vier Bereichen sind die Satzebene und die Weiterentwicklung der grammatischen Kompetenz von zentraler Bedeutung: Die Schülerinnen und Schüler lernen, korrekte hochdeutsche Sätze zu bilden, aufzu- schreiben und mit den richtigen Satzzeichen zu versehen. Darüber hinaus sollen sie die deutsche Sprache untersuchen und deren Regelhaftigkeiten, Besonderheiten und Ausnahmen entdecken und festhalten. Im Bereich der Reflexion über Sprache sollen die Schülerinnen und Schüler auch die elementaren Fachbegriffe der Wort- und Satzgrammatik kennen und korrekt verwenden können. Die SATZWERKSTATT dient hierbei als hilfreiches Übungsmaterial. Mit ihr lernen die Schülerinnen und Schüler, Sätze korrekt zu bilden, Satzzeichen richtig zu setzen, die Regelhaftigkeiten sowie Besonderheiten der deutschen Sprache zu entdecken. Das Material ist so gestaltet, dass die Schüler(innen) in Einzel - bzw. Partnerarbeit oder in kleinen Gruppen selbstständig üben können. Sie erhalten sofortige Rückmeldung darüber, ob ihre Satzbildung korrekt ist. Zur individuellen Förderung in der Sekundarstufe sind die Materialien der SATZWERKSTATT daher besonders geeignet als Herausforderung für sprachlich kompetente Schüler(innen), als zusätzliches Fördermaterial für langsam lernende Schüler(innen), für Schüler(innen) mit Migrationshintergrund und Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache (vor allem wegen der sofortigen Rückmeldung z. B. über die korrekte Bildung von Sätzen), für Schüler(innen) mit Schwierigkeiten in der Aussprache und bei der Satzbildung (Dysgrammatismus).
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Einzelarbeit
Partnerarbeit
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Arbeit in Kleingruppen
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Vom Sprachgespür zum Rechtschreibgespür, zum Rechtschreibwissen und zur Korrekturkompetenz
Grammatikunterricht sollte daher zunächst darin bestehen, die Sprach- kompetenz der Schülerinnen und Schüler zu einer grammatisch korrekt gesprochenen, hochdeutschen Sprache weiterzuentwickeln. Die korrekt
Allgemein: Das Wissen folgt dem Können!
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gesprochene Verwendung von Kasus und Tempus beispielsweise führt dazu, beides auch beim Schreiben richtig einsetzen zu können. Ein Schüler, der die Fälle in den Satzergänzungen bereits beim Sprechen nicht korrekt bildet, wird sie auch beim Schreiben nicht berücksichtigen. Schüler(innen), die über ein sicheres Sprach- und Schreibgespür verfügen, können in einem weiteren Schritt über Sprache und die Rechtschreibung reflektieren.
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Lehrplan Sek. I NRW: Sprachliche Formen und Strukturen ihrer Funktion: grammatische Kate- gorien und ihre Leistungen in situativen und funktionalen Zusammenhängen kennen und nutzen, insbesondere Tempus; Modus (Indikativ, Konjunktiv I/II); Aktiv, Passiv; Genus, Numerus, Kasus; Steigerung Lehrplan Sek. I NRW: Richtig schreiben: individuelle Fehlerschwerpunkte erkennen und mit Hilfe von Rechtschreibstrategien abbauen, insbesondere Nachschlagen, Ableiten, Wortver- wandtschaften suchen, grammatisches Wissen anwenden
Mit den in der zusammengefassten Übungen wird das Sprachgespür der Schüler(innen) angeregt und Schritt für Schritt weiter- entwickelt. Daher umfasst die SATZWERKSTATT zunächst viele Sprach- übungen (z. B. Ankreuzübungen mit Selbstkontrolle). Dort, wo es sinnvoll erscheint, wird das Sprachgespür zum Rechtschreibgespür weitergeführt. Nun können die Schüler(innen) über ihr „Können“ reflektieren und grammatische Fachbegriffe inhaltlich erfassen. Dieses Wissen wird in einem letzten Schritt für die Textkorrektur genutzt. SATZWERKSTATT 1 2
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Lernen – Wissen – Regeln
3 Wird ein Verb nicht auf der ersten Silbe betont, so wird das Partizip Perfekt ohne ge- gebildet (Beispiel: summieren , verlaufen , wider- sprechen ). Das ist auch dann der Fall, wenn so ein Verb mit einer betonten Vorsilbe verknüpft wird (Beispiel: aufsummieren ). Diese Regel lässt sich anhand einiger Verben bereits mit Hilfe des Sprachgespürs prüfen. Allgemein: Lernen findet nur dann statt, wenn eine (möglichst zeit- nahe) Rückmeldung besagt, ob eine Lösung (Hypothese) zutreffend ist oder nicht.
