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Fortbildungen
Die Begutachtung der beruflichen Leistungsfä-
higkeit bei psychischen und psychosomatischen
Erkrankungen
W. Schneider, Rostock
Kosten:
150
Dauer:
3
DStd
Die Begutachtung der beruflichen Leistungsfähigkeit
bei psychischen und psychosomatischen Erkrankungen
nimmt in den unterschiedlichsten sozialmedizinischen
aberauchrechtlichenKontexteneinebedeutendeRolleein.
So werden entsprechende Gutachtenaufträge in der Regel
bei Rentenanträgenwegen verminderter Erwerbsfähigkeit
aber auch bei Anträgen auf Gewährung von Privaten
Berufsunfähigkeitsrenten seitens der Versicherer oder
auch von Gerichten gestellt.
Diese Begutachtungen weisen jedoch sowohl inhaltlich
als auch methodisch erhebliche Probleme auf, die sich
insbesondere auf die Reliabilität und die Validität der
gutachterlichen Bewertung auswirken. In der Folge
resultieren häufig langwierige und für alle Beteiligten
unbefriedigende Rechtsstreitigkeiten, die dann zu
wiederholten Begutachtungen führen. Vor diesem
Hintergrund ist von unterschiedlichen Seiten die
Notwendigkeit zur Implementierung von einheitlichen,
valideren und transparenteren Begutachtungsstandards
immer wieder betont worden.
Im Rahmen einer multizentrischen Studie, an der sich
sowohl Psychosomatiker, Psychiater und Klinische
Psychologen beteiligt haben, ist in den Jahren 2009-
2010
ein Leitfaden zur Begutachtung der beruflichen
Leistungsfähigkeit entwickelt worden Die Essentials des
Leitfadens sind dann zeitparallel in die Entwicklung der
AWMF-SK2-Leitlinie zur Begutachtung psychischer und
psychosomatischer Erkrankungen eingegangen, die von
den relevanten Fachgesellschaften autorisiert worden ist
Im Workshop wird der Leitfaden zur Begutachtung der
beruflichen Leistungsfähigkeit inhaltlich vorgestellt und
die Begutachtung mit diesem Instrument anhand von
videodokumentiertem Material praxisnah demonstriert
EBM - Seminar für Niedergelassene
H. Berneburg, Würzburg
Teilnehmer:
30
Kosten:
100
Dauer:
2
DStd
Herausforderungen in der Therapie von
Patienten mit chronischen Schmerzen im
ambulanten Setting
B. Gruner, Weimar; R. Lottner- Arnold, Freiburg
Kosten:
100
Dauer:
2
DStd
Patienten mit chronischen Schmerzen sind in der
psychosomatischen Praxis häufig anzutreffen. Die
chronische Schmerzstörung ist ein heterogenes und
komplexes Krankheitsbild, welches ein klassisches Beispiel
dafür darstellt, dass sowohl eine einseitig körperliche
als auch einseitig psychologische Herangehensweisen
diesen Patienten nicht gerecht werden. Chronische
Schmerzpatientenbringenmeist erhebliche psychosoziale
Probleme mit, welche sich auf die Schmerzverarbeitung
auswirken können.
Die entstehenden Interferenzen lassen sich teils
neurobiologisch abbilden. Solche Informationen lassen
sich inderTherapie edukativ nutzen, umunseren Patienten
ein bio-psycho-soziales Krankheitsmodell zu vermitteln.
DarausergebensichvielfältigeInterventionsmöglichkeiten,
sowohl in klärungs- als auch in bewältigungsorientierter
Richtung.
IndiesemWorkshopstellenwireinBehandlungskonzeptdar,
welches–ausgehendvoneinemverhaltenstherapeutischen
Schwerpunkt – versucht, dem komplexen Krankheitsbild
chronischer Schmerzsyndrome gerecht zu werden.
Relevante Einflussfaktoren wie Medikation und Aktivität
werden berücksichtigt.
Die interdisziplinäre Kooperation mit somatischen
Schmerztherapeuten, Hausärzten und ggf. anderen
medizinischen Fachdisziplinen ist wichtiger Teil der
Arbeit. Als Ergänzung kann sich eine Zusammenarbeit
mit Physiotherapeuten/Ergotherapeuten durch die
Kombination mit aktivierenden Maßnahmen positiv
auswirken.
Hauptinhalt der Therapie ist die Hilfe zur Selbsthilfe und
Verbesserung der Selbstwirksamkeit. Im Ergebnis der
Therapie ist häufig die Verbesserung der Lebensqualität mit
Auswirkungen auf Aktivität und Teilhabe zu beobachten.
Insgesamt ist die ambulante psychosomatische Therapie
von Patienten mit chronischen Schmerzen – mitunter
entgegen landläufiger Meinungen – eine erfolgreiche und
von den Patienten sehr geschätzte Intervention.