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gnädiger Godt hast mir den wegk gewiessen, den jch hab
wandeln sollen, und so jch auss menschlicher Schwachheit
gestrauchelt und gefallen, hast du mir nicht wegkgeworffen,
sondern durch deine grosse barmhertzigkeit mich wieder auff-
gerichtet. 0 herr Jesu Christe, der du mich durch dein ro-
sienfarbess bludt erlösset, bey deinem himlischen vatter versöh
net und aller meiner Sünden schulden am stamm dess heiligen
creutzes vollenkömlich bezahlet hast, o herr Gott, heiliger
geist, der du mich in der heiligen tauffe geheyliget und mir
in meinenn geist- und leiblichen nöten getröstet und erquicket
hast, du heylige hochgelobte dreyfaltigkeit, dier sey zu so
viell hundert tausendt mahl lob, preiss und danck gesaget
alss sandt am meer, alss tropffen im . regen, alss adern und
bludts tropffen an allen menschen in der gantzen weldt er
funden werden, und weill du grossser Godt und hertz aller
liebster frommer vatter mich unwürdigen reichlich gesegnet
hast in dem lande, darin ich ein frembdling war, und mit
Jacob wol sagen magk: da ich über diessen Jordan ging,
hate ich nichts alss diessen eintzigen stab, und nun ,bin ich
zweyer herren worden, alss erkenne zu foderst meine aller
demütigste Schuldigkeit von dem mir geliehenen guth von
meinem barmhertzigen gnädigen Godt und barmhertzigen
hertzlieben vater meiner armen mitbrüdern und Schwestern
nicht zu vergessen, sondern sie reichlich m it'zu theilen, wie
auch mein Godt an mir getahn; die freye Zulassung zu nebst
der Königlichen allergnädigsten approbation und bestetigung
desselben, solches in meinem leben und nach meinem tode
zu thun, ist mir auch durch Gottess regierung von jhr könig
lichen Mayestät unserm allergnädigsten erbkönig und herren
könig Christian dem fünfften auss königlicher gnade und
Souveränität d. 6 Novembris Ao. 1672' allergnädigst verschrie
ben und bewilliget, davor der grosse Godt ihr königliche
Mayestät mit allem dem seegen und der gnade überschütten
wolle, s o . in Mose und allen propheten geschrieben. Jesus,
erquicke ihr königliche •Mayestät auf dero sieg-bette und ver
längern jhre jahr, gebe sie meinahlss (?) dero feinde willen, er
fülle alle jhre gute anschläge, lasse sie niemahlen unerhöret
von seinem antlitz gehen, und wegem nicht, wass dero. mundt
zu Gottes ehren bittet. Ammen in Jesu Christi nahmmen,