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GOLF TIME
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2-2017
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GOLFREGELN |
TEIL 2/DIE RICHTIGE VORBEREITUNG
E
ine Winter Pro Tour in Spanien.
Für die Spieler war es nun schon
der 7. Turniertag. Die beiden
Turniere vorher jeweils über
drei Tage fanden auf verschiedenen Golf-
plätzen statt. Don Jaly hatte nach dem
freien Tag gestern wohl den Golfplatz ver-
wechselt und merkte dies erst, als er noch
ca. 25 Minuten von seiner Startzeit ent-
fernt das erste Tee aufsuchte. Leider auf
dem falschen Platz. Gott sei dank erreichte
er die Turnier-Organisation und konnte so
den richtigen Golfplatz direkt ansteuern.
Jede rote Ampel fraß an seinen Nerven
und seine Startzeit rückte immer näher.
Als er auf dem Parkplatz beim Golfclub
auffuhr, war diese schon um ca. 3,5 Minu-
ten verstrichen. Er sprang aus dem Auto,
öffnete den Kofferraum, zog einen Schläger
und einen Ball aus dem Bag und sprintete
auf das Tee 1. Exakt nach 4 Minuten und
50 Sekunden nach der Startzeit hatte
er noch abgeschlagen. Der Starter, auch
gleichzeitig ein Referee, gab ihm ein nettes
+2 mit auf die Runde.
REGEL 6-3A
Trifft ein Spieler spielbereit
innerhalb von fünf Minuten nach seiner
Abspielzeit am Ort seines Starts ein, ist
die Strafe für das Versäumnis, rechtzeitig
abzuspielen, zwei Schläge am ersten Loch
im Zählspiel. Anderenfalls ist die Strafe
für Verstoß gegen diese Regel Disqualifi-
kation.
AUSNAHME:
Stellt die Spielleitung fest,
dass außergewöhnliche Umstände einen
Spieler abgehalten haben, rechtzeitig ab-
zuspielen, ist dies straflos.
Nur zwingende
Verhinderungen (Erste Hilfe, Zeugenaus
sage bei einem Unfall), bei deren Unterlas
sung man sich strafbar machen würde, sind
ein Grund für eine Verspätung, die zur Auf
hebung der Disqualifikation führen sollten.
Don Jaly sprintete zum Auto, kammit dem
kompletten Golfbag imLaufschritt zurück,
um seine Runde fortzusetzen. Aber die +2
sollten nicht seine einzigen Strafschläge
auf der Runde bleiben. Der Tag war schon
fast gebraucht, da kam noch Folgendes
hinzu. Am freien Turniertag hatte er nun
einige Schläger auf der Range ausprobiert
und diese noch im Bag. Durch die Hektik
hatte er nun verpasst, sie aus dem Bag zu
nehmen. Seine Mitspieler bemerkten das
am 5. Tee. Was nun?
HIER GREIFT REGEL 4-4, HÖCHSTZAHL
VON 14 SCHLÄGERN
a) Auswahl und Hinzufügen von Schlä-
gern:
Der Spieler darf eine festgesetzte
Runde nicht mit mehr als 14 Schlägern
antreten.
STRAFE FÜR VERSTOSS GEGEN REGEL
4-4A:
Unbeschadet der Überzahl mitge-
führter Schläger ist im Zählspiel – zwei
Schläge für jedes Loch, an dem ein Ver-
stoß vorkam, höchstens jedoch vier Schlä-
ge pro Runde (zwei Schläge für jedes der
ersten beiden Löcher, bei denen ein Verstoß
vorkam). Also kamen jetzt noch vier Straf-
schläge dazu. Und zwar zwei am ersten
Loch und zwei am 2. Loch. Er ließ die über-
zähligen Schläger nun am Tee 5 zurück, an
dem sie einer der Referees später mitnahm.
Kein Tag wie jeder andere: Aber eines
sollte immer gleich sein – zu einer guten
Golfrunde gehört auf alle Fälle auch eine
professionelle Vorbereitung.
GT
Don Jaly
und der
„späte“ Start
DR. ULRIKE GARTZ UND
HOLGER GARTZ
haben seit 1997 über 250 Turniere und
Turnierserien im Profi- und Amateurbereich
veranstaltet und organisiert. Als Spielleiter
sind beide seit 2005 im Golfverband Nieder-
sachsen-Bremen tätig. Dr. Ulrike Gartz hat
die Prüfung zum R&A Referee 2011 mit
Erfolg bestanden