Blickpunkt Schule 5/2019

Blickpunkt Schule 5/2019

Zeitschrift des Hessischen Philologenverbandes

5/2019 · D 30462

Wertschätzung steigern – Belastung senken!

Bild: lantapix|Robert Kneschke/AdobeStock

Liebe Leserin, lieber Leser,

nach 24 Jahren im Landesvor- stand und 120 Ausgaben von ’Blickpunkt Schule’ verabschie- de ich mich heute von Ihnen. Es war eine lange und interes- sante Zeit, die ich nicht missen möchte und stets als persönli- che Bereicherung empfunden habe. Ein besonderer Dank geht an Knud Dittmann, der Schule’ gewählt. Für dieses Vertrauen bedanke ich mich sehr herzlich. Unser aller Dank gilt Werner Meyer, der diese Aufgabe über viele Jahre übernommen und das derzeitige Gesicht von ’ BPS’ maßgeblich geprägt hatte. Die Aufgabe, Ihnen ein inte- ressantes und informatives Heft an fünf Terminen im Jahr anzu- bieten, kann ich alleine nicht be-

mir fast zwei Jahrzehnte völlig freie Hand gewährte, und an Iris Schröder-Maiwald, die mir nicht nur hilfreich zur Seite stand, sondern auch in den letzten zwei Jahren die Zeit- schrift fast alleine gestaltete. In meinen Dank schließe ich auch das Geschäftsstellenteam ein. wältigen und werde daher in der Redaktion mit Dr. Iris Schrö- der-Maiwald gleichberechtigt zusammenarbeiten. In diesem Heft finden Sie ei- nen ausführlichen Bericht zu der Vertreterversammlung, die Vor- stellung der neu gewählten Mit- glieder des gfV, einen Ausblick auf geplante Fortbildungsveran- staltungen und weitere Berichte aus dem Verbandsleben.

Meinem Nachfolger wünsche ich viel Erfolg. Möge er seine Pläne für die Zeitschrift alle er- folgreich umsetzen können. Ihnen wünsche ich weiterhin eine informative und vergnügli- che Lektüre und verbleibe mit freundlichen Grüßen Ihr

von WERNER MEYER

In eigener Sache Inhalt 2

»Zwischen zu früh und zu spät liegt nur ein Augenblick.«

Franz Werfel

Liebe Leserin, lieber Leser,

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien schon heute eine ge- segnete Weihnachtszeit, einen guten Übergang in das kom- mende Jahr, Gesundheit und dass Ihre Vorhaben erfolgreich umgesetzt werden können. Herzlichst Ihr

von CHRISTOF GANß

auf der diesjährigen Vertreter- versammlung in Morschen wur- de ich zum verantwortlichen Redakteur für ’ Blickpunkt

Editorial » Denken und Handeln ........................................................... 3 Vertreterversammlung in Kassel » Vertreterversammlung des Hessischen Philologenverbandes 2019: Wertschätzung steigern – Belastung senken ....................... 4 » Vorstellung des neuen Vorstandes und der Ausschussvorsitzenden ........................................... 8 » Verabschiedete Resolutionen ............................................. 13 Berichte » 40. VhU-Bildungsforum: Blickpunkt universitäre Lehrerausbildung .......................... 14 » 50 Jahre Deutscher Lehrerverband (DL) ............................ 15 Veranstaltungen & Fortbildungen » Fortbildung im Spannungsfeld der Interessen ................... 16 » Heraeus Bildungsstiftung – Persönlichkeit macht Schule ..... 18 » Fortbildungsangebote des HPhV 2020 ............................... 20 Komplexe Anforderungen an das Lehrerhandeln .............. 22 » Bildungs- und Studienfahrt Berlin 2020 ............................ 23 Personalratswahlen 2020 » Neues aus dem Personalratswahlkampf ........................... 24 Rechtstipps » Kurze Rechtsprechungsübersicht aktueller Entscheidungen .................................................. 25 Hauptpersonalrat » Nachrichten aus dem HPRLL .............................................. 29 Personalien » Geburtstage ....................................................................... 30 » Wir trauern um ................................................................... 31 » Vorankündigung: Pädagogische Tagung 2020 Leit(d)-Orientierung Heterogenität?! –

» Editorial:

Denken und Handeln

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» Vertreter-

versammlung in Kassel: Wertschätzung

steigern – Belastung senken

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» Rechtstipps:

Kurze Recht- sprechungs-

übersicht aktueller Entscheidungen 25

BLICKPUNKT Schule

Denken

Editorial

und

Handeln

Bild: Stockwerk-Fotodesign/AdobeStock

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

vor Ort machen und dabei Erkenntnisse und Erfahrungen sammeln, die dann ihre politische Gestaltungsarbeit bestimmen sollten? Informieren könnten sich Politiker auch über all die zusätzlichen Aufgaben, die entsprechende Energien der Lehrkräfte absorbieren, als da sind: gestiegener Er- ziehungs- und Förderbedarf, Integration und Inklusion, ausufernde unterrichtsfer- ne Bürokratie, Öffentlichkeitsarbeit, zum Beispiel Außendarstellungsrituale. Zertifizierungen und Leuchtturmprojekte belegen ein besonderes Engagement der Schulen, spiegeln aber nicht den Alltag wider. Auf eine Kurzformel gebracht, heißt das: Nicht alles, was zertifiziert ist, ist auch wirklich bildungsrelevant! Zertifi- zierungen haben viel mit dem Konkur- renzprinzip zu tun, das auch vor den Schulen nicht haltmacht. Aus der Realität heraus wissen wir, dass einiges nicht so läuft, wie es sich die Politik vorstellt. Auch wir erleben, dass manches im Alltagsgeschäft auf der Strecke bleibt. Die Konzentration auf unser Kerngeschäft, das Unterrichten – unter besseren Arbeitsbedingungen –, muss unser zentrales Ziel sein.

von REINHARD SCHWAB Vorsitzender des Hessischen Philologenverbandes

Morschen (Nomen ist nicht immer Omen)! – Die diesjährige Vertretertagung am 7. und 8. November hat sich als aus- gesprochen agil präsentiert; und auch unsere Lokalität im dortigen Hotel Klos- ter Haydau war überaus angenehm. Als Ihr neuer Landesvorsitzender bedan- ke ich mich herzlich für den großen Ver- trauensbeweis. Ich werde mich bemü- hen, Ihren Erwartungen gerecht zu wer- den. Erfahrungen konnte ich ja ausgiebig sammeln in langjähriger Verbandsarbeit auf verschiedenen Ebenen. Der Besuch des Kultusministers bei Ver- bandstagungen stellte wie immer ein be- sonderes Ereignis dar, trifft doch Politik dann einmal auf Praxis. Bei aller berech- tigten Würdigung der ministeriellen Ar- beit dürfen wir die Baustellen nicht über- sehen, die den Auftrag des gymnasialen Bildungsganges, ein qualitativ hochste- hendes Bildungsniveau zu vermitteln, er- schweren. Unser gemeinsames Interesse muss doch sein, der erweiterten Schüler- klientel im Gymnasium – wir unterrichten in zunehmend heterogenen Klassen – ein Lernangebot zu machen, das sich an den gymnasialen Standards orientiert. Ideologischem Wunschdenken entspricht der Mythos von größtmöglicher Hetero- genität in Klassen. Praktische Erfahrun- gen sowie wissenschaftliche Befunde be- legen dies. Das ’Herunterdimmen’ von

