Blickpunkt Schule 5/2019

Vertreterversammlung in Kassel

Entlastungs- und Unterstützungsstruktur ausbauen

dass die Schwerpunkte auf der Lehrerbil- dung und der Entlastung des Lehrberufes von unterrichtsfremder Tätigkeit liegen sollen.

von Bildung und darüber hinaus von zentraler Bedeutung für das Leben in un- serem Land sowie eine Grundvorausset- zung für gelingende Integration, berufli- chen Erfolg und den Zusammenhalt un- serer Gesellschaft. Deshalb lege er größ- ten Wert darauf, dass die deutsche Spra- che im gesamten schulischen Umfeld gepflegt werde. Mit der flächendecken- den Einführung von Vorlaufkursen zum Schuljahr 2002/2003 war Hessen Vorrei- ter, konstatierte Prof. Lorz. Ab dem nächsten Jahr sollen diese Vorlaufkurse nun verpflichtend werden, damit alle Kinder die entsprechenden sprachlichen Voraussetzungen an die Schule mitbrin- gen. Bis zum Ende der Legislaturperiode wolle die Landesregierung darüber hi- naus an allen Grundschulen eine weitere Stunde Deutsch pro Woche einführen. Lorz versicherte, dass sich dies positiv im gymnasialen Bildungsgang bemerk- bar machen werde. Es müsse darum ge- hen, möglichst alle Kinder und Jugend- lichen zu befähigen, auch Fachtexte, Fremdwörter oder komplizierte Satzkon- struktionen zu verstehen, die über das Niveau der Umgangs- oder Alltagsspra- che hinausgingen.

Da die Arbeit an den Schulen auf ver- schiedenen Ebenen vielfältiger und kom- plexer werde, wolle die Landesregierung die Schulleitungen unterstützen und Lehr- kräfte von unterrichtsfremden Tätigkeiten entlasten, bekräftigte Prof. Lorz. Daher erfolge ein kontinuierlicher Ausbau von sozialpädagogischen Kräften, eine Stel- lenaufstockung für Schulpsychologinnen und -psychologen sowie die Einstellung von Verwaltungsfachkräften an den Schu- len. Versprechen könne er aber keine ge- ben, da mangels Fachkräfte auf dem Ar- beitsmarkt derzeit nicht alle vorgesehe- nen Stellen besetzt werden könnten. In der sich anschließenden Aussprache gab es Klärungsbedarf zu den Themen Beförderungsmöglichkeiten, Funktions- stellen für Lehrkräfte, Förderpläne und Arbeitszeiterfassung an Schulen. Die För- derung der Sprachbildung wurde aus- drücklich seitens der hessischen Philolo- gen unterstützt, kritisiert wurde wieder- holt jedoch der Vorrang des Elternwillens in Hessen bei der Wahl der weiterführen- den Schule vor den Empfehlungen der Grundschullehrkräfte. An den Gymnasien fänden sich immer mehr Schülerinnen und Schüler, die dort nicht richtig aufge- hoben seien. Das generelle Niveau sinke und die Förderung der starken Schüler bleibe auf der Strecke. Hier bestehe wei- terhin dringender Handlungsbedarf. Ein ganz herzlicher Dank gilt dem Bezirk Kassel für die Planung und Organi- sation der Vertreterversammlung im Kloster Haydau sowie die Besetzung des Tagungsbüros. Dr. Iris Schröder-Maiwald

Digitale Schule Hessen

In Zusammenhang mit dem Thema ’Digitalisierung’ hob Lorz das Programm ’Digitale Schule Hessen’ hervor. Das Pro- gramm umfasse Maßnahmen zur pädago- gischen Unterstützung der Schulen, zur verantwortungsvollen Mediennutzung von Schülerinnen und Schülern, zu Lehrerfort- bildungen und zur technischen Ausstat- tung und IT-Infrastruktur der Schulen. Es biete einen weiteren Schritt auf dem Weg der Entlastung von Lehrkräften. So könne beispielsweise mithilfe digitaler Medien Lehr- und Lernmaterial passgenau zur Ver- fügung gestellt und die Einschätzung über den Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler verbessert werden.

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Stärkung der Bildungssprache Deutsch

Das Beherrschen unserer Sprache sei, so der Kultusminister, für ihn die Grundlage

BLICKPUNKT Schule

» v.l.n.r.: HPhV-Vorsitzender Reinhard Schwab, DPhV-Vorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzender des dbb Hessen Heini Schmitt und Joachim Laux (DStG)

» Kultusminister

Prof. Dr. Alexander Lorz

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