Digital Enterprise
„Digitalisierung jetzt! Österreichische Unternehmen
im digitalen Wettbewerb“ – unter diesem Motto
diskutierten bei der Konferenz „The Digital Enter-
prise“ Valerie Höllinger, Kerstin Halfmann-Kleisinger
(Austrian Airlines AG), Klaus Schierhackl (ASFINAG
AG), Oliver Krupitza (paybox Bank AG) und Christian
Rupp (Plattform Digitales Österreich) den Stellenwert
der Digitalisierung in der Wirtschaft, die Chancen und
Risiken sowie die Implikation für die Arbeitswelt. Eine
der Kernaussagen: Der Bildungsbereich wird eine
tragende Rolle bei der Bewältigung der Herausforde-
rungen des durch die Digitalisierung hervorgerufenen
Wandels spielen. Insbesondere gewinnen Aspekte wie
Kompetenzerweiterung, Weiterbildung und Lebens-
langes Lernen eine immer größere Rolle. Die Digita-
lisierung berge neben einem gewissen Anpassungs-
druck vor allem großartige neue Chancen. Und diese
gälte es zu erkennen und zu nutzen.
Report Talk
Der Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft
durch vernetzte Maschinen und IT-Ser-
vices hebt Produkte und Dienstleistungen
auf eine neue, digitalisierte Ebene – quer
durch alle Branchen. Wie Unternehmen
ihre Rolle künftig neu definieren müssen
und was das vor allem für die Menschen
bedeutet – das diskutierten u.a. BFI
Wien-Geschäftsführerin Valerie Höllinger,
Michael Strebl, Vorsitzender der Wien
Energie-Geschäftsführung und Franz
Grohs, Vorsitzender der Geschäftsführung
T-Systems beim Report-Publikumsge-
spräch „Digitalisierung, nah an den Men-
schen“ am 13. Oktober im Wien Energie
Kundendienstzentrum Spittelau.
Digitale Agenda gefragt
Höllinger stellte gleich zu Beginn der Dis-
kussion klar, dass wir alle Digitalisierung
seien: „Wir kommunizieren ständig und
überall und entsenden Daten.“ Die größte
Herausforderung dabei sei überhaupt zu
erfassen und zu begreifen, wie die Digi-
talisierung die Unternehmen betreffe und
mit welcher enormen Geschwindigkeit die
Veränderungen stattfinden. „Wie ändert
sich das eigene Geschäft durch die Digita-
lisierung? Welche neuen Konkurrenten be-
leben den Markt mit eventuell völlig neuen
Geschäftsmodellen? Und nicht zuletzt:
Wie nehme ich die eigenen Mitarbeiter mit
in die Veränderungen an den Arbeitsplät-
zen? Das sind Fragen die wir beantworten
müssen.“ Die BFI Wien-Geschäftsführerin
rät allen Unternehmen zu einer individuellen
Digitalen Agenda, „die sich vor allem mit den
Chancen beschäftigt.“ Zentrales Thema wird
das Innovationsklima sein. Grohs schlägt in
dieselbe Kerbe: „Ich rate aktiv zu sein und
dem Phänomen Digitalisierung mit Offenheit
zu begegnen. Dieses Thema lediglich dem
IT-Leiter umzuhängen, wäre zu wenig. Denn
wenn es nur einer macht, ist das die beste
Ausrede für alle anderen“. Oliver Krizek, CEO
und Eigentümer der NAVAX Unternehmens-
gruppe meint, dass Unternehmen und auch
die Verwaltung in Österreich im internationalen
Vergleich wesentlich stärker digitalisiert seien.
„Wir verspüren aber einen extremen Fachkräf-
temangel in den Technologiesparten. Und ich
sehe auch die Arbeitnehmer selbst gefordert,
sich offen für neue Themen zu zeigen.“ Micha-
el Strebl betonte, dass die Digitalisierung alle
Branchen, auch die Energiebranche, massiv
verändern wird. „Wir sehen das als Chance
und Herausforderung und werden die Verän-
derungen mitgestalten. Innovative Dienstleis-
tungen gehen über Unternehmensgrenzen
hinaus und müssen einen Mehrwert für die
Kundinnen und Kunden liefern.“ Christian
Doleschal, Geschäftsführer Alcatel-Lucent
Enterprise, argumentierte ähnlich und zog
ein von ALE realisiertes Beispiel aus der
Hotellerie heran: „Bereits bei der Anmeldung
können sich Interessierte über eine App
mit Informationen zum Aufenthalt versor-
gen – und mit dem Handy auch über das
Hotel-WLAN telefonieren. Mehrwert für die
Gäste und den Hotelbetreiber zu schaffen –
dieses Ziel muss erfüllt sein.“
Jänner 2017
digi-tales
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