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SCHWEIZER GEMEINDE 3 l 2015

50

Impressum

52. Jahrgang / Nr. 522 / März/mars

Herausgeber/éditeur

Schweizerischer Gemeindeverband

Association des Communes Suisses

Partnerschaften / partenariats

Fachorganisation Kommunale Infrastruktur

organisation Infrastructures communales

Konferenz der Stadt- und Gemeindeschreiber.

Conférence des Secrétaires Municipaux.

Verlag und Redaktion/éditions et rédaction

Laupenstrasse 35, Postfach 8022, 3001 Bern

Tel. 031 380 70 00

www.chgemeinden.ch www.chcommunes.ch

Peter Camenzind (czd), Chefredaktor

Philippe Blatter (pb), Redaktor

Beatrice Sigrist (bs), Layout/Administration

info@chgemeinden.ch

Christian Schneider, Redaktion SKSG

Nachdruck

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit

Genehmigung der Redaktion. Verlinkung erwünscht.

Druck und Spedition/impression et expédition

Anzeigenmarketing/marketing des annonces

Stämpfli AG, Postfach 8326, 3001 Bern

Tel. 031 300 63 82, Fax 031 300 63 90

inserate@staempfli.com

Die nicht autorisierte und ohne gewichtige Eigenleis-

tung erfolgende Bearbeitung und Verwertung von ab-

gedruckten oder in elektronische Datenbanken einge-

spiesenen Inseraten durch Dritte ist unzulässig und

wird vom Inserenten untersagt. Dieser überträgt der

Werbegesellschaft insbesondere das Recht, nach

Rücksprache mit dem Verlag mit geeigneten Mitteln

dagegen vorzugehen.

Auflage/tirage (WEMF/REMP 2013/2014)

Verkaufte Auflage/tirage vendu 2503 Ex.

Gratisauflage/tirage gratuit

1183 Ex.

Total/total

3686 Ex.

Twitter − wenn der

Name geklaut wird

Seit einigen Wochen sorgt der Twitteraccount

der Gemeinde Rongellen für Aufsehen. Aus

rechtlicher Sicht kann das heikel werden.

Seit Mitte Januar sorgt ein neuerTwitter-

account für Aufsehen. @rongellen, so

der Name. Auf den ersten Blick ist das

eine tolle Sache. DieTweets sind witzig,

nehmen Bezug auf aktuelle Ereignisse.

Ja, sie sind geeignet, das Image des Dor-

fes amAusgang derViamala-Schlucht an

der San-Bernardino-Route positiv zu be-

einflussen. Das alles macht den An-

schein einer offiziellen Angelegenheit.

Und ja, wir geben zu: Wir sind darauf

hereingefallen.

Klarer Verstoss gegen das ZGB

Die unbekannten Betreiber des Twitter-

accounts nehmen es mit dem Persön-

lichkeitsschutz nicht so genau. So haben

sie eine Medienmitteilung imNamen der

Gemeinde versandt und erfrechten sich,

als Gemeindevorstand zu unterzeichnen.

Und hier wird die Sache justiziabel, denn

die Betreiber des Accounts haben den

Namen der Gemeinde geklaut.

In ZGB 29 ist zu lesen: «Wird jemand da-

durch beeinträchtigt, dass ein anderer

sich seinen Namen anmasst, so kann er

auf Unterlassung dieser Anmassung so-

wie bei Verschulden auf Schadenersatz

und, wo die Art der Beeinträchtigung es

rechtfertigt, auf Leistung einer Geld-

summe als Genugtuung klagen.»

Das juristische Problem bei der Sache

ist: Unterlässt die Gemeinde eine Klage,

so verwirkt sie dieses Recht im Verlauf

der Zeit. Denn sie hat stillschweigend

akzeptiert, dass ein anderer in ihrem

Namen spricht. Es ist klar: Solange die

Namensdiebe keinen Schaden verursa-

chen, ist das kein Problem. Was aber,

wenn ein echter Schaden entsteht?

Twittern: Ein Plan ist zwingend

Die Gemeinden sind erst dabei, Twitter

zu entdecken. Es wird viel experimen-

tiert. Eine Gemeinde weist auf jeden

Bericht der lokalen Zeitung hin, andere

twittern jeden Satz aus dem Gemein-

deparlament und andere «zwitschern»

schon, wenn ein Vogel vor dem Ge-

meindehaus herumflattert. Welche

Wirkung man so erzielt, wurde wohl

kaum bedacht. Klar ist: Tweets sind

Teil der offiziellen Kommunikation,

auch wenn die Meldungen nur 140 Zei-

chen lang sind.Kurz:Was man imWorld

Wide Web – Twitter ist ein Teil davon –

verbreitet, verlangt ein Konzept. Und

will man verhindern, dass der eigene

Name gekidnappt wird, dann hilft nur

eines: Den guten Namen zu reservieren,

ohne gleich aktiv zu werden.

Übrigens: Auch wir twittern. Folgen sie

uns unter @CH_Gemeinden.

Peter Camenzind

Chefredaktor

 Vorschau

In der nächsten Ausgabe zeigen wir,

dass die 2000-Watt-Gesellschaft

schon heute real ist. Ausserdem

fragen wir, wohin sich die direkte

Demokratie entwickelt, wenn immer

weniger Leute sich engagieren.

MOSAIK