LSV-Sportforum

DER LSV UND PROJEKTE

LSV-Präsidentin Barbara Ostmeier (rechts) und LSV-Vorstandsmitglied Ute Freund (links) gratulieren Sarah Lang, Vorstandsmitglied von Roter Stern Kickers 05, zum Elfriede-Kaun-Preis für Gleichstellung 2025.

beschlossen wurde, dass trans-, inter- und nicht-binäre Spielende eine Spielberechtigung ohne ärztliche Atteste oder psychologische Gutachten erhalten* – ein Meilenstein für Gleichberechtigung und Teilhabe im Sport. Der Verein verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der queer-feministi sche, antirassistische und inklusive Perspektiven konse quent miteinander verbindet. So sind beim RSK nicht nur cis Frauen, sondern auch trans*, inter und nicht-binäre Menschen Teil des Teams – sichtbar gemacht durch Pride Binden an den Armen der Mannschaftsführenden, feminis tische Trikotaufschriften und die Teilnahme am Christopher Street Day. Dieses klare Bekenntnis zu Vielfalt und Gleich stellung zieht sich durch alle Ebenen des Vereinslebens: vom sportlichen Alltag über die Vereinsstruktur bis hin zu Bildungs- und Kulturveranstaltungen. Das Engagement des Vereins reicht weit über die eigenen Mitglieder hinaus. Als landesweite Ansprechstelle für trans, inter und nicht-binäre Aktive sowie durch Workshops und Vorträge – etwa im Rahmen des „Rote-Sterne-Treffens 2024“ oder bei „Gender & Gerechtigkeit“ im Solizentrum Lübeck – unterstützt der Verein andere Sportvereine dabei, dis kriminierungsfreie Strukturen zu entwickeln. Damit trägt der Rote Stern Kickers 05 aktiv zur Verbreitung inklusiver Vereinsarbeit im gesamten Schleswig-Holsteinischen Fußballverband bei.

Auch im Bereich der Inklusion leistet der Verein Pionier arbeit: Das inklusive Fußballangebot bringt Menschen mit und ohne Behinderung zusammen, fördert Begegnung auf Augenhöhe und ermöglicht echte Teilhabe. Spielende mit Behinderung übernehmen Verantwortung als Mannschafts führende oder Trainierende, Trainings werden barrierefrei gestaltet und gemeinsame Turniere mit FLINTA*- und Män nerteams stärken das Miteinander. Diese Haltung ist nicht nur sichtbar, sondern spürbar. Durch starke Social-Media-Präsenz, öffentliche Aktionen zum Internationalen Tag der Trans*-Sichtbarkeit, durch Bildungs kooperationen und durch eine klare, unmissverständliche Position gegen Rassismus, Sexismus und Queerfeindlich keit. Der Verein lebt, was andere noch diskutieren: Vielfalt, Gleichstellung und Teilhabe als Grundprinzip sportlicher Gemeinschaft. Mit Mut, Konsequenz und gelebter Solidarität zeigt der Rote Stern Kickers 05, wie Sport gesellschaftliche Verantwortung übernehmen kann. Sein Engagement wirkt strukturell, ist übertragbar und inspiriert andere Vereine, ähnliche Wege zu gehen. Damit verkörpert der Verein in besonderem Maße die Werte, die der Elfriede-Kaun-Preis würdigt – und setzt neue Maßstäbe für Gleichstellung und Vielfalt im Sport. Herzlichen Glückwunsch!

Stefan Arlt

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SPORTFORUM NR. 225 | DEZEMBER 2025 / JANUAR 2026

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