MattPost-Nov 2024
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«EIGENTLICH SOLLTE ER EIN «BUDELI» ERÖFFNEN!»
Schon als Kind begann er, alles Mögliche auseinanderzunehmen. Heute flickt er fast alles, was scheinbar nie mehr funktioniert. Unser Mieter Juan Suarez freut sich, wenn er anderen damit eine Freude machen kann.
G ibt es eigentlich etwas Handwerkliches, das Juan Suarez nicht kann? Das fragt man sich fast unweigerlich, wenn man sich mit dem lebhaften Mann unterhält, der Ende Jahr 65 wird und in Pension geht. Und nach der Besichtigung seiner bestens ausgerüsteten Werkstatt im Neuhushof 3 steht fest: viel ist es nicht, was ihn handwerklich überfordern würde. Dass er nicht nur «Bastler», sondern gleichsam «Konstrukteur» wurde, hat seinen Ursprung schon in seiner Kindheit. «Alles, was sich bewegte, blinkte, tönte, musste ich auseinandernehmen und wieder zusammenbauen», erzählt Juan Suarez, der mit 4½ Jahren 1963 aus Madrid in die Schweiz kam und hier aufwuchs. Schon in der Primarschule fing er an, Ra dio- und TV-Geräte oder Plattenspieler für ein Sack geld zu reparieren und holte sich das nötige Wissen
aus Büchern. In der Sekundarschule half er bereits in einem Fernsehgeschäft aus. «Ich wollte Radio-/ Fernsehtechniker lernen, fand aber keine Lehrstelle. So machte ich bei der Koch Panoramagarage am Löwenplatz in Luzern die Lehre als Automechaniker, mein Steckenpferd blieb aber die Elektronik.» Nach der Lehre arbeitet er bis 1987 bei der Garage Paul Ambühl im Littauerboden. Und ideal für seinen Ar beitgeber: Elektrische Arbeiten an Autos mussten nicht extern vergeben werden. Juan Suarez erledigte alles selber. Neben der Arbeit bildete er sich stetig weiter, besuchte Elektronikkurse und war dann beim Start des Computerzeitalters dabei, Er besuchte an der Informatikfachschule Kurse für Computertechnik und Programmierung. Später machte er auch noch ein Nachdiplomstudium in Betriebswirtschaft.
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