Auf diese Weise wird grammatisches Wissen aufgebaut: Das Sprach- gespür bildet das Fundament und Beispiele helfen dabei, „Eigenregeln“ zu erstellen. Aber erst die Bestätigung führt dann zum Wissen. Ohne die Rückmeldung, dass eine Hypothese (Beispiel: Es kommt auf die Betonung an. ) zutreffend ist, kann Lernen nicht stattfinden. Die Übungen der SATZWERKSTATT folgen diesem grundlegenden Lern- prinzip: Fast jede Übung ist mit einer Möglichkeit zur Selbstkontrolle versehen. So können die Schülerinnen und Schüler (unabhängig von einer Fremdkontrolle) ihre Lösungen nach der Durchführung einer Übung sofort selbst überprüfen.
Auch ohne grammatisches Wissen ist es möglich, ein weitgehend korrektes Hochdeutsch zu sprechen und zu schreiben. Grammatisches Wissen kann in Zweifelsfällen dabei helfen, den richtigen Sprachgebrauch zu erschließen.
Wie viel grammatisches Wissen ist überhaupt erforderlich?
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Einführung
Ziel des Unterrichts ist es daher nicht, den Schülerinnen und Schülern Grammatikregeln zu vermitteln oder diese sogar auswendig lernen zu lassen. Viel wichtiger ist es, das Sprachgespür weiterzuentwickeln (Sprachübungen mit Selbstkontrolle) und die Schüler(innen) dazu anzuregen, über Sprachstrukturen nachzudenken sowie Hypothesen und „Eigenregeln“ zu entwickeln, die dann durch grammatische Prinzipien verifiziert werden können (und nicht umgekehrt!). Aus diesem Grund ist mit der SATZWERKSTATT und mit dieser Einführung kein Kompendium der deutschen Grammatik verbunden. Die Übungen der SATZWERKSTATT bilden weder das gesamte Feld der deutschen Grammatik ab, noch sind sie darauf ausgerichtet, explizites Gram- matikwissen zu vermitteln. Die Übungen sollen dabei helfen, das grundlegende Sprach- und Rechtschreibgespür zu entwickeln, von dem aus sich dann Grammatikwissen entfalten kann. Ganz ohne Grammatikwissen geht es allerdings nicht. So werden auch in der SATZWERKSTATT Fachtermini benutzt, die in einem gesonderten Glossar erklärt werden. Der Aufbau der Übungen orientiert sich an dem, was zur Weiterentwicklung des Sprach- und Rechtschreibgespürs erforderlich ist. Grammatikwissen (im Sinne „generierbarer Eigenregeln“) ist immer dann wichtig, wenn Zweifelsfälle zu entscheiden sind. Dieses Wissen wird vor allem bei der Überarbeitung eines Textes und bei der Textkorrektur benötigt. In der SATZWERKSTATT gibt es daher am Ende jedes Übungsteils Übungen zur Textkorrektur (Ausnahme: Teil E). In die Texte dieser Übungen sind verschiedene Verschreibungen eingebaut. Mit dem im jeweiligen Lernbe- reich aufgebauten Sprachgespür und Grammatikwissen sollten die Schüler und Schülerinnen alle diese Verschreibungen finden können. Schülerinnen und Schüler, die mit einer anderen Muttersprache auf- gewachsen sind und Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache erlernt haben, werden häufig mit „Zweifelsfällen“ konfrontiert. Für diese Schüler(innen) sind Übungen zur Weiterentwicklung ihres Sprachgespürs besonders wichtig. Hieraus kann dann Grammatikwissen erarbeitet werden (und nicht umgekehrt!). 