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GOLF TIME

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4-2017

91

In der höchsten Position des Schwungs bekommt der

Spanier durch seine gebeugte linke Hand und in Ver-

bindung mit dem stark gestreckten linken Arm enorme

Spannung. Diese Handposition kennen wir auch von

Dustin Johnson, ebenso kein kurzer Spieler ...

Hier im ersten Teil des Durchschwungs drückt Jon sich

mit seinem rechten Fuß in Richtung Ziel ab und kommt

danach in eine extreme Hüftrotation. Dadurch wird sein

Schläger flacher. Ähnlich eines Sergio Garcías und mög-

licherweise ein spanisches Verbandstrainer-Mitbringsel.

Während er den Oberkörper weiter nach

rechts dreht, wird der vorher erwähnte,

schwache Griff durch eine starke Beugung

der linken Hand kompensiert und die

Schlagfläche scheint dabei geschlossen.

In den letzten Zügen seiner Bewegung ist Jons Gewicht

voll auf der linken Ferse. Dies erleichtert bei mangelnder

Hüftflexibilität die Rotation und stabilisiert die 112 mph

Schlägerkopfgeschwindigkeit, die er mit seinem 3er Holz

erzielt.

Im Finish steht der Spanier in seiner typischen End-

position. Ein Paradebeispiel für jemanden, der gelernt

hat, das Beste aus seinen körperlichen Möglichkeiten

herauszuholen.

Dass er hier einen Draw oder möglichweise

gar Hook spielt, ist ein Zeichen für Jons

hohe Variabilität. Eine der wichtigsten

Voraussetzungen für gute Scores auf der

Tour.

B

evor Jon Rahm Profi wurde, hatte er bereits eine beein-

druckende Amateurkarriere vorzuweisen. So war er über

einen Rekordzeitraum von 60 Wochen die Nummer 1 der

World Amateur Rangliste.

Jon hat ein außergewöhnliches Bewegungsmuster, sein

Schwung sieht im ersten Moment etwas unkonventionell aus,

doch bei näherer Betrachtung sieht man viele klassische Ele-

mente eines einfach zu wiederholenden Golfschwungs. Dabei sei

erwähnt, dass Jon im Verhältnis zu seinen Mitstreitern eher

unbeweglich in der Hüfte ist, jedoch mit seiner daraus resultie-

renden, kürzeren Bewegung das Optimum herausholt. Ein weite-

rer Indikator für eine kraftvolle Bewegung ist sein in der Aushol-

bewegung stark gebeugtes, linkes Handgelenk. Jon erzeugt

dadurch in seiner linken Schulter und dem Arm sehr hohe Span-

nung. Während sein Oberkörper noch nicht ganz den höchsten

Punkt im Rückschwung erreicht hat, bringt er seine Hüftvorwärts-

rotation in Gang und kreiert dadurch extreme Spannungsver-

hältnisse, die er in Schlägerkopfgeschwindigkeit umwandelt.

GT