Blickpunkt Schule 5 2025
DIE AUTORIN
Foto: simone_n|AdobeStock
Der Deutsche Altphilologenverband, Landesverband Hessen
34 Fachverbände stellen sich vor SCHULE 5|2025
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sprachlichen Kompetenz und damit auch zur Bildungsgerechtigkeit. Warum? Hier kommt die Antwort! Die griechisch-römische Antike gilt zu Recht als Wiege Europas – ein we sentlicher Teil der europäischen Kultur ist durch die Auseinandersetzung mit den Errungenschaften sowohl der griechischen als auch der römischen Antike geprägt. Wir, die wir uns für den altsprachlichen Unterricht enga gieren, sind überzeugt, dass ein Be wusstsein dieser gemeinsamen euro päischen Wurzeln und Werte genauso zu den zentralen Erziehungs- und Bil dungszielen zählen muss wie die kriti sche Auseinandersetzung mit diesen tradierten Werten. Die Vermittlung humanistischer Traditionen erzieht zur Respektierung ethischer Grundsätze sowie kulturel ler und religiöser Werte und gibt Orientierung in unserer modernen, GPRS MR-BID; derzeit mit halber Stelle abgeordnet für die Fach didaktik der Alten Sprachen an die Philipps-Universität Marburg; daneben musikalischer Schwer punkt: klassisches Gesangsstudium (Sopran, Schwerpunkt: Geistliche Musik) sowie Kirchenorganistin Dr. Marion Clausen, Alter: 53, Landesvorsitzende des Hessi schen Altphilologenverbandes; Abschlüsse: Lehramt an Gymna sien (Latein, Griechisch, Eng lisch), Promotion in Klassischer Philologie (Antike Erkenntnis theorie); schulpolitisch engagiert im Hessischen Philologenverband, Deutschen Lehrerverband Hessen und Altphilologenverband; zehn Jahre hphv-/dlh-Mitglied im
Insbesondere weil der Altphilo logenverband dieses Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiert, bin ich der Anfrage, die Arbeit des Altphilologenverbandes für Blickpunkt Schule kurz darzu stellen, gern nachgekommen. S eit 2017 bin ich im Ehrenamt Vorsitzende des Hessischen Altphilologenverbandes. Moti vation, dieses Amt zu übernehmen, war für mich schon damals mein Ziel, mich für die Stärkung des altsprachli chen Bildungsangebotes in der Schule und insbesondere für den Erhalt der altsprachlich-humanistischen Gym nasien in Hessen starkzumachen. Auch als langjähriges Mitglied im Ge samtpersonalrat Marburg-Biedenkopf für den hphv sowie Bezirksvorsitzende des dlh engagiere ich mich insbeson dere für die gymnasiale Bildung. Zweck des Altphilologenverbandes ist es, »die Bildungskräfte der Antike im geistigen Leben der Gegenwart, namentlich in der Jugenderziehung,
zur Wirkung zu bringen« (Satzung, § 2,1). Wir setzen uns für die Stärkung und den Erhalt des altsprachlichen Unterrichts in der deutschen Bil dungslandschaft ein. Während früher Latein eine natürliche Alternative im schulischen Sprachenkanon als zweite und auch als erste Fremdsprache war, ist heute das Lateinangebot nicht mehr selbstverständlich an allen Schulen gesichert – insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Spektrum an modernen Fremdsprachen im gym nasialen Bereich wächst. Griechisch gilt heutzutage praktisch als Orchi deenfach für Hochbegabte und wird nur noch an etwa zehn bis fünfzehn Schulen in ganz Hessen angeboten. Nun denkt sicher mancher Leser und manche Leserin, richtig so, sich end lich von alten, überkommenen Tradi tionen zu lösen. Aber hier möchte ich mit, wie ich glaube, guten Gründen widersprechen: Latein und Griechisch leisten einen unschätzbaren gesell schaftlichen Beitrag zu unseren mo dernen Bildungszielen, nicht zuletzt auch zur Werteerziehung, der mutter
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