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EuroWire – November 2009

76

technischer artikel

Dargelegt wird einfach, daß wenn das

Signal auf 20dB bei halbierter Taktfrequenz

sinkt, dies die Abstandsgrenze darstellt.

Tabelle

3

zeigt

einige

gängige

Kabelabmessungen

mit

diesem

berechneten Abstand für HD. Ebenfalls

angegeben ist der Höchstabstand für

SMPTE 424M, der 1080p/60 betreibt und

auch in diesem Fall 20dB Dämpfung bei

halbiertem Takt aufweist.

Die Abstände in der

Tabelle 3

basieren

jedenfalls auf einer Formel und nicht

auf

praktischen

Anwendungen.

Die

praktischen Abstände sind natürlich

äußerst Chip-abhängig und wirklich

hochwertige Chipsansammlungen würden

über größere Abstände funktionieren, als

jene die angegeben sind

[Anmerkung4]

.

Die Abstände in der

Tabelle 3

befinden

sich

ungefähr

auf

halber

Strecke

gegenüber der digitalen Klippe mit einer

qualitätsdurchschnittlichen

Chipsan-

sammlung.

Demzufolge

könnte

ein

Verbraucher

wahrscheinlich

diese

Abstände verdoppeln bevor die Klippe

erreicht wird. Die angegebenen Zahlen

sind daher „sichere“ Zahlen, die dazu

bestimmt sind eine Anlage betriebsfähig

zu erhalten, selbst im Falle von Mängeln,

bei einen oder zwei schwachen Steckern,

einem gebogenen Kabel oder einer älteren

Einrichtung mit überholten Chips.

Prüfabstand

Sollte man sich dafür entscheiden sich

nicht auf die

Tabelle 3

oder ähnliche

Abstanddiagramme

zu

verlassen,

müssten die Kabel geprüft werden. Da ein

hochwertiger Netzwerkanalyst 60.000 USD

oder mehr kosten kann, geben sich die

meisten Installateure mit einem Diagramm

zufrieden. Es gibt dennoch andere

Vorgehensweisen um HD und 1080p/60 zu

geringen Kosten oder kostenlos zu prüfen

und grob zu bestimmen, wo sich die Klippe

befindet. Um wirkungsvollere Ergebnisse

zu erzielen, sollte ein Installateur einen

einzigen Kabeltyp benutzen, der von

einem einzigen Hersteller produziert wird.

Das Mischen von Kabeln und Herstellern

führt zu einer noch unberechenbareren

Situation.

Zum Prüfen wird eine HD-Quelle gefordert.

Es ist ohne Bedeutung, um welche Quelle

es sich handelt, solange sie die geeignete

HD- oder 1080p/60-Ausgabe erzeugt.

Ebenfalls gefordert wird ein HD- oder

1080p-Bildschirm.

Ein

professioneller

Bildschirm mit hochwertiger Übertragung

besitzt eine wertvolle Eigenschaft:

das

Bild kann verschoben werden, so daß

die Mitte des Bildschirms der schwarze

“Rücklauf”-Bereich zwischen den Bildern

ist. Wenn man nach Bitfehlern sucht,

werden diese als Pixelblitze erscheinen,

wobei die erkennbarsten ein von schwarz

in weiß sich ändernder Pixel sein wird

(wo 0 als 1 falsch gelesen wird).

Ein normales Videobild kann oft diese

Bitfehler verstecken, besonders wenn das

Bild “besetzt” ist, daher ist der Bereich des

schwarzen Interframes die beste Wahl.

Dann muß entschieden werden, wie weit

man von der digitalen Videoklippe ist. Egal

ob es sich um zehn, zwanzig oder fünfzig

Fuß handelt, wenn eine Zahl ausgewählt

ist, entnimmt der Prüfer einen Teil des

Kabels mit der entsprechenden Länge,

das dem in der Installation angewandten

Koaxialkabel

entspricht.

Unter

der

Voraussetzung für dieses Beispiel, daß

ein Abstand von 50 Fuß ausgewählte

wurde, wird der Prüfer ein 50 Fuß langes

Kabelstück entnehmen.

Stecker sollten

an jedes Ende angeschlossen werden und

an einem Ende mit einem Kupplungs-

Kupplungs-Adapter.