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Anforderungen kann keine Lösung sein, eine Entwertung des Abiturs kann nie- mand wollen. Wenn denn Bildung die entscheidende Ressource für unser Land ist – wenn vor Jahren gar die ’Bildungsrepublik’ ausge- rufen wurde –, dann ist der Bildungsbe- griff zu definieren, dann muss ein kon- kretes Bewusstsein für Bildung geschaf- fen, müssen Bildungsziele klar formuliert werden. Die aktuellen bildungspolitischen An- strengungen des Kultusministers unter- stützen wir ausdrücklich. Es geht uns ge- meinsam um eine Stärkung und Weiter- entwicklung des gymnasialen Bildungs- ganges innerhalb des differenzierten Schulsystems. Im Hinblick auf eine ver- nünftige, zukunftsorientierte Bildung in den Schulen muss die Politik für entspre- chende Rahmenbedingungen sorgen. Denn: In den Lehrerzimmern kommt oft keine richtige Freude auf – warum? Die Lehrkräfte beschleicht immer wieder das Gefühl, dass viel geredet und vergleichs- weise wenig bewegt wird. Müssten sich Bildungspolitiker nicht häufiger ein Bild

Es grüßt Sie herzlich Ihr

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Vertreterversammlung in Kassel

Vertreterversammlung des Hessischen Philologenverbandes 2019

Wertschätzung steigern – Belastung senken U nter dem Leitmotiv ’Wertschät- zung steigern – Belastung senken’ fand am 7. und 8. November gend positiven Ergebnis für das Amt des Landesvorsitzenden gewählt. Der Ober- studienrat aus Fulda unterstrich in seiner Rede mit Nachdruck die Auffassung des Verbandes, dass ein leistungsfähiges

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auf hohem Niveau bleibe ein sehr wert- volles Gut, das sich durch Digitalisierung nicht ersetzen lasse. Schwab betont: »Wir Gymnasiallehrkräfte setzen uns von Her- zen gern für unsere Arbeit ein, sehen uns jedoch in unseren pädagogischen Mög- lichkeiten zunehmend eingeschränkt.« Er wies in diesem Zusammenhang auf ad- ministrative sowie unterrichtsfremde Auf- gaben hin.

2019 im Hotel Kloster Haydau im nord- hessischen Morschen die Vertreterver- sammlung des Hessischen Philologenver- bandes, der Interessenvertretung der hessischen Gymnasiallehrkräfte an Gym- nasien, Gesamtschulen und anderen Schulen mit gymnasialem Bildungsange- bot, statt. Die rund 140 Vertreterinnen und Vertreter wählten einen neuen Vor- sitzenden sowie den geschäftsführenden Vorstand des Verbandes, legten die ver- bandspolitischen Ziele fest und beschäf- tigten sich mit aktuellen Themen wie Bil- dungssprache Deutsch, Digitalisierung, Unterrichtsversorgung, Lehrkräftebildung und Inklusion, Eintritt ins Gymnasium, Vergleichbarkeit des Abiturs und der Ge- fahr seiner Entwertung.

Gymnasium als erfolgreiche und beliebte Schulform – wie in der Vergangenheit – auch zukünftig seinen unverzichtbaren Platz in der hessischen Bildungsland- schaft haben müsse. Allgemeinbildung

Wahl des neuen Vorstandes

Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Neuwahlen des Vorstandes. Dabei wurde Reinhard Schwab in geheimer Wahl im ersten Wahlgang mit einem herausra-

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» Der neu gewählte Vorstand des Hessischen Philologenverbandes: v.l.n.r.: Christoph Juretschke, Boris Krüger, Annabel Fee, Borries Alexander Thiele, Reinhard Schwab, Christof Ganß, Andreas Lotz, Volker Weigand und Matthias Schuster

Weiterhin wurden von den Delegierten Andreas Lotz und Annabel Fee als stell- vertretende Vorsitzende, Volker Weigand als Schatzmeister, Christof Ganß als Chef- redakteur für die Verbandszeitschrift ’Blickpunkt Schule’ , Christoph Juretschke als Vorsitzender des Pädagogischen Aus- schusses (PA), Matthias Schuster als Vor- sitzender des Schulpolitischen Ausschus- ses (SPA) und Borries Alexander Thiele als Vorsitzender des Gesamtschul-Aus- schusses (GSA) gewählt. Dem neu ge- gründeten Ausschuss für berufspraktische Fragen (BPA) steht Boris Krüger vor. Im Anschluss an die Wahlen wurden Edith Krippner-Grimme, Jürgen Hartmann, Kerstin Hagenkötter und Werner Meyer verabschiedet. Nach einer kurzen Anspra- che des neuen Vorsitzenden, in der er Edith Krippner-Grimme als »die Verbands- frau zum Anfassen«, die sich mit viel Herz und Wissen in die Gewerkschaftsar- beit einbringt« würdigte und sich für ihre herzliche Kollegialität und ihr jahrzehnte- langes Engagement im Philologenver- band bedankte, applaudierten die Dele- gierten lang anhaltend und zollten ihr ebenfalls große Anerkennung. Edith Krippner-Grimme wurde die Ehrenmit- gliedschaft im Hessischen Philologen- verband verliehen und bekam darüber hinaus die Auszeichnung zur Ehren- vorsitzenden des Bezirks Kassel. Auch dem ehemaligen Vorsitzenden Jürgen Hartmann dankte Reinhard Schwab herzlich und hob insbesondere seine vielen Tätigkeiten, sein zeitintensi- ves Engagement und die Pflege zahlrei- cher Kontakte während seiner Amtszeit hervor. Die Jungen Philologen hatten schon auf der letzten Vertreterversammlung den Antrag gestellt, ihr Gremium in ei- nen Ausschuss ’umzuwandeln’, der sich insbesondere mit berufspraktischen Themen und Fragestellungen beschäfti- gen solle. Kerstin Hagenkötter stand den Jungen Philologen in den letzten vier Jahren vor und hat diese sowohl nach innen als auch nach außen enga- giert vertreten. Dafür ein herzliches Dankeschön! Verabschiedungen und Ehrungen

Vertreterversammlung in Kassel

» Begrüßung durch den Bezirksvorsitzenden von Kassel, Boris Krüger, sowie die beiden stellvertretenden Vorsitzenden des Hessischen Philologenverbandes, Edith Krippner-Grimme und Andreas Lotz

Werner Meyer, der 24 Jahre im Lan- desvorstand aktiv war und 120 Ausga- ben der Verbandszeitschrift ’Blickpunkt Schule’ betreut hat, konnte krankheits- bedingt nicht an der Vertreterversamm- lung teilnehmen und Reinhard Schwabs Dankesworte persönlich entgegenneh-

men. Der Bezirk Wiesbaden stellte je- doch in Abwesenheit den Antrag auf die Ehrenmitgliedschaft im Philologenver- band, was von den Delegierten einstim- mig beschlossen wurde. Eine offizielle Verabschiedung wird in jedem Fall nach- geholt. >>

» Verabschiedung von … … Edith Krippner-Grimme

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… Jürgen Hartmann

… und Kerstin Hagenkötter

Zustimmung für die Ehrenmitgliedschaft von Werner Meyer

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Wertschätzung der Arbeit von Gymnasiallehrkräften Die bildungspolitischen Sprecher der CDU (Armin Schwarz), Bündnis 90/Die Grünen (Daniel May), SPD (Manuela Strube in Ver- tretung für Christoph Degen) und FDP (Moritz Promny) sowie der Vorsitzende des dbb Hessen, Heini Schmitt, schlossen sich mit Grußworten an. Alle Rednerinnen und Redner gratulierten dem neuen Vor- stand und betonten die gute und verlässli- che Zusammenarbeit mit dem Hessischen Philologenverband. Sie hoben die beson- dere Wertschätzung der Arbeit an den Gymnasien hervor und die Bedeutung ei- nes qualitativ hochwertigen Unterrichts. Dies bekräftigte auch der hessische Kultusminister Prof. Dr. Alexander Lorz, den die Delegierten ebenfalls am Freitag begrüßen durften. In seiner Rede ging Lorz auf das Motto der Vertreterver- sammlung ein und betonte, dass die ho- he Wertschätzung der Arbeit von Lehr- kräften gerade aufgrund seiner Erfahrun- gen in den letzten Jahren noch mehr ge- stiegen sei. Bei zahlreichen Besuchen von Schulen sowie außerschulischen Ein- richtungen seien ihm immer wieder Lehr- kräfte begegnet, die sich weit über den Unterricht hinaus engagierten, um für Schülerinnen und Schüler besondere Er- lebnisse zu schaffen. Er wisse, dass man nicht allen gerecht werden könne, wies aber darauf hin, dass die Landesregie- rung zahlreiche Maßnahmen eingeführt habe, um den Lehrkräften die Arbeit zu erleichtern und die Belastung zu senken. Der Kultusminister ging weiterhin auf den gestiegenen Anspruch an Schulen ein. Der gesellschaftliche Wunsch, Schule solle möglichst alles regeln, spiegele sich wider in Forderungen nach zusätzlichen Lehrinhalten wie zum Beispiel gutes Be- nehmen, gute Ernährung, Ausfüllen von Steuererklärungen, Abschluss von Miet- verträgen u.v.m. Der Anspruch nach Aus- bildung der Schülerinnen und Schüler für alle Lebenslagen verstärke die Belastun- gen, die an die Lehrkräfte herangetragen würden. Prof. Lorz bezeichnete es als ge- meinsame Herausforderung für Schule und Politik und wies darauf hin, dass es genau aus diesem Grund in dieser Legis- laturperiode keine Veränderung des Schulgesetzes geben werde, sondern

