CellitinnenForum 4_2019_

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Über das Sterben reden Geistliche Begleitung ist für viele Palliativpatienten wichtig

Am Ende des Lebens – beson- ders, wenn das Sterben ein langer Prozess ist – sehen sich viele Men- schen auf die wesentlichen Dinge des Lebens zurückgeworfen. Kann ich gehen? Habe ich mich von allen verabschiedet, von denen ich mich verabschieden möchte? Habe ich meinen Frieden gemacht mit den Dingen, die mir noch auf der Seele lagen? Kann ich das Sterben und den Tod annehmen? „Der seel- sorgerische Bedarf oder besser der Bedarf nach spiritueller Unter- stützung ist auf unserer Station groß“, berichtet Oliver Blaurock, Leiter der Palliativstation im St. Vin- zenz-Hospital. „Die Wahrnehmung von Spiritualität und spirituellen Bedürfnissen nimmt desha l b

auszuschalten. Manchmal ist doch eher ein Psychologe der richtige Ansprechpartner. Geht es aber eher um die Vermittlung von Sinn und Tiefe, um Sinn und Halt in der existentiellen Situation, ist spirituelle Begleitung gefragt“, weiß- Blaurock. Spirituelle Bedürfnisse werden von den Krankenhausseelsorgern, Ge- meindepfarrern, Mitgliedern oder Geistlichen anderer Religionen und Glaubensrichtungen zeitnah und kompetent abgedeckt. Die Mit- arbeiter nähern sich dem Bedürf- nis der Patienten in einer offenen, fragenden Haltung: „Was denken Sie, was Sie gerade brauchen? Es gibt kein Patentrezept

nicht-weltlicher, geistlicher und geistiger Bedürfnisse, die Pflege nicht nur des körperlichen Leidens, sondern auch die Spende von Kraft und Trost ist Teil der Versorgung von Kranken am Lebensende. Wie aber sieht spirituelle Beglei- tung beim Sterben imKrankenhaus konkret aus? „Unser Team arbeitet multiprofessionell – viele Berufs- gruppen sind für unsere Patienten ansprechbar. So wird der Wunsch nach seelsorgerischer oder spiri- tueller Begleitung häufig an einen von uns herangetragen“, berichtet Blaurock. „Dann ergründen wir, wo- rum es dem Patienten genau geht. Geht es um Entspannung oder darum, das Nachdenken

in der Palliativmedizin einen großen Raum ein.“ Spiritual Care – die Versorgung

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