CF_04_2022

THEMA

Trauerbegleitung in den Seniorenhäusern

D en Angehörigen der Bewohner in einem Se niorenhaus kommt in deren letzter Lebens phase eine besondere Bedeutung zu. So zeichnet sich die seelsorgerische Trauerbegleitung für Angehörige dadurch aus, dass sie vor allem eine Begleitung auf das Lebensende hin und während des Sterbeprozesses ist. Die Menschen durchleben gemeinsam eine schwierige Zeit des Abschieds, der Trauer und des Verlusts. Bei allen Angeboten steht die Individualität des Menschen im Mittelpunkt: Seine Wünsche haben oberste Priorität. Bei der Begleitung der Angehörigen ist aktives Zuhören gefor dert. Nur so lassen sich Sorgen und Ängste, existenzielle und spirituelle Fragen austauschen. Zu den konkreten seelsorglichen Angeboten in dieser Zeit des Abschieds gehören, wenn gewünscht, das persönliche und gemeinsame Gebet, Segensspre chungen, die Übernahme der Sitzwache sowie die Kontaktaufnahme zu hauptamtlichen Seelsorgern – beispielsweise zum Spenden der Krankensal bung. Manchen Bewohnern ist es wichtig, noch einmal mit spirituellen Gegenständen in Berührung zu kommen. Dafür befinden sich in allen Senioren häusern sogenannte Verabschiedungskoffer. Persön lich Abschied nehmen zu können, ist ein wichtiges Anlie gen der Trauerbegleitung. Nicht zu vergessen ist dabei die Einladung zu Getränken und Essen, denn die Begleitung von Sterbenden ist kräftezehrend. In den Seniorenhäusern schaffen die Trauerbegleiter einen Rahmen, in dem sie trauernden Menschen Stärkung und Mut zusprechen und Trost spenden. Ideale Voraussetzungen hierfür sind eine frühzeitige Benachrichtigung der Seelsorge Begleiter sowie die dokumentierten Wünsche der Bewohner für die letzte Lebensphase. Denkbar sind zudem regelmäßig angebotene Gesprächs- oder Gebetskreise. (O.F.)

Unterstützung und Seelsorge für Angehörige in der Zeit des Abschieds.

Grafiken: Getty Images

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CellitinnenForum 04 | 2022

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