» Dank und Anerkennung für Edith Krippner-Grimme für ihre herzliche Kollegialität und ihr jahrzehnte- langes Engagement im Philologenverband. Die Delegierten applaudierten lang anhaltend. Ihr wurde die Ehrenmitgliedschaft im Hessischen Philologenverband verliehen und darüber hinaus bekam sie die Auszeichnung zur Ehrenvorsitzenden des Bezirks Kassel.

Vertreterversammlung in Kassel

Am zweiten Tag fanden zahlreiche Gäs- te den Weg ins Kloster Haydau. Nach der Begrüßung durch den neuen Vorsitzenden begann der öffentliche Teil der Vertreter- versammlung mit einem Grußwort des Bürgermeisters von Morschen, Ingo Böhm. Die Bundesvorsitzende des Deut- schen Philologenverbandes, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, gratulierte dem neu- en Vorstand und bedankte sich für die gu- te Zusammenarbeit mit Edith Krippner- Grimme und Jürgen Hartmann. In ihrer Ansprache ging sie auf gemeinsame Posi- tionen und Forderungen der Philologen auf Landes- und Bundesebene ein: • Kein Bundeszentralabitur, aber sehr wohl die Forderung nach mehr Ver- gleichbarkeit zwischen allen Schul- abschlüssen und zwischen den Abitu- ren der Länder auf höherem Niveau. • Eine Leistungsbewertung und Noten- vergabe, die im adäquaten Verhältnis zur erbrachten Leistung steht, wo für eine gute Leistung eine gute Note gegeben wird, aber keine sehr gute, wo eine nicht-ausreichende Leistung ein Nicht-Ausreichend ist und nicht Bestanden und Ausreichend mit 45 Prozent Leistung, so wie es neuerdings

die Notenverordnung der Kultusminis- terkonferenz für die schriftlichen Abiturklausuren vorsieht. • Eine höhere Anzahl einzubringender Kurse aus der gymnasialen Oberstufe in die Abiturwertung als bisher und weniger als zwanzig Prozent durch- gefallene Kurse, nämlich maximal zehn Prozent aus den einzubringenden Kursen für die Abiturwertung u.v.a.m. • Eine Orientierung an den kontinuier- lichen ’Siegerländern’, zuletzt beim IQB-Trend für Mathematik/Naturwis- senschaften, Bayern und Sachsen, die mit einer verbindlichen Grundschul- empfehlung die Übergangssituation zwischen Grundschule und weiter- führenden Schulen offensichtlich besser gestalten. • Mehr Entlastung in der Oberstufe. Das Erreichte ist ein Erfolg, nämlich die eine Entlastungsstunde bei acht Stun- den Oberstufe, jedoch sollte eine hal- be Stunde Entlastung pro vier Stunden Oberstufe hinzukommen, damit auch die Kolleginnen und Kollegen, die über vier und unter acht Stunden in der Gymnasialen Oberstufe unterrichten, ebenfalls entlastet werden! • Aus der einen Mentorenstunde, die aus dem Dialog zwischen dem Hessischen Philologenverband und dem Kultusminister erwachsen ist, sollen zwei werden. Eine Gymnasial- lehrkraft unterrichtet in der Regel zwei Fächer, dementsprechend ist es sinn- voll, pro Fach eine Stunde für die Mentoren vorzusehen und nicht nur die Hälfte davon. Dies dient mit Sicherheit der Qualität des Unterrichts

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» Bruno Götz und Manfred Bräutigam wurden für ihre 50-jährige Mitgliedschaft im HPhV geehrt v.l.n.r.: Andreas Lotz, Manfred Bräutigam, Bruno Götz, der Pensionärsbeauftragte Paul Kötter und Reinhard Schwab

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und ist eine Wertschätzung der betreffenden Kolleginnen und Kollegen.

Vertreterversammlung in Kassel

Entlastungs- und Unterstützungsstruktur ausbauen

dass die Schwerpunkte auf der Lehrerbil- dung und der Entlastung des Lehrberufes von unterrichtsfremder Tätigkeit liegen sollen.

von Bildung und darüber hinaus von zentraler Bedeutung für das Leben in un- serem Land sowie eine Grundvorausset- zung für gelingende Integration, berufli- chen Erfolg und den Zusammenhalt un- serer Gesellschaft. Deshalb lege er größ- ten Wert darauf, dass die deutsche Spra- che im gesamten schulischen Umfeld gepflegt werde. Mit der flächendecken- den Einführung von Vorlaufkursen zum Schuljahr 2002/2003 war Hessen Vorrei- ter, konstatierte Prof. Lorz. Ab dem nächsten Jahr sollen diese Vorlaufkurse nun verpflichtend werden, damit alle Kinder die entsprechenden sprachlichen Voraussetzungen an die Schule mitbrin- gen. Bis zum Ende der Legislaturperiode wolle die Landesregierung darüber hi- naus an allen Grundschulen eine weitere Stunde Deutsch pro Woche einführen. Lorz versicherte, dass sich dies positiv im gymnasialen Bildungsgang bemerk- bar machen werde. Es müsse darum ge- hen, möglichst alle Kinder und Jugend- lichen zu befähigen, auch Fachtexte, Fremdwörter oder komplizierte Satzkon- struktionen zu verstehen, die über das Niveau der Umgangs- oder Alltagsspra- che hinausgingen.

Da die Arbeit an den Schulen auf ver- schiedenen Ebenen vielfältiger und kom- plexer werde, wolle die Landesregierung die Schulleitungen unterstützen und Lehr- kräfte von unterrichtsfremden Tätigkeiten entlasten, bekräftigte Prof. Lorz. Daher erfolge ein kontinuierlicher Ausbau von sozialpädagogischen Kräften, eine Stel- lenaufstockung für Schulpsychologinnen und -psychologen sowie die Einstellung von Verwaltungsfachkräften an den Schu- len. Versprechen könne er aber keine ge- ben, da mangels Fachkräfte auf dem Ar- beitsmarkt derzeit nicht alle vorgesehe- nen Stellen besetzt werden könnten. In der sich anschließenden Aussprache gab es Klärungsbedarf zu den Themen Beförderungsmöglichkeiten, Funktions- stellen für Lehrkräfte, Förderpläne und Arbeitszeiterfassung an Schulen. Die För- derung der Sprachbildung wurde aus- drücklich seitens der hessischen Philolo- gen unterstützt, kritisiert wurde wieder- holt jedoch der Vorrang des Elternwillens in Hessen bei der Wahl der weiterführen- den Schule vor den Empfehlungen der Grundschullehrkräfte. An den Gymnasien fänden sich immer mehr Schülerinnen und Schüler, die dort nicht richtig aufge- hoben seien. Das generelle Niveau sinke und die Förderung der starken Schüler bleibe auf der Strecke. Hier bestehe wei- terhin dringender Handlungsbedarf. Ein ganz herzlicher Dank gilt dem Bezirk Kassel für die Planung und Organi- sation der Vertreterversammlung im Kloster Haydau sowie die Besetzung des Tagungsbüros. Dr. Iris Schröder-Maiwald

Digitale Schule Hessen

In Zusammenhang mit dem Thema ’Digitalisierung’ hob Lorz das Programm ’Digitale Schule Hessen’ hervor. Das Pro- gramm umfasse Maßnahmen zur pädago- gischen Unterstützung der Schulen, zur verantwortungsvollen Mediennutzung von Schülerinnen und Schülern, zu Lehrerfort- bildungen und zur technischen Ausstat- tung und IT-Infrastruktur der Schulen. Es biete einen weiteren Schritt auf dem Weg der Entlastung von Lehrkräften. So könne beispielsweise mithilfe digitaler Medien Lehr- und Lernmaterial passgenau zur Ver- fügung gestellt und die Einschätzung über den Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler verbessert werden.

