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EuroWire – März 2012

193

Technischer artikel

Dow Electrical and

Telecommunications – USA

Email

:

info@dow.com

Website

:

www.dow.com

etwas höher als jener des Kabels B

(28,9kV/mm). Nach 180 Tage AWTT-Test,

war der durchschnittliche ACBD-Wert

beider Kabel A und B gleich (34,5kV/

mm). Ein bemerkenswerter Unterschied

der ACBD-Werte zwischen Kabel A und B

wurde nach 360 Tagen beobachtet.

Wie in

Bild 4

dargestellt, entsprach

der durchschnittliche ACBD-Wert des

Kabels A 29kV/mm, d. h. ein Wert der

die Anforderung der Spezifikation DL/T

1070-2007 zumindest um 20kV/mm erfüllt

und sogar übertrifft.

Dennoch zeigte es sich, dass das Kabel

B - das aus demselben Wachstum

des

Wasserbäumchen

verzögernden

Isolierwerkstoff hergestellt wurde, aber

mit P1- und P2-halbleitenden Materialien

- einen niedrigeren ACBD-Wert, bzw.

16,8kV/mm, nach 360 Tagen aufwies.

Letztes liegt unter der Mindestanforder-

ung, die in der Spezifikation DL/T

1070-2007

angegeben

wird,

und

Kabel B kann nicht als ein Wachstum

von

Wasserbäumchen

verzögerndes

Kabel

qualifiziert

werden.

Der

Mindest-ACBD-Wert von 20kV/mm nach

360 Tage AWTT-Test, wie dies durch die

Spezifikation DL/T 1070-2007 gefordert

wird, beabsichtigt Kabel zu liefern, die

die

Systemzuverlässigkeit

verbessern,

indem die Kabellebensdauer in aktuellen

Feldbedingungen erweitert wird.

Lebenszykluskosten-

analyse

Die

Lebenszykluskostenanalyse

(LCC)

ist ein Mittel zur Kostenkontrolle, das

eingesetzt wird um die Gesamtkosten

des Ausrüstungsgegenstandes während

der gesamten Lebensdauer auszuwerten.

Die Gesamtkosten umfassen die Kosten

für die Erstbeschaffung und -installation,

die darauf folgende Wartung, den

Ersatz und die Reparatur sowie die

mit

Stromverlusten

verbundenen

Kosten. Es ist wichtig die LCC-Analyse

zu

berücksichtigen

wenn

neue

Ausrüstungen beschaffen werden, denn

niedrige Anlaufkosten könnten eine

nicht unbedingt niedrigere Gesamt-LCC

bedeuten.

Minderwertige

Qualitätsausrüstungen

können - selbst wenn sie niedrige

Anlaufkosten haben - zu einer höheren

Wartung (wie z. B. wiederholte Ausfälle)

und Ersatzkosten führen, wegen eines

kürzer als erwarteten Lebenszyklus.

Der Einsatz entweder von Wassersperren

oder TR-VPE-Materialien im Kabelaufbau

wird die Kosten von fertigen Kabeln

erhöhen.

Die zusätzlichen Kosten der Kabel müssen

durch eine strenge finanzielle Analyse

gerechtfertigt werden. Die LCC-Analyse

wird seit kurzen von Energieunternehmen

angewandt, um die Beschaffung neuer

Ausrüstungen zu bewerten.

Obwohl

geschätzt

wird,

dass

die

Anlaufkosten der TR-VPE-Kabel etwas

höher als jene der VPE-Kabeln sind, hat

die LCC-Analyse bewiesen, dass der Wert

der TR-VPE-Kabel deutlich die Steigerung

der

Anlaufkosten

bei

VPE-Kabeln

übertrifft, aufgrund der wesentlichen

Kosteneinsparungen, die dank einer

längeren Lebensdauer und einer höheren

Zuverlässigkeit erzielt werden.

Ein Modell wurde entwickelt, um die

LCC der VPE- und TR-VPE-Kabel zu

vergleichen, mit Einsatz der verschiedenen

Kosteneingabeparameter, wie in der

Tabelle 3

dargestellt. Die Anlaufkosten

für

Kabel

wurden

basierend

auf

dem Kupferpreis von US$ 9.500/MT

geschätzt. Es wurde angenommen,

dass

TR-VPE-Kabel

5%

mehr

als

Standard-VPE-Kabel kosten, basierend auf

den Preisunterschieden zwischen VPE- und

TR-VPE-Materialien.

Vor dem völligen Kabelersatz (zwischen

den Spleißungen) kann eine Anzahl an

Kabelausfällen geändert werden. Die

Verlegungskosten

des

Kabelersatzes

können ebenfalls je nach Bedarf geändert

werden. Die angegebenen Ausfallkosten

wurden nur für die Reparaturkosten des

Kabelausfalls abgerechnet und schlossen

nicht den Umsatzrückgang ein. Dennoch

können zusätzliche Kosten, die mit

einem Kabelausfällen zuzuschreibenden

Leistungsverlust verbunden werden, im

Modell berücksichtigt werden.

Um

eine

Berechnungsgenauigkeit

zu erreichen, werden mehr als zwei

Lebenszyklen

in

der

LCC-Analyse

eingesetzt. Berücksichtigt man zum

Beispiel die Situation nach 75 Jahren,

so wird das VPE-isolierte Kabel zwei Mal

ersetzt, während das TR-VPE-isolierte

Kabel nur ein Mal ersetzt wird. Das Modell

berechnet den Netto-Gegenwartswert

(net-present-value

-

NPV)

der

Gesamtkosten je Kabel.

In der

Tabelle 4

ist der berechnete

Gesamtkostenunterschied

der

VPE-

und TR-VPE-Kabel mit verschiedenen

Lebenszyklen aufgelistet. Vergleicht man

zum Beispiel ein VPE-Kabel mit einem

Lebenszyklus von 30 Jahren und ein

TR-VPE-Kabel mit einem Lebenszyklus von

40 Jahren, entspricht der LCC-Unterschied

zwischen diesen Kabeln USD 64.965/km,

d. h. dass die LCC des VPE-Kabels USD

64.965/km höher als die des TR-VPE-Kabels

liegt. Hervorgerufen wird dies durch die

höheren Wartungs- und Ersatzkosten des

VPE-Kabels im Vergleich zu denen des

TR-VPE-Kabels, weil der Lebenszyklus

des VPE-Kabels kürzer als jenes des

TR-VPE-Kabels ist, obwohl das VPE-Kabel

anfangs 5% weniger als das TR-VPE-Kabel

kostet.

Schlussfolgerung

Solange

Prüfstandards

für

Stromversorgungskabeln

spezifiziert

werden,

sollten

die

an

der

Wertschöpfungskette Projektbeteiligten,

bewußt Entscheidungen treffen, die

letztlich einen langfristigen Wert und

Zuverlässigkeit liefern werden.

Planer sollten mit einer Materialauswahl

vertraut sein, die genau die Vorteile

bieten, die von Unternehmen und

Verbrauchern

benötigt

werden.

Prüfinstituten,

Kabelhersteller

und

Materiallieferanten sollten im engeren

Kontakt zusammenarbeiten, damit diese

Informationen leicht verständlich und

zugänglich werden.

Schließlich sollten weltweite Standards

vorgesehen werden, die diese Art

Partnerschaft

und

Zusammenarbeit

weiter anregt und von denen somit

der gesamte Industriezweig sowie die

Energieverbraucher profitieren werden.

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