Cellitinnen 1_2020

Lehren | Lernen

Mit ERASMUS+ in Litauen Ein Pflege-Praktikumsbericht aus Kaunas von Faith Ichue

Mein vierwöchiges ERASMUS+ Praktikum im September absol- vierte ich an der ‚Kauno Klinikos‘, der Universitätsklinik in Kaunas. Ich war auf der pädiatrischen Station mit den Fachdisziplinen Onkologie, Hämatologie, Kardiologie, Rheu- matologie und Gastroenterologie eingesetzt. Da ich als Austausch- studentin der Hochschule ‚Kauno Kolegija‘ an der Uniklinik einge- setzt wurde, hatte ich sowohl eine Mentorin an der Uni als auch in der Klinik. Am Tag meiner Ankunft wurde ich von meiner Uni-Mentorin in das Stu- dentenwohnheim gebracht, in dem auch die ERASMUS+-Studenten wohnen. Meine erste Woche war die Kennenlern-Woche an der Uni. Ich traf andere ERASMUS+-Stu- denten und tauschte mich mit ih- nen aus. Uns wurden viele kulturelle Aktivitäten angeboten. So fuhr ich mit ERASMUS+ für einen Tag in die Hauptstadt Vilnius – definitiv eine schöne Stadt mit vielen his- torischen Denkmälern. Außerdem fuhren wir an die Ostsee; ich lern- te die Grundregeln der litauischen

Sprache und typisch litauisches Essen kennen. In meinem Wohn- heim gab es eine große Küche, in der wir abends gemeinsam kochten und aßen. Dabei hat jeder ein tradi- tionelles Essen zubereitet. Das Universitätskrankenhaus Kau- nas der litauischen Universität be- sitzt 38 klinische Abteilungen mit 2.300 Krankenhausbetten, zwei Notaufnahmen, neun Intensivsta- tionen, 19 Koordinierungszent- ren für das Management seltener Krankheiten, um nur einige wichtige Abteilungen aufzuzählen.Mein ers- ter Arbeitstag in der Klinik begann um 9:00 Uhr. Ich wurde dem Team vorgestellt und begleitete dann meine Mento- rin. Sie betreute die onkologischen und hämatologischen Fälle und stellte mich den Kindern und Eltern vor. Die Schulkinder unterhielten sich mit mir auf Englisch. Bei einer Lumbalpunktion unter Vollnarkose und einer Knochen- markpunktion an der Tibia (Unter- schenkel) eines elf Monate alten

Babys durfte ich assistieren. Der durchführende Arzt erklärte mir die Schritte. Viele Kinder hatten einen ‚Port‘, also einen dauerhaf- ten Venenzugang, über den sie ihre Chemotherapie erhielten. Nach der Punktion der Port-Membran freuten sie sich über die kleinen Geschen- ke, die sie nach jeder Therapie- maßnahme erhielten. Ich gewöhnte mich schnell an die Abläufe auf der Station, brachte mich gut in das Team ein und fand schnell einen Zugang zu den Kindern. Ich habe meine Zeit in Litauen sehr genossen und lege jedem ans Herz am ERASMUS+ -Pro- gramm teilzunehmen. In meiner Zeit in Litauen durfte ich Men- schen aus China, Belgien, Indien, Simbabwe, Portugal, Spanien und vielen weiteren Ländern kennenler- nen. Die Kontakte pflege ich auch weiter.

Faith Ichue Schülerin der Gesundheits- und Krankenpflege an der Louise von Marillac-Schule, Köln

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