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Stärkung der Bildungssprache Deutsch

Das Beherrschen unserer Sprache sei, so der Kultusminister, für ihn die Grundlage

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» v.l.n.r.: HPhV-Vorsitzender Reinhard Schwab, DPhV-Vorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzender des dbb Hessen Heini Schmitt und Joachim Laux (DStG)

» Kultusminister

Prof. Dr. Alexander Lorz

Vorstellung des neuen Vorstandes und der Ausschussvorsitzenden

M ein Name ist Reinhard Schwab . Nach Abitur und zweijähriger Dienstzeit beim Bundesgrenzschutz studierte ich Germanistik und Sport für das Gymnasiallehramt und Psychologie im Nebenfach an der Justus-Liebig-Uni- versität in Gießen. Das Referendariat absolvierte ich an der Winfriedschule

Schulentwicklungsberater tätig. Mittlerweile habe ich im vierten Jahr den Vorsitz des Gesamtpersonalrates am Staatlichen Schul- amt Fulda inne. In den Hessischen Philologenverband trat ich als Studienrefe- rendar im Jahr 1981 ein, Mitglied im Pädagogischen Ausschuss bin ich seit vierzehn Jahren, den Bezirksverband Fulda führte ich von 2007 bis ins aktuelle Jahr als 1. Vorsitzender. Altersmäßig bin ich unterwegs auf der ’Route 66’, bin verhei- ratet mit einer Lehrerin, habe eine erwachsene Tochter und wohne in der Gemeinde Ebersburg in der hessischen Rhön. Zu meinen Hobbys zählen der Vorsitz der Goethe-Gesellschaft Ful- da und diverse sportliche Betätigungen; außerdem bin ich be- kennender Fan des Hamburger SV. Reinhard Schwab wichtiges gewesen ’Wertschätzung steigern – Belastungen sen- ken’. Als Lehrkräfte sind wir hoch qualifiziert und tragen große Verantwortung. Doch es gibt ein Belastungsoptimum. Wir werden durch eine Steigerung der Aufgabenlast und eine noch größere Verantwortung nicht besser. Das im politischen Bereich verbreite- te erstaunte Augenwischen, wenn studienbasiert ein Niveauver- lust des Bildungsstands unserer Schülerinnen und Schüler festge- stellt wird, verwundert. Die Ursachenlösung läge, aus meiner Sicht, so nahe. Lehrkräfte entlasten, Klassen verkleinern und die weiter zunehmende Heterogenität der Lerngruppen zurückfahren. In diesem Sinne bringe ich mich gerne weiterhin in die Arbeit des Hessischen Philologenverbandes ein. Ich bin fünfzig Jahre alt, verheiratet, habe einen Sohn und unterrichte die Fächer Sport und evangelische Religion an einem Oberstufengymnasi- um mit Teilabordnung an eine Integrierte Gesamtschule. Andreas Lotz 2018 rückte ich auf der dlh-Liste in den Hauptpersonalrat am Kultusministerium nach, seit diesem Schuljahr 2019/2020 gehöre ich dort als ordentliches Mitglied der dlh-Fraktion an. Die Arbeit macht mir viel Spaß und es ist spannend, Bildungspolitik und Per- sonalratsarbeit einmal von der anderen Seite kennenzulernen. Meine persönlichen Ziele für den Philologenverband sehe ich darin, dass die Mitgliederzahlen unbedingt erhöht werden müs- sen. Es steckt viel Potenzial in ’uns’, wir müssen es schaffen, durch bessere Außenwirkung auf den verschiedenen Kanälen (auch Social Media) noch präsenter und ’unbequemer’ zu werden. Die Entscheidung, für den stellvertretenden Vorsitz zu kandidie- ren, war für mich ein nächster logischer Schritt, da ich offen für Veränderungen bin und auch keine Scheu habe, kritisch in den Gremien für die Belange unseres Verbands einzustehen. Mit dem neuen Logo, welches ich mit initiiert habe, ist ein ers- ter Schritt in Richtung ’frischer Wind’ getan. Privat bin ich leidenschaftliche Läuferin, bin auch schon den einen oder anderen Halbmarathon gelaufen. Außerdem kann ich mich für gutes Essen und guten Wein begeistern, habe sehr gerne mit Menschen zu tun, führe gerne tiefgründige Gespräche und reise gerne. Annabel Fee

Fulda. Im Anschluss daran unterrichtete ich siebzehn Jahre in der gymnasialen Oberstufe der katholischen Privatschule Maria- num in Fulda, bis ich im Jahr 2000 an das Fuldaer Freiherr-vom- Stein-Gymnasium wechselte. Seit Jahren bin ich dort Sprecher der Steuergruppe. Im Bereich des Schulamtes Fulda war ich als

Vertreterversammlung in Kassel

M ein Name ist Andreas Lotz . Bildung verdient unsere Aufmerk- samkeit und unser Engagement. Im Unterricht, aber auch darüber hinaus. Als Referendar trat ich in den Hessi- schen Philologenverband ein, um ein öf- fentliches Statement für eine aus mei- ner Sicht wichtige bildungspolitische Po-

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sition zu geben. Da ich im Anschluss an mein Referendariat keine Anstellung in der Schule erhielt, testete ich meinen Marktwert auf dem freien Arbeitsmarkt und stellte erfreut fest, dass wir Lehrkräfte zahlreiche Kompetenzen mitbringen, die im Wirt- schaftsbereich sehr geschätzt werden. Eine Wertschätzung, die ich, als ich zwei Jahre später in meinen Wunschberuf ’Lehramt’ wechselte, so nicht mehr erlebte. Leider. Genau deshalb war und ist mir das Thema der diesjährigen Vertreterversammlung ein

M ein Name ist Annabel Fee , ich bin 41 Jahre alt und unterrichte an der Gutenbergschule in Wiesbaden die Fä- cher Englisch, Politik und Wirtschaft. Ich bin verheiratet, habe drei Kinder und wohne im schönen Rheinhessen in der Nähe von Mainz. Ich bin seit Beginn meines Referen-

dariats 2003 Mitglied im Hessischen Philologenverband, da mich von Anfang an die bildungspolitischen gymnasialen Werte über- zeugt haben. Nach meinem Referendariat bin ich 2005 Schulvertrauensfrau an meiner Schule geworden und nahm ab da regelmäßig an den Bezirksversammlungen teil. 2008 ergab sich dann für mich die Chance, als Nachrückerin in den Gesamtpersonalrat Wiesbaden zu kommen. In der Zeit habe ich die Möglichkeiten einer Personalvertretung gut kennenlernen können. Nach meiner Elternzeit bin ich 2013 zur Bezirksvorsitzenden Wiesbaden/Rheingau-Taunus gewählt worden und übe dieses Amt seitdem aus.

