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pharmacon Kongress 2016

Bericht von Christer Rimmler und Martina Liebich

>

Bereits zum zweiten Mal organi-

sierte die Apothekerkammer

Westfalen-Lippe eine Fahrt für

Studierende und Pharmazeuten im

Praktikum zum pharmacon Kongress

in Meran. Am 21. Mai 2016 starteten

24 Teilnehmer und die Betreuer

Christer Rimmler und Martina

Liebich in Richtung Meran.

Am Folgetag begann der Kongress im

historischen Kurhaus mit einer Eröff-

nungsveranstaltung. Nach der Begrüßung

durch Dr. Andreas Kiefer (Präsident der

Bundesapothekerkammer) erhielten die

Nachwuchs-Apotheker Einblicke in die

italienische Standespolitik durch Dr. Ma-

ximin Liebl (Präsident der Apothekerkam-

mer der Provinz Bozen). Es war offensicht-

lich, dass sich die Situation der Apotheker

in Italien äußert schwierig gestaltet und

es vor allem unter den jungen Apothekern

eine hohe Arbeitslosenquote gibt.

In der Mittagspause besuchten die

Teilnehmer den botanischen Garten

von Schloss Trauttmansdorff und nutz-

ten dort ihre erlernten Fähigkeiten, um

aus Blüten selber Seifen und Duftöle

herzustellen.

Schmerzentstehung und neuropathi-

scher Schmerz waren die Schwerpunkte

der beiden Nachmittagsvorträge. Hiermit

wurde ein toller Einstieg in das Leitthe-

ma Schmerz gegeben, das die Studieren-

den und PhiP den ganzen nächsten Tag

noch begleiten sollte. Auf dem Programm

stand der spannende und interdisziplinäre

Vortrag von Dr. Holger Kaube, der sehr an-

schaulich die Probleme rund um den Kopf-

schmerz erläuterte und Tipps für den Um-

gang mit Triptanen in der Apotheke gab.

Das Konzept der multimodalen Schmerz-

therapie wurde von Prof. Dr. Rittner näher-

gebracht. Hierbei ging es nicht nur um die

medikamentöse Therapie, sondern vor al-

lem um das Zusammenspiel von Medizin,

Psychologie und Physiotherapie.

Einige PhiP besuchten das Seminar

von Dr. Hiltrud von der Gathen und Hen-

ry Beck. Hierbei wurde besonders auf den

Austausch von angehenden Apothekern

und gestandenen Kollegen geachtet. Zum

Thema „Verschreibungspflichtige Analge-

tika“ wurden gemeinsam in Kleingruppen

Patientenfälle besprochen und erarbeitet.

Nach den Nachmittags-Vorträgen

trafen sich die Teilnehmer mit Gabriele

Regina Overwiening (Kammerpräsidentin)

und Dr. Andreas Walter (Hauptgeschäfts-

führer) sowie den Vorstandsmitgliedern

Sandra Potthast und Heinz-Peter Witt-

mann zum gemeinsamen Abendessen.

Die PhiP und Studierenden schätzten be-

sonders den Kontakt auf Augenhöhe mit

den Vertretern der Kammer in einer lege-

ren Atmosphäre.

Das nächste große Themengebiet des

Kongresses lautete Geriatrie. Hierzu gab

es zum Einstieg einen Vortrag von Profes-

sor Ulrich Jaehde zur Pharmakotherapie in

Alten- und Pflegeheimen. Anschließend

erläuterte Dr. Wolfgang Kircher die be-

sonderen Herausforderungen für ältere

Menschen in der Anwendung von Arznei-

mitteln. Hier wurde jedem bewusst, dass

für die Apotheker in spe selbstverständ-

liche Techniken wie das Öffnen von Blis-

tern oder Augentropfenflaschen für ältere

Menschen zu einem Hindernis werden

können. Der Apotheker vor Ort ist dann

besonders gefragt, um dieser Personen-

gruppe die richtige Handhabung zu erläu-

tern oder gegebenenfalls zu vereinfachen.

Der Morgen des letzten Kongressta-

ges wurde von Professor Manfred Schu-

bert-Zsilavecz mit einem Vortrag über

die neuen Arzneimittel vor der Zulassung

eingeläutet. Einen kleinen Schritt zurück

in die Vergangenheit beschritt Sven Sie-

benand, indem er eine Bewertung der

neuen Arzneimittel aus dem Jahre 2015

vorstellte. Beide Vorträge brachten die

Teilnehmer auf den aktuellsten Stand der

Forschung. ZumAbschluss diskutierten Dr.

Andreas Kiefer, ABDA-Vizepräsident Ma-

thias Arnold und DAV-Vorsitzender Fritz

Becker mit dem Auditorium über aktuelle

berufspolitische Themen. <

24 Studierende und Pharmazeuten im Praktikum

besuchten Vorträge während des pharmacon Kongres-

ses und trafen sich zu einem gemeinsamen Abendessen mit Vertretern der Apothekerkammer Westfalen-

Lippe. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe hatte zum 2. Mal diese Fahrt zum Kongress organisiert.

AKWL

Mitteilungs

blatt

03-2016 /

21

AUS-/FORTBILDUNG UND AMTS