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Manche Menschen lesen viel,

gehen spazieren, spielen Fußball

oder Tennis, andere brauchen den

gewissen Kick im Leben und su-

chen sich eine Extremsportart, bei-

spielsweise Marathonlaufen oder

Bungeejumping oder Fallschirm-

springen oder Tauchen. Die Hobbys

von Michaela Peschel, Transport-

helferin in der Pflege imHeilig Geist-

Krankenhaus, fallen ganz klar in

die letzte Kategorie. Während sich

andere mit einem guten Buch in der

Hand entspannen, braucht sie nach

ihrer Schicht in der Radiologie den

Kick, um im Kopf frei zu werden.

Allerdings setzt sie zwischen die

eben vorgestellten Extremsport-

arten kein ,oder‘, sondern ein

,und‘. Vor zehn Jahren kam als

Hobby das Fallschirmspringen

hinzu. Seitdem springt sie so oft,

wie Wetter und Zeit es ihr erlau-

ben. Zehn Minuten schwebt man

in der Luft, bevor die Füße wieder

festen Boden berühren. Die Fahrt

zum Fallschirmspring-Verein im

Süden Düsseldorfs, das Anlegen

und Prüfen der Ausrüstung, das

Steigen der Propellermaschine

auf 4.000 Meter dauern sehr viel

länger als der eigentliche Sprung.

Was macht also die Faszination

Fallschirmspringen aus? „Es ist der

Nervenkitzel beim Sprung aus dem

Flugzeug. Die letzten Sekunden,

bevor ich mich abstoße, wenn ich

merke, wie der Adrenalinspiegel

steigt. Man lässt sich fallen, verliert

den sicheren Boden unter den Fü-

ßen und fühlt sich nur noch gut, so

frei. Die Welt sieht von oben

so klein aus. Glück und eine

innere Ruhe breiten sich im

Körper aus“, erklärt Michaela

Peschel die Faszination ihres

Sports. Nach zehn Minuten

ist der Flug vorbei, die Erde

hat einen wieder. Und dann?

„Dann warten wir, bis alle aus

der Gruppe – wir springen

meist zu fünft – gut ange-

kommen sind, packen

den Fallschirm ein – und

machen uns startklar für

einen zweiten Sprung.“

Nach der Arbeit zwei Sprün-

ge, das bringt sie wieder ins

Gleichgewicht. Gelandet wird

neben dem Flughafen Düs-

seldorf. Ging schon mal was

daneben? „Nein“, lacht Michaela

Peschel, „wir kommen uns da nicht

ins Gehege.“ Fallschirmspringen

will gelernt sein, da darf nicht jeder

ran. Interessenten sollten mindes-

tens 16 Jahre alt sein. Außerdem

muss man vor dem Sprung eine

theoretische und eine praktische

Prüfung ablegen. Preiswert ist die

Mitgliedschaft in einem Verein nicht.

Rund 350 Euro imMonat kostet der

Spaß, dafür dürfen die Mitglieder so

häufig springen, wie sie möchten.

Dazu kommt dann noch die Aus-

rüstung: Helm, Fallschirm, Anzug

und festes Schuhwerk. Und wenn

das Wetter einen Sprung nicht zu-

lässt? „Kein Problem, dann gehe

ich halt tauchen oder ziehe mir die

Laufschuhe an.“

Fallschirmspringen gibt den Kick

Nervenkitzel als Hobby

CellitinnenForum 4/2016

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Kultur | Freizeit