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M ein Name ist Volker Weigand . Ich bin 46 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder. Seit 2001 unterrichte ich am Lessing-Gymnasium Lampert- heim die Fächer Sport, Politik & Wirt- schaft und Geschichte. Meine Arbeits- schwerpunkte sind dort die Bereiche Schulsportleiter und Berufsorientierung.

zeit fortzusetzen. Zugleich gilt es, unseren Hessischen Philolo- genverband in der Moderne ankommen zu lassen. Nicht überall sind wir von unseren Strukturen, von unserer Außendarstellung her, optimal aufgestellt. Dies führt manchmal auch zu Diskus- sionen, aber die lohnen sich. Auch im Gesamtpersonalrat an der Bergstraße/im Odenwald- kreis sowie im Hauptpersonalrat setze ich mich für unsere Kol- leginnen und Kollegen ein. Außerdem ist es für die Durchset- zung unserer Ziele wichtig, mehr Wählerinnen und Wähler von uns zu überzeugen, denn wir brauchen ab Mai stärkere Fraktio- nen in den Personalräten! Die Zusammenarbeit mit den anderen Gewerkschaften im Beamtenbund ist von besonderer Bedeutung, da wir unter dem Dach des dbb vieles (zum Beispiel bei der Besoldung) erreichen können. Hier habe ich in den vergangenen Monaten den Hessi- schen Philologenverband im Dienstrechtsausschuss wie auch im Landeshauptvorstand vertreten, mich darüber hinaus auch im dbb-Bezirksvorstand Südhessen als stellvertretender Vorsitzen- der engagiert. Ich freue mich auf weitere vier spannende Jahre im Vorstand des HPhV, nicht alles wird schnell und einfach gelingen. Aber als Ausdauersportler weiß ich, dass es oft einen langen Atem braucht, um die Ziele zu erreichen. Volker Weigand glied des SPA, stellvertretender Vorsitzender des SPA, Vorsitzen- der des SPA). Mein Interesse bei der Bewerbung als Redakteur von ’Blick- punkt Schule’ liegt darin, mich in eine neue Aufgabe innerhalb des Hessischen Philologenverbandes einzuarbeiten und ’Blick- punkt Schule’ zusammen mit Dr. Iris Schröder-Maiwald weiter- zuentwickeln. Hier wird es einerseits darum gehen, das Erschei- nungsbild von ’Blickpunkt Schule’ zu modernisieren und die ein- zelnen Ausgaben zu Themenheften umzugestalten, ohne den innerverbandlichen Informationscharakter aufzugeben. Christof Ganß lologenverband engagiere ich mich in der Talentförderung des DFB und bin Ausbilder beim Deutschen Roten Kreuz. Für die Arbeit im Pädagogischen Ausschuss wünsche ich mir, dass wir weiterhin das gymnasiale Profil und hierbei vor allem die Bildungssprache Deutsch schärfen und stärken sowie die Rahmenbedingungen unserer Lehrkräfte weiter verbessern, um die Unterrichtsqualität sichern zu können. Hierzu würde ich mich – im Namen des ganzen Pädagogischen Ausschusses – über neue Gesichter und Mitstreiter freuen! Bei Fragen oder An- regungen kontaktieren Sie mich gerne! Christoph Juretschke

Direkt mit dem Beginn des Referendariats bin ich in den Philo- logenverband eingetreten, war danach Schulvertrauensmann und Kreisvorsitzender. 2015 wurde ich erstmals zum Landes- schatzmeister gewählt. Eine Arbeit, die bei einer vierstelligen Zahl von Mitgliedern zwar ziemlich umfangreich ist, aber eine Menge Spaß macht. Ich möchte auch die kommenden vier Jahre dafür Verantwor- tung übernehmen, dass der Verband weiterhin finanziell gut aufgestellt bleibt. Mich motiviert die Arbeit nicht nur im geschäftsführenden und im Landesvorstand, sondern auch in den anderen Gremien des Hessischen Philologenverbandes. Gemeinsam mit einem starken Team möchte ich den Verband weiterentwickeln, unsere Werte, unsere Inhalte, unsere bildungspolitischen Ideale ver- wirklichen und bin bereit dazu, dies in der kommenden Amts-

Vertreterversammlung in Kassel

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M ein Name ist Christof Ganß , ich bin verheiratet und habe zwei er- wachsene Kinder. Die von mir studier- ten Fächer sind Anglistik, Germanistik und Katholische Theologie. Seit mehr als neun Jahren bin ich Schulleiter der Georg-Büchner-Schule in Darmstadt. Innerhalb des Hessischen Philolo-

genverbandes engagiere ich mich seit vielen Jahren in verschie- denen Funktionen (Mitglied des GPRLL in Darmstadt, Kreisvorsit- zender Darmstadt-Dieburg, Bezirksvorsitzender Darmstadt, Mit-

M ein Name ist Christoph Juretschke . Ich bin 33 Jahre alt, gebürtig aus Frankfurt und derzeit als Studienrat an der Goetheschule in Neu-Isenburg im Kreis Offenbach mit den Fächern Deutsch, Spanisch und Sport tätig. Seit drei Jahren engagiere ich mich im Hes- sischen Philologenverband im Pädago-

gischen Ausschuss und möchte mich nun ehrenamtlich weiter einbringen, indem ich den Vorsitz des Ausschusses von Reinhard Schwab übernehme. Neben meiner Arbeit beim Hessischen Phi-

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Anzeigenannahme unter 02 11 / 355 81 04 oder dassow@dphv-verlag.de

M ein Name ist Boris Krüger . Nach- dem ich von der Vertreterver- sammlung in Kloster Haydau mit der Gründung und Leitung des Ausschusses für berufspraktische Fragen (BPA) be- auftragt worden bin, möchte ich mich den Mitgliedern des Hessischen Philo- logenverbandes kurz etwas näher vor-

Dem Hessischen Philologenverband bin ich während meines ersten hessischen Schuljahres im März 2000 beigetreten und gleich zum Schulvertrauensmann und in den örtlichen Personal- rat gewählt worden. Seit 2008 bin ich Kreisvorsitzender des HPhV und des dlh in Kassel und Mitglied des Gesamtpersonalra- tes beim Staatlichen Schulamt Kassel. 2015 schließlich bin ich zum Vorsitzenden des Bezirks Kassel gewählt und dadurch Mit- glied im Landesvorstand des Hessischen Philologenverbandes geworden. Im Rahmen meiner Tätigkeiten habe ich den Verband regelmäßig im Studienseminar vorgestellt sowie Fortbildungen für Livs und Berufseinsteiger, aber auch für Lehrkräfte, die sich um eine Beförderungsstelle bewerben wollten, durchgeführt. Die Schwerpunkte meiner künftigen Arbeit sehe ich dement- sprechend vor allem in den Bereichen Unterstützung im Refe- rendariat, Hilfen für den Berufseinstieg, Vereinbarkeit von Fami- lie und Beruf sowie Karriereplanung. Alles dies soll je nach An- lass in Form von Verbandsvorstellungen in den Studiensemina- ren, Fortbildungen oder Informationsmaterialien geschehen. Zu- dem möchte ich nach Mitteln und Wegen suchen, den Hessischen Philologenverband auch an den Universitäten be- kannt zu machen und bereits dort Mitglieder zu werben. Wer mich dabei unterstützen und eigene Ideen in den neuen Aus- schuss einbringen möchte, ist herzlich dazu eingeladen und melde sich bei mir unter krueger@hphv.de . Ich werde alle inte- ressierten Lehrkräfte umgehend über den Termin für die konsti- tuierende Sitzung informieren. Boris Krüger

stellen. Ich bin verheiratet, wohne in Lohfelden bei Kassel und unterrichte an der Kasseler Albert-Schweitzer-Schule, einem grundständigen Gymnasium, die Fächer Latein, Geschichte und Italienisch. Geboren wurde ich allerdings nicht in Nordhessen, sondern 1971 im ostwestfälischen Bad Oeynhausen. In Westfa- len habe ich auch meine Schulzeit (Minden), mein Studium (Münster, mit einem Auslandssemester in Bologna) und mein Referendariat (Soest) absolviert. Auch heute noch hängt mein Herz an dieser Region. Nach dem 2. Staatsexamen ging es für ein halbes Jahr mit einem Lehrauftrag an eine katholische Pri- vatschule in Erfurt, bevor ich 1999 in den hessischen Schul- dienst eingestellt worden bin. Aus dieser Kenntnis der doch sehr verschiedenen Schulsyste- me dreier Bundesländer entsprang mein schulisches und ge- werkschaftliches Engagement. An meiner Schule habe ich 2006 den Ganztagsbereich aufgebaut, bin nach wie vor Mitglied der Schulkonferenz und koordiniere seit 2010 den Europaschulbe- reich.

