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36

GOLF TIME

|

2-2017

www.golftime.de

dass es gelaufen war und ich gewonnen

hatte, das war was ganz Besonderes.

Erwischst du dich dabei, in Gedanken

schon wieder in Augusta zu sein?

Ich war im Dezember dort, um zu

spielen. Das war die erste Runde

nach dem Turnier 2016 (und dem Triple

Bogey an Loch 12 in der Finalrunde). Als

ich an besagtem Abschlag ankam, war ich

nervös. Ich schlug ein Eisen 8 bis auf fünf

Meter an die Fahne. Die Grüns waren et-

was langsamer als beim Turnier und ich

ließ anfangs einige Putts zu kurz. Also

habe ich meinen Mitspielern an der 12 ge-

sagt, dass ich diesen Putt garantiert nicht

zu kurz lassen werde. Trotzdem blieb er

an der Vorderkante stehen, fiel dann aber

doch zum Birdie ins Loch. Ich freute mich

riesig und dachte mir „Dieser Dämon ist

ausgetrieben“. Am nächsten Tag spielten

wir erneut und ich schlug ein Eisen 9 kurz

hinter die Fahne und der Ball wäre mit

Backspin fast noch ins Loch gegangen. Ich

habe also in meinen letzten zwei Augusta-

Runden zwei Birdes auf der 12 gespielt.

Mit wem hast du gespielt?

Mit Randall Stephenson von AT&T

und Jeff Yang. Ich mache mit ihnen

jeden Dezember einen Trip. Wir sind

dabei normalerweise zwei Gruppen von

Freunden und Kollegen, die wir mitein-

ander bekanntmachen wollen, sowie einige

ihrer Kumpel, die auch mitspielen. Wir

fliegen hin, spielen am Nachmittag eine

Runde, übernachten in der Butler Cabin.

Am nächsten Morgen geht es noch mal auf

die Runde und dann wieder weg. Ich habe,

abgesehen von einigen Bahnen, von den

Abschlägen der Mitglieder gespielt. Doch

die 12 musste ich einfach vom Champion-

ship-Abschlag spielen. Von den normalen

Abschlägen ist der Platz natürlich deutlich

leichter.

Was wurde über die 12 gesprochen?

Ich habe den Jungs gesagt, dass ich

meine Dämonen loswerden muss

und sie darum gebeten, sich an den

Abschlag zu stellen und sich ruhig zu ver-

halten. Das war cool. Zurück in der

Butlers Cabin habe ich Michael (Greller/

Spieths Caddie) angerufen. Ich meinte nur

‚das willst du hören, Birdie auf der 12‘. Auf

der 13 habe ich, wohlgemerkt von den

Mitgliederabschlägen, versucht, bis über

Bubbas (Watson) Longest-Drive-Linie zu

kommen. Es hat nicht funktioniert.

Was liebst du am meisten am Masters?

Seine Reinheit. Es ist reinstes Golf.

Es sind keine Mobiltelefone auf dem

Platz erlaubt. Die Presse darf nicht auf

ERINNERUNG

Gruppen-Selfie mit dem frischgebackenen U.S. Open Champion 2015 Jordan Spieth in Chambers Bay

BAHN

2014 2015 2016 TOTAL

1 407 Meter, Par 4

+1

-1

-1

-1

2 526 Meter, Par 5

-1

-3

-2

-6

3 320 Meter, Par 4

-1

-1

-2

-4

4 209 Meter, Par 3

+1 Level

Level

+1

5 416 Meter, Par 4

Level

Level

+3

+3

6 164 Meter, Par 3

-2

-1

-2

-5

7 411 Meter, Par 4

-2

+2 Level

Level

8 521 Meter, Par 5

Level

-3

-4

-7

9 420 Meter, Par 4

Level

-2 Level

-2

10 453 Meter, Par 4

Level

-3 +1

-2

11 461 Meter, Par 4

+2 Level

+3

+5

12 141 Meter, Par 3

+1 -1 +3

+3

13 466 Meter, Par 5

-1

-4

-2

-7

14 401 Meter, Par 4

Level

Level

-1

-1

15 530 Meter, Par 5

-3

-2

-3

-8

16 170 Meter, Par 3

Level

-1 +1 Level

17 440 Meter, Par 4

+1 +2 +3

+6

18 465 Meter, Par 4

-1 Level

+1 Level

MASTER OF AUGUSTAMIT –28

Spieths unglaubliche Ergebnisse im Verlauf seiner

nur drei Teilnahmen am Masters in Augusta:

Spieth verdankt seinen Erfolg vor allem den Par-5-

Bahnen, hier liegt er in seinen zwölf Runden

seit 2014 28 Schläge unter Par – sein strategisches

Spiel und seine Fähigkeit, „gute Fehltreffer“ zu

produzieren, zählen genauso viel wie pure Kraft.