Technischer artikel
Januar 2015
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www.read-eurowire.comdie den Verkauf vereinfachen oder
attraktiv gestalten würden. Darüber hinaus
können diese Ziehsteine leicht während
des Ziehens brechen, besonders bei
hoher Geschwindigkeit und hochfesten
Werkstoffen.
Hartmetallziehsteine
können
sehr
preisgünstig in einer großen Auswahl an
Lochdurchmessern (von 0,4 bis 60mm
oder sogar darüber hinaus) hergestellt
werden und finden in einem breiten
Anwendungsbereich
Einsatz
(dank
niedriger Kosten). Sie weisen jedoch
wegen der kurzen Lebensarbeitszeit auch
ernsthafte Nachteile auf (sie nutzen leicht
ab und verlieren schnell die Toleranz).
Das bewirkt wiederum eine minderwertige
Produktqualität
sowie
große
Abfallmengen, z. B. Kupfer und Aluminium,
was bei einer Massenproduktion nicht
akzeptabel wäre.
Eine Lösung dieser beiden Problemen
bot sich mit der Entwicklung der Technik
der Diamantschichten durch chemische
Gasphasenabscheidung
(CVD)
an.
Synthese und Charakterisierung von
Diamantbeschichtungen
haben
ein
weitverbreitetes
Forschungsinteresse
[1]
erlangt
und
diese
verschleißfeste
Beschichtung kann für Ziehsteine leicht
ausgenutzt werden.
Die
Diamantbeschichtung
durch
Heißdraht-aktivierte
Gasphasenabscheidung
(hot-filament
CVD, HFCVD) auf die Innenlochoberfläche
der
Hartmetall-Ziehsteine
bietet
besonders
gute
Ergebnisse,
denn
dieselben Vorteile der traditionellen
Diamantziehsteine
werden
geboten,
jedoch mit höheren Leistungen in den
Schlüsselbereichen.
Zum Beispiel eine sehr hohe Härte
(70~100 GPa), einen sehr niedrigen
Reibungskoeffizient (~0,1), eine sehr
hohe thermische Leitfähigkeit (8~20W/
cm
⋅
K) und chemische Trägheit. Im
Wesentlichen bietet die HFCVD-Technik
gewaltige
Wettbewerbsvorteile
bei
größeren
Lochdurchmessern,
wo
traditionelle
Diamantziehsteine
einen
ziemlich niedrigen Einfluss auf die
Wirtschaftsentwicklung haben.
Speziell genießen die mit nanokristallinen
Diamanten
beschichteten
Ziehsteine
einen eindrucksvollen Ruf beim Ersatz
von Hartmetall- und PKD-Ziehsteine für
Verdichtungsanwendungen bei Kupfer-
und
Aluminiumstromkabeln
bis
zu
Lochdurchmessern von 60mm.
[2].
Einer
der
entscheidenden
Vorteile
der HFCVD ist die Produktion von
Diamantbeschichtungen mit niedriger
Rauheit.
Das
war
schon
immer
eine
große
Herausforderung
für
konventionelle polykristalline Diamant-
Oberflächenschichten.
Da
die
durch
konventionelle
CVD-Verfahren
abgeschiedenen
synthetischen
Diamantschichten
polykristallin mit einer großen Korngröße
sind, resultiert daraus eine sehr raue
Oberfläche, in Anbetracht der sehr hohen
Oberflächenenergie des Diamanten.
Diamant ist das härteste bekannte
Material, daher sind die Schleifmethoden
schwierig
anzuwenden
und
sehr
zeitaufwändig,
besonders
bei
dünnen
Diamantschichten.
Der
Reibungskoeffizient nimmt zu, wenn die
Diamantschichten rauer werden.
Eine derartige Oberflächenrauheit eignet
sich nicht für mehrere Anwendungen,
insbesondere
für
Aluminiumleiter-
Ziehanwendungen,
die
in
hohem
Maße von der sehr niedrigen Reibung
des Verfahrens und der sehr hohen
Oberflächenbeschaffenheit des Produkts
profitieren, wobei nun beide Merkmale
durch die mit dem HFCVD-Verfahren
erzielten Schichten geboten werden.
2 Vorbereitung der
Ziehsteine mit
nanokristallinen
Diamantverbundstoff-
Beschichtungen
(nano-dies)
Die Autoren des vorliegenden Artikels
haben
das
Problem
der
hohen
Oberflächenrauheit der polykristallinen
Diamantbeschichtungen
durch
die
Abscheidung
nanokristalliner
Diamantverbundstoff-Beschichtungen
gelöst.
Diamantverbundstoffschichten
mit
einer
glatten
Oberfläche
wurden
durch
ein
zweistufiges
chemisches
D a m p f a b s c h e i d u n g s v e r f a h r e n
abgeschieden,
das
zunächst
die
Abscheidung des konventionellen rauen
polykristallinen Diamanten und dann
die nanokristallinen Diamantschichten
einschließt.
Ziehsteine aus gesintertem Hartmetall
YG6 (Co 6%) wurden als Trägermaterialien
eingesetzt, die anhand verschiedener
Methoden
vorbehandelt
wurden,
einschließlich
Kobaltlaugung
durch
Eintauchen in speziellen Reagenzien
und durch Kratzen des Trägermaterials
mit
Einsatz
von
Diamantpulvern
[3]
.
Konventionelle
und
nanokristalline
▲
▲
Abb. 2
:
Zweidimensionale Sicht der REM-Abbildungen der polykristallinen und nanokristallinen
Diamantbeschichtung
(a)
(b)
▼
▼
Abb. 4
:
Aussehen des Ziehsteins mit nanokristalliner
Diamant-Verbundstoff-Beschichtung
(
nano-die
)
▼
▼
Abb. 3
:
Raman-Streuung der polykristallinen
Diamantbeschichtung
(schwarz)
und
der
nanokristallinen Diamantbeschichtung (rot)
Intensität (au)
Wellenzahl (cm
-1
)
Darunterliegende polykristalline Diamantschicht
Oberflächliche
nanokristalline
Diamantschicht