Vertreterversammlung in Kassel

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M ein Name ist Matthias Schuster . Als ich im Februar 2006 in den hessischen Schuldienst eintrat, wurde ich schon nach kurzer Zeit vom Schul- vertrauensmann der Hessischen Philolo- gen angesprochen, ob ich nicht in den Verband eintreten wolle. Nach kurzer Überlegung und Überprüfung der Ziele

Mein Interesse blieb nicht ungehört und so kam ich 2012 als Gast in den Schulpolitischen Ausschuss des Verbandes. Hier ge- fiel mir besonders der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Hessen. Mir wurde bewusst, wie unterschiedlich in den einzelnen Schulamtsbezirken vorgegangen wurde und wie unterschiedlich die Problemlagen sind. Als dann der stellvertre- tende Vorsitzende zurücktrat, bewarb ich mich um dieses Amt. Und Sie kennen die Antwort – ich wurde durch Wahl zum stell- vertretenden Vorsitzenden des SPA gewählt. Mit diesem Amt verbunden ist die Entsendung in den BRA, den berufspolitischen Ausschuss des dbb. In diesen werden Ver- treter aller sechzehn Bundesländer entsandt. Hier erfuhr ich nun, welche Schwierigkeiten und Probleme in Berlin, Branden- burg, Niedersachsen oder Baden-Württemberg vorliegen. Dieser gemeinsame Austausch auf Bundesebene machte mir deutlich, wie durchdacht die Verbände vom kleinen Schulverband bis auf Bundesebene verwoben sind und wie wichtig dieser Austausch ist. Diese bereichernden und interessanten Kontakte haben mich dann schlussendlich dazu bewogen, als Kandidat für den Vorsitz des Schulpolitischen Ausschusses des Hessischen Philolo- genverbandes zu kandidieren. Dank des Vertrauens der Vollver- sammlung habe ich nun dieses Amt übernommen und freue mich auf die nun zu verrichtende Arbeit. Matthias Schuster gelernt. 2007 wurde ich dann wissenschaftlicher Mitarbeiter der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, bevor ich 2008 in den Schuldienst und ein halbes Jahr später in das Referendariat an der Diltheyschule in Wiesbaden wechselte. Direkt im Anschluss daran wurde ich 2011 an die Nikolaus-August-Otto-Schule, eine kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, berufen und bin gleichzeitig in den Hessischen Philologenverband ein- getreten. Dort wurde ich Schulvertrauensperson und 2013 zum Kassenwart des Bezirks Wiesbaden gewählt. Ich bin seit zwei Jahren Fachsprecher für Geschichte an meiner Schule und außer- dem in mehreren Schulformen von der Förder- bis zur Oberstufe eingesetzt. Um den Gymnasiallehrkräften an den kooperativen und integrierten Gesamtschulen eine Stimme zu geben, habe ich mich dazu bereit erklärt, im Gesamtschulausschuss mitzuar- beiten und diesen zu leiten gemäß dem Motto: Jedem Schüler seine Schule! Borries Alexander Thiele

des Verbandes, vor allem der Schwerpunkt zur Erhaltung des Gymnasiums in Hessen, trat ich ein. Von nun an nahm ich regel- mäßig an den Veranstaltungen des Verbandes teil und stellte im- mer mehr fest, dass mich berufspolitische Fragestellungen inte- ressieren und ich mich mehr dafür einsetzen möchte. Als mein bisheriger Schulvertrauensmann das Amt niederleg- te, bewarb ich mich um die Position und wurde im Jahr 2008 als Schulvertrauensmann der Freiherr-vom-Stein-Schule in Fulda gewählt. Schon kurze Zeit später kam ich in den Gesamtperso- nalrat und baute nun mit Lehrgängen mein Wissen um das Be- amten- und Angestelltenrecht weiter aus. Die Arbeit im Ge- samtpersonalrat empfand ich ebenfalls als äußerst interessant und wichtig. Der ständige Austausch zwischen Amtsleitung und Personalvertretung ist ein Garant für die Berücksichtigung der Interessen der Lehrerinnen und Lehrer.

Vertreterversammlung in Kassel

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M ein Name ist Borries Alexander Thiele . Geboren bin ich am 8. November 1979 in Wiesbaden, wo ich an der Oranienschule knapp zwan- zig Jahre später auch das Abitur abge- legt habe. Nach zehn Monaten Grund- wehrdienst in Kusel habe ich an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg

und an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz Politikwis- senschaft, Geschichtswissenschaft und Anglistik studiert. Zusätz- lich habe ich mich mit Volkswirtschaftslehre, Öffentlichem Recht und Islamischer Philologie beschäftigt, im September 2001 Da- maskus besucht und 2003 ein Auslandssemester an der Univer- sity of Jordan in Amman verbracht. Während meines Studiums habe ich zudem im Rahmen von Praktika im Auswärtigen Amt, im Europäischen Parlament und an der deutschen Botschaft in Ankara die Unwägbarkeiten von Politik und Diplomatie kennen-

Der Hessische Philologenverband wünscht allen Leserinnen und Lesern eine besinnliche Adventszeit, gesegnete Weihnachten, einen guten Übergang ins neue Jahr und erholsame Ferien.

BLICKPUNKT Schule

Bild: Laura Pashkevich/AdobeStock

Resolution 1

Keine Bildungssprache ohne umfassende Sprachbildung! I n Anlehnung an den von Kultusminis- ter Prof. Alexander Lorz derzeit häufig verwendeten Begriff der Bildungsspra- che fordert der Hessische Philologenver- band dringend eine Stärkung des Deutschunterrichts. Einsatz schulformspezifischer und bega- bungsgerecht differenzierender Unter- richtsinhalte und -methoden, die mit der jeweiligen Fachmethodik vereinbar sind. Insbesondere der Deutschunterricht

verhindern den angestrebten Erwerb ei- ner Bildungssprache. Bildungssprache ist eine Form des dis- tanzierten Sprechens (siehe Gerhard Augst: ’Sprache der Distanz’, 2019), oft fachsprachlich ausgerichtet, informiert auf effektive und sachliche Weise und lebt in der Regel von einem ’Weltwis- sen’ (von einer guten Allgemeinbil- dung). Jürgen Habermas (1981) sieht in der Bildungssprache dasjenige Sprachre- gister für den öffentlichen Diskurs, das – auch an Wissenschaft angelehnt – der Orientierung in der komplexen Welt dient. Insofern wäre Bildungssprache das notwendige Pendant zur ’einfachen Sprache’, auf gelungener Sprachbildung fußend. Unabhängig davon ist ein ange- messenes Sprachniveau ein kultureller Wert an sich, für den Schule grundsätz- lich einstehen muss.

muss Raum geben für angebrachte För- dermaßnahmen wie Übungsphasen für regelkonformes, vielfältiges Sprechen und Schreiben. Alle Schülerinnen und Schüler müssen im Verbund aller Fächer eine nachhaltige Sprachförderung erfah- ren, denn die massive Kritik an deren mündlichen wie schriftlichen Sprachfä- higkeiten vonseiten der Arbeitgeber und Universitäten macht deutlich, dass in den vergangenen Jahrzehnten die Be- deutung einer gründlichen Sprachbil- dung in den Hintergrund getreten ist. Nachlässigkeiten oder fehlerhafte Schwerpunktsetzung im Unterricht wir- ken sich in der Regel negativ aus und

