normal magazin nummer18 sommer

Die 20-jährige Lena Häcki.

Lena Häcki konzentriert am Start des Weltcuprennens in Hochfilzen.

Lena Häcki, aged 20.

A very focused Lena Häcki at the World Cup start- ing line in Hochfilzen.

LenaHäcki –Olympia imVisier Lena Häcki is aiming high Text: Andrea Hurschler, Fotos: zVg

Kaum eine Biathletin bringt so viel läuferische Power mit wie Lena Häcki. Trotz Fehlschüssen schafft sie es dank ihren starken Beinen immer wieder weit nach vorne. Zuletzt an der Junioren- WM im Januar, wo sie zweimal Silber gewann. In Engelberg findet Häcki auch im Sommer perfekte Trainingsbedingungen vor, um auf ihren Traum, eine olympische Medaille, hinzu- arbeiten. An der Junioren-WM 2016 verfehlte die junge A-Kader-Athletin von Swiss-Ski in der Verfolgung über zehn Kilometer die Zielschei-

mir sehr viel.» Lena Häcki weiss, dass es nicht selbstverständlich ist, als Profisportlerin un- terwegs sein zu können. «Jeder muss sich den Einsatz im Weltcup erkämpfen. Darum bin ich umso glücklicher, dass ich es geschafft habe.» Wann immer es geht, kehrt sie nach Engel- berg zurück. Im Winter sind es nach drei bis vier Wochen unterwegs jeweils nur etwa drei Tage. Ab Mai sind es dann einige mehr. Auf zwei Wo- chen Trainingslager und eine Woche Stützpunkt- training in Andermatt folgt im Sommer eine Woche Engelberg. Die junge Athletin geniesst

be sechsmal. Trotz den sechs Strafrunden wurde sie Zweite. Zum Vergleich: Die Goldme- daillengewinnerin blieb am Schiessstand fehlerfrei und erreichte das Ziel trotzdem nur gut 13 Sekunden vor Häcki.

ihre Familie und die Berge. Sie freut sich darüber, auf der Strasse bekannte Gesichter zu treffen und einen Schwatz zu halten. Da sie während dieser Zeit selbständig trainieren muss, schätzt sie die vielseiti-

Kaum eine Athletin ist in der Loipe so schnell unter- wegs wie Lena Häcki.

«Es braucht viel, um lange auf hohem Niveau schiessen zu können», sagt die 20-jährige Engel- bergerin. «Mir fehlt noch die Erfahrung und die totale Sicherheit.» Dass ihr die Erfahrung fehlt, ist verständlich. Denn Lena Häcki fand erst als 14-Jährige zum Langlauf und zum Biathlon. Als polysportives Mädchen mit viel Ausdauer lag ihr das Langlaufen. Kombiniert mit dem Schiessen löste der Biathlon bei ihr grosse Begeisterung aus. «Am Anfang war ich nicht sehr gut. Doch weil es mir so viel Spass bereitet hat und ich es dadurch oft gemacht habe, wurde ich schnell besser.» So schnell, dass sie schliesslich die Sportmittelschule in Engelberg besuchte, schon 2014 ihr Debüt im Weltcup geben durfte – und dort bald mit einem 12. Platz für ein Ausrufe- zeichen sorgte. Nur ein Jahr später ist sie eine feste Grösse im Schweizer Weltcup-Team und reist zusammen mit den Gasparin-Schwestern um den Globus. «Sie waren schon immer meine Vorbilder. Dass ich nun mit ihnen trainieren und Wettkämpfe bestreiten darf, bedeutet

gen Trainingsmöglichkeiten. «Im Sommer gehe ich sehr gerne Biken, Joggen und Rollskifahren.» Mit dem Mountainbike fährt Häcki am liebsten auf den Jochpass oder zur Brunnihütte. Beim Joggen nutzt sie die Länge des Tales. Und da wäre ja noch das Schiessen, das es zu verbessern gilt. Auch das kann sie in Engelberg trainieren. «Im Sommer im Jägerschiessplatz, im Winter in der Seilziehhalle mit den Skiern unter Belastung.» Denn gerade das ist ja die Schwierigkeit beim Biathlon – trotz hohem Puls im Schiessstand ruhige Hände zu behalten. Das macht für sie die Sportart denn auch aus. «Die Kombination aus völliger Verausgabung und anschliessender pu- rer Konzentration am Schiessstand macht Biath- lon einfach aufregend», sagt sie. Bis 2018, wenn sie an den Olympischen Spielen in Pyeongchang dabei sein möchte, bleibt ihr noch ein bisschen Zeit, um die nötige Routine beim Schiessen zu erlangen. Denn an der Power in den Beinen wird es bei der Engelbergerin sicher nicht scheitern.

4

5

statements

statements

Made with FlippingBook HTML5