Qualität soll gesichert und verbessert werden
Programm RezepturFit startet in diesem Jahr
Viele neue Angebote für die Apotheken-Teams / Erste Rezepturmesse am 12. Juni in Münster
Herstellung individueller Rezepturarznei-
mittel dauerhaft in allen Apotheken mög-
lich sein. Vor diesem Hintergrund wurde
die ordnungsgemäße Rezepturherstellung
auch explizit als Berufspflicht in der Be-
rufsordnung verankert. "Damit stellen wir
diese Leistung weiterhin als apothekerli-
che Kernaufgabe heraus", so Overwiening.
Es sei das Grundverständnis, dass die Kun-
den und Patienten in allen Apotheken eine
hohe Rezepturqualität erwarten dürfen.
Vielfältige Services und Hilfen
Mit dem Programm "RezepturFit" unter-
stützt die Kammer alle Apotheken-Teams
bei der Herstellung von Lösungen, Emul-
sionen, Suspensionen, Salben, Cremes,
Gels, Pasten, Kapseln, Pulver, Drogenmi-
schungen, Zäpfchen, Ovula und sterilen
Arzneiformen. Dies geschieht wie folgt:
1.
Wir bieten Ihnen eine Vielzahl praxis-
naher Workshops an: Allein in diesem
Jahr gibt es 21 Angebote zu den The-
men „halbfeste Zubereitungen“, „Kap-
selherstellung“ und „Herstellung von
Lösungen“ in acht Städten.
2.
Wir entwickeln Rezepturhilfen für die
Praxis: 2016 werden wir vorhandene
Hilfestellungen zum Thema Rezeptur
bündeln und für Sie aufbereiten.
3.
Die Universität Münster flankiert un-
ser Programm, u. a. mit einem For-
schungsprojekt zur Validierung von
Rezepturprozessen.
4.
Wir überprüfen weiterhin die Qualität:
2016 stehen 150 angekündigte Test-
käufe auf dem Programm, im Jahr 2017
dann 300 unangekündigte Testkäufe,
mit denen wir den Erfolg unseres Pro-
grammes validieren möchten.
5.
Austausch, Fortbildung, Information
rund um die Rezeptur: All dies bündeln
wir am Sonntag, 12. Juni 2016 bei der
1. Rezepturmesse in Münster. Weitere
Infos hierzu finden Sie auf Seite 5. <
>
In diesem Jahr starten die
Apothekerinnen und Apotheker in
Westfalen-Lippe das Programm
RezepturFit. "Unter diesem Stich-
wort möchten wir Ihnen fortan
Angebote und Services nahebrin-
gen, die allesamt einem Ziel
verpflichtet sind: Die Qualität der
in den Apotheken hergestellten
Rezepturarzneimittel zu sichern,
aber auch deutlich zu verbessern",
erläutern Kammerpräsidentin
Gabriele Regina Overwiening und
Professor Dr. Klaus Langer, Vorsit-
zender des Qualitätsausschusses
der AKWL.
Was ist der Hintergrund für diese vom
Qualitätsausschuss der Apothekerkam-
mer Westfalen-Lippe entwickelte und
im Dezember mit großer Mehrheit vom
Apothekerparlament beschlossene Kam-
pagne?
Ihre Kammer lässt regelmäßig
unter Praxisbedingungen hergestellte
Rezepturen durch das Zentrallabor Deut-
scher Apotheker (ZL) untersuchen. Die
Ergebnisse dieser Tests sowie weiterer Er-
hebungen des Landes NRWzeigen jedoch:
Nur etwas mehr als die Hälfte ist ohne
pharmazeutische Mängel. Weitere Feh-
ler bzw. Mängel bei der Kennzeichnung
sind hierbei erst gar nicht berücksichtigt.
Angesichts von über 1,5 Millionen Rezep-
turen, die jedes Jahr allein in Westfalen-
Lippe hergestellt werden, sind derartige
Ergebnisse nicht akzeptabel.
Es besteht Handlungsbedarf
"Wir haben in den vergangenen Jahren im-
mer wieder verdeutlicht, dass dringender
Handlungsbedarf besteht, was eine an-
gemessene Honorierung von Rezepturen
anbelangt. Es besteht aber ein nicht min-
der dringender Handlungsbedarf, was die
Qualität der in den Apotheken angefer-
tigten Rezepturarzneimittel angeht", be-
tonen Overwiening und Professor Langer.
Aus Sicht des Apothekerparlamen-
tes (Resolution vom 17. Juni 2015) soll die
schwerpunktthemA
4
/ akwl
Mitteilungs
blatt
01-2016