Das Erreichen einer Bildungssprache, die sich in den verschiedenen Unter- richtsfächern vermitteln lässt und deren Bedeutung für eine erfolgreiche Schul- und Berufslaufbahn unstrittig ist, setzt aber eine umfassende und gründliche Sprachbildung in der Mutter- bzw. Ver- kehrssprache voraus. Lehrpläne müssen deshalb aufzeigen, welche Grundlagen konkret im Deutsch- unterricht vermittelt werden müssen (umfassender Wortschatz, sichere Recht- schreibung, richtige Grammatik) und wie die verschiedenen Niveauebenen er- reicht werden können. Zentral ist der

Vertreterversammlung in Kassel

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Resolution 2

Endlich Rechtssicherheit für Schulen bei Reisetätigkeiten Der Hessische Philologenverband fordert das Hessische Kultusministerium zum wiederholten Mal auf, den sogenannten Wandererlass umgehend zu aktualisieren und neu zu fassen. Für die Lehrkräfte ist dabei sicherzustellen, dass die Reisekos- ten in Höhe der tatsächlich entstandenen Kosten zu gewähren sind. Lehrkräfte zu erstatten. Wenn auch in einem anderen Zusammenhang und in einem Fall aus einem anderen Bundes- land kommt das Bundesverwaltungs- gericht in Leipzig zu dem gleichen Ur- teil. Es ist außerdem nicht hinnehmbar, dass Lehrkräfte als einzige Beamte des Landes Hessen für erhebliche Kosten bei dienstlichen Tätigkeiten aus eige-

ner Tasche aufkommen müssen, zumal sie qua Dienstordnung zur Durchfüh- rung der zur Debatte stehenden Veran- staltungen verpflichtet sind. In Teilen (zum Beispiel Schwimmen und Baden) widerspricht der derzeiti- ge Wandererlass anderen Verordnun- gen. Es ist dringend geboten, hier Rechtssicherheit zu schaffen.

S eit mehr als einem Jahr ist angekündigt, dass der bisherige Wandererlass einer Revi- sion unterzogen werden soll. Noch immer war- ten die hessischen Lehrkräfte auf diese Neufas- sung, die dringend notwendig ist. Die Rahmen- bedingungen von Klassen-, Studien- und Aus- tauschfahrten haben sich geändert. Die zurzeit geltenden Kostengrenzen korrespondieren nicht mit der Realität und sind zu niedrig ange- setzt. Die Möglichkeit zur Ansparung der Klas- senfahrten über mehrere Monate wird konter- kariert durch die Bestimmungen zur Kontofüh- rung durch Lehrkräfte, da eine Ansparung über die Schuljahresgrenze nicht mehr gestattet ist. Noch immer sieht das Kultusministerium als Kostenerstattung für Lehrkräfte Pauschalen vor, obwohl das Land Hessen bereits durch Verwaltungsgerichtsentscheidungen dazu ver- urteilt wurde, die tatsächlichen Kosten der

40. VhU-Bildungsforum

Blickpunkt universitäre Lehrerausbildung Mit dem Titel ’Reform der universitären Lehrerausbil- dung – Herausforderungen – Chancen – Grenzen’ fand am 4. November 2019 das 40. VhU-Bildungsforum in Frankfurt statt. Die Vereinigung der hessischen Unter- nehmerverbände (VhU) hatte Prof. Dr. Verena Dolle von der Justus-Liebig-Universität Gießen eingeladen, zum Tagungsthema zu sprechen. J örg E. Feuchthofen, der Geschäftsführer Bildungs- und Gesell- Foto: Edith Krippner-Grimme

Berichte

schaftspolitik der VhU, begrüßte die Anwesenden zum 40. Bildungsforum und stellte fest, dass die Veranstaltungsreihe in den vergangenen Jahren durch eine Vielfalt von Themen und eine große Anzahl namhafter Referenten geprägt gewesen sei. Er richtete seinen Dank an die Abgeordneten des Hessischen Landtages, die durch ihre regelmäßige Präsenz dazu beitrugen, das VhU-Forum zu einem Stück politische Meinungsbildung zu machen. Feuchthofen erinnerte daran, dass vor zehn Jahren be- reits das Thema Lehrerausbildung im Mittelpunkt des damals 13. Bildungsforums gestanden hatte. Man greife das Thema aus ak- tuellem Anlass wieder auf und freue sich, mit Prof. Dr. Verena Dolle die Vizepräsidentin für Studium und Lehre sowie das vorsit- zende Mitglied des Direktoriums Zentrum für Lehrerausbildung der Justus-Liebig-Universität Gießen und damit eine ausgewiese- ne Expertin als Referentin gewonnen zu haben. Vor zehn Jahren sei von Universitäten und auch von der VhU eine Veränderung der Struktur der ersten Phase der Lehrerausbildung hin zum Sys- tem des Bachelor-/Master-Abschlusses (BA/MA) gefordert wor- den. Dies sei aber in Hessen mit wenig Begeisterung aufgenom- men worden. Mittlerweile sei von der Regierungskoalition ein neuer Entwurf eines Lehrerbildungsgesetzes angekündigt. Prof. Dr. Verena Dolle stellte zunächst das ’Liebig-Konzept’ der Universität Gießen vor, die alle Lehramtsstudiengänge anbiete und von deren Studierendenschaft 25 Prozent zu diesem Bereich ge- hörten. Das Ziel der Ausbildung sei die Professionalisierung kom- petenter Lehrkräfte, die mit den Aspekten Bildungssystem, Gesell- schaft, demokratische Haltung und Gewinnung von Lehramtsstu- dierenden in einer Kreisbeziehung stehe. Trotz aller Reformen ge- be es immer noch, außer im beruflichen Bereich, die 1. Staatsprü- fung, bei der zu hinterfragen sei, ob sie angesichts der jeweils mit einer Prüfung abzuschließenden Module noch notwendig sei. Für Theorie und Praxis, so die Referentin, gebe es in der 1. und 2. Phase unterschiedliche Schwerpunkte. Zum Zweck der Erprobung unterschiedlicher Modelle hätten sich die hessischen Universitäten aufgeteilt. Als sogenannte Querschnittsthemen nannte sie Inklusion, die Gewichtung von Fach- und Grundwis- senschaften sowie Digitalisierung. Bei dieser seien sechs Aspek- te als Herausforderung anzusehen: Suchen und Filtern, Produzie- ren und Präsentieren, Problemlösen und Handeln, Kommunizie- ren und Kooperieren, Schützen und sicher Agieren sowie Analy- sieren und Reflektieren. Sie sprach den Digitalpakt im Bereich Schule und Hochschule, das Projekt DigLL (Digital gestütztes Leh-

