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GOLF TIME
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2-2017
41
Das Gesamtpaket haben
… wie Rory McIlroy
Lee Westwood ist ein hochgeschätzter Spie-
ler, der jedoch Zeit seiner Karriere durch sein
durchschnittliches Chippen gehandicapt ist.
Deshalb spielt Lee die Schläge ins Grün eher
etwas konservativer und weniger aggressiv.
Lee hat durchaus das Zeug, ein Major zu
gewinnen, doch weil er ein mittelmäßiger
Chipper ist, greift er die Fahnen nicht so
konsequent an wie manch anderer Spieler,
denn die Gefahr, nach einem Fehlschlag
das Par nicht mehr retten zu können, ist für
ihn ungleich höher. Und so verliert er einen
Schlag hier und einen da, was in der Summe
einen fünften Platz statt eines möglichen
Major-Titels bedeutet.
Geht ja gut los ...
Der Augusta National stellt die
Spielfähigkeiten der Teilnehmer
bei jedem Schlag auf die Probe.
Schon der erste Drive muss mit
einem Cut um die Bunker her-
um geschlagen werden. Ist dies
gelungen (was durchaus eine
Herausforderung darstellt), muss
man einen hohen Draw ins rechte
Zentrum des Grüns zustande-
bringen. Man will unterhalb der
Fahne bleiben, sonst hat man es
mit einem unglaublich schwieri-
gen, eigentlich unmöglichen Putt
zu tun. Wenn man völlig aus der
Richtung schlägt, kann es so
richtig haarig werden.
Das Par retten
… wie Phil Mickelson
1999 habe ich mit Olazábal gespielt,
der das Turnier auch gewann.
Am ersten Tag hat er auf den ersten
neun Bahnen nur zwei Grüns getroffen.
Doch sein Kurzspiel war reine Magie
und er kam schließlich mit zwei Schlä-
gen unter Par ins Clubhaus. In Augusta
muss man seine Wedges so genial wie
Phil oder Seve beherrschen und zudem
einer der besten Putter seiner Genera-
tion sein, um erfolgreich zu sein.
Nicht nach links
… wie Ben Hogan
Wenn man nach Augusta einen Linksdrall mitbringt, wird man garantiert
scheitern. Fehlschlag links auf der 1 – tot! Fehlschlag links auf der 2 – tot!
5, 7, 8, 9 – tot. 10, 13, 14 – aber sowas von tot! Ben Hogan konnte bis 1951 in
Augusta nicht gewinnen. Erst als er seinen Hook im Griff hatte, gelang es ihm.
Wenn man auf der 2 oder der 13 am Abschlag steht und weiß, dass man nach
links verziehen wird, killt dich nicht der Hook, sondern die Angst davor. Man
kann konservativ spielen, doch es gibt Stellen, da muss man aggressiv zu Werke
gehen, aber trotzdem die linke Seite meiden wie der Teufel das Weihwasser.
Einlochen
… wie Jordan Spieth
Viele werden sagen, dass Jack Nicklaus,
der sechsmal in Augusta gewinnen
konnte, der beste Putter aller Zeiten
war. Andere würden Tiger nennen,
er sammelte vier Masters-Titel. Als
Palmer 1964 seinen Touch auf den
Grüns verlor, gewann er kein Major-
turnier mehr. Tom Watsons Glück auf
den Grüns verließ ihn in den Acht-
zigern und nach 1981 blieb er beim
Masters sieglos. Ohne ein exzellentes
Spiel auf den Grüns kann man in
Augusta nicht gewinnen, denn diese
Schwäche ist nicht zu kompensieren.
Ray Floyd verlor sein Puttgefühl nie
und gewann mit fast 49 Jahren. Jack
Nicklaus schaffte den Sieg im Alter
von 46, zu verdanken hatte er dies
seinem Putter. Putten ist essenziell.