4 . Die jeweils abschließende Korrekturkompetenz umfasst also alle Kompe- tenzen eines Lernbereiches der SATZWERKSTATT. Anhand der Übungen zur Textkorrektur lässt sich daher herausfinden, ob eine Schülerin bzw. ein Schüler einen Lernbereich beherrscht. Zur Planung einer individuellen Förderung stehen somit jeder Lehrerin und jedem Lehrer drei sich gegenseitig ergänzende Quellen zur Verfügung: die Alltagssprache einer Schülerin/eines Schülers (Sprachgespür), die von einer Schülerin/einem Schüler selbst verfassten Texte (Recht- schreibgespür), die Übungen zur Textkorrektur (implizites Rechtschreibwissen). Die Schüler(innen) sollten aber nur jene Bereiche bearbeiten, die ihnen bei ihrer Kompetenzentwicklung weiterhelfen können. Die Materialien der SATZWERKSTATT sind als Auswahlmaterialien zur individuellen Förderung gedacht. In der SATZWERKSTATT wird die Lernentwicklung innerhalb jedes einzel- nen Lernbereiches neu aufgebaut, und zwar vom Sprachgespür über das Rechtschreibgespür zum Grammatikwissen bis hin zur Korrek- turkompetenz
Grammatikwissen und Korrekturkompetenz
4 Das Glossar befindet sich auf der CD zur SATZWERKSTATT.
Korrekturkompetenz und Lernstandsanalyse
Die Schülerinnen und Schüler sollen keine Übungen durch- führen, die sie nicht brauchen!
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Die Ordnung des Satzbereiches
Die Gliederung der Übungen auf der Satzebene orientiert sich am Satzbereich. Als Grundlage dafür dienen drei zentrale Fragen, die von den Schülerinnen und Schülern in sechs Übungsbereichen bearbeitet werden können:
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Wie werden Sätze gebildet?
D Satzglieder Ergänzungen C Satzglieder Erweiterungen und Aufzählungen Woraus besteht ein Satz?
Was ist ein Satz?
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A Satzarten
E Satzbau Hauptsatz
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WERKSTATT Graf Orthos
Wie werden Sätze gebildet?
D Satzglieder Ergänzungen C Satzglieder Erweiterungen und Aufzählungen Woraus besteht ein Satz?
Was ist ein Satz?
A Satzarten
E Satzbau Hauptsatz
B Wörtliche Rede
F Satzgefüge
B Wörtliche Rede
F Satzgefüge
Haupt- und Nebensatz
Haupt- und Nebensatz
Ausgehend von diesen drei Fragen können die Schüler(innen) ihre Sprach- kompetenz weiterentwickeln und sich zugleich die wichtigsten Bereiche der Satzgrammatik erschließen. Die Ordnung und der Aufbau der Übungen orientieren sich also nicht an der formalen Struktur der deutschen Grammatik. Vielmehr soll hier vom Sprachgespür der Schüler(innen) ausgehend das Wissen umdie Satzgrammatik aufgebaut werden. Die sechs Übungsbereiche der SATZWERKSTATT umfassen somit nicht das gesamte Feld der deutschen Grammatik, sondern nur die für die Sprach- und Rechtschreibkompetenz relevanten Bereiche. Der erste Teil des Satzbereiches ist von grundlegender Bedeutung: Hier soll die sprachliche Kompetenz der Schülerinnen und Schüler so weiter- entwickelt werden, dass sie korrekte hochdeutsche Sätze bilden und auch orthografisch richtig kennzeichnen können. Im Sprachgebrauch gehört dazu vor allem die Beachtung folgender Aspekte: Stellung des Verbs in Abhängigkeit von der Satzart Anpassung der Satzmelodie an die Redeabsicht Endungen der Verben in Abhängigkeit vom Subjekt des Satzes
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Sekundarstufe 2
Sekundarstufe 3
Sekundarstufe
Teil 1: Was ist ein Satz?