Um die Prüfung zu bestehen, muß dieser

Adapter eine niedrige Rückflussdämpfung

bei höchster erforderlichen Frequenz

aufweisen. Es handelt sich um ein

“Verlängerungskabel”. Der Installateur

fügt einfach dieses Verlängerungskabel

einem jeglichen bestehenden geprüften

Kabel zwischen der HD-Quelle und

dem Bildschirm hinzu – es kann bei

den Quellen- oder Bestimmungsenden

hinzugefügt werden, denn es verlängert

einfach das ursprünglich installierte

Kabel. Wenn nach einigen Sekunden

keine kleinen weißen Blitze im Bereich des

schwarzen Interframes ersichtlich sind, ist

die Kabellänge mindestens 50 Fuß von der

Klippe entfernt.

Wenn Blitze erkennbar sind, könnte

es bedeuten, daß das geprüfte Kabel

beschädigt ist, die Stecker nicht fest

angeschlossen sind oder falsche Stecker

oder Kabel benutzt wurden. Es könnte

bedeuten, daß das geprüfte Kabel einfach

zu lang für dieses Signal ist. Eine Auswahl

an Lösungen stehen zur Verfügung:

Kabel und Stecker prüfen, diese zeitweilig

ersetzen, um zu prüfen ob sie das

Problem darstellen. Die Einrichtungen

ins Rack versetzen, um die Kabellänge zu

ersetzen oder ein größeres Kabel nehmen

mit niedrigerer Dämpfung. Wenn ein

Techniker ein 50 Fuß langes Kabel nicht

tragen möchte, sind Kabelsimulatoren

verfügbar. Es handelt sich dabei um eine

kleine Einrichtung, die eine bestimmte

Kabellänge simuliert.

In den meisten Fällen besitzt diese

Einrichtung

einen

BNC-Stecker

und

Kupplung an den Enden eines Zylinders,

wobei Kabeltyp und -länge darauf markiert

sind.

Abweichungen

der Verbraucher

In der Welt der Verbraucher geht nicht

alles so einfach und elegant zu wie in

der Fachwelt. Der Grund ist der Inhalt.

In der Fachwelt wird angenommen, daß

die Studios, Rundfunksender oder andere

Inhaltsproduzenten gänzlich den Inhalt

besitzen. Es gibt keine gesetzlichen

Komplikationen.

In der Verbraucherwelt besitzt der

Anwender den Inhalt meistens nicht und

ist nicht der Inhaber des Urheberrechts.

Jene, die das Urheberrecht besitzen sind

wegen Verlusts des Inhaltschutzes und

der Profite besorgt und fordern daher ein

Übertragungssystem, das sichert, daß

der Inhalt nicht gestohlen werden kann.

Die Lösung dazu ist ein DVI (Digital Video

Schnittstelle)genanntesSystemunddessen

neueste Version HDMI (hochauflösende

Medienschnittstelle). Dank DVI können

Analog- und Digitalsignale von einer

Quelleneinrichtung übertragen werden

(z. B. Kabelkasten, CD-Spieler) wobei es aber

für die Digitalübertragung ein komplexes

elektronisches „Händeschütteln“ zwischen

den Einrichtungen gibt, das HDCP

(hochauflösende Kopiersperre) genannt

wird und sicherstellt, daß die Quell-

und

die

Bestimmungseinrichtungen

rechtmäßig sind.

Die HDMI-Kabelversion unterstützt nur

digitale Signale, keine Analogsignale.

In einem HDMI-Kabel befinden sich

neunzehn Drähte zwischen den Quell- und

Bestimmungseinrichtungen einschließlich

drei abgeschirmter Datenpaare, ein

abgeschirmtes Taktpaar und weitere

sieben Drähte für HDCP-, Strom- und

zukünftige Anwendungen.

Kabel

Durchmesser

HD-Abstand

1080p/60 Abstand

7731A RG-11

0,405"

550

Fuß

360

Fuß

1694A RG-6

0,275"

400

Fuß

270

Fuß

1505A RG-59

0,235"

310

Fuß

220

Fuß

1855A “Mini”

0,159"

260

Fuß

150

Fuß

179DT “Mikro”

0,100"

110

Fuß

80

Fuß

Tabelle 3

:

Kabelabstand nach Kabeltyp und Signal