FAMILIENLEBEN.
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R eisen d en , die d er studirten Klasse an g eh d ren , n a-
m entlich jungen M annern, em pfehlen w ir, sich in den S t u -
d e n t e n v e r e i n Z u tritt zu verschaffen, w ozu es, in E r-
m angelung d er B ekanntschaften, n u r bedarf, dass er sich
an einen der Y orsteher w endet. E r w ird hier nicht allein
U nterhaltung u n d B eleh ru ng , so n d ern auch eine sehr bil
lige B ew irthung finden.
W er Empfehlungen an F a m i l i e n in Kopenhagen er-
halten kann, schlage sie nicht aus. Z u tritt in das Fam ilien
leben zu erhalten ist fiir den F rem den von grossem N utzen
u n d w ird ihm bei d er G astfreiheit der D anen, ihrem sehr
anziehenden Fam ilienleben u n d bei ih rer Z uvorkomm en-
heit gegen Frem de m anche A nnehm lichkeit bieten. W er
erst in eine Fam ilie eingefiihrt ist, w ird gew ohnlich m it
grosser Leichtigkeit d u rch diese die B ekanntschaft m eh rerer
m achen. E ingeladen zu r M ittags- od er Abendgesellschaft,
w ird im erstern Falle gew ohnlich die Zeit in d er E inladung
angegeben sein, im letztern ist die S tunde zw ischen 7 u n d
8 die allgem eine. Trinkgeld in diesen Fallen an die B e-
dienung zu geben ist keine allgem eine Sitte. W ird dah in -
gegen in v ornehm eren H ausern A bends K arten gespielt, dann
lasst m an auf dem Spieltische ein T rinkgeld u n te r dem
N am en K artengeld (Kortpenge) an die B edienung zuriick,
w elcher die Anschaffung von K arten obliegt.
Bevor w ir zurB eschreibung d er Stadt selbst iibergehen,
bitten w ir den R eisenden, zu r O rientirung die nachfolgen-
den geschichtlichen u n d statistischen B em erkungen zu
du rch b lattern. Diese w erd en ihm in Kopenhagen, w oselbst
sich — m ehr vielleicht w ie in Paris F rankreich — ganz
D anem ark gew isserm assen c o n cen trirt, von N utzen zum
V erstandniss u n d z u r W iirdigung sow ohl d er Stadt, w ie
des Volkes sein.