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Grabschrift über Meyer Samson Poppert und seine Frau

Frummet:

Hier ruhet der alte, hochbetagte Mann, der sich mit Liebeswerken be­

schäftigte. Er war ehrlich und rechtschaffen in Handel und Wandel. Der

Vorsteher der Armenkasse Meyer, Sohn des Vorstehers Samson Poppert,

starb und wurde begraben am Freitag, den 7. Nisan 5528 (14. April 1768).

Hier ruhet eine Frau, deren Taten gerühmt werden. Ihre Hände

streckte sie den Armen entgegen um ihnen Brot und Kleider zu geben.

Morgens und Abends ging sie ins Gotteshaus ihr Gebet zu verrichten.

Frummet, Tochter Meyer Heckschers, Frau des Meyer Poppert, starb und

wurde begraben den 29. Tewes 5515 (12. Januar 1755). Grab Nr. 4132.

Bendit Schiff, der eine Tochter des Meyer Poppert heiratete,

war. ebenfalls ein gut situierter Mann. Er gehörte der Kassen­

verwaltung an, war »Gowe« (ehrenamtlicher Kassierer der Ge­

meinde), zählte zu den 15 Vertrauensmännern der Gemeinde.

Am 28. Tewes 5539 (16. Januar 1779) starb seine Frau Jette.

Bendit Schiff heiratete am 13. Nisan 5543 (15. April 1783) zum

zweiten Male seine Schwägerin Mate Chawe.

Mate, Tochter Meyer Popperts, war in erster Ehe mit Heymann

Heine verheiratet. Heymann Heine war der Vater des berühm­

ten Philantropen Salomon Heine in Hamburg, Onkel des Dichters

Heinrich Heine.

Bendit Schiff liinterliess 4 Söhne und 3 Töchter.

Isaac Schiff, war der reiche und berühmte Vorsteher Altonas,

der Günstling des Königs von Dänemark, der dem König zu

Ehren Synagogenfeste veranstaltete, wogegen, so berichtet Dr.

H. Schiff, »Rebbe Itzig« zur königlichen Tafel geladen wurde,

so oft er nach Kopenhagen kam, wenn er auch die Speisen

nicht berührte.

Isaac Schiff leitete auch 1812 die Separation Altonas von

Hamburg. Seinen grossen Reichtum erlangte er 1812 während

der französichen Zeit der Continentalsperre.

Die jüngste Tochter, Buna Schiff, heiratete den sehr wohl­

tätigen und reichen Leser Holländer, Tabakshändler in Altona.

Leser Holländer war nebst Heine der reichste Jude in Al­

tona. Er zahlte halbjährlich 1200 Mark an Gemeindesteuer.