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EuroWire – November 2009

73

technischer artikel

Optimierung des ultra-

hochauflösenden

Videokabels

von Stephen H Lampen, Leiter der Multimediatechnologie bei Belden

Übersicht

Mit

dem

Erscheinen

der

digitalen

Videoverteilung wurde die Hochauflösung

zum Schlüsselformat. In der Fachwelt des

Rundfunks wird dies HD-SDI genannt und

gängig in zwei Formatengesendet: 1080i (ein

Interlaced-Format,bzw.Halbbildwiedergabe)

und 720p (ein progressives Format bzw.

Vollbildwiedergabe).

Während bereits hervorragende Ergebnisse

erzielt wurden, stellt dies keinesfalls den

Endpunkt bei der Suche nach der höchsten

Bildauflösung und -qualität dar. Der

nächste Schritt ist 1080p, ein progressives

Format, das auch als Verbraucherformat

verfügbar ist.

Der

vorliegende

Artikel

befasst

sich mit dem Thema warum 1080p

wünschenswert

war,

wie

derartige

Signale übertragen werden und wie bei

der Installation die höhere Bandbreite

und Datenübertragungsrate dieser ultra-

hochauflösenden Signale untergebracht

werden kann. Betrachtet wird auch eine

Analyse der 1080p Signale, da sie zu den

Verbraucher-Übertragungssystemen

gehören, wie z. B. HDMI-Kabel.

Einleitung

Mit dem Erscheinen des Digital-Videos

beabsichtigte man schon immer eine

hochauflösende Breitbildversion anzubie-

ten. Für Rundfunksender kamen eventuell

zwei Formate in Frage: interlaced 1080i,

und progressive 720p; beide erzeugten

ein hochauflösendes Bild mit einem

16x9 Verhältnis von Bildbreite zu Bild-

höhe. Jedoch wurden auch höhere

Auflösungsformate in Betracht gezogen,

wie z. B. 1080p/60 (in Europa und in

andern Ländern könnte dies 1080p/50

entsprechen).

Ein verallgemeinerter Vergleich zwischen

den Formaten ist in der

Tabelle 1

dargestellt.

Master-Format

1080p/60 kann drei Funktionen erfüllen:

zunächst als Master-Format zwischen 1080i

und 720p, wo diese zwei Originalformate

nicht sehr kompatibel sind. Wenn man

in einem Format aufnimmt, kann es gut

möglich sein, daß ein Kunde sich das

Material im anderen Format wünscht.

Die Umwandlung von 1080i auf 720p,

oder

umgekehrt,

ist

problematisch,

insbesondere bei schneller Bildbewegung,

was zur Pixelisierung, Schlierenbildungen

und anderen unerwünschten Effekten

führt. Bei einer Aufnahme in 1080p/60,

kann das Bild entweder in 1080i oder in

720p ohne Nebeneffekte umgewandelt

werden. Im Markt führt dies zu einer

doppelten Verkaufsmöglichkeit.

Verlängerte

Lebensdauer

Mit Aufnahmen in 1080p/60 wird dieses

Material auch verfügbar sein wenn

1080p/60 ein verbreitetes Format wird.

Außerdem können somit Aufnahmen für

Theateraufführungen verwendet werden,

dabei nährt man sich der Auflösung eines

früheren filmbasierten Produkts (und

in einigen Fällen wird dies übertroffen).

1080p/60 bietet daher die Möglichkeit ein

Produkt zu nehmen, wie z. B. Fernsehserien

und dessen Verkäuflichkeit zu erhöhen,

indem es kontinuierlichen in 1080i oder

720p Formaten angeboten wird, ohne

Verluste an der Bildqualität zu erleiden.

Außerdem kann somit dieses Produkt im

Format 1080p, auf Blu-Ray, anderen ultra-

hochauflösenden Übertragungssystemen

oder sogar in Theaterstätten vorgeführt

werden. Demzufolge können die Kosten

der Umstellung auf 1080p/60 leicht

gerechtfertigt werden, wenn man einfach

einen kurzen Blick in die Zukunft wirft.

Die Verlängerung der Produktlebensdauer

kann zu erhöhtem Einkommen führen.

Die Kosten

Der Bitstrom für 1080p/60 ist doppelt

so groß wie jener von 1080i oder 720p.

Daraus folgt, daß Band-, Disketten-

oder Serverspeicherplatz teurer sein

werden, da für ein bestimmtes Projekt

ein größerer Speicherplatz erforderlich

wird. Wie bei jeder anderen neuen

Technologie, werden die Kosten für die

Hardware höher sein wegen der neuen

Einrichtungen mit höherer Bandweite.

Jedoch wird dies auf die Dauer leicht

durch die verlängerte Lebensdauer und

die höhere Anpassungsfähigkeit des

erzeugten Produkts gerechtfertigt. Man

hätte erwarten können, daß die Kosten der

Verbindung, die Kosten der Zwischenkabel,

auch steigen würden.

Überraschenderweise ist dies jedoch

nicht der Fall; Fachkabel, das für 1080p/60

getestet und überprüft wird, steht derzeit

zum gleichen Preispunkt wie SD-SDI- oder

HD-SDI-Produkte zur Verfügung. Einige

dieser Kabel sind günstiger als vorherige

professionelle Analog-Koaxialkabel.

Dem Verbraucher steht jedenfalls HDMI,

und bei einigen Anwendungen auch

der Vorgänger DVI, zur Verfügung;

diese beiden Kabel eignen sich für

Tabelle 1

:

Hochauflösende Formate

Format

Linie

Datenrate

Takt (Clock)

1080

Interlaced

1.5 Gbps

750 MHz

720

Progressiv

1.5 Gbps

750 MHz

1080

Progressiv

3 Gbps

1.5 GHz