A Satzarten
l Aussagesatz Fragesatz Aufforderungssatz, Ausruf und Wunsch B Wörtliche Rede l Vorangestellter Begleitsatz Nachgestellter Begleitsatz Eingeschobener Begleitsatz l l l l
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Satzklammer bei trennbaren Verben Bildung verschiedener Zeitformen
Im Bereich der Orthografie betrifft dies außerdem: Großschreibung am Satzanfang richtige Setzung der Satzschlusszeichen (Punkt, Fragezeichen, Ausrufe- zeichen) korrekte Kennzeichnung der wörtlichen Rede l l l
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Die Ordnung des Satzbereiches
Auch mit dem zweiten Teil des Satzbereiches soll die sprachliche Kompe- tenz der Schülerinnen und Schüler weiterentwickelt werden. Erweiterungen (z. B. Attribute) oder Aufzählungen machen die Sprache lebendiger und interessanter. Die Verwendung der Ergänzungen (Objekt-, präpositionale und adverbiale Ergänzungen) weist für viele Schüler(innen) besondere Schwierigkeiten bei folgenden Aspekten auf: Verwendung des grammatischen Geschlechts (Genus) der Nomen Bildung des Falles (Kasus) Endungen der Adjektive (als Attribute) Sind diese sprachlichen Schwierigkeiten erst einmal behoben, so sind die Schüler(innen) meist auch in der Lage, die richtigen Wortformen und Endungen aufzuschreiben. Orthografisch ist darüber hinaus die Kommasetzung bei Aufzählungen relevant.
Teil 2: Woraus besteht ein Satz?
D Satzglieder: Ergänzungen Experimentieren mit Satzgliedern Objekte und adverbiale Bestimmungen Bildung der Fälle (Akkusativ, Dativ, Genitiv) Aufzählungen von Objekten Aufzählungen von Attributen Aufzählungen von Namen, Nomen und Wortgruppen als Subjekt Aufzählungen von Verben als Prädikat C Satzglieder: Erweiterungen und Aufzählungen Wortgruppe (Nomen, Adjektiv- attribute) als Subjekt O O O O O O O O
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Im dritten Teil des Satzbereiches geht es (sprachlich) um die Bildung von Haupt- und Nebensätzen. Außerdem soll hier das grammatische Wissen zur Bestimmung der verschiedenen Satzglieder ausgebaut werden. Im Bereich der Orthografie ist die richtige Setzung der Satzzeichen zur Gliederung eines Textes von Interesse.
Teil 3: Wie werden Sätze gebildet?
E Satzbau: Hauptsatz
O Satzglieder umstellen, benennen, bestimmen Aufzählung von Hauptsätzen Hauptsätze verbinden F Satzgefüge: Haupt- und Nebensatz O O
Nebensatzkonjunktionen Einfache und komplexe Nebensätze Aufzählung von Sätzen Relativsätze
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III
Übungen zum Satzbereich
Im Rechtschreiblernprozess bauen die Schülerinnen und Schüler drei grund- legende Kompetenzen auf: Lautkompetenz (Laut-Buchstaben-Beziehung, sprachliche Durchgliede- rung der Wörter) Wortkompetenz (Ableitungen, Wortarten und Wortbildungen) Satzkompetenz (Satzgliederung und Satzzeichen) O O O
Einordnung der Übungen in die Lernbereiche der Rechtschreibwerkstatt
Grundprinzip
Folgen
Besonderheiten Ausnahmen
LB Einem Laut wird ein Buchstabe (eine Buchstabenfolge) zugeordnet.
LD Eine Lautfolge wird in eine analoge Buchstabenfolge übertragen.
LV regelhafte Kenn- zeichnung lang und kurz gespro- chener Vokale WA Nomen werden mit großem An- fangsbuchstaben geschrieben.
y , pf , v , chs / ks , ai ; Dehnungs- h , Doppelvokal; Fremdwortschrei- bungen
Laut-
ebene
WU Der Wortstamm
WZ Wortbildung, Zu- sammensetzungen; Vorsilben
nicht regelhafte Ab- leitungen, Fremd- wortschreibungen
bleibt bei Ableitun- gen/Umformungen erhalten: a t ä , au t äu ; - b , - d , - g .
