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Technischer artikel

Januar 2015

48

www.read-eurowire.com

die den Verkauf vereinfachen oder

attraktiv gestalten würden. Darüber hinaus

können diese Ziehsteine leicht während

des Ziehens brechen, besonders bei

hoher Geschwindigkeit und hochfesten

Werkstoffen.

Hartmetallziehsteine

können

sehr

preisgünstig in einer großen Auswahl an

Lochdurchmessern (von 0,4 bis 60mm

oder sogar darüber hinaus) hergestellt

werden und finden in einem breiten

Anwendungsbereich

Einsatz

(dank

niedriger Kosten). Sie weisen jedoch

wegen der kurzen Lebensarbeitszeit auch

ernsthafte Nachteile auf (sie nutzen leicht

ab und verlieren schnell die Toleranz).

Das bewirkt wiederum eine minderwertige

Produktqualität

sowie

große

Abfallmengen, z. B. Kupfer und Aluminium,

was bei einer Massenproduktion nicht

akzeptabel wäre.

Eine Lösung dieser beiden Problemen

bot sich mit der Entwicklung der Technik

der Diamantschichten durch chemische

Gasphasenabscheidung

(CVD)

an.

Synthese und Charakterisierung von

Diamantbeschichtungen

haben

ein

weitverbreitetes

Forschungsinteresse

[1]

erlangt

und

diese

verschleißfeste

Beschichtung kann für Ziehsteine leicht

ausgenutzt werden.

Die

Diamantbeschichtung

durch

Heißdraht-aktivierte

Gasphasenabscheidung

(hot-filament

CVD, HFCVD) auf die Innenlochoberfläche

der

Hartmetall-Ziehsteine

bietet

besonders

gute

Ergebnisse,

denn

dieselben Vorteile der traditionellen

Diamantziehsteine

werden

geboten,

jedoch mit höheren Leistungen in den

Schlüsselbereichen.

Zum Beispiel eine sehr hohe Härte

(70~100 GPa), einen sehr niedrigen

Reibungskoeffizient (~0,1), eine sehr

hohe thermische Leitfähigkeit (8~20W/

cm

K) und chemische Trägheit. Im

Wesentlichen bietet die HFCVD-Technik

gewaltige

Wettbewerbsvorteile

bei

größeren

Lochdurchmessern,

wo

traditionelle

Diamantziehsteine

einen

ziemlich niedrigen Einfluss auf die

Wirtschaftsentwicklung haben.

Speziell genießen die mit nanokristallinen

Diamanten

beschichteten

Ziehsteine

einen eindrucksvollen Ruf beim Ersatz

von Hartmetall- und PKD-Ziehsteine für

Verdichtungsanwendungen bei Kupfer-

und

Aluminiumstromkabeln

bis

zu

Lochdurchmessern von 60mm.

[2].

Einer

der

entscheidenden

Vorteile

der HFCVD ist die Produktion von

Diamantbeschichtungen mit niedriger

Rauheit.

Das

war

schon

immer

eine

große

Herausforderung

für

konventionelle polykristalline Diamant-

Oberflächenschichten.

Da

die

durch

konventionelle

CVD-Verfahren

abgeschiedenen

synthetischen

Diamantschichten

polykristallin mit einer großen Korngröße

sind, resultiert daraus eine sehr raue

Oberfläche, in Anbetracht der sehr hohen

Oberflächenenergie des Diamanten.

Diamant ist das härteste bekannte

Material, daher sind die Schleifmethoden

schwierig

anzuwenden

und

sehr

zeitaufwändig,

besonders

bei

dünnen

Diamantschichten.

Der

Reibungskoeffizient nimmt zu, wenn die

Diamantschichten rauer werden.

Eine derartige Oberflächenrauheit eignet

sich nicht für mehrere Anwendungen,

insbesondere

für

Aluminiumleiter-

Ziehanwendungen,

die

in

hohem

Maße von der sehr niedrigen Reibung

des Verfahrens und der sehr hohen

Oberflächenbeschaffenheit des Produkts

profitieren, wobei nun beide Merkmale

durch die mit dem HFCVD-Verfahren

erzielten Schichten geboten werden.

2 Vorbereitung der

Ziehsteine mit

nanokristallinen

Diamantverbundstoff-

Beschichtungen

(nano-dies)

Die Autoren des vorliegenden Artikels

haben

das

Problem

der

hohen

Oberflächenrauheit der polykristallinen

Diamantbeschichtungen

durch

die

Abscheidung

nanokristalliner

Diamantverbundstoff-Beschichtungen

gelöst.

Diamantverbundstoffschichten

mit

einer

glatten

Oberfläche

wurden

durch

ein

zweistufiges

chemisches

D a m p f a b s c h e i d u n g s v e r f a h r e n

abgeschieden,

das

zunächst

die

Abscheidung des konventionellen rauen

polykristallinen Diamanten und dann

die nanokristallinen Diamantschichten

einschließt.

Ziehsteine aus gesintertem Hartmetall

YG6 (Co 6%) wurden als Trägermaterialien

eingesetzt, die anhand verschiedener

Methoden

vorbehandelt

wurden,

einschließlich

Kobaltlaugung

durch

Eintauchen in speziellen Reagenzien

und durch Kratzen des Trägermaterials

mit

Einsatz

von

Diamantpulvern

[3]

.

Konventionelle

und

nanokristalline

Abb. 2

:

Zweidimensionale Sicht der REM-Abbildungen der polykristallinen und nanokristallinen

Diamantbeschichtung

(a)

(b)

Abb. 4

:

Aussehen des Ziehsteins mit nanokristalliner

Diamant-Verbundstoff-Beschichtung

(

nano-die

)

Abb. 3

:

Raman-Streuung der polykristallinen

Diamantbeschichtung

(schwarz)

und

der

nanokristallinen Diamantbeschichtung (rot)

Intensität (au)

Wellenzahl (cm

-1

)

Darunterliegende polykristalline Diamantschicht

Oberflächliche

nanokristalline

Diamantschicht