ren und Lernen) der Universität Gießen sowie den von der SPD- Fraktion vorgelegten Entwurf des Hessischen Lehrkräftebildungs- modernisierungsgesetzes und dessen Anhörung im kulturpoliti- schen Ausschuss des Landtages an. Dabei betonte sie, Medien- kompetenz müsse mit Fachdidaktik verknüpft werden. Das von Prof. Dr. Dolle vorgestellte Modell für die 1. Phase der Lehrkräfteausbildung umfasst zehn Semester für alle Lehrämter, wobei das Element der Polyvalenz in den ersten sechs Semestern für eine Flexibilisierung sorgen soll. An deren Ende steht ein Ba- chelor of Science oder ein Bachelor of Education. Im 4. Semester ist ein begleitetes Praktikum vorgesehen, das auch Beratung und Eignungsabklärung enthält. Die Zwischenprüfung entfällt. Nach dem 6. Semester erfülle dieses System eine sogenannte ’Gabel- funktion’. Die Semester 7 bis 10 sollen dann der Profilierung die- nen und mit einem Master oder dem 1. Staatsexamen abgeschlos- sen werden, wodurch ein direkter Promotionszugang gewährleis- tet ist. Als Vorteil nannte die Referentin die Flexibilität. Grenzen seien unter anderem durch zeitliche Vorgaben, Finanzierung, Tradi- tionen sowie Erwartungs- und Erfolgsdruck gegeben. Unter dem Stichwort ’Ausblick’ nannte sie: Gewinnung geeigneter Lehramts- studierender, Imageverbesserung, höhere Wertschätzung. In der vom Geschäftsführer der LAG Schule-Wirtschaft, Matthi- as Rust, moderierten Diskussion wurde der richtige Zeitpunkt des Praktikums kontrovers gesehen. Außerdem wurde unter an- derem die Bedeutung des Fachstudiums für Gymnasiallehrkräfte (Wissenschaftspropädeutik in der Gymnasialen Oberstufe) ange- sichts der in den vergangenen Jahren immer stärker ausge- dehnten Grundstudium-Anteile angesprochen. Im Anschluss wurde den anwesenden Politikern Christoph De- gen (SPD), Rolf Kahnt (AfD), Elisabeth Kula (Die Linke), Daniel May (Bündnis 90/Die Grünen), Moritz Promny (FDP) und Armin Schwarz (CDU) die Gelegenheit gegeben, zum Thema ein kurzes Statement abzugeben. Hierbei wurde vor allem in den Beiträ- gen von Christoph Degen und Elisabeth Kula die Tendenz ihrer Fraktionen zu mehr Polyvalenz und zum BA/MA deutlich. Die Vertreter der Regierungsfraktionen, Armin Schwarz und Daniel May, betonten dagegen, dass aus guten Gründen am 1. Staats- examen festgehalten werden solle. Sie kündigten die Vorlage eines Konzepts spätestens Anfang 2020 an. Angelika Kiene-Bock, Referat Gymnasium-Wirtschaft des HPhV

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BLICKPUNKT Schule

50 Jahre Deutscher Lehrerverband (DL) Geschichte und Geschichten

Impressum

Berichte

70. Jahrgang | ISSN 0723-6182 Verleger:

A m Vorabend des Symposiums trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der im DL organisierten Verbände in der Eventlocation ’Alte Pumpe’ – das Pumpwerk VII war Teil der ehemaligen Berliner Abwasserkanalisa- tion, bevor es seiner heutigen Bestimmung zugeführt wurde. Vor dem offiziellen Beginn gab es im Vorhof des Gebäudes beim soge- nannten ’Begrüßungs-Get-Together’ mit Cur- rywurst und Punsch bzw. Glühwein bereits ein großes »Hallo«, das mit einem regen Gesprächs- und Erinnerungsaustausch zwi- U nter dem Motto ’1969–2019–2069: Schule im Wandel’ fand am 11. No- vember 2019 in der Akademie der Konrad- Adenauer-Stiftung in Berlin das Symposium zum fünfzigjährigen Jubiläum des Deut- schen Lehrerverbandes (DL) statt. Neben eindrucksvollen Eröffnungsreden von Prof. Dr. Norbert Lammert (Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, sowie Bun- destagspräsident a.D.) und Heinz-Peter Mei- dinger, dem Präsidenten des DL, fanden im Anschluss über den Tag verteilt drei interes- sante Podiumsgespräche statt. Während sich Prof. Lammert eher kritisch mit dem Auftreten der Digitalisierung an und in Schulen auseinandersetzte, ging Heinz-Pe- ter Meidinger auf die Chancen ein, welche die ’Veränderung von Lerninhaltevermitt- lung’ mit sich bringt. Prof. Lammert mahnte vor allem an, dass die heutige Schülergene- ration fast ausschließlich ihre Informations- beschaffung über YouTube oder Google vollziehe, was einen sukzessiven Verlust von kritischem Denken herbeiführe. Die erste Podiumsdiskussion befasste sich nach Vorträgen von unserem hessi- schen Kultusminister Prof. Dr. Alexander Lorz und Dr. Michael Meister (Parlamentari- scher Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung) mit dem The- ma: ’Hat sich der Bildungsföderalismus für Schulen bewährt?’. In einem zweiten Podiumsgespräch ging es darum, wie sich der Lehrerberuf seit den 1960er-Jahren verändert hat: »Vom ’Pauker’ zum ’Lernbegleiter’?«. Es diskutierten dazu recht kontrovers der Ehrenpräsident des DL,

schen Alt und Jung der Geladenen verbun- den war. Anschließend begrüßte der amtie- rende DL-Präsident Heinz-Peter Meidinger die Gäste im Haupthaus mit einem kurzen historischen Abriss über die Geschichte des Veranstaltungsortes (www.altepumpe.de), bevor es dem Ehrenpräsidenten des DL, Jo- sef Kraus, vorbehalten war, mittels etlicher Beispiele zu ’Geschichte und Geschichten’ 50 Jahre DL Revue passieren zu lassen und den Anwesenden die Jubiläums-Festschrift zu überreichen. Edith Krippner-Grimme

Hessischer Philologen- verband e.V. Die Zeitschrift »BLICKPUNKT

SCHULE« des Hessischen Philologen- verbandes erscheint fünfmal im Jahr 2019. Der Hessische Philologenverband ist der Gesamtverband der Lehre- rinnen und Lehrer an den Gymna- sien in Hessen sowie der an ande- ren Schulformen tätigen Philolo- gen. Er ist der Fachverband im Deutschen Beamtenbund, Landes- bund Hessen (dbb), er ist dem Deutschen Lehrerverband Hessen (dlh) und durch den Deutschen Philologenverband (DPhV) dem Deutschen Lehrerverband (DL) angeschlossen. Für den Inhalt verantwortlich: Der Vorstand des Hessischen Philologenverbandes. Chefredaktion: Christof Ganß (V.i.S.d.P.) Dr. Iris Schröder-Maiwald eMail: blickpunkt-schule@hphv.de Mit dem Namen der Verfasser gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Hessischer Philologenverband e.V. Geschäftsstelle: Schlichterstraße 18 65185 Wiesbaden Tel.: 06 11 / 30 74 45 Fax: 06 11 / 37 69 05 eMail: hphv@hphv.de Web: www.hphv.de Bank: Volksbank Odenwaldkreis BIC: GENODE51 MIC IBAN: DE30 5086 3513 0004 3579 73 Der Verkaufspreis ist durch die Mitgliedsbeiträge abgegolten. Verlag und Anzeigenverwaltung: Pädagogik & Hochschulverlag Graf-Adolf-Straße 84 40210 Düsseldorf www.dphv-verlag.de Anzeigenverwaltung: Tel.: 02 11 / 3 55 81 04 Fax: 02 11 / 3 55 80 95 eMail: dassow@dphv-verlag.de Satz und Layout: Tel.: 02 11 / 1 79 59 65 Fax: 02 11 / 1 79 59 45 eMail: heinemann@dphv-verlag.de

Symposium anlässlich des 50. Geburtstags des DL

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» Volker Weigand, Heinz-Peter Meidinger und Annabel Fee

Josef Kraus, und Prof. Dr. Tanjev Schultz (Jour- nalistik-Professor an der Universität Mainz). Das dritte und letzte Podiumsgespräch setzte sich mit der Digitalisierung im Bil- dungsbereich auseinander und mit der Fra- ge, welche Konsequenzen sich daraus für den Lehrerberuf in den kommenden Jahr- zehnten ergeben. Unter den Diskutanten befand sich unter anderem Daniel Jung, selbst Lehrer und Inhaber des YouTube-Bil- dungskanals ’Mathe by Daniel Jung’ (über 580 000 Abonnenten!). Er stellte den An- wesenden eines seiner Online-Mathetutori- als vor und betonte, dass diese Form des Lehrens und Lernens eine Säule der zu- künftigen Wissensvermittlung sei. Insgesamt wurden bei allen Gesprächen gute und kritische Argumente ausgetauscht und es ergaben sich interessante Sichtwei- sen und Möglichkeiten, wie sich Schule und das Lehrerdasein bis zum Jahr 2069 entwickeln könnten. Für den HPhV nahmen die neue stellver- tretende Landesvorsitzende Annabel Fee und der wiedergewählte Schatzmeister Vol- ker Weigand teil. Auch die DLH-Vorsitzende Edith Krippner-Grimme war in Begleitung ihres Mannes angereist. Annabel Fee

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