Wort-
ebene
SZ Gliederung des
SA grammatische
SW Die Schreibung
Besonderheiten bei der Groß-/Klein-, Getrennt-/Zusam- menschreibung
Im Bild des Rechtschreibhauses sind diese drei grundlegenden Kompetenzen als Etagen (Ebenen) und die einzelnen Lernbereiche als Zimmer dargestellt.
Satzes durch Satzzeichen
Struktur des Satzes (SPO, Satzglieder)
eines Wortes hängt von seiner Bedeu- tung im Satzzu- sammenhang ab.
Kontext- ebene
Dieser Bereich wird durch die Grund- und Ergänzungsübungen zum Satzbereich abgedeckt.
Das Hauptthema der Lernbereiche auf der Kontextebene ist die Weiterent- wicklung der sprachlichen und grammatischen Kompetenzen der Schüler und Schülerinnen. Hier ist der Lernbereich SA ( S atz A ufbau) von zentraler Bedeutung, denn ohne ein Mindestmaß an grammatischer Kompetenz ist es nicht möglich, die korrekten Satzzeichen zu setzen, Endungen (Fall, grammatisches Geschlecht, Zeit) richtig zu verwenden, auf die satzabhängige Schreibung einzelner Wörter (z. B. Substantivie- rungen) zu achten. Bei Schülertexten sind nicht korrekt gesetzte Satzzeichen problemlos dem Lernbereich SZ ( S atz Z eichen) und Verstöße gegen die Syntax eines Satzes (z. B. unpassende Endungen) dem Lernbereich SA zuzuordnen. Für die Ver- mittlung (Übungen) besteht jedoch gerade beim Lernbereich SZ die Notwendigkeit, grammatische Kompetenzen aus dem Lernbereich SA für die Erarbeitung der Satzzeichen voraussetzen zu müssen. Nur wenn die Schüler(innen) die Satzstrukturen kennen (Lernbereich SA), kann es ihnen auch gelingen, Satzschlusszeichen korrekt zu setzen, Reihen vollständiger Sätze zu bilden, Kommas bei Aufzählungen von Wortgruppen und gleichrangigen Teil- sätzen richtig zu setzen, Kommas zur Gliederung eines Satzes (Haupt-/Nebensatz, Wortgruppen, Zusätze, Nachträge) richtig zu setzen.
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Übungen zum Satzbereich
Die Übungen zum Satzbereich sind in drei Gruppen unterteilt: 1. Grundübungen (SATZBAUSATZ 1 und SATZBAUSATZ 2) Das Material für die Grundübungen besteht aus Satzbautafeln bzw. Satz- gliedkarten, einer Verbkartei und Aufgabenkarten. Die Grundübungen dienen vor allem dazu, das Sprachgespür der Schülerinnen und Schüler weiterzuentwickeln. Mit den hier zur Verfügung stehenden Materialien können die Schüler(innen) vielfältige Sprachübungen (mit Selbstkontrolle) durchführen. Die Durchführung der Übungen findet in der Regel in kleinen Gruppen statt. Mit Hilfe der Satzbautafeln bilden die Schüler(innen) eine Vielzahl von Sätzen mit immer gleichem Aufbau (aber unterschiedlichen Inhalten). Dadurch stärken sie ihre Sprachkompetenz und bauen unbewusst ein Sprachgespür für vollständige Sätze auf. Auf diese Weise verinnerlichen sie die Konstruktionsprinzipien der deutschen Sprache. Im SATZBAUSATZ 2 stehen dann die verschiedenen Bausteine eines Satzes imVordergrund. Grundübungen mit den Satzbautafeln (SATZBAUSATZ 1) Die Grundübungen mit den Materialien zum SATZBAUSATZ 1 behandeln vorrangig: Aus diesemGrund ist eine Trennung der Lernbereiche bei den Übungen auf der Satzebene nicht sinnvoll. Die grundlegende grammatische Kom- petenz (z. B. Was ist ein vollständiger Satz? ) ist dem Lernbereich SA, die rechtschriftliche Konsequenz (z. B. Punkt am Satzende) dem Lernbereich SZ zuzuordnen. Es ist daher angebracht, die Übungen auf der Kontextebene als Einheit zu betrachten. Als grobe Orientierung werden die Sprach- übungen dem Lernbereich SA und die aus ihnen abgeleiteten Schreib- übungen wahlweise dem Lernbereich SZ (Satzzeichen) oder dem Lern- bereich SA (Endungen, Syntax) zugeordnet. Die Sprachübungen nehmen in den Lernbereichen auf der Satzebene eine ganz zentrale Rolle ein. Schreibübungen dagegen werden nur dort ein- gesetzt, wo das Schreiben selbst für die Weiterentwicklung des Recht- schreibgespürs bedeutsam ist. Ansonsten haben sie in den Lernbereichen auf der Kontextebene lediglich eine beispielhafte Funktion.
