CellitinnenForum 4_2019_

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Gisela Tränkner, Begleiterin in der Seelsorge

religiösen Feiern und Veranstaltungen mit- zuwirken: in Wortgottesdiensten, beim Ro- senkranzgebet mit den Bewohnern, beim Gesprächskreis im monatlichen ‚Trauer- cafe‘, bei den Wallfahrten zum Kloster Knechtsteden, durch Gebete und Anspra- chen bei Verstorbenenandachten. So ver- suche ich, im Seniorenhaus für ein durch unseren Glauben geprägtes Miteinander zu werben und für mich selbst Kraft für ein durch die Begegnung mit Gott erfülltes Leben im Alter zu finden. Eine Erinnerung aus frühen Kin- dertagen kommt mir, wenn ich an Spiritualität in meinem Leben denke: In den Ferien bei meiner Großtante saß ich oft auf der Schaukel und sang aus voller Kehle: „Die Sonne hoch am Himmels- zelt, alles hat Gott gemacht, die Sterne und die weite Welt alles hat Gott gemacht. Niemand ist größer, als unser Herr und Gott.“ Die Freude am Singen und die feste Verankerung in der Größe und Liebe Gottes haben sich stets durch mein Leben gezogen. Durch viele Jahre hindurch bin ich dieser Sehnsucht, die im Singen angefangen hat, gefolgt und lebe nun aus der Spiritualität der ‚Monastischen Gemeinschaften von Jerusalem‘: Wir singen dreimal am Tag von der Freude und Hoffnung eines Got- tes, der es wert ist, für immer, völlig gratis und ausschließlich gelobt und angebetet zu werden. Für mich ist das Singen und Beten eine ‚Beziehungskiste‘, wo all das, was durch mein Herz geht, was ich mit Augen, Ohr und Herz in der Stadt, beim Arbeiten und in den Begegnungen wahr- nehme, vor Gott und mit IHM seinen Platz hat. Sr. Katharina, Monastische Gemeinschaften von Jerusalem

Gelebte Spiritualität ist für mich eine Stärkung, durch das Leben zu gehen. Sie verfeinert unsere Fähigkeit, den natürlichen Be- wegungen, den Höhen und Tiefen des Lebens zu folgen. Ich glaube, unsere Intuition und unsere Fähigkeit, dem Le- ben zu vertrauen und danach zu handeln, werden durch unseren Glau- ben und die gelebte Spiritualität befördert. Mir ist es wichtig, meinen Glauben aktiv zu leben, ihn in die Gemeinschaften, in denen ich mich bewege, hineinzutragen. Seit ei- niger Zeit bin ich in unserem Seniorenhaus als Begleiterin in der Seelsorge unterwegs. Ich verstehe meinen Auftrag so, dass ich für und mit den Bewohnern Quellen auftue, aus denen sie Kraft schöpfen können. Sei es eine Begleitung am Bett, um gemein- sam zu beten, Angebote für Gruppen zu schaffen, in denen unser Glaube praktiziert werden kann, oder aber auch Räume zu schaffen, in denen unser Glaube, unsere Kirche und ihre Entwicklung kritisch hinter- fragt und diskutiert werden können. Be- sonders liegt mir die Begleitung der Men- schen amHerzen, deren Kräfte immer mehr schwinden und die palliativ versorgt werden müssen.

Günter Granrath, Mieter im Seniorenhaus St. Gertrud, Düren

Ich habe es nach dem Umzug ins Seniorenhaus vor mehr als

sechs Jahren als meine Auf- gabe angesehen, mich auch weiterhin im Sinn von einer auf Geistliches im religiösen Sinn ausgerichteten Haltung zu betätigen. Diese Spiritua- lität bringe ich in die Erstellung der Hauszeitung ein. Darüber hinaus wurde mir die Gelegenheit geboten, bei

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