Blickpunkt Schule 2/2024

nehmen, in sieben Schulnetzwerken zusammen und lernen mit und von einander auf ihrem Weg zu einer be gabungs- und leistungsfördernden Schul- und Unterrichtskultur. Auch die LemaS-Transferphase wird bun desweit durch einen interdisziplinären Forschungsverbund begleitet und unterstützt. Die genannten KMK-Beschlüsse so wie die LemaS-Initiative haben die Ausrichtung der landesweiten Strate gie in der Begabungs- und Begabten förderung in folgenden Punkte verän dert: 1. Fokussierung auf die Begabungs- und Begabtenförderung innerhalb des Regelunterrichts, diagnoseba siert und systematisch in eine schu lische Beratungskonzeption einge bunden, ergänzt durch außerunter richtliche und außerschulische An gebote der Förderung, Diagnose und Beratung, 2.Erweiterung der Gruppe von Schü lerinnen und Schülern, die in den Blick genommen wird. Begabung wird als die Voraussetzung von Leis tung verstanden. Deshalb geht es immer um die Begabungs- und Be gabtenförderung: Begabungsförderung bezieht sich zum einen auf das Erkennen von leistungsbezogenen Entwicklungs potenzialen bei allen Kindern. Zum anderen bezeichnet Begabungsför derung die prinzipielle Förderung der Begabungen aller Kinder und Jugendlichen in unterschiedlichen Domänen. Begabtenförderung bezieht sich auf das Erkennen und die Förde rung besonders begabter Kinder und Jugendlicher. Das umfasst fol gende Teilgruppen: • Leistungsstarke: Schülerinnen und Schüler, deren herausragen de Leistungen auf besondere Potenziale hindeuten, • potenziell Leistungsstarke: unauffällige Schülerinnen und Schüler mit erkennbar günstigen Die LemaS-Initiative setzt neue Impulse

Das Autorenteam …

Titelthema

… des Referats I.6 ‘Qualitätsentwicklung, Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler’ des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen: Oben von links nach rechts: Dr. Claudia Lack (Referentin), Silke Appel (Landeskoordinatorin Digitale Drehtür) Unten von links nach rechts: Stephanie Wolf (Landeskoordinatorin Hector Kinderakademien), Anja Schöpe (Referatsleiterin), Dr. Jürgen Flender (HIBB-Landeskoordinator Beratung und Schulpsychologe der Internats schule Schloss Hansenberg)

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Das HIBB: das Hessische Innovations- und Beratungs netzwerk für Begabungs- förderung Bis zum Fassen der genannten KMK Beschlüsse und dem Start der LemaS Initiative war die landesweite Strate gie auf die Förderung Hochbegabter und die Schulen mit dem Gütesiegel Hochbegabtenförderung fokussiert. In dieser Zeit sind mit BRAIN, in der Schulpsychologie der Staatlichen Schulämter und den regionalen Schulnetzwerken der Gütesiegelschu len äußerst wertvolle Unterstützungs strukturen entstanden. Auf dieser Ba sis konnten wir sehr gut bestehende Angebote aus- und neue aufbauen und auf die veränderte Zielsetzung ausrichten: Ziel ist es – wie beschrie ben –, die individuelle Förderung einer größeren Schülergruppe an perspek tivisch allen Schulen zur Normalität und Teil der Kernaufgabe der individu ellen Förderung im und außerhalb des Unterrichts werden zu lassen. Größere Ziele brauchen neu ausgerichtete Strukturen. >>

(zum Beispiel motivationalen) Voraussetzungen für heraus- ragende Leistungen, • (potenziell) Leistungsstarke mit ggf. besonderem Beratungsbe darf: zum Beispiel Schülerinnen und Schüler mit Migrationshin tergrund, Teilleistungsschwä chen, psychischen Beeinträchti gungen oder Sonderbegabungen, • hochbegabte Leistungsstarke: als hochbegabt getestete Schü lerinnen und Schüler mit heraus ragenden Leistungen sowie • kognitiv hochbegabte Minderleis tende (sogenannte Underachie ver): als hochbegabt getestete Schülerinnen und Schüler mit er wartungswidrig niedrigem Leis tungsniveau. 3.Begabungs- und Begabtenförde rung wird als unverzichtbarer Teil der individuellen Förderung ver standen und gehört somit zur Kern aufgabe jeder Lehrkraft und Schule. Ziel der Gesamtstrategie ist, die Begabungs- und Begabtenförde rung zur Selbstverständlichkeit an Schulen werden zu lassen.

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