Struktur der Übungen auf der Satzebene
Teil A: Was ist ein Satz? – Unterscheidung der Satzarten Teil B: Was ist ein Satz? – Wörtliche Rede mit voran- bzw. nachgestelltem Begleitsatz l l
Grundübungen mit den Satzgliedkarten (SATZBAUSATZ 2) Die Grundübungen mit den Materialien zum SATZBAUSATZ 2 bieten vielfältige Aufgaben zu:
Teil C: Erweiterungen und Aufzählungen (Wortgruppen, Attribute) Teil D: Ergänzungen (Objekte und adverbiale Bestimmungen) Teil E: Satzbildung (Hauptsatz) l l l
Mit den Satzgliedkarten können die Schüler(innen) Satzglieder legen, benennen und umstellen.
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2. Ergänzende Übungen (SATZWERKSTATT – E) Die ergänzenden Übungen der SATZWERKSTATT führen die Grundübungen von SATZBAUSATZ 1 und SATZBAUSATZ 2 weiter und vertiefen sie. Hier gibt es Übungen zur l l l Weiterentwicklung des Sprachgespürs, Weiterentwicklung des Rechtschreibgespürs, Weiterentwicklung von Sprach- und Rechtschreib- gespür (Kombination der beiden Bereiche). Den Schülerinnen und Schülern stehen vielfältige Übungen (mit Selbst- kontrolle) als Kopiervorlagen zur Verfügung: als Materialpaket mit einfachen Texten für Grundschulen und als Kopiervorlagensatz mit anspruchsvolle- ren Texten für Schulen der Sekundarstufe. 3. Übungen zur Textkorrektur (SATZWERKSTATT – KS) Die Teile A bis D und F beinhalten jeweils abschließende Übungen zur Textkorrektur (KS = K orrektur auf der S atzebene). In Teil E gibt es so eine Übung nicht. Seine Inhalte wurden mit in die Textkorrektur am Ende von Teil F aufgenommen. In die Korrekturtexte sind gezielt Verschreibungen eingebaut (falsche/ fehlende Satzzeichen, falsche Klein-/Großschreibung, falsche/fehlende Kasusendungen). Nach der Bearbeitung eines Übungsteils sollten die Schülerinnen und Schüler die jeweiligen Verschreibungen finden können. Mit den Übungen zur Textkorrektur sollen die Schüler(innen) ihre in einem Bereich erworbenen Kompetenzen unter Beweis stellen. Sie erweitern mit diesen Übungen ihre Korrekturkompetenz und wenden erworbenes Rechtschreibwissen an. Die Kopiervorlagen können auch für die Lernstandsanalyse genutzt werden.
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Impressum
Autoren Norbert Sommer-Stumpenhorst, Marianne Zimmer, Silke Schmidt
Grafik und Layout Peter Wiesener
Lektorat Kirsten Gerndt
Druckerei Burlage Druck + Einband GmbH, Warendorf Verlag Graf Orthos Rechtschreibwerkstatt GmbH & Co KG, Beckum
Vertrieb www.collishop.de
Infos zum Konzept www.rechtschreibwerkstatt.de E-Mail: info@rechtschreibwerkstatt.de © 2010 Norbert Sommer-Stumpenhorst 1. Auflage, 2010/12
Made with FlippingBook