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SCHWEIZER GEMEINDE 3 l 2015

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AKTUELL

Gratisarbeit ist Gold wert

Für unbezahlte Arbeit wurde 2013 mehr Zeit aufgewendet als für bezahlte

Arbeit. Das zeigen Zahlen des Bundesamts für Statistik. Die gesamte

Gratisarbeit wird auf einen Geldwert von 401 Milliarden Franken geschätzt.

Im Jahr 2013 wurden in der Schweiz

8,7 Milliarden Stunden für unbezahlte

Arbeit aufgewendet. Dies geht aus den

neuesten Zahlen des Bundesamts für

Statistik (BFS) hervor. ZumVergleich: Im

selben Jahr wurden 7,7 Milliarden Stun-

denArbeit gegen Entlöhnung verrichtet.

Die gesamte Arbeit «für Gottes Lohn»

wird vom BFS für 2013 auf einen Geld-

wert von 401 Milliarden Franken ge-

schätzt. Müssten über den Markt ange-

stellte Personen dafür entlöhnt werden,

schlüge Hausarbeit mit 267 Milliarden

(67 Prozent des Gesamtwertes) zu Bu-

che. Betreuungsaufgaben werden auf

93 Milliarden (23 Prozent) veranschlagt,

die Freiwilligenarbeit auf 41 Milliarden

(10 Prozent).

Frauen tragen die Hauptlast

Mit 62 Prozent übernahmen Frauen den

Löwenanteil der gratis geleisteten Ar-

beit. Gleich gross war der Anteil der

Männer bei den bezahlten Tätigkeiten.

Die Arbeit im Haushalt machte 6,6 Milli-

arden Stunden und damit dreiViertel der

gesamten nicht entlöhnten Arbeit aus.

Am meisten Zeit wenden beide Ge-

schlechter im Haushalt für Kochen und

Putzen auf. Mit 67 beziehungsweise 72

Prozent entfiel 2013 die Hauptlast dieser

Tätigkeiten aber auf die Frauen. Beim

Zeitaufwand für dasWaschen betrug der

Frauenanteil sogar 80 Prozent. Mit 1,5

Milliarden Stunden oder 17 Prozent des

Totals beziffert das BFS denAufwand für

Arbeiten, die mit der Betreuung von Kin-

dern und zu einem geringen Teil auch

von Erwachsenen zusammenhängen.

Für ehrenamtliche und freiwillige Tätig-

keiten werden knapp 670 Millionen

Stunden (7,6 Prozent) eingesetzt.

Bedeutungsvolle Freiwilligenarbeit

Bei der Freiwilligenarbeit wird zwischen

institutioneller (z.B. in Vereinen und Or-

ganisationen) und informeller Freiwilli-

genarbeit (z.B. Nachbarschaftshilfe) un-

terschieden. «Zwischen dem Jahr 2000

und dem Jahr 2007 kann ein leichter

Rückgang sowohl des Zeitvolumens

als auch der Beteiligungsquote bei der

institutionellen Freiwilligenarbeit fest-

gestellt werden», sagte BFS-Direktor

Georg-Simon Ulrich gegenüber dem

Onlineportal srf.ch. DieseTendenz bestä-

tige sich aber ab 2010 nicht mehr. «Zwi-

schen 2010 und 2013 stellen wir eine

leichte Zunahme der informellen Hil-

feleistung fest.» Die institutionelle Frei-

willigenarbeit sei in diesem Zeitraum

leicht zurückgegangen. In der informel-

len Freiwilligenarbeit wurden 348 Mil­

lionen Arbeitsstunden geleistet, in

der institutionellen Freiwilligenarbeit

317 Millionen Stunden.

sda/pb

Infos:

www.tinyurl.com/gratisarbeit

Fronarbeit für den Kindergarten in Nunningen (SO).

Bild:Yvonne

Bührer

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